Eckkneipe 1.0 – einfach aus Daffke

Schnafte Getränke am Herrfurthplatz

Die Kneipe »Zaffke« in Moabit hat sich ein Brüderchen im Schillerkiez gegönnt: das »Daffke«. Gleiches Konzept: das Interieur rustikal bis abgerockt, die Aura betont unambitioniert, die Preise günstig bis angemessen und die Wunschatmosphäre tiefenentspannt. Studierende treffen hier gern auf Alteingesessene oder wer halt durstig vorbeikommt.

Daffke Fenster von außen
KNEIPE. Einfach so.                                                                                                                                                                   Foto: hlb

Die große Schwester in Tiergarten hat sich mit dem Herrfurthplatz ein hübsches Eckchen im Kiez ausgesucht, um dort mit nettem Fens­terausblick eine Eckkneipengeneration und -tradition zu erhalten beziehungsweise weiterzuführen, wo es aufs Wesentliche ankommt. Wo es eine ordentliche Auswahl Kurzer gibt, die gute Drinks ermöglichen. Wo die Musik rockt und der hausgemachte Mexikaner klasse scharf ist. Und wo die Tresenkraft auch mal maulfaul oder launisch sein darf. All das gibt’s im »Daffke«. Das gute Allgäuer »Meckatzer« Helle ist kalt, die Halbe »Gambrinus«-Bier mit 2,50 Euro günstig. Die Sportlichen spielen Billiard, die Raucher entspannen. Zeitloses, lässiges Kneipenleben.
»Aus Daffke« hieß und heißt übrigens so viel wie etwas »aus Jux, einfach so, gerade jetzt, trotzdem« zu machen. Warum nicht?!

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Daffke, Herrfurthplatz 7 Di. – Sa. 20 – 2 Uhr, Facebook: Zaffke

»JAJA« – oui oui zu lebendigem Wein

Kein Hokuspokus im Glas

In vino veritas? Heute längst nicht mehr. Mit Enzymen und Chemie darf ganz legal nachgebessert und an Aromen gebastelt werden, was sich sogar Biowinzer zunutze machen. Selbst bei Demeterweinen sind noch Zusätze wie Zucker erlaubt. Auf dem Etikett müssen jedoch lediglich Sulfite ausgewiesen werden. Der Wunsch nach wahrhaftigem Genuss hat Naturweine daher zu einem der heißesten Gastrotrends gemacht.

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EINGESCHENKT: reiner Wein.                                                                                                                                           Foto: hlb

Den greifen im »JAJA« seit Anfang Mai auch die in Norddeutschland geborene Julia Giese und ihr aus der Auvergne stammender Freund Etienne Dodet auf. Zuvor hatten sie in Paris eine Bierbar namens »Udo« und später noch ein Restaurant mit Weinbar, Galerie und Buchladen betrieben. Dort lernten sie die Welt des Naturweins kennen, nahmen Kontakt zu Winzern auf und lernten viel darüber, wie sehr an gängigen Weinen manipuliert und geschummelt wird.
Nach zehn Jahren Paris entschlossen sich Julia und Etienne, nach Berlin zu gehen.

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Mädchen an den Ball

Fußballtag wirbt für Nachwuchs

Der »B.S.V. Grün-Weiß-Neukölln 1950 e. V.« möchte mehr Mädchen für den Fußball begeistern. Daher wird am Samstag, den 9. Juli der erste Neuköllner Mädchenfußballtag veranstaltet. Von 10 bis 16 Uhr können alle Gäste beim Torwandschießen ihr fußballerisches Talent beweisen, am Speedometer die Schussgeschwindigkeit messen lassen und das offizielle DFB-Fußballabzeichen ablegen. Bei Freundschaftsspielen sind die Mädchen der E- sowie D-Jugend in Aktion zu sehen. Die Teilnahme ist kostenlos, für Essen und Trinken ist gesorgt. Mädchen an den Ball weiterlesen

Zeitreise im Galopp

Feierei im schönsten Park Berlins

Die Damen in langen Kleidern, die Herren in Frack und Zylinder – auf der Terrasse vor der Galerie im Körnerpark sah es aus wie vor 100 Jahren, als der Park eröffnet wurde. Beim »Tanz mit Franz« mit Polka, Walzer, Foxtrott und Galopp zu Berliner Gassenhauern begann am 4. Juni das Jubiläum.

Tanz
Prominenz wie anno 1916.                                                                                                                              Foto: mr

Undenkbar war damals, dass eine Bezirksbürgermeisterin die Gäste begrüßte. Erst im November 1918 erhielten die Frauen in Deutschland das Wahlrecht  Bis dahin war auch in der Stadtverordnetenversammlung die gängige Anrede: »Sehr geehrte Herren«. Das sagte Franziska Giffey in ihrer Begrüßungsansprache. Was sich seitdem nicht geändert habe, sei die Sorge um die Pflege und den Erhalt der Grünanlagen. Baustadtrat Thomas Blesing meinte dazu, eine der Regeln sollte sein, »was ich mitgebracht habe auch wieder mitzunehmen«. Zeitreise im Galopp weiterlesen

Sehen und gesehen werden

»Jägerporn« im »Raum für drastische Maßnahmen«

Eine Jägerhütte in der Ardèche in Frankreich. Eine Französin, die ihre Kindheit in den Bergen verbringt. In der Hütte treffen sich Jäger zum gemeinsamen Jagen. An der Wand hängen Erotik-Kalender zum Ergötzen. Jäger auf dem Jägerstand – glotzen und jagen. Das Mädchen klappt die Fallen für die Hasen und Füchse zu und singt dabei das französische Kinderlied über das Kaninchen, das am Morgen den Jäger getötet hat.

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Akt im Walde.Foto:                                                                                                                                                                      A. Edely

Anaïs Edely wuchs in den Bergen der Ardèche auf, studierte in Paris und Münster Design und Illustration. Heute lebt sie in Neukölln. Das Beobachten, die Natur und der Körper sind Themen ihrer künstlerischen Arbeit geblieben. Sehen und gesehen werden weiterlesen

Deep in the Heart of Rudow

Countrymusiker »Gibbi« liebt Neukölln

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gitarre und Hut stehen ihm gut.                                                                                                                                           Foto: pr

Schon in frühesten Schöneberger Jugendzeiten sog Stefan alias »Gibbi« den »American Way of Life« in sich auf. So war es auch naheliegend, dass er sich nicht einem der Schöneberger Fußballvereine, sondern dem Football-Team »Berlin Adler« anschloss. Da er aber auch schon immer Musik machte und seine eigenen Songs schrieb, musste er sich für eins von beiden entscheiden, und die Wahl fiel auf die Musik. Deep in the Heart of Rudow weiterlesen

Der Himmel über der Hasenheide

Freiluftkino im Park

Ja, das Wetter war verwirrend in den letzten vier Wochen, mittlerweile ist der Sommer wohl tatsächlich angekommen und somit ist es auch wieder Zeit für das Freiluftkino in der Hasenheide, die Pforten zu öffnen.

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Ein Engel über Berlin.                                                                                                                                                                  Foto: pr

»Raus ins Kino« lautet das Motto, und gezeigt wird ein abwechslungsreiches und breites Programm, bestehend aus den Perlen des Arthouse- sowie Mainstreamkinos des letzten Jahres – darunter auch einige wirklich empfehlenswerte, wie etwa »Victoria« (Regie: Sebastian Schipper), ein vibrierendes Porträt über Berlin, in dem die Stadt über 140 Minuten mit nur einer Kameraeinstellung eingefangen wird. Außerdem der Oscar-nominierte Film »Mustang« (Regie: Deniz Gamze Ergüven), der die Emanzipationsbestrebungen von fünf Schwestern in einem kleinen türkischen Dorf dokumentiert und damit die konservativen Werte der Gesellschaft hinterfragt. Weiterhin wird auch Woody Allens »Irrational Man« mit Joaquin Phoenix gezeigt. Der Himmel über der Hasenheide weiterlesen

Seniorenzentrum im Reuterkiez eröffnet

Politiker versprechenVerantwortlichkeiten zu übernehmen

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Der Schnitt ins Paradies.                                                                                                                                                          Foto: pr

Nachdem der Rollbergkiez seinen Seniorentreff in der Rollbergstraße hat, wurde nun auch in der Reuterstraße das »Seniorenzentrum Reuterkiez« eingeweiht. Am 9. Juni wurde das Band feierlich von der Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey zertrennt. In ihrer Rede betonte Giffey, dass Seniorenprogramme stärker finanziert werden müssten, und sie kam auch nicht mit leeren Händen. Sylvia-Fee Wadehn hatte lange für die Übernahme der Betriebskostenabrechnung durch den Bezirk gekämpft. Die Bürgermeisterin überreichte zu diesem feierlichen Anlass den Bewilligungsbescheid. Seniorenzentrum im Reuterkiez eröffnet weiterlesen

Tagespflege im Richardkiez

»St. Richard« erweitert sein Angebot

Am 25. Juni konnte von 11:00 bis 18:00 Uhr die »Felicitas Tagespflege« und das »Seniorenheim St. Richard« in der Schudomastr. 16 besichtigt werden.
Am 1. Juli öffnet die »Felicitas Tagespflege« ihre Pforten. Täglich werden bis zu 16 Tagespflegegäste betreut. Ein wichtiger Tipp für Angehörige: Bei Bedarf ist auch Ersatzpflege an einzelnen Tagen oder sogar nur stundenweise möglich. Das Pflege- und Betreuungskonzept setzt auf Stärkung der Alltagskompetenz, Erhaltung der Selbständigkeit und Selbstbestimmung, Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft und Verbleib in der eigenen Wohnung. Tagespflege im Richardkiez weiterlesen

Warten an Wegen

Die Wegwarte

In der Botanik heißt sie Zichorie, und das weist schon auf ihre Verwandtschaft mit dem Chicoree hin. Ein anderer Verwandter ist Radiccio. Sie hat viele volkstümliche Namen, in fast jeder Landschaft heißt sie anders. Bekannt geworden ist sie in der Nachkriegszeit als Kaffeeersatz.

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Lässt Jungfrauen träumen.                                                                               Foto: historisch.

Es ist nicht ganz sicher, ob sie schon im »Capitulare de Villis« von Karl dem Gro­ßen erwähnt wird (Namensähnlichkeiten verschiedener Pflanzen), aber Paracelsus empfiehlt sie bereits als schweißtreibend und später Kneipp bei Magen-, Darm- und Lebererkrankungen. In der Phytotherapie wird sie zur Stimulierung und zur Heilung von Milz, Leber und Galle eingesetzt. Sie wird aber auch zur allgemeinen Reinigung bei Hautkrankheiten und Ekzemen angewendet. Warten an Wegen weiterlesen

Petras Tagebuch

Abschied von England und Wales

Endlich, endlich kam meine Freundin aus London in Berlin an. Sie wollte eigentlich einen Tag früher kommen, der Flug wurde aber spontan gestrichen. Kein Wunder, sie wollte am 25. Juni fliegen, zwei Tage nach der britischen Abstimung, die den Brexit zur Folge hat. Das war dann wohl die erste Reaktion Europas auf die Abstimmung. Es traf viele Briten, denn das Wochenende wird von ihnen gerne genutzt, um mal europäisches Festland zu erleben.
Auf meine Frage, wie denn die Stimmung in London sei, erklärte sie mir voller Entsetzen, dass das große, laute London nach der Wahl in Stille erstarrte.
Bis vor der Wahl lebte ein Mix an Nationen mit- und nebeneinander in friedlicher Koexistenz. Am Tag nach der Wahl hatte sich das Klima schlagartig verändert. Brexitbefürworter beschimpfen nicht britisch aussehende Menschen, fordern sie auf, ihre Sachen zu packen und zu gehen. Petras Tagebuch weiterlesen

Neue Stufen verkürzen Wege

Treppe
Treppauf, Treppab zur Neckarstraße.                                                                                                            Foto: fh

Feierliche Einweihung der Kindl-Treppe

Feierliche Eröffnung einer Treppe? Das klingt doch etwas merkwürdig. Während anderswo in Deutschland Politiker ein Bändchen durchschneiden, wenn ein Stück Autobahn eröffnet wird, lässt es sich Bezirksbürgermeistern Franziska Giffey nicht nehmen, eine Treppe zu eröffnen.
Die »Kindl-Treppe«, die die Neckar-/Isarstraße mit dem Kindl-Gelände verbindet, ist etwas ganz Besonderes. Auf dem Kindl-Gelände entsteht ein großes Kulturzentrum, das auf diesem Weg leicht zu erreichen ist. Durch den Aufzug neben der Treppe gibt es nun auch einen barrierefreien Zugang für Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, Radfahrer und Kinderwagen zu den vielen Läden und Kneipen in der Boddin- und Karl-Marx-Straße, zum Rathaus, zu den Neukölln Arkaden und natürlich zum neuen Kulturzentrum auf dem Kindl-Gelände. Neue Stufen verkürzen Wege weiterlesen

Unterm Hammer

Da dürfen die Neuköllner wirklich Angst bekommen, wenn ein ganzer Häuserblock mit etwa 300 Mietern kurz vor der Zwangsversteigerung mit ungewissem Ausgang steht.
Während der Wowereit-Ära wurde Berlins Tafelsilber in Form von Grundstücken und Wohnungen verkauft. Die Stadt war damals »arm, aber sexy«.
Heute haben wir den Salat: Häuser- und Grundstückspreise explodieren, Mieter sind von Obdachlosigkeit bedroht. Sie suchen nach Lösungen, um in ihren Wohnungen bleiben zu können, obwohl der Anteil der Miete am Einkommen unaufhörlich steigt. Die Regierung sieht zwar nicht ganz tatenlos zu – es gibt immerhin die Mietpreisbremse, aber das reicht nicht.
Bei der Zwangsversteigerung gibt es kein Vorkaufsrecht durch den Senat oder landeseigene Wohnungsbaugesellschaften. Das sollte nun wirklich vom Gesetzgeber geändert werden, sonst ist Berlin bald ein zweites Barcelona, aus dem die Mieter fliehen müssen, weil sie die Mieten nicht mehr zahlen können.

Petra Roß

Ein ganzer Häuserblock wird zwangsversteigert

Mieter suchen verzweifelt nach Lösungen

So hipp und kreativ Neukölln auch ist, erfährt der Bezirk in rasantem Tempo eine Aufwertung von Wohnraum, die eine berechtigte Angst bei Mietern hervorruft. Und nun geht es um einen ganzen Häuserblock im Reuterkiez, angrenzend an Fram-, Nansen,- Pflüger- und Pannierstraße, mit etwa 300 Mietern. Die Mietergemeinschaft setzt sich zusammen aus Menschen, die von zwei bis zu über 50 Jahren dort leben. Die Mieten sind noch günstig, die Geldbeutel klein. Künstler und Rentner geben sich dort die Hand und leben friedlich in einfachen Wohnverhältnissen zusammen. Ein ganzer Häuserblock wird zwangsversteigert weiterlesen

Geld für Neukölln

SIWA-Mittel sind bewillligt, Zweckentfremdungsverbotsverordnung wird nur nachlässig umgesetzt

Rund 1,57 Millionen Euro werden dem Bezirk Neukölln aus dem »Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt« (SIWA) zur Verfügung gestellt. Das konnte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 11. Mai verkünden. Der Löwenanteil von 670.000 Euro fließt in den Bau der neuen Seniorenfreizeitstätte in Alt-Rudow, der damit endgültig gesichert ist. Das »Mädchenzentrum Szenenwechsel« in der Donaustraße erhält 350.000 Euro für die Sanierung. 225.000 Euro gehen an die »Kinderwelt am Feld« in der Oderstraße, 175.000 Euro an die Jugendeinrichtung »Wilde Hütte« am Wildhüter Weg, und 150.000 Euro an das »Jugendzentrum Grenzallee« für die Terrassenanlagen. »Ein toller Erfolg – jetzt geht‘s in die Bauplanung in meinem Fachbereich Hochbau«, freute sich Franziska Giffey. Geld für Neukölln weiterlesen

Europas vergessenes Volk?

Geschichten der Diskriminierung aus Paris und Berlin

Die Sinti und Roma in Frankreich und Deutschland sind tatsächlich ein vergessenes Volk — ein Volk dessen Würde und Rechte missachtet werden und dessen Existenz am liebsten komplett geleugnet werden würde. In Frankreich wird seit Jahren eine drastische Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung gegen Roma gefahren, von linker wie rechter Seite, und es scheint ein großer Konsens über die Unvereinbarkeit der Lebensweisen zu herrschen.

Kinderspiel
Hula Hupp für Paris und Neukölln.                                                                          Foto: Stephanus Parmann

Auch in Deutschland sind antiziganistische Beleidigungen und Angriffe überall präsent, so Merdjan Jakupov, Vorstandsvorsitzender von »Amaro Foro e.V«, einem Jugendverband von Roma und Nicht-Roma mit Sitz in Neukölln. Dieser veröffentlichte im Mai die Auswertung der Dokumentation von Antiziganismus in Berlin 2015 (zum Download unter www.amaroforo.de), mit Fallbeispielen bei Behörden, im Arbeitsleben, in der Schule oder bei der Polizei. Europas vergessenes Volk? weiterlesen

Politiker zur Wahl

Von der Sonnenallee bis zum Tempelhofer Feld

Der Wahlkreis 2 im Überblick

Beim Wahlkreis 2 fällt der Schillerkiez mit dem angrenzenden Tempelhofer Feld ins Auge. Der Bevölkerungsaustausch ist hier voll im Gange und die Mieten explodieren. Das Tempelhofer Feld hat sich zum Freizeitpark für viele Berliner entwickelt.
Im Rollbergkiez kämpft der »Morus 14 e.V.« alljährlich ums Überleben. Mit der Schülerhilfe, an der über 100 Schüler aus dem Kiez teilnehmen, trägt der Verein erheblich zur Bildung bei.
Der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.« engagiert sich auch im Rollberg mit Erfolg für die Belange der Senioren in Neukölln.
Auf dem »Kindl-Gelände« tut sich viel. Im Kesselhaus finden bereits viele anspruchsvolle Veranstaltungen statt, bald können dort auch internationale Künstler ausstellen. Seit Jahren gibt es dort die kleine Brauerei mit dem wunderbaren Rollberg-Bier. Politiker zur Wahl weiterlesen

Selfies vor dem neuen Bürgerbüro

Bundestagsabgeordneter Fritz Felgentreu zum Anfassen

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gute Laune bei der SPD.                                                                                                                                     Foto: mr

Bereits im November ist der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu vom Neuköllner Norden an den Lipschitzplatz in der Gropiusstadt umgezogen. Das offizielle Eröffnungsfest mit Live-Musik und Leckereien vom Grill ließ er aber erst am 20. Mai steigen. Als Gäs­te dabei waren der Regierende Bürgermeister Michael Müller, Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey und die Kandidaten der SPD Neukölln fürs Abgeordnetenhaus: Karin Korte für die Gropiusstadt, Derya Çağlar für Britz und Martin Hikel für Rudow. Sie nahmen sich viel Zeit für Gespräche mit den zahlreich erschienenen Besuchern und posierten auch gern für das eine oder andere Selfie. Selfies vor dem neuen Bürgerbüro weiterlesen

Gedenkort für einen ungelösten Fall

Ein Mahnmal soll an die Ermordung von Burak Bektas erinnern

Vier Jahre ist es inzwischen her, dass Burak Bektas auf offener Straße von einem Unbekannten erschossen wurde. Zwei seiner Freunde überlebten lebensgefährlich verletzt. Der Täter hatte sich der Gruppe von fünf jungen Männern, die sich am 5. April 2012 an der Rudower Straße getroffen hatten, genähert und völlig unvermittelt und wortlos geschossen. Von ihm fehlt laut den ermittelnden Berliner Behörden nach wie vor jede Spur.

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Demo gegen das Vergessen.                                                                                                                                                Foto: mr

»Für die Familie und Freunde bedeutet der schreckliche Mord bis heute Schmerz, Trauer und Wut«, sagt Ralf Fischinger, Sprecher der 2012 gegründeten Initiative für die Aufklärung des Mordes, die mit regelmäßigen Demonstrationen die Erinnerung an Burak Bektas wachhalten und die ermittelnden Behörden unter Druck setzen will.
Jetzt plant die Initiative gemeinsam mit der Familie einen Gedenkort in der Nähe des Tatorts an der Rudower Straße Ecke Laubsängerweg. Es handelt sich um eine kleine, unbebaute Grünfläche, deren Eigentümer der Bezirk Neukölln ist. Das Konzept, das sie in der Sitzung des Integrationsausschusses am 26. Mai vorstellte, sieht im Zentrum des Gedenk­ortes eine spiralförmige Skulptur vor, die oben sieben in sich gedrehte »Finger« hat. Gedenkort für einen ungelösten Fall weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

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Nr. 129 – Sonnabend, 3. Juni
Keine »Kriegswurst« an fleischlosen Tagen. Sogenannte Kriegswurst, die aus Blut, Semmel und flüssigem Fett hergestellt wird, haben in letzter Zeit= Gast= und Schankwirte an den fleischlosen Tagen ihren Gästen wiederholt verabfolgt. Dieses Verfahren muß aber, wie auch von den Vertretern der Gastwirtsvereine anerkannt wird, als unlauterer Wettbewerb angesehen werden, weil es auf eine Täuschung der Käufer berechnet ist, die glauben sollen, es handle sich um wirkliche Fleischwurst. Die Herstellung und Verabfolgung derartiger Wurst an den fleischlosen Tagen ist deshalb untersagt. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Stockfisch unterm Metallakt

Stilvoll spanisch speisen im »Begur«

Eine kulinarische Reise nach Katalonien kann seit letztem September an der Treptower Straße Ecke Weigandufer unternommen werden. Die »cuina catalana« behauptet von sich, eine der genuss- und abwechslungsreichsten der Welt zu sein und die fantasiereichsten Köche zu haben. Einen von ihnen, Eduard Canet, hat es der Liebe wegen von der Costa Brava nach Berlin verschlagen, wo er nun zu ausgefeilten Gaumenfreuden ins nach seinem Heimatdorf benannte Restaurant »Begur« lädt.

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Der Gang vor dem Carrée .                                                                                                                                                   Foto: hlb

In der katalanischen Küche treffen sich »Mar i Muntanya«, das (Mittel-)Meer und die Berge, Fisch und Fleisch, aber auch Vegetarisches. So zeigt Canet schon bei den Vorspeisen wie Stockfischmousse auf Tomatengelee, Kartoffelravioli mit Blutwurst und Apfel-Zwiebel-Karamel oder dem reichhaltigen Salat mit Nüssen, Beeren und einem Öl mit über 15 verschiedenen Aromen seine Bandbreite, Raffinesse und Verspieltheit. Ohne Chichi, doch delikat und mit aromatischem Pfiff auch die Hauptspeisen: der Lammrücken mit dunkler Orangensauce, die Kalbsbäckchen, der Wolfsbarsch mit Steinpilzrisotto oder der gebratene Steinbutt. Stockfisch unterm Metallakt weiterlesen

Karstadt feiert den 135sten

Zwei Bezirke gratulieren

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Schneidige Bürgermeisterinnen.                                                                                                                                      Foto: mr

Vor 135 Jahren, am 14. Mai 1881, gründete Rudolph Karstadt sein erstes Geschäft in Wismar unter dem Namen »Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft«. Grund genug, diesen Geburtstag auch im Haus am Hermannplatz zu feiern.
Da das Karstadtgebäude zu Kreuzberg, der Hermannplatz aber zu Neukölln gehört, kamen am 22. Mai die Bürgermeisterinnen beider Bezirke, Monika Herrmann und Franziska Giffey, um ihre persönlichen Glückwünsche zum Firmenjubiläum zu übermitteln und gemeinsam die Geburtstagstorte anzuschneiden. Der Erlös aus dem Verkauf des Kuchens geht an die »Interkulturelle Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung GraefeKids« und an das Neuköllner »Schwimmbär Projekt«. Karstadt feiert den 135sten weiterlesen

DAS KAPiTAL ist die Kunst

Diskurse und Kurse im Kulturkiosk

Es ist kein Zufall, dass sich DAS KAPiTAL ausgerechnet am Karl-Marx-Platz befindet. Gemeint ist nicht nur das von Karl Marx verfasste Buch, an das sich so viele Studenten versucht haben heranzuarbeiten. Gemeint ist auch das Kapital, das in allen Menschen steckt und sich in Kreativität ausdrückt. Ausgehend von diesem Gedanken versteht der Inhaber Ismael Duá DAS KAPiTAL als einen Kulturkiosk mit Kneipenbetrieb, in dem mit wissenschaftlicher Neugier Fragen gestellt werden sollen.

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Ismael Duà hat Zeit. Foto: pr

Der Politikwissenschaftler und studierte Künstler hat einen Ort geschaffen, an dem sich Berliner Künstler oder auch Wissenschaftler darstellen können. Bis auf Dienstag soll jeden Tag um 22:22 eine solche Veranstaltung in dem winzigen Lokal stattfinden. Interessierte Gäste können die Möglichkeit nutzen, alles zur Person und deren Kunst oder ihrem wissenschaftlichen Arbeitsbereich zu erfahren. Angeregte Diskussionen machen hungrig. Bei Stullen und Getränken im DAS KAPiTAL lässt es sich besser nachdenken und die Nacht hindurch diskutieren. DAS KAPiTAL ist die Kunst weiterlesen

Graue Tristesse weicht bunten Farben

Fassadenmalerei gibt Häusern ein besonderes Gesicht

Die französische Künstlergruppe »CitéCréation« hat bereits mehr als 600 monumentale Wandgemälde in aller Welt realisiert. Das Museum im Schloss Britz präsentiert bis zum 31. Juli eine große Auswahl beeindruckender Fotografien dieser Fassadenmalereien.

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Augenweide in der Jupiterstraße.                                                                                                                                   Foto: mr

Angefangen hat alles in Lyon. Die Künstlergruppe »CitéCréation« kam auf die Idee, die dortigen Sozialwohnungen zu renovieren und die Wände der Gebäude mit großen Gemälden zu bemalen. Das Konzept entwickelten sie gemeinsam mit den Bewohnern. Aus tristen Häuserblöcken wurde so ein wohnliches Zuhause. Das Ergebnis war eine Aufwertung des Bezirks, nicht durch Verdrängung der Bewohner, sondern dadurch, dass die Bewohner Stolz entwickeln. Graue Tristesse weicht bunten Farben weiterlesen

Ein multireligiöses Miteinander ist unumgänglich

Philipp-Melanchthon-Kirche wird 100

Mit einem Festgottesdienst feierte die »Fürbitt-Melanchthon-Gemeinde« am 22. Mai die Einweihung ihrer Kirche vor 100 Jahren.

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Superintendentin Viola Kennert spendet den Segen.                                                                                       Foto: mr

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war Neukölln mit den Problemen einer wachsenden Stadt konfrontiert. Im Zuge der Industrialisierung und der Gründerzeit erlebte die Stadt einen massenhaften Zuzug, und die Evangelische Stadtkirchengemeinde Neukölln wurde mit mehr als 200.000 Mitgliedern zu einer der größten Großstadtgemeinden Deutschlands. Das machte Kirchenneubauten notwendig. Am 24. April 1914 war die Grundsteinlegung der neuen Kirche an der Kranoldstraße, die den Namen des Reformators Philipp Melanchthon erhielt, weil es eine Martin-Luther-Kirche bereits gab. Drei Monate später brach der Krieg aus. Obwohl der Krieg den Bau erheblich verzögerte – es fehlte an Material und an Arbeitern – konnte am 23. Mai 1916 Einweihung gefeiert werden. Ein multireligiöses Miteinander ist unumgänglich weiterlesen

Die Magie des Lesens

Museum Neukölln präsentiert Lieblingsbücher

Lesen
Dieser Datenträger ist noch nicht ersetzt worden.                                                                                              Foto:mr

»Lesen ist ein Privileg. Wer diese Fähigkeit nicht besitzt, für den bleibt eine Welt verschlossen. Aus der Phantasie, die eigene Bilder im Kopf des Lesers entstehen lässt, erwächst die Magie des Lesens.«
Mit diesen Worten eröffnete Kulturstadtrat Jan Christopher Rämer am 12. Mai die Ausstellung im Museum Neukölln, bei der es um die Leseerfahrungen und -gewohnheiten der Neuköllner geht. Die Magie des Lesens weiterlesen

Von der heilen Welt in die Wirklichkeit

Familie Lindemann ist angekommen in Neukölln

lindemannAls das dritte Kind der Lindemanns in Prenzlauer Berg ein eigenes Zimmer benötigte, machte sich die Familie auf die Suche nach einer größeren Wohnung. Mit Schrecken musste Thomas Lindemann feststellen, dass sich die Mieten in den zwölf Jahren, die er hier lebte, mehr als verdoppelt hatten.
2002 wohnte der Journalist Thomas Lindemann für kurze Zeit in der Hobrechtstraße. »Damals kam keiner bei mir zu Besuch, die Grenze war die »Ankerklause« am Maybachufer.« Von der heilen Welt in die Wirklichkeit weiterlesen

Süße Zitronen und Löschpapier

Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage

Der Juni ist der Festivalmonat in Neukölln. Zu den bereits etablierten Veranstaltungen wie »Sommer im Park« oder »48 Stunden Neukölln« gesellt sich nun am 10. und 11. Juni zum ersten Mal »LiteraTour Neukölln« hinzu, ein Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage.
In den letzten Jahren haben eine Vielzahl von Buchläden unterschiedlicher Couleur in Neukölln eröffnet: klassische Buchhandlungen, Antiquariate, Second-Hand-Bookshops und Literaturcafés. Dazu kommt eine Reihe kleiner Verlage. Die Szene ist international und unabhängig. Was die Teilnehmer des Festivals eint, ist die Liebe zum Buch und zur Literatur. Was liegt da näher, als gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen?
Zwei Tage lang können Neuköllner und Rest-Berliner Lesungen und Veranstaltungen an den verschiedensten Orten in Neukölln genießen. Die Darbietungen sind dabei so terminiert, dass die Besucher des Festivals möglichst viele Veranstaltungen besuchen und so die ganze Breite der Neuköllner Buchlandschaft kennenlernen können. Von der klassischen Lesung über Ausstellungen, Musik und Lyrik ist alles dabei. Süße Zitronen und Löschpapier weiterlesen

Soundpainting

Spontanes Musizieren auf der Terrasse

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Paul Schwingenschlögl.                                                         Foto: mr

Wie können Musiker aus Neukölln und anderen Stadtteilen Berlins zum spontanen gemeinsamen Musizieren animiert werden? Wie können Amateurmusiker dazu bewegt werden, öffentlich aufzutreten?
Der New Yorker Komponist Walter Thompson hat dafür ein geniales System entwickelt, das sich »Soundpainting« nennt. Es ist eine Zeichensprache, mit der der Dirigent die Musiker leitet, dadurch Strukturen und Abläufe schafft, Klänge bündelt und variiert. Dadurch entsteht eine Art spontane Komposition. Gegenüber klassisch notierter Musik hat das System den Vorteil, dass es auch zugänglich für Amateure ist, da keine Notenkenntnisse erforderlich sind. Soundpainting weiterlesen

Hundert Jahre Leben

Porträts Neuköllner Damen

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lse.Foto:                                                   Iona Dutz

Die Ausstellung »geboren 1916« widmet sich den Neuköllnern, die im Jahr 2016 Hundert werden. Ein stolzes Alter, das sich die meisten wohl kaum vorstellen können. Das Projekt entsteht im Rahmen »100 Jahre Körnerpark« in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Neukölln. Von ursprünglich 31 Menschen, die hundert Jahre alt werden, blieben am Ende acht Frauen übrig, die ihre Zustimmung gaben, Teil des Projektes zu werden.
Die Künstlerinnen Iona Dutz und Josephine Raab besuchten die betagten Damen zu Hause, stellten Fragen, erzählten und fotografierten. »Für uns war es natürlich sehr spannend, Einblicke in das Leben eines Menschen zu bekommen, der so viel erlebt und gesehen hat. Hundert Jahre Leben weiterlesen

Es wird wieder »Sommer im Park«

Exquisite Konzerte zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark«

Zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark« präsentiert auch die Konzertreihe »Sommer im Park« ein ganz besonderes Programm.

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Skazka Orchestra.                                                                                                                                                                        Foto: pr

Den Auftakt macht am 12. Juni die Band »SkazKa Orchestra« mit mitreißenden Tanzrhythmen vom Balkan. Die international besetzte Band ist seit 2008 unterwegs, hat über 800 Konzerte in Deutschland und ganz Europa gespielt und zwei Studioalben aufgenommen. Der musikalische Bogen spannt sich von Ska über Klezmer bis zu Techno- und Drum ’n’ Bass-Beats, die auf Akkordeon, Trompete und Posaune akustisch umgesetzt werden. Sie sind daher die ideale Band, um beim Eröffnungskonzert das Publikum in Stimmung zu bringen und zum Tanzen zu animieren. Es wird wieder »Sommer im Park« weiterlesen

Politikprominenz auf der Pedale

Anton Hofreiter radelt mit grüner »Critical Mass« durch Neukölln

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Toni auf Radtour.                                                                                                                                                                            Foto: pr

Da kam der Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen mal nach Neukölln geradelt, und das erste, was sich dem Ur-Bayern entgegenstellte, war ein Polizist mit typisch Berliner Direktheit: »Dit is aber keene anjemeldete Demo, watt Se hier veranstalten.« Anton Hofreiter ließ sich davon nicht beirren. Der ehemalige Vorsitzende des Verkehrsausschusses erklärte dem Beamten in aller Ruhe den § 27 der Straßenverkehrsordnung. Demnach dürfen »mehr als 15 Rad Fahrende (…) zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren.« Diese Regelung machen sich die sogenannten »Critical Mass«-Aktionen zu eigen und erobern so die Straße für sich. Und genau zu solch einer hatten die Neuköllner Grünen ihren »Toni« am 23. Mai eingeladen. Politikprominenz auf der Pedale weiterlesen

Mieter von »Stadt und Land« wählen

Senioren hoffen auf mehr Einfluss im Aufsichtsrat

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Sylvia-Fee Wadehn.Foto: pr

Zur Wahl des Mieterrats wird auch Wadehn aufgestellt. Die Chance, dass sie dann mit im Aufsichtsrat sitzt, ist groß.
Der Aufsichtsrat, der die Geschicke der Wohnungsbaugesellschaft leitet, besteht aus diesen Mitgliedern: Heinz Buschkowsky, Ex-Bezirksbürgermeister von Neukölln, Andrea Jost, Geschäftsführerin bei der »Immobilien Bremen«, Anja Naujokat, Senatsverwaltung für Finanzen, Ariane Waegner, Dipl.-Ing. für Architektur und Städtebau, Philipp Mühlberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Sylvia Freudenber­ger, »Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH«, Andreas Kloß, Betriebsratsvorsitzender der »Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH«.
Die mögliche Bereicherung des Aufsichtsrates um Sylvia-Fee Wadehn wird zur Folge haben, dass die Interessen der Senioren stärker berücksichtigt werden. Wadehn ist allerdings auch so klug, dass sie bei allen Forderungen immer die Interessen des Unternehmens berücksichtigen wird. »Ohne den Konzern »Stadt und Land« können die Senioren auch keine Interessen durchsetzen, denn dann sind sie keine Mieter mehr.«

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Britz und sein Kneipendenkmal

Stammgäste pflegen Erinnerungen an goldene Zeiten

Kiez und Kneipe Neukölln erscheint monatlich und wird vom Redaktionsteam selbst ausgetragen.
Mit Neukölln wird überwiegend der dicht besiedelte, innerstädtische Norden unseres Bezirks gleichgesetzt. Die Wahrnehmung des Neuköllner Südens bleibt weitgehend gering, obwohl er mit seinen Ortsteilen Britz, Buckow, Gropiusstadt und Rudow flächenmäßig doppelt so groß ist.

Rostesel
Des Esels goldener Huf.                                                                                                                                                              Foto: rr

Um möglichst viele Kiezbewohner zu erreichen, liegen unsere Zeitungen nicht nur in Kneipen aus, sondern auch in Restaurants, Konditoreien, Läden oder ausgesuchten Warteräumen. Als Britzer im Team obliegt mir nun dieser ganze Süden. Hier ist zwar die Anzahl der Auslegestellen weit geringer als im ach so angesagten und hippen Norden, dafür beträgt, meine Tourstrecke über 30 Kilometer. Britz und sein Kneipendenkmal weiterlesen

Der Duft der Liebe

Ein Alltagsaphrodisiakum

Es ist wieder mal an der Zeit, sich auf unseren einzigen Sinn, der sich nicht täuschen lässt, zu konzentrieren – unsere Nase! Draußen duftet es – jetzt oft nach Heckenrosen.

Rosen
Heckenrose.                                                                                                                                                                                     Foto: mr

Im alten Griechenland soll Aphrodite die rote Rose aus dem Blut des Adonis geschaffen haben. Rosen schützen angeblich vor Verzauberung, aber mal ehrlich, wer wurde nicht alles schon durch das Geschenk einer Rose verzaubert?
Rosen finden überall Verwendung, nicht nur in der Küche, zum Beduften von Räumen, in Parfüms, nein auch Chocolatiers haben sie ins Herz geschlossen. Nicht nur Rosenöl und Rosenwasser ist sehr wertvoll, vom Preis her und seiner sowohl verwöhnenden, wie heilsamen Wirkung, sondern da ist dann auch die weiße Schokolade mit 29 Prozent Kakaoanteil, gefüllt mit einer cremigen Champagner-Ganache und verfeinert mit Rosenöl im Internet im Angebot. Der Duft der Liebe weiterlesen

Verfressene Raupen

Gespinstmotten schaffen bizarre Gebilde im Park

Gespinstmotte
Bizarre Gespinste.                                                                                                                                                                       Foto: mr

Ein gespenstisches Bild bietet sich derzeit in manchen Neuköllner Parks. Völlig kahle Büsche stehen hier, überzogen von feinen weißen Netzen wie gigantischen Spinnweben. Was aussieht wie ein Bild aus einem Horrorfilm, ist laut Auskunft des Gartenbauamtes das Werk der Raupen der Gespinstmotte. Die Tierchen spinnen sich dieses Netz, um sich vor ihren natürlichen Feinden, Vögeln und Wespen zu schützen und hüllen dabei teilweise ganze Bäume ein. In diesem Gruppen-Kokon leben Tausende dieser Raupen, die nach dem Schlüpfen die Blätter ihrer Wirtspflanze teilweise komplett wegfressen. Sind alle Blätter des Wirts vertilgt, begeben sich die Raupen auf die Suche nach einem neuen und spinnen dabei alles ein, was ihnen in die Quere kommt. Beliebte Wirtspflanzen sind Traubenkirsche, Weißdorn, Schlehe, Pfaffenhütchen, Pappeln, Weiden und gelegentlich auch Obstbäume. Verfressene Raupen weiterlesen

Petras Tagebuch

Kein Schwimmen in schlimmen Anzügen

Es ist schon einige Jahre her, als ich auf dem Weg nach Brandenburg war, um meine Freundin zu besuchen. Es war Winter, und wir planten, in die Sauna zu gehen und eine ordentliche Runde zu schwimmen. Am Bahnhof Friedrichstraße stellte ich fest, dass ich meinen Badeanzug zuhause vergessen hatte. Flugs suchte ich einen Dessousladen auf und kaufte einen neuen. Dieser Badeanzug, den ich noch nicht einmal anprobiert hatte, entwickelte sich zu meinem Lieblingsstück. Er war schlicht und schwarz, einfach ein schickes Teil ohne viel Schnickschnack. Petras Tagebuch weiterlesen

Fesch vertreibt Dick

Dicke Linda
Lindaisches Markttreiben.                                                                                                                                 Foto: fh

Terminkollision am Kranoldplatz

Zu Beginn des Frühjahrs war die Freude der Anwohner des Kranoldplatzes groß, denn nun findet dort regelmäßig jeden Sonnabend der Wochenmarkt DIE DICKE LINDA statt. Der Markt geht nun in das dritte Jahr und kann sich in der Berliner Marktlandschaft sehen lassen. An etwa 30 Ständen bieten Händler ihre Produkte an. Viele Händler produzieren in der Region, andere sind Neuköllner und bieten ihre feinen Leckereien an. Der Markt ist beliebter Treffpunkt für die Anwohner geworden. An Bierbänken wird gefrühstückt und diskutiert. Später wechseln die Gruppen. Die Langschläfer kommen und stillen ihren Hunger. 2014 fand der Markt einmal im Monat statt. Im letzten Jahr bereits zweimal und nun wöchentlich.
In diesem Jahr kommt erstmalig DIE FESCHE LOTTE, ein Fashionmarkt mit Neuköllner Künstlern und Streetfood, eine weitere Bereicherung Neuköllns, hinzu. »Ich freue mich auf DIE FESCHE LOTTE und eine damit verbundene weitere Belebung des wunderschönen Kranoldplatzes«, so die Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. Fesch vertreibt Dick weiterlesen

Dick und fesch gehören zusammen

DIE DICKE LINDA auf dem Kranoldplatz hat sich mittlerweile gut etabliert. Jetzt kommt DIE FESCHE LOTTE hinzu. Auf dem einen Markt wunderbare Produkte aus der Region, auf dem anderen Mode, Vintage und handgefertigte Unikate. Eigentlich passt das doch gut zusammen?! Die beiden Märkte könnten wunderbar gleichzeitig stattfinden – theoretisch. Doch die beiden Marktbetreiber werden sich nicht einig – und auszubaden haben es die Kunden, die nie so richtig wissen, wann welcher Markt ist. Vielleicht finden die beiden Marktbetreiber doch noch irgendwann zusammen, um Angelpunkt des gemeinschaftlichen und nachbarschaftlichen Miteinanders in Neukölln zu sein.
Oder vielleicht kommen in Zukunft noch »die verruchte Liesl« und »die singende Lydia« hinzu? Dann könnte einfach jede Woche ein anderer Markt stattfinden – auch gut für die Vielfalt.
In jedem Falle laden die Namen der Märk­te zu weiteren schönen Wortspielen ein.

Josephine Raab

von Neuköllnern für Neuköllner