Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Bibliophile Französinnen im »Raum B«

Bevantgarde von Marquis de Sade bis Herbert WiTzel

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Laëtitia Oxoby und Cristina Rodrigues.                                                                                                                Foto: pschl

Cristina Rodrigues und Laëtitia Oxoby sind zwei junge Französinnen, die die Liebe zu Büchern eint. Als sie nach Berlin kamen, vermissten sie französische Literatur, die auch für junge Leute erschwinglich ist. Daher ergriffen sie selbst die Initiative und bieten seit dem 1. März 2014 in ihrem Buchladen »Raum B« in der Wildenbruchstraße gebrauchte französische Bücher zu sehr günstigen Preisen an.
Kurz nach der Gründung ihres Ladens brachten sie erstmal eine große Ladung Bücher per LKW von Frankreich nach Berlin. Bibliophile Französinnen im »Raum B« weiterlesen

Möbeldesign aus Polen

Der sozialistische Charme der Sitzkultur

»Polnisches Möbeldesign ist hierzulande noch völlig unbekannt, aber Polen ist weltweit der viertgrößte Produzent von Möbeln. Polnische Möbel sind ein Exportschlager«, erklärt Michael Szarko, einer der beiden Inhaber von »Politura«, einem jungen Neuköllner Möbeldesign-Unternehmen.

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Klein, kompakt und funktional.                                                                                                                                           Foto: pr

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Sachen gibt‘s, die gibt‘s gar nicht

Oder doch: Schönes und Nützliches im »English Traders«

English Traders
Die Queen wäre amused.                                                                                                                                                        Foto: pr

In einer Zeit, in der Billig-Discounter und Ein-Euro-Läden inflationär die Geschäftsmeilen der Innenstädte säumen, sind kleine, unabhängige Händler beinahe schon eine Seltenheit geworden. Dieser Entwicklung tritt das »English Traders« in der Weisestraße bewusst entgegen, wo Gebrauchsgegenstände aller Art, die zugleich schön als auch nützlich sind, erstanden werden können. Sachen gibt‘s, die gibt‘s gar nicht weiterlesen

Am Freitag tanzen die Hexen

»Buckower Tönnchen« ist das Wohnzimmer in der Gropiusstadt

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Monika Behring zapft.                                                                       Foto: mr

Das »Buckower Tönnchen« ist eine gemütliche altdeut- sche Kiezkneipe. Seit ungefähr 35 Jahren gibt es sie, in einem Flachbau direkt neben dem Gemein-schaftshaus Gropius-stadt.
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Der direkte Draht zum Erzeuger

»DIE DICKE LINDA« bietet regionale Spezialitäten

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Der Markt auf dem Kranoldplatz.                                                                                                                                     Foto:mr

Die Wiederbelebung des traditionellen Bauernmarkts auf dem Kranoldplatz, bei dem Ende 2004 endgültig die Lichter ausgingen, ist eine Erfolgsgeschichte. Das ist nach den ersten zwei Markttagen in diesem Jahr schon abzusehen.
Obwohl die Temperaturen an den beiden Aprilwochenenden alles andere als frühlingshaft waren, konnten sich die Händler über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. Auch dem Eisverkäufer vom »Atelier Cacao« wurde nicht langweilig, da sich genügend Verwegene fanden, die das leckere Bio-Eis mit so ausgefallenen Sorten wie salzige Erdnuss probieren wollten. Der direkte Draht zum Erzeuger weiterlesen

Cocktails mit Stich

Tattoosessions im »Le Velours Noir«

Was wären die größten Tattoo-Sünden ohne Alkohol? Wahrscheinlich nicht erwähnenswert. Dass bei Alkoholgenuss in Verbindung mit der Entscheidung, seinen Körper zu verschönern auch was Gutes herauskommen kann, zeigt sich im »Le Velours Noir« in der Altenbraker Straße. Jeden letzten Donnerstag im Monat findet dort eine Tattoo-Inc-Session statt.

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Tattoocollage.                                                                                                                                                                                  Foto: pr

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Happy birthday, Abdul

»Bierbaum 3« feierte mit Livemusik

Abdul vom »Bierbaum 3« hatte gerufen und alle kamen. Zwar nicht alle, doch der »Bierbaum 3« war brechend voll an diesem Abend. Er wollte seinen Geburtstag nicht zu Hause feiern, sondern dort, wo er sich am wohlsten fühlt: in seiner eigenen Kneipe. Das Bier floss in Strömen – bis 22 Uhr auf Kosten des Hauses – und die Stimmung war prächtig.

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Mr. Wiggly & Friend.                                                                                                                                                                    Foto: fh

Für den richtigen, fetzigen Sound sorgten »Mr. Wiggly & Friend«. Der aus Texas stammende Sänger Paul Wiggly legte sich voll ins Zeug und sang die bekannten Rocksongs der 70er und 80er authentisch und mit viel Gefühl. Sein Kollege Björn O. Poeck lieferte an der Gitarre nicht nur die treibende rhythmische Begleitung, sondern glänzte auch durch virtuose Gitarrensoli. Nach fast drei Stunden Livemusik gab es dann noch die passenden Songs vom Band zum Tanzen und Feiern.

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Ohne Gewinn zum Erfolg

Die »Biosphäre« sieht sich als Jobsprungbrett

Die »Biosphäre« an der Kreuzung Weserstraße/Hobrechtstraße hat es sich zum Grundsatz gemacht, als Non-Profit-Unternehmen zu agieren, sprich, keinen Gewinn zu erzielen. Seit 2010 hat sich das Konzept bewährt, das die Inhaberinnen Marion Ziehrer und Diana Gölner sich ausgedacht haben. Sie bieten beispielsweise ihre Biowaren zu einem ermäßigten Sozialpreis an, wenn die Kunden nachweisen können, dass sie im Monat weniger als 850 Euro verdienen. Und so gehören, anders als in so manchem Bioladen, Studierende, Rentner, Alleinerziehende, Arbeitslose und Geringverdiener zur Kundschaft. Ohne Gewinn zum Erfolg weiterlesen

Gut behütet in Neukölln

Ute Schellbach zaubert Stoffkreationen auf den Kopf

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Kopfbedeckung im Stile der Zwanziger.          Foto: pr

Ein wenig mondän darf es schon sein, wenn der Hut ins Spiel kommt. Eine gute Adresse für den besonderen Geschmack ist Ute Schellbach in der Bürkner- straße 5.
Die Hutmacherin fertigt Hüte im Stil der 20er-Jahre nach Maß. Elegant und auch mal schreiend kommen die Modelle daher. Egal ob mit oder ohne Krempe, fahrradtauglich sind sie allemal. Da wird so lange probiert und enger gemacht, bis der Hut Kopfschmerzen bereitet, und dann wieder weiter gemacht. Wenn das gute Stück dann so richtig sitzt, kann es ausgeführt werden. Die neidischen Blicke des gleichen Geschlechts sind garantiert. Gut behütet in Neukölln weiterlesen

Die »Dicke Linda« ist wieder da

Wochenmarkt bringt Konsumenten und Erzeuger aus Brandenburg und Neukölln zusammen

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Ab Ostern wieder auf dem Kranoldplatz.                                                                                                                    Foto: fh

Jahrelang blickte Theresa Dühn von ihrem Balkon auf die Ödnis des Kranoldplatzes und überlegte, wie man den Platz wieder zu einem belebten Treffpunkt für die Nachbarschaft machen könnte. Viele ältere Anwohner erzählten ihr von dem Wochenmarkt, den es früher hier gab. Als sie für ihren Arbeitgeber, eine brandenburgische Bio-Molkerei, einen Markt mit Erzeugnissen aus der Region organisierte, reifte in ihr die Idee heran, den Kranoldplatz wieder als Marktstandort zu etablieren. Die »Dicke Linda« ist wieder da weiterlesen

50 Jahre Schnapsparadies »big market«

Was wollen wir trinken? Die Vielfalt erlesener Spirituosen

Big Market
Wachender Hirsch über dem Flaschenmeer.Foto: fh

Ein ausgestopfter Hirsch­kopf wacht über Whiskytester. Sie haben jedoch keine Chance, das gesamte Sortiment zu probieren, denn im »big market« gibt es etwa 3.500 Whiskey- und Whiskysorten.
Zum Ausschank gibt es zwar nur 400, aber selbst das ist für den Kunden eine Herausforderung, wenn er sich durchprobieren will. Einzigartig ist auch die eigene Abfüllung von Whisky aus dem Holzfass. Damit ist es aber nicht genug. Herausragend ist das Rum- und Cognacsortiment. Jürgen Laskowski bietet über 8.000 verschiedene Weine und Spirituosen an. 50 Jahre Schnapsparadies »big market« weiterlesen

Neukölln bedeckt sich

Guter Stoff: Individuelles Einkleiden in der Schillerpromenade

Fädenziehende Federn, Herztönende Plattenspieler, pinke Flamingos. Verspielt und doch klar konturiert zeigen sich die Designs von Marcus Hof, der im November mitsamt Druckwerkstatt seinen kleinen gemütlichen Laden in der Schillerpromenade bezog. Bisher als Nomade auf Flohmärkten und Messen unterwegs, hat der gebürtige Kölner, der sich primär als Künstler, nicht als Unternehmer versteht, nun einen festen Standort für sein Label «Bedeck Dich» gefunden. Hier freut er sich immer über Besuch und arbeitet an den Drucken in seinem Atelier im Hinterraum.

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Spiel mit Kunst und Mode.                                                                                                                                                        Foto: jt

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Schönes aus der Tiefe der Erde

Steiniges und Geschliffenes im rechten Licht

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Bunte Mineralien.                                                                                                                                                                         Foto:mr

Fasziniert betrachteten die Besucher Millionen Jahre alte Fossilien und funkelnde Edelsteine. »Die versteinerte Welt« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt gab am 10. und 11. Januar rund 40 Ausstellern die Gelegenheit, ihre Schätze aus der Welt der Edelsteine und Mineralien, aber auch Schmuck und Kunsthandwerk zu präsentieren. Schönes aus der Tiefe der Erde weiterlesen

Velo Bros, die Fahrradbrüder

Fahrradoldtimer erleben eine Renaissance

Die Amerikaner Christian und Nils haben ihr Hobby zur Berufung gemacht. Bereits als Kinder schraubten sie in der väterlichen Garage an Fahrrädern. Während Christian dann ein Studium zum Kaufmann absolvierte, ging Bruder Nils zur amerikanischen Armee. Nils wurde dann in Deutschland stationiert, Christian beendete sein Studium auch in Deutschland. Hier trafen sich beide Brüder wieder und zogen nach Neukölln. Velo Bros, die Fahrradbrüder weiterlesen

Wiedersehen macht Freude

Pfandleihhäuser stopfen diskret akute Löcher

Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Pfandleihhäusern das Verruchte und Geheimnisvolle anlastete. Manche sind in Ladenlokale eingebunden, ein anderes, in der Hermannstraße 91, hat als zusätzliches Standbein An- und Verkauf von Schmuck und das Versenden von Geld.
Hinter Panzerglas sitzen Betreiber und Mitarbeiter. Das ist auch notwendig, denn die Gegenstände, die sie aufbewahren, sind teilweise recht wertvoll. Wiedersehen macht Freude weiterlesen

Wiener Brot aus Britz

Backstubenverkauf von Sarah Wieners Bäckerei

Eigentlich sollte an der Glasower Straße Ecke Hermannstraße, wo sich beim zweiten Hinsehen eine kleine, rein funktionale Ladentheke offenbart, gar kein Bäckereiverkauf sein. Seit drei Jahren werden hier »Wiener Brot« und allerhand alpenländische Bäckereispezialitäten in Handarbeit und Bio-Qualität gebacken, alles unter der Schirmherrschaft der Fernsehköchin Sarah Wiener. So etwas spricht sich herum.

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Bäckermeister Järon Lennig.                                                                                                                                                Foto: pr

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Fesselnder Zeitvertreib

Mit Rohrstock und Peitsche ins Glück

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Werkzeuge für Liebende.                              Foto: jt

Peitschen, Paddel, Knebel, Rohrstöcke: Das Sortiment im Peitschenhandel des »Fetisch Hofs« Neukölln ist schier unendlich. Von Schlagutensilien über Fesseln bis zum sexy Outfit oder Spielzeug ist hier absolut alles zu finden.
Vor über zehn Jahren hat Marco Simmat klein angefangen, in seinem eigenen Keller, und seit neun Jahren schon befindet sich der Laden in der Kirchhofstraße, relativ unscheinbar in einem Hinterhof. Von hier aus werden über den Onlineversand bundes- und sogar europaweit Profis und Anfänger von »Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism« (BDSM) mit den gut ausgesuchten Waren des Peitschenhandels beliefert. Am beliebtesten sind dabei Gerten und sogenannte »Flogger«, Peitschen aus vielen Riemen, die in unterschiedlichen Härtegraden zu haben sind. Fesselnder Zeitvertreib weiterlesen

Weinprobe in der Villa Neukölln

Kein Katzenjammer nach Beaujolais

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David LArge und Nicolas Drouhin.Foto: pr

Nahezu jeder Weinkenner hat so seine Erfahrungen mit Beaujolais Nouveau gemacht. Meistens endete das mit Kopfschmerzen und dem Vorhaben, dieses Getränk in Zukunft zu meiden. In Frankreich und hierzulande hat der Beaujolais folglich einen schlechten Ruf.
David Large arbeitet als Winzer im Beaujolais und wird dem Ruf des Weines zu neuem Ruhm verhelfen. Er lässt den Wein länger im Fass, so dass er nicht mehr Nouveau ist, dafür aber beerig-fruchtig und sehr ausgewogen. Weinprobe in der Villa Neukölln weiterlesen

Süße Stoffe im »süßstoff«

Schicke Outfits für den Schillerkiez

Manchmal braucht es im Leben Veränderungen, um ans Ziel zu gelangen. Das dachte sich auch Claudia. Die gelernte Kinderkranken-schwester merkte, dass sie ihren Job als Vollzeitkraft wohl nicht bis zur Rente durchhalten wird und suchte ein zweites Standbein, um sich im Alter dezent aus dem Klinikall­tag zurückzuziehen. Der Erfolg beim Verkaufen für Freunde auf Märkten brachte sie schließlich auf die rettende Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen.
Mit »süßstoff« hat sie sich zusammen mit Jenny diesen Traum erfüllt. Jenny, die ihre selbst entworfene Mode zuvor unter ihrem Label »Börd Shört« im Internet und auf Märkten verkaufte, war von der Idee begeistert, sodass sie zusammen Mitte Oktober den Laden in der Kienitzer Straße eröffneten.

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»Börd shört« betört.                                                                               Foto: cr

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Gut gezogen ist halb getrunken

Der Teeladen »Chasinho« ist umgezogen

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Die duftende Qual der Wahl. Foto: pr

Herbstzeit ist Teezeit. Es gibt nichts Schöneres, wenn es draußen stürmt und regnet, als einen heißen Tee zu trinken. Garantiert das Richtige findet der Teegenießer im »Chasinho« in der Lenaustraße 25. In dem freundlich eingerichteten Geschäft mit Teestube suchen die Kunden gerne nach dem passenden Tee und genießen die angenehme Atmosphäre. Gut gezogen ist halb getrunken weiterlesen

Lecker Liquor und ein Neuköllner Kräuterkind

»The Liquor Company« importiert und braut feine Schnäpse für Kenner

Tequila aus Mexiko, Gin aus Frankreich und Rum aus der Karibik – da schnalzen Zunge und Leber des leidenschaftlichen Genusstrinkers. Und wenn es diese Schnäpse auch noch in schmeckbar hoher Qualität zu guten Preisen gibt, lacht das Herz mit.
Den Mittdreißigern Lars Stottmeister und Florian Stärk liegen Spirituosen mit Charakter ebenfalls am Herzen, weshalb sie vor knapp drei Jahren ihre eigene Alkoholimportfirma »The Liquor Company« mit Sitz in der Weserstraße gründeten. Von ihrem einer typischen Neukölln-Bar ähnelnden Ladengeschäft aus importieren die beiden Ex-Jura-Studenten feine Tropfen ohne Zwischenhändler direkt von Destillerien vor Ort, und das zu fairen Einkaufspreisen. Zu den Schnäpsen, die sie unter eigenem Etikett verkaufen, zählen langsam aus Zuckerrohr gebrannte und in verschiedenen Holzfässern ausgebaute »Cuate«-Rums aus Barbados in drei Altersstufen, der milde »Gin XIX«, destilliert aus 19 Kräutern, und »Baranda«-Tequilas in Gold und Silber.

KR_23Neuköllner Liquor – Prost!           Foto: PR

Klar, dass die Inhaber überzeugt sind, die Qualität der hiesigen Spirituosenmarken, die im Wesentlichen von nur drei Großkonzernen importiert werden, locker toppen zu können. Der langwierige Geschäfts- und Vertrauensaufbau zu den Destillerien, insbesondere denen in Übersee, und das Einarbeiten in all die Zoll- und Steuergesetze hat sich gelohnt: Mehr als 150 Bars, Clubs, Restaurants und Feinkostläden allein in Berlin verkaufen schon die »Liquor Company«-Marken, dazu kommen Onlineshops und Händler in anderen deutschen Städten sowie in Österreich und der Schweiz.
Stolz sind Lars und Florian auf ihr erstes komplett selbst hergestelltes Stöffchen: »KR/23«, ein harmonisch-aromatischer Kräuterlikör aus 23 echten, naturbelas-senen Kräutern und Gewürzen, die frisch oder getrocknet mit sehr reinem Getreidewodka angesetzt werden. Für die leicht herbe Süße sorgt Kandiszucker. Über Wochen reift das so genannte Mazerat dann in 25-Liter-Glasballonen, bevor es nach doppelter Filtration in Flaschen abgefüllt wird. Ein echtes Neuköllner Kind aus Herzblut und Handarbeit, das dem Gaumen schmeichelt: Von Zimt, Kardamom, Kurkuma, Anis, Kümmel, Muskat, Basilikum, Oregano, Thymian und Rosmarin  über Kamillenblüte, Fenchel, Lorbeer, Salbei, Minze, Zitronenmelisse und Orangenschale bis hin zur leichten Schärfe von Ingwer und Pfeffer steckt der »KR/23« voller Geschmacksentdeckungen. Wer mag da noch schnöden Jägermeister trinken?

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The Liquor Company, Weserstr. 53,
www.the-liquor-company.de, Facebook: theliquorcompany.de44

Trinken wie Gott in Frankreich

Die KuK verkostet Weine im »Schwarzen Glas«

Im Weinladen »Das schwarze Glas« von Stefan Bubenzer und Harald Schauenburg liebt man französische Weine aus biologischem und biodynamischem Anbau. Die meisten französischen Regionen sind hier mit teils in Deutschland exklusiven Direkt­importen vertreten, wobei am liebsten Weine von Produzenten mit geringen Flaschenmengen und kleinen Anbaugebieten angeboten werden. Die enge Beziehung zu den Winzern zeigt sich schon im schön renovierten vorderen Verkaufsraum, wo Bilder von ihnen über den selbstgebauten Weinregalen prangen.

Paul hebt das schwarze Glas.Foto: hlb
Paul hebt das schwarze Glas.                           Foto: hlb

Jeden Donnerstag ab 20 Uhr werden einige der neuen Weine im Laden verkostet und auch Weinseminare können gebucht werden. Zum Nikolaustag war nun auch die KuK-Redaktion vor Ort, um ihre Gaumen zu schulen. Neun wunderbare Tropfen, erst weiße, dann rote, aus fünf Regionen galt es zu probieren, unterschiedliche Jahrgänge zu vergleichen und die feinen Aromen herauszuschmecken. Die Gastgeber hatten nicht nur zu jedem Wein und seinem Erzeuger, zu Anbau und Lagerung interessante Informationen und Geschichten, sie verwöhnten unsere zunehmend beschwingter werdende Truppe auch mit Käsespezialitäten und einer köstlichen selbstgebackenen Quiche. Hatten alle Weine auch ihren ganz eigenen Charakter, so fand im Laufe des Abends doch jeder seinen persönlichen Favoriten, sei es der kraftvoll-würzige »Zappa«-Wein aus dem Côtes de Thongue oder der unkompliziert süffige 2010er »Quatre Saisons«-Beaujolais. Zum Ende der geschmacksintensiven Frankreichreise kamen dann noch die schwarzen Gläser, die offiziellen Trinkgefäße der amtlichen Weinprüfungskommission, zum Einsatz und überraschten die Zungen mit einem markant-süßen, unfiltrierten roten Dessertwein.

Gewärmt von einem unterhaltsamen Abend voller seltener Geschmackserlebnisse ging es schließlich wieder hinaus in die eisige Neuköllner Nacht.        hlb

Weinladen & Weinseminare Das schwarze Glas, Jonasstr. 33, Mo. – Fr. 15 – 20 Uhr, Sa. 12 – 19 Uhr, www.das-schwarze-glas.de, Tel.: 5471 5000

Peppi Käselager

Rohmilchkäse rockt

Es hat bestimmt ein halbes Jahr gedauert, bis der Käseladen für die Eröffnung hergerichtet war. Georg Weishäuptl, der bereits als Garant für »gute Nachrichten« das Lokal »Peppi Guggenheim« betreibt, hat nun einen Käseladen schräg gegenüber in der Weichselstraße 65.

Der Käse hat es ihm schon länger angetan. Weisshäuptl, aus  Österreich stammend, entwickelte, als er noch dort lebte, eine Internetplattform für Käsebauern, die über diesen Weg ihren Käse verkaufen konnten. Als er in Berlin ankam, dauerte es nicht lange, bis er die Plattform selbst nutzte. Auf einigen Berliner Märkten ist sein ausgesucht gutes Sortiment seither zu finden. Gehandelt wird er zwischenzeitlich als einer der besten Käsehändler der Stadt.

Das Käselager.Foto: fh
Das Käselager.                                                         Foto: fh

Am 25. Oktober öffneten sich die Ladentüren, hinter denen bester Käse zu kaufen ist, bei geselliger Laune und nun endlich auch im Warmen.
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Peppikäse, Weichselstraße 65, Di-Sa 17-21 Uhr, www.peppikaese.de

Blubber, Bläschen und Bubble

Teevergnügen für Kinder

»Be smart – drink Smartea!« – so die Bitte an den Gast. Quietschbunt ist das Café angemalt, da kann der Kunde gar nicht anders als freundlich lächeln. Angesprochen werden vorwiegend Kinder, die Bubble Tea mögen, wobei es Unterschiede zwischen Bubble Tea und Bubble Tea gibt. Die synthetische Herstellung der Perlen wird eher kritisch betrachtet. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Perlen aus Tapioka, die aus der Maniokwurzel hergestellt werden. Chefin und Chef sind durch ihre Tochter auf die Idee  gekommen, die so gerne Bubble Tea trinkt. Sie bat ihre Eltern darum, doch ein solches Geschäft zu eröffnen.

Bubble tea-Küche.Foto: fh
Bubble-Tea-Küche.                                                  Foto: fh

Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen. Auf ging es nach Taiwan, wo Bubble-Tea-Kurse angeboten werden. Hier wird unterrichtet, wie der Tee richtig hergestellt wird, dass die Kügelchen im Tee aus Tapioka hergestellt werden und  welche Gerätschaften für das Getränk notwendig sind. So wundert es nicht, dass der grüne Tee bei 75 Grad aufgegossen wird und fünf Minuten und 20 Sekunden zieht, wohingegen der schwarze Tee mit kochendem Wasser aufgegossen 14 Minuten zieht. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Mit Thermometer und Wecker wird alles ganz genau eingehalten.
Dem Tee als Basis werden Eiswürfel hinzugefügt und dann wird  kräftig geschüttelt. Dann wird Süßes in Form von Sirup oder dem Topping mit Tapioka hinzugefügt. Wem das noch nicht  süß genug ist, der kann noch Zucker in flüssiger Form bekommen. Statt Tee kann aber auch Milch als Basis verwendet werden.

Die Betreiber haben aber auch an die Eltern der Kinder gedacht. Sie können es sich bei selbst gebackenen Kuchen und Kaffee gut gehen lassen. Leckere Rixdorfer Limonaden und Kokosmilch erweitern das Sortiment.         oj
Smartea, Richardstraße 76, 12043 Berlin

Neues Antiquariat in der Schillerpromenade

Verkauf und Ankauf – Vermitteln und Weitergeben

Bücher wollen gelesen werden – und das nicht nur einmal. Was für neue zählt, gilt erst recht für alte Bücher. Jedoch ist die große Masse an Büchern nicht als Neuexemplar in einer Buchhandlung zu bestellen, sondern muss gebraucht erworben werden. Dafür gibt es Antiquariate, die sich mit dem An- und Verkauf alter Bücher, Kunstblätter, Handschriften, Zeitschriften, Musiknoten und anderem beschäftigen.

In der Schillerpromenade 2, in einem Nebenraum der Weinhandlung »Weinholdz«, hat im Oktober ein neues kleines Antiquariat für Neukölln aufgemacht. Dessen Inhaber Jürgen Koch, ein gelernter Buchhändler, gründete 1980 in Frankfurt/Main sein erstes eigenes Versandantiquariat. Ein Jahr später eröffnete er in der Frankfurter Innenstadt ein kleines Antiquariat mit einer breiten Spanne an wissenschaftlichen Themen, das er 21 Jahre betrieb. Seit 2001 in Berlin lebend, verkaufte Jürgen Koch bisher seine antiquarischen Bücher überwiegend über das Internet. Ein erster Berliner Laden, den er von 2003  bis 2005 am Ernst-Reuter-Platz hatte, scheiterte an einer zu hohen Miete und einer zu ungünstigen Lage für seine interessierte Kundschaft.

Nun versucht es Jürgen Koch noch einmal mit neuen Räumen im Schillerkiez. Hier kann ab sofort innerhalb der Weltliteratur, nach Berliner und Neuköllner Ortsgeschichte, nach allgemeiner Geschichte und Themen von Psychologie, Soziologie, Theologie bis zu Medizin und Technikgeschichte gestöbert werden. Daneben gibt es aber auch größere Bestände an Fotografie-, Kunst- und Architektur-Bildbänden, Grafiken und Fotosammlungen sowie – für den literarischen Feinschmecker – an Lyrik-Bänden. Damit gibt es in dem neuen Antiquariat ein breites Angebot an neuen, alten (teilweise aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert stammenden) und zahlreichen weiteren besonderen Büchern. Wichtig ist Jürgen Koch dabei das Bewahren von Literatur und das Wissen aus den alten Büchern. Auch möchte er in seinem Laden nette und interessierte Leute kennen lernen, die regelmäßig zum Schmökern, Lesen und Kaufen vorbeischauen, da sie wissen: Hier finden sie immer ein außergewöhnliches Buch.

Des weiteren sucht und kauft Jürgen Koch aber auch Fachbücher aus allen Sachgebieten an. Wer noch etwas Interessantes zu Hause hat, was er nicht mehr benötigt, kann sich gerne melden.

Die Lage des neuen Antiquariats in den Räumen der Weinhandlung »Weinholdz« ist sehr passend, denn: Was schmeckt besser zu einem interessanten Buch als ein guter Wein.      tr

Bio und Feinkost

Genüsse der Insel und darüber hinaus

Den lauen Abend bei einem Glas »Wilde Hilde« oder »Sonnensegler« ausklingen lassen, da ist der Gast dem Himmel ganz nah. Beide Weine »Wilde Hilde« in Rosé und »Sonnensegler« in Weiß, ausgeschenkt von Claudia Janssen, der Geschäftsführerin des einzigen Bioladens auf Usedom, sind frisch und spritzig wie auch die Insel.

BioFeinkost in Zinnowitz.Foto: pr
BioFeinkost in Zinnowitz.                                    Foto: pr

Mit dem Bioladen haben sich Janssen und ihr Partner einen Traum erfüllt. Sie vertreiben lokale Produkte der örtlichen Bauern. Der Usedomer Inselkäse, der von Steffen Schultz, der sein Käsereihandwerk in den Schweizer Alpen gelernt hat, vertrieben wird, ist eine Köstlichkeit für Käsekenner auf der Insel. Selbstverständlich kann der Kunde sämtliche Reifegrade diese Käses bei »Viales« erwerben.

Ob lokale Säfte aus Mostereien oder Biogemüse, hier schmeckt alles richtig gut. Besonders hervorzuheben sind die Suppen und Quiches sowie die anderen kleinen Delikatessen, die Claudia Janssen herstellt. Da ist sie Profi ohne es je gelernt zu haben. Der kleine Imbiss bei ihr ist eine kleine Leckerei auch zwischendurch.     ro
Viales Feinkost und Bio-Bistro, Waldstraße 4, 17454 Zinnowitz

Damenmode mit Stil

Schicke Sachen in Zinnowitz

Es kann auf der Sonneninsel schon mal passieren, dass es regnet und die Besucherin durchnässt ist. Es kann aber auch passieren, dass Usedombesucher die falsche Kleidung eingepackt haben. Da hilft Regina Zerbe mit ihrer gut sortierten Boutique in Zinnowitz. Sie versteht es, das passende Kleidungsstück für ihre Kundinnen zu finden, das sehr wohl stadttauglich ist.

Hochwertige Damenmode       Foto: ro
Hochwertige Damenmode.                                  Foto: ro

Wer mehr über den Ort wissen will, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. Die Geschäftsführerin kann  nämlich viel über Zinnowitz berichten, vorgetragen mit viel Humor und Sympathie für den Ort.      ro