Die Aufmerksamkeit eines Anwohners der Mainzer Straße führte in der vergangenen Nacht zur Festnahme zweier Einbrecher in Neukölln.
Der Mieter hörte gegen 2 Uhr verdächtige Geräusche im Hausflur, blickte durch den Türspion und sah zwei ihm unbekannte Männer, die mit großen und offensichtlich schweren Taschen das Wohnhaus verließen und in unbekannte Richtung davon liefen. Der Mann alarmierte die Polizei und beschrieb die verdächtigen Personen. Etwa zwanzig Minuten später bemerkte die Besatzung einer Funkstreife zwei Männer an der Kreuzung Hermann- Ecke Jonasstraße, auf die die abgegebene Beschreibung passte und die auch zwei Rollkoffer und einen Rucksack mit sich führten.
In den Gepäckstücken entdeckten die Beamten Einbruchs- und gestohlene Bauwerkzeuge sowie Getränkeverpackungen, die die Einbrecher hatten mitgehen lassen. Die Gegenstände wurden allesamt beschlagnahmt.
In dem Mietshaus in der Mainzer Straße stellten die Polizisten vier aufgebrochene Kellerverschläge fest. Eine Kellertür war beschädigt und wies Hebelspuren auf, ohne dass sie geöffnet werden konnte.
Die beiden 34- und 35-jährigen Männer aus Charlottenburg und Baumschulenweg wurden festgenommen und mussten sich einer erkennungsdienstlichen Behandlungen unterziehen. Nach Wohnungsdurchsuchungen, bei denen nichts Verdächtiges gefunden wurde, konnten die Festgenommenen das Gewahrsam verlassen. Sie sehen nun Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Diebstahls entgegen.
Brandstiftung 21.02.2011
Unbekannte haben heute früh eine Mülltonne in Neukölln in Brand gesetzt, wodurch eine Eingangstür eines Mietshauses Feuer fing. Eine 39-jährige Anwohnerin alarmierte gegen 3 Uhr 50 die Feuerwehr in die Stuttgarter Straße, nachdem sie die Flammen entdeckt hatte. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten den Brand, durch den die Mülltonne vollständig zerstört und die Hauseingangstür stark beschädigt worden waren. Für die Dauer der Löscharbeiten war die Stuttgarter Straße im Nahbereich des Feuers für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Ein Brandkommissariat des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.
Das liegt ja so nah
Wie nah Ägypten eigentlich liegt, war dann am Sonntag nach dem Sturz von Hosni Mubarak auf dem Hermannplatz zu bewundern. Was eigentlich als Solidaritätsdemo gedacht war, wurde zur Jubelfeier – passenderweise an jenem Platz, an dem jedes Jahr der Umzug zum Karneval der Kulturen seinen Ausgang nimmt. Die Revolution am Nil ist nicht nur deshalb so nah, weil jedes Jahr Millionen von Deutschen ihren Urlaub in Ägypten verbringen. Im Gegenzug schickt zum Beispiel das Goetheinstitut in Kairo jedes Jahr 2.000 Ägypter zum Studium nach Deutschland. Doch statt in ägyptischen Schulen landen die Absolventen später fast ausnahmslos in den Touristenhochburgen, weil sie nur dort Geld verdienen können. Sonst haben sie keine Perspektiven. Auch das hat zu den Verhältnissen in Ägypten beigetragen. Perspektiven zu entwickeln ist nun die eigentliche Aufgabe.
Peter S. Kaspar
Hohe Braukunst am Rollberg
Paul Schwingenschlögl besuchte die Brauerei auf dem Kindlgelände
Die Kindl-Brauerei setzte auf Masse, gab ihren Standort Werbellinstraße auf und zog nach Weissensee, um zu expandieren und mit dem Erzfeind Schultheiss zu fusionieren. Die Privatbrauerei »Am Rollberg«, gegründet von Wilko Bereit und Nils Heins, vertritt das umgekehrte Konzept. Für Bereit und Heins zählt in erster Linie die Qualität. Für ihr Bier verwenden sie fast ausschließlich Biorohstoffe, die sie von der Weihermann Mälzerei in Bamberg beziehen. Diese Mälzerei ist einzigartig weltweit, da sie 80 verschiedene Sorten anbietet.
Braumeister Wilko Bereit ist ein echter Neuköllner, der seine Lehre bei Bürgerbräu machte und 2002 seinen Meisterbrief erhielt. Gemeinsam mit Nils Heins, der sich um das Geschäftliche und den Vertrieb kümmert, entwickelten sie das Konzept für die Bauerei. Mit der Bank wurden sie sich bald einig, doch die Verwaltung kam nicht aus dem Knick. Am 23. Oktober 2009 wurde dann endlich der erste Sud gefahren. In einem Teil der alten Kindl-Brauerei ließen sie eine komplett neue moderne Brauanlage installieren, von der alten Kindl-Brauerei benutzen sie nur die Abwasserdruckleitung. Ihr Bier liefern sie in den Varianten hell, rot und Weizen ausschließlich als Fassbier an ca. 30 Kneipen, Restaurants und Hotels in Berlin und ein Hotel im Spreewald.
Am Freitag und Samstag Abend schenken sie ihr Bier direkt vor Ort aus, wobei die Gäste auch einen Blick in die Brauerei werfen können. Wie hervorragend dieses Bier mundet, zeigte sich beim Besuch der Kiez und Kneipe in der Brauerei. Sogar zwei begeisterte Weintrinkerinnen waren von der Kostprobe Rollberg rot derartig begeistert, dass sie versprachen, bald wiederzukommen.
Kopfstand auf zwei Männern
Petra Roß besuchte achtundachzigjährige Artistin
»Einmal in der Woche ins Fitnessstudio, das muss sein«, erklärt die 88-jährige kleine Frau, die mit beachtlich forschem Schritt unterwegs ist. Die Artistin hat alle Zirkusse Europas gesehen. Während der Saison von April bis Oktober war sie immer mit ihrer Artistengruppe unterwegs, im Winter nahm die Gruppe Engagements in Varietes an. Gerne war sie im Friedrichstadtpalast, um ihr Kunststück, das sonst keiner schaffte, zu zeigen. Auf einer sechzehnstufigen Leiter balancierte sie kopfüber auf den übereinander stehenden beiden Kollegen.
Bereits im Alter von vier Jahren begann ihr Training. Der Vater, auch Artist, gestattete keine überflüssigen Spielchen mit Freundinnen, nein, es wurde hart gearbeitet. So bestimmte Training und Schule ihr Leben, bis sie mit zwölf Jahren den ersten Auftritt mit ihrem Vater hatte. Damit stand ihre Zukunft als Artistin endgültig fest, vorstellen konnte sie sich schon damals keinen anderen Beruf.
Es kam wie es kommen musste. Eines Tages lernte sie den Mann ihres Herzens kennen, es wundert nicht, dass auch er Artist war und die Heirat war beschlossene Sache. Es wurde eine neue Artistengruppe gegründet, drei Männer, einer davon der Gatte und sie als Perle und Höhepunkt mit der Spezialität auf dem menschlichen Turm auf dem Kopf zu stehen. Als die Ehe nach zehn Jahren aufgelöst wurde, blieben sie trotzdem Kollegen. »Unter Artisten muss man vertrauen können, da gilt es Privates von der Arbeit zu trennen«. Und schon klagt Frau Böhmer darüber, dass die »Privaten«, damit sind die Menschen gemeint, die nicht zum fahrenden Volk gehören, nicht ehrlich sind, man sich nicht auf sie verlassen kann. Natürlich nicht alle, aber einige schon.
Frau Böhmer wäre keine echte Artistin, wenn es nicht auch Unfälle gegeben hätte. Das Schlimmste, das ihr passierte, war ein Armbruch. Trainiert wurde weiter und wenn die Schmerzen zu heftig waren und sie darüber klagen wollte, gab es den geflügelten Spruch »Hab dich doch nicht so«, die Arbeit ging weiter. Bis zu vier Jahren probierte die Gruppe an einem Kunststück, denn vor dem Publikum wollte man sich keinen Patzer erlauben.
Die großen politischen Ereignisse berührten das Leben der Neuköllnerin in keiner Weise. Während des dritten Reichs traten die Künstler an der Front vor Soldaten auf, der spätere eiserne Vorhang war für Artisten durchlässig.
Die Frage, ob sie jemals davon geträumt habe, ein bürgerliches Leben zu führen, beantwortet Frau Böhmer mit einem klaren Nein. Sie hat sich nie etwas anderes vorstellen können, als Artistin zu sein.
Am Anfang war das Wasser
Neben Brot, Heizung und Strom gehört die Wasserversorgung zu den Grundbedürfnissen der Berliner.
Am 13. Februar fand der Volksentscheid über den Gesetzentwurf zur Offenlegung der Wasserverträge statt. Rund 2,5 Millionen Berliner waren aufgerufen, an der Wahl teilzunehmen. Der Volksentscheid ist dann erfolgreich, wenn mindestens ein Viertel der Wahlberechtigten zustimmt und er ist bindend. Diese Quote war mit der Auszählung für das
vorläufige Wahlergebnis um 20 Uhr 30 erreicht.
Erreicht ist nun, dass alle Verträge und Nebenverträge offengelegt werden und rückgängig gemacht werden müssen, wenn sie nicht im Sinne dieses Gesetzes abgeschlossen und offengelegt wurden. Das allerdings wird nicht so einfach gehen, denn wie kann ein Bürgerentscheid die Unterzeichner zwingen, bereits geschlossene Verträge wieder rückgängig zu machen? Da hat dann das Bundesverfassungsgericht noch ein Wörtchen mitzureden.
Und ob es im Interesse der privaten Investoren von Veolia und RWE ist, mag mehr als fragwürdig sein. Die haben nämlich so gut an den Berlinern verdient, weil sie in Sachen Wasser die Preise auf bundesdeutsches Spitzenniveau getrieben haben.
Die Berliner Wähler haben dem Senat gezeigt, dass sie mit seiner Geheimniskrämerei nicht einverstanden sind und mehr Transparenz in der Politik fordern.
Interessanterweise kommen die Berliner auf die Beine, sobald es um das Thema Wasser geht. So war das Bürgerbegehren »Spreeufer für alle«, auch wenn dieses auf Bezirksebene war, ebenfalls erfolgreich. ro
Mubarak ist weg
Ägypter und andere Araber feiern den Erfolg der friedlichen Revolution in Neukölln
Der ägyptische Perkussionist Mahmoud Fadl hat schon mehrere CDs veröffentlicht, auf vielen Festivals gespielt und lebt seit 1979 mit kleinen Unterbrechungen in Neukölln. Derzeit beschäftigt ihn aber die Revolution in Ägypten mehr als seine Musik. Er freut sich, dass der Mut und das Engagement der überwiegend jugendlichen Demonstranten der Diktatur Mubaraks ein Ende gesetzt hat. An diesem historischen Tag, dem 11.2.2011, hat Mubarak die Macht abgegeben und ist geflüchtet. Mahmoud Fadl hat mit vielen Ägyptern aber auch anderen in Neukölln lebenden Arabern den Erfolg der friedlichen Revolution gefeiert.
Die Revolution kam für Fadl nicht überraschend, seit Jahren gärte es unter der Oberfläche. Gut ausgebildete junge Leute fanden keinen Job und lebten oft bis zum Alter von 35 Jahren bei ihren Eltern in beengten Wohnverhältnissen. Nur die Günstlinge Mubaraks bekamen die guten Positionen in Staat und Wirtschaft. Fadl hat bei seinen jährlichen Besuchen in Ägypten selbst die Polizeigewalt erlebt und wurde ohne Angabe von Gründen verhaftet und geschlagen.
Mubarak ist weg, aber die Demonstranten werden den Tahrir-Platz trotzdem nicht verlassen, bis all ihre Forderungen erfüllt sind: Pressefreiheit, Freie Wahlen, Freiheit der politischen Gefangenen und Abschaffung der Militärgerichte für Zivilisten.
Es ist noch viel zu tun, bis es wirklich eine echte Demokratie in Ägypten gibt, aber der erste Schritt ist getan. Das Selbstbewusstsein des ägyptischen Volkes kann nicht mehr gebrochen werden. Fadl ist sehr stolz auf die ägyptische Jugend, die das Internet nicht nur zum Chatten benutzt, sondern vor allem, um ihre politischen Forderungen durchzusetzen. Damit hat sie wesentlich zum Sturz des Diktators Mubarak beigetragen.
Maskierte überfallen Lokal
Drei maskierte Täter haben gestern Abend ein Lokal in Neukölln überfallen. Gegen 19 Uhr betrat das Trio das Lokal in der Niemetzstraße und begab sich in den hinteren Bereich, wo ein 32-jähriger Angestellter gerade die Toiletten reinigte. Unter Vorhalt eines Messers sowie einer Pistole zwangen die Räuber den Mann dazu, die Geldkassette herauszugeben. Mit dieser sowie dem Handy des Opfers flüchteten die Kriminellen. Der 32-Jährige blieb unverletzt. Ein Raubkommissariat ermittelt.
Säugling bei Verkehrsunfall mit Bus verletzt – Berlin.de
Säugling bei Verkehrsunfall mit Bus verletzt
Bei einem Verkehrsunfall zwischen einem Bus und einem „BMW“ verletzten sich gestern Nachmittag in Neukölln zwei Fahrgäste und ein Säugling. Gegen 15 Uhr 40 fuhr der 56-jährige Fahrer der Buslinie M 41 an dem Pkw vorbei, der zwecks Parkplatzsuche langsam die Sonnenallee in Richtung Hermannplatz entlang fuhr. Plötzlich scherte der 70-jährige „BMW“-Fahrer mit seinem Wagen nach links aus und kollidierte mit dem Bus, wodurch zwei Männer im Alter von 29 und 39 Jahren zu Fall kamen. Die erlittenen Prellungen wurden ambulant im Krankenhaus behandelt. Außerdem fiel ein unbekannter Fahrgast auf einen Kinderwagen, in dem sich ein drei Monate alter Säugling befand. Der Kleine kam zur Beobachtung in eine Klinik.