Die Emser Straße, einst ein Garant für preiswertes Wohnen, befindet sich im Wandel. Die Kiez und Kneipe berichtete in der Vergangenheit ausführlich über die Geschehnisse in der Emser Straße 46. Dieses Haus wurde an die Immobilienfirma »Vandenberg« verkauft. Die Wohnungen wurden in Eigentumswohnungen umgewandelt und werden nun im Internet angeboten. Der Quadratmeter kostet bis 2.850 Euro für Wohnungen, die sich auf dem Niveau der 70er-Jahre befinden. Wer nicht auf eigene Kosten umgestellt hat, heizt mit Kohlen, das Badezimmer ist ein Behelf mit freistehender Badewanne und Schimmel an den Wänden. Ausverkauf in der Emser Straße weiterlesen →
Das »Neukölln Info Center« (NIC) im Eingangsbereich des Rathauses ist seit dem 17. März wieder regelmäßig geöffnet. Betrieben wird es jetzt von einem Netzwerk, in dem sich Neuköllner Kreative zusammengeschlossen haben, in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und dem Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln. Beim Netzwerk machen die Publizistin Tanja Dickert, sie ist federführend, der Stadtführer Reinhold Steinle, der Designer Martin Mai von der »Berlinfabrik« und der Blechschilderhersteller Heiko Büttner mit. Dem Rathaus aufs Dach steigen weiterlesen →
Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Nr. 83 – Sonnabend, 10. April 1915
Warnung vor Butterschwindlerinnen! Seit einiger Zeit wird hier von Händlerinnen, welche die Wohnungen aufsuchen, sogenannte »Landbutter« zum Kauf angeboten. Sie halten diese in halbpfündigen großen blumenverzierten Stücken zum Preise von je 75 Pfg. feil. Später stellt es sich dann heraus, daß es sich um »Margarine« geringerer Qualität handelt. Die Käuferinnen sind mithin betrogen worden. Es hat den Anschein, als ob eine ganze Anzahl von Personen diesen Schwindel gewerbsmäßig betreibt. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Wo gehören wir hin? Wer sind wir wirklich? Wie sehr ist unser Denken von Vorurteilen geprägt? Schwere Fragen, mit denen sich das Musical »GRIMM« auf leichte Art beschäftigt.
Das Premierenpublikum war am 20. März zu Recht begeistert, wusste das glänzend aufgelegte und tänzerisch, gesanglich wie schauspielerisch durchweg großartige Ensemble in der »Neuköllner Oper« doch bis zur letzten Minute mitzureißen. »Die wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf« lautet der Untertitel des Stücks von Autor und Regisseur Peter Lund, doch die Versatzstücke diverser Grimmscher Märchen bilden nur die Grundlage für ein geistreiches, rasant choreographiertes und extrem witziges Spiel um den ewigen Kampf zwischen Gut und (angeblich) Böse. Der Wolf und das Rotkäppchen weiterlesen →
Immer wieder waren leise Rufe des Entzückens zu vernehmen, wenn wieder jemand ein faszinierendes Detail entdeckt hatte. Und davon gibt es wahrlich genug zu sehen in der historischen Puppenausstellung, die am 27. April im Schloss Britz eröffnet wurde.
Kindheitsträume werden lebendig beim Gang durch die Ausstellung, auch wenn wohl kaum einer der Besucher derart prächtige Puppen in der Kindheit sein eigen nennen durfte. Hier ist ein ganzes Puppenuniversum aufgebaut mit Puppenhäusern, Puppenstuben, Puppenküchen. Ein Besuch in der Welt der Puppen weiterlesen →
Sie sind in keine Schublade einzuordnen mit ihrer Musik, die von Swing, Klezmer, Balkanmusik und Tango bis zu deutschen Volksliedern reicht. Daher nennen sie ihre Musikrichtung einfach »Tsching«. Das ist auch der Name ihrer Band mit der ungewöhnlichen Besetzung Cello, Gitarre und Saxophon.
Die italienische Sängerin Laura Guidi hat eine kräftige Stimme, die bisweilen an die von ihr verehrte Janis Joplin erinnert. Die braucht sie auch manchmal, wie bei ihrem Auftritt am 7. März im »Barettino«, einer kleinen italienischen Bar in der Reuterstraße. Da wollte das großteils italienische Publikum Party machen und nicht unbedingt Guidis Songs zuhören.
»Frau Doktor E. liebt die Abendsonne« heißt das neue Buch von Juliane Beer, das sie am 20. März bei der »Buchkönigin« vorstellte. Es geht um eine Frau, die eigent- lich nur die Welt ein wenig besser machen will und glaubt, dass sie das als Ärztin am besten erreichen kann. Dabei legt sie sich mit arroganten Oberärzten und penetranten Pharmavertretern an.
Bei der Arbeit in einer psychiatrischen Klinik setzt sie sich dafür ein, die Patienten nicht einfach nur mit Medikamenten ruhig zu stellen, sondern ihnen wirklich bei der Bewältigung ihrer Probleme zur Seite zu stehen. Von Frauen, die die Welt verbessern weiterlesen →
Tagsüber malt er, denn Malerei braucht Licht. Nachts entstehen seine Tuschezeichnungen. Was er unterwegs sieht, hält er als Schwarzweißfotos mit einer analogen Kamera fest, die nächt- lichen Spaziergänge dagegen dokumentiert er mit einer Handy-kamera.
Eike Laeuen nähert sich seinen Sujets auf vielfältige Weise. Einen Ausschnitt seiner Arbeiten zeigt die Galerie im Saalbau in der Aus- stellung »Nacht und Tag« noch bis zum 3. Mai 2015. Bei »Nacht und Tag« weiterlesen →
Bier, Bouletten und ein bayrischer Koch im »Oldie’s Bierhaus«
Dort, wo der Britzer Damm fast so tut, als überquere er romantisch den Teltowkanal, steht gegenüber von elf Etagen aus den 60ern ein sehr altes Haus. Dieses Haus hat eine Ecke, in der erst eine Bäckerei war und dann, seit 1920, was auch sonst, immer eine Kneipe den Britzern ihre gepflegten Biere bescherte. Oldie but Goldie weiterlesen →
Italienische Küche mit Phantasie und Charme im »Caligari
Was Dr. Caligari schon vor vielen Jahren wusste, nämlich die Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist, verwirklichen drei junge Italiener nun mit Köstlichkeiten für den Magen, in angenehmer Atmosphäre und mit guter Laune.
Nandham Molinaro, Andreas De Blasi und Michelangelo Contini eröffneten im Januar 2014 gemeinsam das Restaurant »Caligari«. Die drei orientieren sich an der typischen italienischen Trattoria, in der frisches Essen zu günstigen Preisen angeboten wird. Die Idee, gemeinsam ein Restaurant zu betreiben, entstand aus ihrer Freundschaft zueinander und dem Wunsch, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Mehr als Nonnas Cucina weiterlesen →
Abdul vom »Bierbaum 3« hatte gerufen und alle kamen. Zwar nicht alle, doch der »Bierbaum 3« war brechend voll an diesem Abend. Er wollte seinen Geburtstag nicht zu Hause feiern, sondern dort, wo er sich am wohlsten fühlt: in seiner eigenen Kneipe. Das Bier floss in Strömen – bis 22 Uhr auf Kosten des Hauses – und die Stimmung war prächtig.
Für den richtigen, fetzigen Sound sorgten »Mr. Wiggly & Friend«. Der aus Texas stammende Sänger Paul Wiggly legte sich voll ins Zeug und sang die bekannten Rocksongs der 70er und 80er authentisch und mit viel Gefühl. Sein Kollege Björn O. Poeck lieferte an der Gitarre nicht nur die treibende rhythmische Begleitung, sondern glänzte auch durch virtuose Gitarrensoli. Nach fast drei Stunden Livemusik gab es dann noch die passenden Songs vom Band zum Tanzen und Feiern.
Die pervers innovative Küche des »Industry Standard«
Neue Restaurantstandards werden derzeit auf der Sonnenallee gesetzt. Das »Industry Standard« fällt allein schon durch seinen großzügigen, offenen und schon von der Straße aus einsehbaren Küchenbereich auf. Hier wuseln konzentriert, aber lässig junge, aber erfahrene Köche und Köchinnen mit Wurzeln in Mexiko, Kanada oder Norwegen und kreieren auf gute Ausgangsprodukte fokussierte Gerichte, die vor allem durch ihre Kreativität bestechen. Zunge, Hirn und Herz weiterlesen →
Es kommt eher selten vor, dass ich ein Paket versende. Diesmal musste es aber sein, da ich meine Tochter, die in Österreich lebt, mit diversen Kleinigkeiten beglücken wollte. Im Tabakladen im Schillerkiez gab ich das Paket treuen Glaubens ab und zahlte das Porto von 6,99 Euro. Drei Tage später war das Paket wieder in Berlin. Es war falsch frankiert. Das Porto reichte nur für Deutschland, aber nicht für den grenzüberschreitenden Postverkehr. Ein wenig allerdings wunderte mich, dass es sich im Schillerkiez noch nicht herumgesprochen hatte, dass Österreich seit 1945 kein deutsches Bundesland ist, sondern ein eigenständiger Staat. Petras Tagebuch weiterlesen →
Verlängerung der U8 bis zu den Buckower Feldern ist in Sack und Tüten
Nun scheint alles vergebens zu sein. Zu einer Abstimmung der Bürger über die Bebauung der Buckower Felder mit Wohnhäusern wird es wohl nicht kommen. Grund: SPD und CDU haben sich nach Angaben aus Koalitionskreisen darauf verständigt, dass der Senat das Verfahren für das Bauprojekt an sich zieht – aus gesamtstädtischem Interesse. Das hat zur Folge, dass nicht mehr der Bezirk über das Vorhaben entscheidet, sondern das Abgeordnetenhaus. »Damit wird das Bürgerbegehren ausgehebelt«, kritisiert Oliver Wiedemann, Sprecher des Landesverbandes »Mehr Demokratie«, so die »Berliner Zeitung« am 3. Dezember 2014. Endlich mit der U-Bahn an den Stadtrand weiterlesen →
Das erwartet niemand in Berlin. Die Rede ist von Weingütern. In Berlin gibt es drei Weinanbaugebiete, den Kreuzberg, den Prenzlauer Berg und Britz. Die Besonderheit an dem Britzer Weingut »Berliner Weinkultur e.V.« ist, dass hier der gesamte Fertigungsprozess stattfindet, was bei den anderen beiden nicht der Fall ist.
Versteckt zwischen Schrebergärten und Einfamilienhäusern befindet sich das Weingut im Koppelweg, nahe der alten Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn. Siebenhundertjährige Tradition in Gefahr weiterlesen →
Die Kiez und Kneipe führte in den Räumen der designierten Bürgermeisterin Franziska Giffey ein Gespräch über die Schwerpunkte ihrer zukünftigen Tätigkeit.
Beim Thema Kunstförderung verweist Giffey auf die begrenzten Mittel, die dem Bezirk zur Verfügung stehen. Junge Künstler will sie trotzdem auf dem heiß umkämpften Kunstmarkt unterstützen. Ihr Anliegen ist es, die Neuköllner zu bewegen, Kultur zu erleben. Wenn Menschen, die normalerweise nicht in Kunst- oder Kultureinrichtungen gehen, in Gruppen angesprochen werden, funktioniere das gut, beispielsweise beim Besuch im »Museum Neukölln«. Das wurde auch schon mit den Stadtteilmüttern gemacht und dadurch Schwellenangst abgebaut. Bildung hat Vorrang für die neue Bürgermeisterin weiterlesen →
Neuköllner BVV fordert Verbot des Trägervereins der »Al Nur Moschee«
Die »Al Nur Moschee« in Neukölln gilt als Zentrum fundamentalistischer Salafisten und ist in letzter Zeit mehrfach durch antisemitische und frauenverachtende Hetze ihrer Gastprediger in die Schlagzeilen geraten. So verlangte im Januar ein Imam, dass sich Frauen ihrem Mann sexuell nicht verweigern und ohne seine Erlaubnis nicht das Haus verlassen dürften, und im letzten Sommer rief ein Prediger offen zum Mord an Juden auf. Bis hierhin und nicht weiter! weiterlesen →
Es ist unerträglich, welche Tiraden mit inzwischen trauriger Regelmäßigkeit aus der »Al Nur Moschee« an die Öffentlichkeit dringen.
Ob ein Verbot des gesamten Vereins durchsetzbar ist, ist jedoch fraglich, denn dem steht der Schutz der Religionsfreiheit entgegen. Das heißt aber nicht, dass die Mehrheitsgesellschaft derartige Äußerungen tatenlos hinnehmen sollte. Im Gegenteil, alle Demokraten sind dazu aufgerufen, diesem Steinzeitislam selbstbewusst entgegenzutreten und Rechtsbrüche nicht zuzulassen. Einzelpersonen, die rassistische und frauenverachtende Hetze verbreiten, können und sollen durchaus zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu gehört aber ebenso, dass Menschen, die aus diesen Strukturen ausbrechen wollen, Schutz und Sicherheit geboten wird. Und es gehört dazu, den jungen Menschen Perspektiven zu bieten und sie davon zu überzeugen, dass ein selbstbestimmtes Leben allemal besser ist als ein Leben im Gefängnis mittelalterlicher Traditionen.
Lange tat sich nichts auf dem Gelände der ehemaligen Frauenklinik am Mariendorfer Weg. Die »Comer Group«, die noch 2013 vollmundig den Bau von 1.000 Eigentumswohnungen verkündete, ließ die Gebäude immer weiter verfallen.
Jetzt kommt aber offenbar wieder Bewegung in die Sache. Im Januar 2015 kaufte die »AVILA-Gruppe,« zu der auch das katholische »Petruswerk« gehört, das Areal.
Die »AVILA Management & Consulting AG« wurde vor zehn Jahren gegründet. Ihr Chef, Douglas Fernando, ist mit 60 Prozent an der Unternehmensgruppe beteiligt, die restlichen 40 Prozent hält die »Karmel Missionsstiftung«, in die auch die Unternehmensgewinne fließen. Neue Pläne für die alte Frauenklinik weiterlesen →
Vom Schnupperbesuch für die Kleinen bis zu Suchstrategien im Informationsdschungel, die »Helene-Nathan-Bibliothek« bietet mehr als die Ausleihe von Büchern. Morgens vor der Öffnungszeit kommen bereits Schulklassen, die Projektarbeiten machen, oder Kitagruppen, die hier spielerisch erste Erfahrungen mit der Bibliothek sammeln. Schüler werden beim Erwerb von Sprach- und Lernkompetenz unterstützt, Hausaufgabenhilfe wird angeboten. Die Musikabteilung ist eine der größten Berlins und wird von Musikern aus der gesamten Stadt genutzt. Daneben werden Ausstellungen organisiert und Leseabende angeboten. Bibliothek stöhnt unter den Aufgaben weiterlesen →
Bei der letzten Stadtteilversammlung im Schillerkiez wurde beschlossen, sich monatlich im »Nachbarschaftstreff« in der Mahlower Straße 27 zu treffen.
Das Treffen soll den Austausch fördern, und gegenseitige Hilfe bei Auseinandersetzungen mit Vermietern und Hausverwaltungen anbieten. Wie wichtig es ist, sich zu organisieren, zeigte das letzte Treffen eindrucksvoll. Ein Bewohner der »Hausgemeinschaft Friedelstraße 54« berichtete über den Widerstand gegen ungewollte Modernisierung, immense Mieterhöhungen, Verdrängung und »Wohnraum als Ware.« Widerstand gegen Luxussanierung weiterlesen →
Nr. 53 – Donnerstag, 04. März 1915
Pappelabholzung auf dem Tempelhofer Felde. Mehr als ein Dutzend alter Pappeln, die den Ringbahndamm in der Nähe des Bahnhofs Papestraße gegen die Westseite des Tempelhofer Feldes begrenzten, sind nunmehr der Axt zum Opfer gefallen. Das Gelände am Ringbahndamm, das der Eisenbahnverwaltung gehört, wird gegenwärtig für Laubenkolonisten hergerichtet und parzellenweise an Beamte und Arbeiter der Staatsbahn vergeben, um mit der Bestellung von Frühkartoffeln und Gemüse zu beginnen. Da die alten Bäume sehr viel Platz beanspruchten und auch infolge ihres Schattens dem Gemüseanbau hinderlich sind, mußten sie leider das Feld räumen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Die »Biosphäre« an der Kreuzung Weserstraße/Hobrechtstraße hat es sich zum Grundsatz gemacht, als Non-Profit-Unternehmen zu agieren, sprich, keinen Gewinn zu erzielen. Seit 2010 hat sich das Konzept bewährt, das die Inhaberinnen Marion Ziehrer und Diana Gölner sich ausgedacht haben. Sie bieten beispielsweise ihre Biowaren zu einem ermäßigten Sozialpreis an, wenn die Kunden nachweisen können, dass sie im Monat weniger als 850 Euro verdienen. Und so gehören, anders als in so manchem Bioladen, Studierende, Rentner, Alleinerziehende, Arbeitslose und Geringverdiener zur Kundschaft. Ohne Gewinn zum Erfolg weiterlesen →
Wenn Morrissey zu Büble Bier und hübsche Nordneuköllner um Dackel herum tanzen, könnte das in der letzten Oktober eröffneten »Posh Teckel Bar« sein. Betreiberin und Musik- und Literaturwissenschaftlerin Judith Schmitt bringt nicht nur die erforderliche, westfälisch geprägte Gelassenheit, sondern auch gute UK-Szenekenntnisse, insbesondere der in Manchester, mit, die für eine gute Musikbar mit feinstem Alternative Pop und internationalen freundschaftlichen Beziehungen ideal sind. Zusammen mit ihrem aus Franken stammenden Partner, dem Musikpromoter Bernd Ehnes, schmeißt Judith samt Hausdackel und »poshem« (englisch für schniekem) wie kläfffreudigem Bar-Mittelpunkt Ella das Kneipen- und auch Livemusik-Programm. Manchester-Sound in der Teckel Hall weiterlesen →
Herr Beuster, der angeblich erste Mieter des Hauses an der Weser- Ecke Weichselstraße und Transsexueller, der vor 110 Jahren hier ein Etablissement betrieben haben soll, würde sich sicher bedanken, dass sein Name nun durch einen schönen Hybriden aus Bar und Restaurant geehrt wird. Mit Steak Tatar und Schlehen-Gin weiterlesen →
Vor knapp eineinhalb Jahren erfüllten sich Cecile Prunier und ihr Mann Imad Assad ihren lange gehegten Traum, ein eigenes Café in Berlin zu eröffnen – das »Nouss Nouss«. Der Name bedeutet halb-halb und ist eine Anspielung auf die Herkunft der Inhaber, die seit 17 Jahren in der Hauptstadt wohnen. Cecile Prunier ist Französin, ihr Mann Syrer. Deswegen bieten sie traditionelle Salate, Suppen, Kuchen und kleine Gerichte aus beiden Ländern an. Sehr schmackhaft sind das arabische Couscous, die hausgemachten Pasten mit Fladenbrot, und auch die leckeren Quiches lassen keine Wünsche offen. An Getränken sind der frisch gepresste Granatapfelsaft, die tollen Weinsorten ebenso wie der Bio-Kaffee und die Tee-Variationen zu empfehlen. Das Ambiente ist mit vielen zusammengewürfelten Stühlen gemütlich-rustikal und lädt zum Verweilen ein.
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Nouss Nouss, Weichselstr 7
Mo bis Fr 13:00 – 22:00,
Dienstag geschlossen
Sa 18:00 – 23:00,
So 13:00 – 18:00
Die »Boddinale« im dritten Jahr als alternatives Filmfestival
Klappstühle, Filmleinwand, eine verqualmte Bar und ein Publikum, das offen ist für alles. Mehr braucht man nicht für Filmfestspiele à la Neukölln, und das »loop-hole« schaffte es zum dritten Mal, diese Komponenten erfolgreich zusammenzuführen und mit der »Boddinale« eine Plattform für alles, vom experimentellen Dreiminüter bis zur eineinhalbstündigen Reportage zu bieten. Filmfestspiele à la Neukölln weiterlesen →
»Berlinale Goes Kiez« rollt den roten Teppich vor Kiez-Kinos aus
Einen Hauch der Exklusivität der 65. »Internationalen Berliner Filmfestspiele« konnten die Besucher der »Berlinale Goes Kiez«-Veranstaltungen in Neukölln schnuppern. Mit rotem Teppich und rot leuchtendem Berlinale-Schild empfing das »Neue Off« in der Hermannstraße am 12. Februar zur Vorstellung einiger Wettbewerbsfilme. Großes Kino für Alle weiterlesen →
Ute Schellbach zaubert Stoffkreationen auf den Kopf
Ein wenig mondän darf es schon sein, wenn der Hut ins Spiel kommt. Eine gute Adresse für den besonderen Geschmack ist Ute Schellbach in der Bürkner- straße 5.
Die Hutmacherin fertigt Hüte im Stil der 20er-Jahre nach Maß. Elegant und auch mal schreiend kommen die Modelle daher. Egal ob mit oder ohne Krempe, fahrradtauglich sind sie allemal. Da wird so lange probiert und enger gemacht, bis der Hut Kopfschmerzen bereitet, und dann wieder weiter gemacht. Wenn das gute Stück dann so richtig sitzt, kann es ausgeführt werden. Die neidischen Blicke des gleichen Geschlechts sind garantiert. Gut behütet in Neukölln weiterlesen →
Bereits beim Öffnen der Tür weiß der Gast, dass er hier erst mal bleiben will. An dem langen Tresen, der sich durch das halbe Lokal schlängelt, sitzen plaudernde Menschen aller Altersgruppen. Hier, am »Runden Eck« am Britzer Damm ist das Kneipensterben vorübergegangen. Bereits vor der Öffnung um 8 Uhr 30 ist hier ein Kommen und Gehen. Um 6 Uhr 30 kommt die erste Stammkundin, um ihren Kaffee zu trinken. Zwischen Staubsaugen und Tischereinigen serviert die Putzfrau um diese frühe Stunde. Wenig später kommen Gäste, die vor der Arbeit noch eben ihren Kaffee trinken und das Neueste erfahren möchten. Die Quadratur des Kreises im »Runden Eck« weiterlesen →
Wochenmarkt bringt Konsumenten und Erzeuger aus Brandenburg und Neukölln zusammen
Jahrelang blickte Theresa Dühn von ihrem Balkon auf die Ödnis des Kranoldplatzes und überlegte, wie man den Platz wieder zu einem belebten Treffpunkt für die Nachbarschaft machen könnte. Viele ältere Anwohner erzählten ihr von dem Wochenmarkt, den es früher hier gab. Als sie für ihren Arbeitgeber, eine brandenburgische Bio-Molkerei, einen Markt mit Erzeugnissen aus der Region organisierte, reifte in ihr die Idee heran, den Kranoldplatz wieder als Marktstandort zu etablieren. Die »Dicke Linda« ist wieder da weiterlesen →
An einem kalten Wintertag die Tür zum «Kleinen Wurzelwerk« in Britz zu öffnen fühlt sich an, wie nach einem langen Spaziergang ausgehungert die Tür zur warmen Wohnung zu öffnen, wo schon das Essen dampfend auf dem Tisch steht. In gemütlichster Wohnzimmeratmosphäre, aber ohne unnötigen Schnickschnack empfängt Heide herzlich ihre Gäste und serviert ihnen die deftige Hausmannskost, die ihr Mann Rüdiger zubereitet. Back to the roots weiterlesen →
Was wollen wir trinken? Die Vielfalt erlesener Spirituosen
Ein ausgestopfter Hirschkopf wacht über Whiskytester. Sie haben jedoch keine Chance, das gesamte Sortiment zu probieren, denn im »big market« gibt es etwa 3.500 Whiskey- und Whiskysorten.
Zum Ausschank gibt es zwar nur 400, aber selbst das ist für den Kunden eine Herausforderung, wenn er sich durchprobieren will. Einzigartig ist auch die eigene Abfüllung von Whisky aus dem Holzfass. Damit ist es aber nicht genug. Herausragend ist das Rum- und Cognacsortiment. Jürgen Laskowski bietet über 8.000 verschiedene Weine und Spirituosen an. 50 Jahre Schnapsparadies »big market« weiterlesen →
Die zweite gelbe Blüte im Jahr ist die der Kornelkirsche (Cornus mas), auch Herlitze. In Österreich heißt sie Dirndl und in der deutschen Schweiz wird sie Tierlibaum genannt. Sie gehört zu den Hartriegeln. Noch vor dem Laubaustrieb zeigen sich Tausende von kleinen, goldgelben Blüten, die einen schwachen Honigduft abgeben. Ihr könnt sie jetzt zum Beispiel im Körnerpark oder neben dem S-Bahnhof »Köllnische Heide« sehen. Der Erlizbaum und seine Kräfte weiterlesen →
Durch spielerisches Zusammenfügen von Fotos und unterschiedliche Bearbeitung der verschiedenen Ebenen entstehen am Computer geheimnisvolle, manchmal unheimliche, mitunter auch humorvolle Traumbilder, teils mehr, teils weniger realistisch. Den Ursprung bilden immer Wolfgang Schnells eigene Fotos und Fotoexperimente.
Diese »Traumwelten« sind vom 21. März bis 25. April bei Mario Landsmann am Herrfurthplatz zu sehen. Am Eröffnungsabend singt dazu die wunderbare Milistu Chansons.
»Traumwelten«
bei Mario Landsmann
Herrfurthplatz 11
Di – Sa ab 11 Uhr
Schuhe kaufen ist nicht schwer, ihre Pflege umso mehr
Über Schuhe lässt sich immer viel berichten. Worauf beim Kauf zu achten ist, etwa auf das Verhältnis von Absatz zu Schuhspitze. Da geht es um die perfekte Form. Die Farbe ist auch ein wichtiges Thema. Sie sollte der Form schmeicheln, nicht zu grell und nicht zu blass sein.
Die Laufbarkeit ist auch nicht zu unterschätzen. Natürlich nur, wenn sie zum Laufen eingesetzt werden sollen. Manchmal ist Laufkomfort überflüssig, wenn es um den Schick geht. Dann sind die Schuhe nur für den Barhocker gekauft. Petras Tagebuch weiterlesen →
36jährige Bildungsstadträtin ist designierte Bürgermeisterin
Eine Ära geht zu Ende. 13 Jahre war Heinz Buschkowsky Bürgermeister und Finanzstadtrat in Neukölln. Gesundheitliche Gründe veranlassten den 66-jährigen, am 27. Januar die Ämter niederzulegen.
Bekannt wurde Buschkowsky mit dem Ausspruch »Multikulti ist gescheitert!« weit über Neuköllns Grenzen hinaus und machte damit auch den Bezirk berühmt. Er hat sich Freunde wie Feinde geschaffen. Mit Überzeugung und kernigen Sprüchen vertrat er immer engagiert seine Linie. »Wo Neukölln ist, ist vorne« war sein Motto, und so ist es auch gekommen, denn er hat viel bewegt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Bildungsstadträtin Neuköllns, Franziska Giffey, die Nachfolge antreten. Den Segen der SPD hat sie wahrscheinlich, die Bezirksverordnetenversammlung muss noch in der Sitzung am 15. April zustimmen. Buschkowsky geht, Giffey kommt weiterlesen →
Unspektakulärer Abgang in der Bezirksverordnetenversammlung
Wer eine pathetische Abschiedsvorstellung erwartet hatte, wurde enttäuscht. In wenigen knappen Sätzen erklärte Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 28. Januar, dass er den Regierenden Bürgermeister Michael Müller gebeten habe, ihn zum 1. April in den Ruhestand zu versetzen. Aus gesundheitlichen Gründen.
Die BVV-Mitglieder erinnerte er noch einmal daran, »Wo Neukölln ist, ist vorn!« Das wurde von allen Fraktionen mit stehenden Ovationen quittiert.
Mit der Online-Plattform zur Erstellung des »Entwicklungs- und Pflegeplans« für das Tempelhofer Feld soll Bürgerbeteiligung gefördert werden – besonders für Menschen, denen es aufgrund mangelnder Mobilität oder zeitlicher Flexibilität nicht möglich ist, an «offline»-Diskussionsveranstaltungen teilzunehmen. Doch das Ergebnis ist eine Seite, die den Besucher so ganz ohne Erläuterungen und Leitfaden völlig in der Luft hängen lässt. An Stelle der hier angeblich gewollten und vielseitig erhofften Transparenz und Mitgestaltungsmöglichkeit, findet sich der Bürger in einem unübersichtlichen Forum wieder, das mehr verwirrt als informiert und eher abschreckt als zum Engagement anregt. Bei diesen Bemühungen um Partizipation scheint der aufrichtige Wille dahinter auf einem anderen Blatt zu stehen. Volle Punktzahl für den Senat, der es schafft, die vielversprechende Idee dieser zukunftsweisenden Software so umzusetzen, dass am Ende an allen Ecken Verwirrung und Resignation herrscht.