Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Wege zu Mehrweg

Weg mit dem Müll auf der Karl-Marx-Straße

Neukölln hat eine Zero-Waste-Beauftragte samt Team. Müll soll gar nicht erst entstehen oder im Kreislauf wieder zu Rohstoff werden. Bezirk, Senat und Beteiligungsgremium haben ein hehres Ziel – packen wir´s an.
Die Vorstellung von Zero-Waste-Strategien erfolgte Ende September vor dem Rathaus. Auf die Karl-Marx-Straße heruntergebrochen könnte man zum Beispiel, wie in der Müllerstraße mit einigem Erfolg praktiziert, die Verursacher von To-Go-Müll – also Imbisse, Bäckereien und andere direkt ansprechen. Diese sollten auf Mehrweggeschirr umsteigen und zunächst mindestens Abfallbehälter vor ihren Geschäften aufstellen.
Darüber hinaus braucht es eine Änderung des Verpackungsgesetzes zwecks verbindlicher Mehrwegverpflichtung für Anbieter mit Läden auch unter 80 Quadratmetern und wenigen Mitarbeitern. Wege zu Mehrweg weiterlesen

Rekord auf dem Fruchthof

Finks Marktplatz für einen Tag

Maßgeblich organisierten zwei Personen ein Event, das durchaus beeindruckend war. Anlässlich des 75. Jubiläums des Fruchthofes sollte der bestehende Rekord im Obstsalatschnippeln im Guinness Buch der Weltrekorde gebrochen werden. Hierfür war der Geschäftsführer des Fruchthofes Nils Doerwald zuständig.
Der erfahrene Neuköllner Marktbetreiber Nikolaus Fink organisierte auf dem Parkplatz des Fruchthofes einen Markt mit 45 Händlern, die ihre Waren anboten.
Eine Marktbühne, die den ganzen Tag bespielt wurde, sorgte für Unterhaltung und Information der 5.000 bis 7.000 Besucher.

Das große Schnippeln.     Foto:mr

Der Weltrekord im Obstsalatschnippeln lag bisher bei 10,35 Tonnen und wurde in Frankreich erzielt. 415 Schnippler hatten sich ehrenamtlich am Obstschnippeln beteiligt, 100 Personen konnten gleichzeitig an einer langen Tafel in den Räumlichkeiten des Fruchthofes schneiden. In Arbeitsschichten von vier bis fünf Stunden arbeiteten sie, um den bestehenden Rekord zu brechen. Selbst Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zog sich den Plastikkittel an und setzte sich das weiße Häubchen auf, um Obst zu schneiden, aber sicherlich keine vier Stunden.
Am Nachmittag war es geschafft. 11,79 Tonnen Obst war zerkleinert worden. Ein neuer Weltrekord.
Diese unvorstellbare Menge konnte in dieser Form nicht unter die Menschheit gebracht werden. Also haben die Macher eine elgante Problemlösung gefunden: »Florida-Eis« will die Früchte in seinem Eis verarbeiten und zum Verkauf anbieten. Die Bäckerei »Walf« bot an, Fruchtaufstrich herzustellen. Beide Firmen werden den Erlös der »Berliner Tafel« spenden. Rekord auf dem Fruchthof weiterlesen

Der BUND zieht nach Neukölln

Grundsteinlegung für die neue Geschäftsstelle an der Rollbergstraße

Die Projekte auf dem Areal des ehemaligen Kindl-Geländes bekommen einen neuen Nachbarn. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) baut an der Rollbergstraße seine neue Geschäftsstelle. Am 12. Juli war die feierliche Grundsteinlegung. Dabei wurde eine Zeitkapsel im Fundament versenkt, befüllt mit Erinnerungsstücken mit BUND-Bezug wie einer Fahne, einer Zeitung, Gründungsurkunden und Münzen. Mit dabei auch ein Exemplar der Juli-Ausgabe der Kiez und Kneipe Neukölln!

DIE Zeitkapsel wird versenkt.    Foto: mr

Derzeit hat der Verband noch seinen Sitz in der Kaiserin-Augusta-Allee in Moabit. Steigende Mieten führten zu der Entscheidung, sich mit einem eigenen Gebäude vom Immobilienmarkt unabhängig zu machen. Da die Suche nach einem Bestandsgebäude erfolglos war, fiel die Entscheidung für den Neubau auf einer ehemals voll versiegelten Fläche auf dem Vollgut-Areal. Das 1.500 Quadratmeter große Grundstück hat der BUND von der gemeinwohlorientierten Schweizer Stiftung Edith Maryon erworben. Der BUND zieht nach Neukölln weiterlesen

Richtfest in der Harzer Straße

Modularer Wohnungsbau für Menschen mit Wohnberechtigungsschein

Neukölln hat ein neues Vorzeigeprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen »Geyer-Werke« in der Harzer Straße 39-46 baut die BUWOG, eine Tochter der »Vonovia«, derzeit 48 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, die bereits an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verkauft wurden und nach ihrer Fertigstellung zu günstigen Mietpreisen an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein gehen sollen.

DER Richtkranz entschwebt. Foto: mr

Am 11. Juli war Richtfest, der Einzug der ersten Mieter ist für das Frühjahr 2025 geplant. Holger Deutschmann, Polier der ausführenden Firma HABAU, sprach den Richtspruch bereits auf einem Balkon und nicht wie üblich auf einem Baugerüst. Richtfest in der Harzer Straße weiterlesen

Entwicklung des Kindl-Geländes längst nicht abgeschlossen

Von der Industriebrauerei mit Ausschank zum multifunktionalen Standort mit Denkmal

Die Rollberg-Brauerei begann 1872 als Genossenschaft zur Versorgung Neuköllner Gaststätten mit Fassbier. Dazu kamen Festsaal und »Konzertgarten« an der Hermannstraße. Der Ausbau zur Industriebrauerei fand 1930 seinen Höhepunkt im neuen Wasserturm samt Sudhaus, Hochgärkeller und Wohlfahrtsgebäude. Das Ganze technisch innovativ, im Äußeren an Rekonstruktionen nüchterner kleinasiatischer Ziegelarchitekturen orientiert – von Babylon zur Moderne.

DAS Sudhaus wurde Café. Foto: mr

Nach Aufgabe des Festsaalbetriebs 1989 folgte gegen den Abstieg zum Spielhallen- und Rotlichtviertel die Entwicklung von Kindl-Boulevard und Bürokomplex. Das Einkaufszentrum funktionierte bis zur Konkurenz durch die Neukölln-Arkaden. Den Büroleerstand beseitigte das einziehende Arbeitsamt. Den Altbau nutzen Woolworth und Supermarkt. Entwicklung des Kindl-Geländes längst nicht abgeschlossen weiterlesen

Die Jungfernmühle in Buckow

Berlins älteste noch erhaltene Windmühle

Die Geschichte unserer Mühle beginnt an einem weit entfernten Ort – in Potsdam. Windmühlen und das Wissen um deren Errichtung galten im 18. Jahrhundert immer noch als das, was man heute mit »Hochtechnologie« bezeichnen würde. Die fortschrittlichsten Windmühlenbauer jener Zeit waren die Niederländer. Und so nimmt es nicht Wunder, dass König Friedrich Wilhelm I. den erfahrenen holländischen Zimmermann Adrian den Ouden 1732 nach Potsdam holte, um ihn hier eine sogenannte »Holländische Mühle« neuesten Typs erbauen zu lassen.

DIE Jungfernmühle inmitten des 1993 errichteten »Holländerviertels«.                             Foto: Lutz Röhrig

Doch die Planungen um den Bau einer derart leistungsfähigen, vier Mahlgänge umfassenden Mühle brachten wiederum den Müller im Park von Sanssouci, Johann Wilhelm Ludewig Graevenitz, auf die, wie man heute sagen würde, sprichwörtliche Palme. Im Ergebnis musste die neue nun vor dem Nauener Tor errichtet werden, wo sie 1753 fertiggestellt wurde. Die Jungfernmühle in Buckow weiterlesen

Ein Fest der Magie

Der »Zauberkönig« regiert seit 140 Jahren

Zauberhaft.     Foto: hlb

Wenn das kein Grund zum Feiern und Zaubern ist: Der »Zauberkönig«, Institution und »Traditionsgeschäft für Zauber-, Scherz- und Vexierartikel«, wurde bereits 1884 gegründet. Am 13. Juli wurde diese 140-jährige Zauberregentschaft mit Shows und Schampus für Freunde, Familien, Kunden und alle, die sich gern verzaubern lassen, im und vorm Geschäft an der Herrfurth- Ecke Weisestraße gefeiert. Riesenseifenblasen durchwehten die Luft und zahlreiche, charmant anmoderierte Zauberkünstler unterhielten und begeisterten Jung und Alt mit ihren verblüffenden Tricks, mit Spielkarten, Münzen, Tüchern – und viel Assistenz aus dem Publikum. Ein Fest der Magie weiterlesen

Prototyp des »TYPENHAUSeco«

Richtfest auf den Buckower Feldern betont klimafreundliche Konzeption

Es war das erste Richtfest auf dem Gelände des neuen Stadtquartiers Buckower Felder. Der Richtkranz wurde gehoben für den Prototyp des »TYPENHAUSeco« mit 15 Wohnungen, das für die Einhaltung der Klimaschutzziele angepasst wurde. Natascha Klimek, Geschäftsführerin bei »Stadt und Land«, nennt es ein Leuchtturmprojekt. Für den viergeschossigen Prototyp werden recycelbare und ressourcenschonende Materialien, insbesondere Holz, verwendet.

Holziger Typ Haus.     Foto: S.P.

Angesichts der Tatsache, dass der Gebäude­sektor in Deutschland mit rund 40 Prozent der CO₂-Emissionen eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielt, ist es gut, gerade beim Neubau neue Wege zu gehen. »Folglich ist neben der Energiewende auch eine Ressourcenschutzwende in der Bauwirtschaft notwendig«, bemerkt Klimek. Auch Ute Bonde (CDU) Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, freut sich, dass ihr Haus das Projekt unterstützt. »Unser Ziel ist es, Berlin gesünder, mobiler, sicherer und umweltfreundlicher zu machen«, betonte sie in ihrer Rede. Prototyp des »TYPENHAUSeco« weiterlesen

Palast der »Kreativklasse« auf der Karl-Marx-Straße

 

Edelkalle. Foto: hlb

»Kalle Neukölln« codiert altes Warenhaus um

Quelle, SinnLeffers, Karstadt, Schnäppchen-Center – das passte zur gemäßigt pulsierenden Karl-Marx-Straßen-Meile. Nun wird das 1970 errichtete ehemalige Kaufhaus umgebaut und mit einem neuen Nutzungskonzept versehen. Samt der Hochgarage an der Donaustraße beim Stadtbad wird aus dem unspektakulären Kiezshoppingziel nach langem Leerstand seit 2019 ein imposantes Bauwerk »für zeitgemäße Nutzungen«, das für Aufsehen und wohl auch Aufregung sorgen wird.
Beim Alfred-Scholz-Platz wird die Umnutzung bisheriger Waren- und Parkhäuser generell neu gedacht und eine preiswürdige Stadt- und Projektentwicklung versucht. Neue Wohnungen werden hier nicht entstehen, dafür auf 26.000 Quadratmetern, verteilt auf fünf Etagen, von diversen Architekturbüros entworfene neuartige, mieterspezifisch-individuelle Bürostrukturen. Dazu 4.000 Quadratmeter Handelsfläche, 6.000 Quadratmeter »Foodmarket« und eine Liveevent-Location. Palast der »Kreativklasse« auf der Karl-Marx-Straße weiterlesen

Willy Schmidt und die Grabmale

Erinnerungen an Neuköllns letzten Steinmetz

Zum hohen Anteil an Grünflächen im Bezirk tragen auch die vielen Friedhofsanlagen bei, die insbesondere der Hermannstraße ihr ganz besonderes Gepräge geben. In den ersten Nachkriegsjahren siedelte sich hier zudem auf den damals günstig von den Kirchengemeinden anzumietenden Seitenstreifen entlang der Hermannstraße eine Reihe von Gewerbebetrieben an.

Steinmetz Damerau.     Foto: Lutz Roehrig

Und so kam es, dass auch Willy Schmidt, welcher bei den Spaziergängen mit seiner in der Nähe wohnenden späteren Ehefrau zufällig auf das Gelände eines alten Löschteiches an der Hermannstraße aufmerksam wurde, beschloss, dieses kurzerhand von der Kirchengemeinde anzumieten. 1947 begann er damit, den alten Teich zuzuschütten und ein Werkstattgebäude zu errichten. Kein leichtes Unterfangen in jener Zeit.
Doch der neue Betrieb lief gut, so dass man bald auch mit der Ausbildung von Lehrlingen beginnen konnte. Willy Schmidt und die Grabmale weiterlesen

Wie vor hundert Jahren

Käseklau als dauernde Mode

»Auf dem Wochenmarkt am Maybachufer kam es gestern mittag zu Streitigkeiten zwischen Käufer­innen und dem Besitzer eines Käsestandes. Der Standinhaber, der Plünderungen befürchtete, benachrichtigte sofort die Schutzpolizei.

Büffelgouda.

Bevor die Beamten jedoch erschienen, stürmten die über die hohen Preise erregten Frauen den Verkaufstisch des Händlers und raubten seinen gesamten Warenvorrat. Inzwischen

war die Schutzpolizei erschienen und sperrte den Markt ab. Die Beamten stellten nun eine sofortige Untersuchung nach dem gestohlenen Käse an. Um die Täter zu ermitteln, rochen sie unter allgemeinem Gelächter an allen Körben der Käuferinnen, die der Plünderung verdächtig erschienen. Auf diese Weise gelang es in ganz kurzer Zeit, die »duftende« Ware wieder abzunehmen. Verschiedene Frauen wurden polizeilich festgestellt.« So der Originalton der Neuköllnischen Zeitung vom 1.September 1922.

Trüffelgouda.

Damals litt Deutschland unter einer Inflation. Die Menschen holten körbeweise Geld von der Bank, das innerhalb weniger Stunden an Wert verlor.
Die Zeiten sind heute nicht so dramatisch wie damals, aber auch heute haben wir eine Inflation. Das Geld verliert an Wert, die Kriminalität nimmt zu. In der Nacht vom 19. auf den 20. März wurde bei Peppikäse in der Weichselstraße 65 eingebrochen. Die Beute bestand aus Käse.
Etwa 400 Kilogramm der Köstlichkeiten wechselten in der Nacht und Nebel Aktion den Besitzer.

Büffelgouda.

Nicht nur die Mitarbeiter rätseln über die unglaubliche Tat, selbst die Polizei staunte. So etwas sei ihnen in ihrer Laufbahn noch nie passiert, kommentierten sie den Vorfall.
Es ver­schwand eine Lieferung von speziellen Goudas, ganze Leiber, ganze Wagenräder von österreichischem Käse und Blauschimmelkäse. Wer etwas mitbekommen hat oder einen der Käse angeboten bekommt, melde sich bitte telefonisch: 0176 5030 7656.

ro

Katzenflüsterkreise

Zusammenkünfte für Katzenliebhaber

Bereits seit 2010 ist die Naturkosmetikpraxis »Anna Muni« eine fest etablierte Oase für Körper, Geist und Seele in Rixdorf. An diesem besonderen Ort bietet Anna Muni naturkosmetische Gesichtsbehandlungen, Fußreflexzonenmassagen und andere ganzheitliche Therapien an. Daneben finden regelmäßige Qi- Gong Übungsgruppen, Klangschalenmeditationen und Zeremonien für Frauen statt. Schon im Schaufenster sind die Katzen ein Blickfang und neuerdings auch ein weiteres Angebot: Der Katzenflüsterkreis.

Schmusen im Kreis.Foto: pm

Das Motto der beiden Initiatorinnen Anna Muni und Karen Jung »Mit Wissen, Herz und Seele für unsere Samtpfoten« wendet sich an alle Katzenliebhaber und solche, die es noch werden möchten. Zu jedem Veranstaltungsthema gib es einen einführenden Infoteil von Katzenflüsterin Karen Jung, an den sich ein gemeinsamer Austausch anschließt. Hier geht es um allgemeine und individuelle Fragen der Teilnehmer. Katzenflüsterkreise weiterlesen

Musik im Frühling

Saisonstart auf der Dicken Linda

Es ist wohl einer der schönsten Märkte in Berlin: Die Dicke Linda auf dem Kranoldplatz. Die Marktstände befinden sich zwischen Bäumen und aktuell den Frühlingsblühern wie Tulpen. Es ist ein Wochenmarkt, der zum Verweilen einlädt. Das nehmen auch die Besucher so wahr. Sie sitzen während der Marktzeit auf Bierbänken, frühstücken oder feiern Geburtstage oder Einschulungen, treffen Freunde. Gerne wird auch von Tisch zu Tisch kommuniziert. Da der Kranoldplatz zwischen Nord- und Südneukölln liegt, treffen sich die beiden Wohnwelten unweigerlich. Zuweilen entstehen dann neue Bekanntschaften.

Auftakt mit K-BAP.      Foto: Privat

Neben den lebensnotwendigen Produkten wie Brot, Käse, Pasten, Gemüse, Kaffee und Wein gibt es einige hochwertige Caterer, die für das leibliche Wohl sorgen. Ob es nun die besten Schnitzel Berlins sind, die ausgezeichnete Pizza, das asiatische Essen und der türkische Spezialitätenkoch, für jeden ist etwas dabei.
Während der Sommersaison ab 13. April bis September tritt monatlich eine Band auf. Auf dem Wochenmarkt spielt dann die Musike. Kinder und Erwachsene zuckt es dann in den Beinen. Jeden 2. Samstag eines Monats findet ein solches Event statt und lockt nicht nur mehr Besucher sondern auch Händler auf den Platz.

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Wochenmarkt jeden Samstag von10-16 Uhr, Musik immer am zweiten Samstag im Monat.

»Pappelreihe« wird abgesägt

130 Prozent mehr Miete

Die Gier mancher Immobilien-Verwaltungen im Schillerkiez nimmt unverschämte Ausmaße an. Die Kiez-Institution Café »Pappelreihe« in der Kienitzer Straße 109 soll ab Juni dieses Jahres weit mehr als das Doppelte, genau 130 Prozent mehr an Miete zahlen.

Gier vs. Kiezcafé.    Foto:bs

Froh, die Corona-Krise halbwegs unbeschadet überstanden zu haben, ziehen Tami und seine Familie jetzt notgedrungen und schweren Herzens einen Schlussstrich. »Das bekommen wir beim besten Willen nicht mehr gewuppt«, sagt Tami, »wie viel sollen wir unseren Gästen denn für einen Kaffee oder ein Essen abnehmen?« »Pappelreihe« wird abgesägt weiterlesen

»Wolf und Waldkauz«

Eine Einladung von Jörg Husemann

Frei und verbunden, so möchten wir mit dir in der Natur zuhause sein, die in uns und vor unserer Haustür beginnt. Die Natur ist Spiegel und Lehrmeisterin für eine Welt, die wir mitgestalten, in Verantwortung für unsere Enkel und Urenkel. Wir setzen uns dafür ein, dass die Verbindung zur Natur im Alltag für jeden spürbar ist. Wir begleiten und ermöglichen diesen Weg.
Mit uns kannst du deine kleine Auszeit, deine kleine Wildniszeit gestalten. Immer mittwochs ab März können Gruppen mit uns von »Wolf und Waldkauz« Wildniskultur, Bushcraft-Naturhandwerk, Wilde Küche und Wildes Feiern erleben. Ihr sprecht einfach mit uns ab, wie euer persönlicher Tag sein soll. Ist es eher der kleine Wildnistag, die Wilde Kräuterküche oder das Bushcrafterlebnis mit Naturhandwerk? »Wolf und Waldkauz« weiterlesen

Das Glück ist unterwegs

Auf den Dächern Neuköllns

Ab und an finden wir Zettel an unseren Haustüren und kleine, mit Kreide angemalte Leitern: »Der Schornsteinfeger kommt.«
In Neukölln steigt uns Kirsten Urban, eine von vier Schornsteinfegerinnen in Berlin, auf die Dächer. Sie reinigt nicht nur die Schornsteine, sondern überprüft auch Heizungsanlagen und Rauchmelder.

Hoch hinaus.      Foto: privat

Gemäß der überlieferten Traditionen als Glücksbringerin wird ihr meist freundlich begegnet.
Seit dem Mittelalter sind Schornsteinfeger für die Reinigung der Kamine zuständig, um die Entstehung von giftigen Gasen und die Brandgefahr zu minimieren. Dadurch tragen sie maßgeblich zur Sicherheit der Menschen bei, wurden im Laufe der Zeit als Retter angesehen und ihre Anwesenheit als gutes Omen und Glück bezeichnet. Zudem dient die Farbe Schwarz in einigen Kulturen der Abwehr böser Geister. Das Glück ist unterwegs weiterlesen

Karstadt am Hermannplatz neu denken

Wie man ein Warenhaus zukunftsfähig bekommt

Der Signa-Konzern ist insolvent und »Galeria Karstadt Kaufhof« mit ihm. Kann die Insolvenz zum Befreiungsschlag für den Warenhausbereich werden, wie sein neuer Chef van den Bossche meint? Und wie soll es am Hermannplatz weitergehen?

Wiederbelebung nötig.    Foto: mr

Signa ist am Hermannplatz dreifach involviert: als Grundstückseigentümer und Vermieter, beim Warenhausbetrieb sowie als Projektentwickler für ein Hochhaus. Der Senat hat den Bebauungsplan – und damit den Abriss – vorerst gestoppt. Laut Presseerklärung will man »nachhaltige Lösungen für die Kaufhaus-Standorte« und an einer »zügigen Entwicklung der Immobilienprojekte« festhalten. Für Investorenprojekte sollen demnach neue Investoren gesucht werden. Karstadt am Hermannplatz neu denken weiterlesen

»Gebietsfonds Schillerkiez« sucht Projektideen

10.000 Euro für Anwohnende und Initiativen mit Eigenmitteln

Für 2024 werden wieder insgesamt 10.000 Euro aus dem »Gebietsfonds Schillerkiez« zur Verfügung gestellt. Eine Jury aus Mitgliedern des Gebietsgremiums im Schillerkiez wählt aus den Einreichungen aus. Das Gremium trifft sich einmal im Quartal und ist offen für Interessierte.
Antragsberechtigt sind Menschen aus dem Schillerkiez sowie lokale Akteure und Akteurinnen, deren Ziel es ist, den öffentlichen Raum zu verschönern, die Identifikation mit dem Kiez zu stärken und mehr Miteinander und Gemeinschaft zu fördern.

Fliegerwerkstatt. Gewinner des vergangenen Jahres Foto: »Planergemeinschaft Stadt und Raum e.G.«

Mitgliedschaft in einem Verein oder einer bestehenden Initiative ist also nicht Voraussetzung für den Erhalt von Mitteln, alle können sich bewerben, auch private Projekte, die die Kriterien erfüllen. Förderung kann zum Beispiel beantragt werden für Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit, Sicherheit und Sauberkeit, für kleinteilige energetische Sanierungsmaßnahmen oder Hofbegrünung, Pflanzaktionen im öffentlichen Raum und Nachbarschaftskooperationen oder Aktionen, auch kultureller Art, für den Zusammenhalt im Kiez. »Gebietsfonds Schillerkiez« sucht Projektideen weiterlesen

Neues 2024

Was sich ändert im Neuen Jahr

Das gibt es mehr:
Leistungsempfänger des Bürgergeldes dürfen sich über zwölf Prozent mehr Geld zum Lebensunterhalt freuen. Der Satz steigt von 502 auf 563 Euro.
Der Mindestlohn steigt von 12 auf 12,41 Euro, kein Witz!
Der gesetzliche Mindestlohn für nicht qualifizierte Pflegekräfte steigt um einen Euro auf 16,50 und für qualifizierte Pflegekräfte auf 19,50 Euro.
Die Obergrenze von Minijobs steigt von 520 auf 538 Euro.
Der Kinderzuschlag steigt von 250 auf 292 Euro. Neues 2024 weiterlesen

Neuköllner Weihnachtsmarkt

Geschenke, Handwerk und Kulinarik auf dem Kranoldplatz

Der DICKE LINDA Weihnachtsmarkt auf dem Neuköllner Kranoldplatz lädt am 16. Dezember von 10 bis 18 Uhr zum Stöbern ein – fernab von Touristentrubel. Alle, die gutes Essen schätzen, nach besonderen, handgemachten Geschenken suchen oder sich gern entspannt auf Weihnachten einstimmen wollen, sind hier genau richtig.

Weihnachtliche DICKE LINDA. 2022,      Foto: Theresa Dühn

Seit mittlerweile acht Jahren gibt es diesen Weihnachtsmarkt, der bekannt für seine ausgesuchten HändlerInnen ist. Hier werden handgefertigte Schmuckstücke drapiert, Berliner Keramik findet ihren Platz, finnischer Whisky wird verkostet – viele besondere Raritäten finden zueinander. Anziehungsmagnet sind auch die weichen, naturgegerbten Felle einer Original Brandenburger Gerberei. Der dampfende Punsch, warme Waffeln und gefüllte Teigtaschen tun ihr Übriges für einen gelungenen Adventsbummel. Neuköllner Weihnachtsmarkt weiterlesen

Musik-LINDA

Der Regionalmarkt DIE DICKE LINDA wird von Mai bis September einmal monatlich Gastgeberin kleiner Marktkonzerte, auch »Musik-LINDA’s« genannt. Die Konzerte finden jeden 2. Samstag im Monat statt.
Den Reigen eröffnen am 13. Mai die vier Bandmitglieder von »K-BAP«. Sie geben ihr Debüt, sind hier aber bei Weitem keine Unbekannten, denn sie gehören zur Stammkundschaft. Als Spezialgast hat sich Singer-Songwriterin Luca angekündigt, die einige Solosongs vorbereitet hat. Sie ist die Tochter der K-BAP-Sängerin.

pr

Gute Nachrichten aus der Koalition

Neue Nutzung auf dem Tempelhofer Feld.     Fotomontage: cal

Opposition erarbeitet konstruktive Ideen zur Bebauung des Tempelhofer Feldes

Die Koalitionsverhandlungen zwischen der SPD und der CDU laufen zur Zufriedenheit der Beteiligten.
Unruhe schien sich jedoch anzubahnen, als die luftige behutsame Randbebauung des Tempelhofer Feldes bekannt wurde. Das war nun gar nichts für DIE LINKE, DIE GRÜNEN und den linken Flügel der SPD. Mit dem Hintergedanken der linken SPD, dass noch eine Mitgliederbefragung zum Thema Einverständnis der Koalitionsverhandlungen ansteht, sezten sie sich mit den Oppositionsparteien zusammen und kamen zu einem erstaunlichen Resultat. Ausnahmsweise wollten sie auf einen lautstarken Schlagabtausch verzichten und einen konstruktiven Beitrag zu dem leisten, was nicht mehr aufgehalten werden kann.
Nach ihrem Willen soll pro gebauter Wohneinheit der neue Eigentümer oder Mieter dazu verpflichtet werden, ein Nutztier anzuschaffen, das auf dem Tempelhofer Feld von der Person artgerecht gehalten wird. Gehege sorgen dafür, dass die Tiere auch dort bleiben, wo sie hingehören. Dabei kann es sich um Wasserbüffel, Ziegen, Schafe, freilaufende Schweine, Kühe, Hühner oder auch Bienenstöcke handeln. Dies wird dann auch den sozialen Zusammenhalt von Mensch und Tierfördern. Gute Nachrichten aus der Koalition weiterlesen

Neun Jahre Schlagen, Putten und Schaukeln

»Hertzberg Golf« – Großstadtoase mit Retrocharme

Seit Anfang März ist wieder Saison auf dem Minigolfplatz mit Gartencafé auf dem Hertzbergplatz! Am 1. Mai 2014 wurde die traditionsreiche Anlage, die es bereits seit den frühen 60er-Jahren gibt, wiedereröffnet und hat sich seither zu einem familienfreundlichen Sommertreffpunkt im Häusermeer entwickelt.

MINI Bahn, maxi Spaß.     Foto: hlb

Leider wird Pit-Pat, die billardähnliche junge Schwester des Minigolf mit tischartigen Bahnen, nicht mehr angeboten, dafür haben die Betreiber wieder viel Mühe in die Instandhaltung der 18 regulären und noch ursprünglichen Zementfaser-/Eternitbahnen gesteckt, um diese gut in Schuss zu halten und so weiterhin mitzuhelfen, den Minigolfsport von seinem etwas angestaubten Image zu befreien. Dennoch soll der nostalgische Retro-Charme der alten Anlage zwischen Oma-, Biergarten und Campingplatz auf keinen Fall wegrenoviert werden. Neun Jahre Schlagen, Putten und Schaukeln weiterlesen

Coaching mit Barbara Westphal

MUTterkraft voraus

Dein JA zu dir!

Wie du loslässt und in deine Kraft kommst!
Keiner wollte die Trennung, doch nun ist sie da. Weil es miteinander nicht mehr geht. Verletzungen auf beiden Seiten. Schuldgefühle. Sorgerechtsstreit. Die Kinder leiden. Und du auch.
Denn statt gemeinsam dafür zu sorgen, in der Trennungssituation das Bestmögliche für die Kinder zu tun, kommt es zum Kampf, der über die Kinder ausgetragen wird. Damit als Mutter umzugehen, ist hart.
Wir unterstützen dich dabei, aus dem Beziehungsspiel auszusteigen, deine Selbstwirksamkeit und deinen Energiehaushalt zu stärken, deine Grenzen zu setzen und zu wahren, dein Leben neu auszurichten.

Unser exquisites Angebot für Mütter in Trennung: 2 Workshops – online (maximal 12 Teilnehmerinnen), tägliche Begleitung in der Woche des Workshops via Telegram
2 Einzelcoachings
Termine: 21. und 28.04.
17:00 bis 20:00 Uhr
Kontakt:
Shanti Karin Cirkel: 0176 5544 5652, info@karincirkel.de
Barbara Westphal: 0175 594 59 02, barbara@westphal-coaching.de Coaching mit Barbara Westphal weiterlesen

Bienenflugplatz Hermannstraße 99-102

Großes Summen oder große Summen?

Bis cirka September 2021 war hier der Steinmetzbetrieb Willy Schmidt zugange, dessen Firmenschrift unterm gewellten Dach noch schwach zu erkennen ist. Links davon springen die »Prinzessinnengärten« ins Auge.

Zwischennutzung.    Foto: Herbert Witzel

Der Steinmetzbetrieb ernährte durch seine Arbeitsplätze immerhin drei Familien und wurde plattgemacht, um Platz für ein Bienenhaus zu schaffen, so Recherchen des Unternehmers.
Als BER-abgehärteter Berliner habe ich volles Verständnis für die Langsamkeit des alternativen Projektes: Lieber achtsam und dafür ordentlich! Bienenflugplatz Hermannstraße 99-102 weiterlesen

Weinhandel bringt Kiezwandel

Mario Landsmann beschwipst den Schillerkiez

Mit Mario Landsmann ins Gespräch zu kommen, ist eine einfache Sache, dieses ungestört in seinem Laden zu führen, eine andere. Oft klingelt eins seiner Telefone, Kunden kommen, Nachbarn wünschen »einen schönen Tag« oder »haste schon gehört«, so geht es den ganzen Tag. Mario freut sich über die vielen Kontakte, die ihm nebenbei seine Kasse füllen und die die Folge seiner teilnehmenden, herzlichen Art von Dienst am Kunden sind.

Nachschub.   Foto: bs

Als er 1979 nach Beendigung des Albert-Schweitzer-Gymnasiums begann, in der Metro zu arbeiten, wurde er nach der Ausbildung erst Substitut und 1984 Abteilungsleiter für die »food«-Abteilung der Metro und unterstützte Lehrlinge mit seinem Fachwissen. In Urlaubszeiten leitete er bis zu vier Abteilungen gleichzeitig. Seine Loyalität und sein Talent zu vermitteln brachte ihm die Achtung der Geschäftsleitung ein. Zum Sommer 1990 kündigte er und übernahm den kleinen Laden »Feinkost Rathmann« in der Hertzbergstraße. Weinhandel bringt Kiezwandel weiterlesen

Gefährtinnen finden

Offene Frauengruppe

Ist es überhaupt noch zeitgemäß, mit einer offenen Frauengruppe zu starten? In einer Zeit, in der Gleichstellung eine hohe Priorität hat?
Ich denke schon. Denn in unserer Gesellschaft sind vermeintlich männliche Attribute wie Erfolg, Durchsetzung, Status oder Macht noch immer wichtige Werte. Sogenannte weibliche Eigenschaften oder Werte wie Fürsorge, Vertrauen, Geborgenheit oder Intuition werden auch heute noch häufig wenig ernst genommen und belächelt.
Durch die scheinbare Gleichberechtigung haben viele von uns versucht, diese der Weiblichkeit zugeschriebenen Eigenschaften zu unterdrücken – mit dem Erfolg, dass sie vielen Menschen nicht mehr zugänglich sind. Und darum geht es in dieser Frauengruppe: Wir machen uns die ganze Palette an Eigenschaften und Werten wieder zugänglich. So können wir unser Potential mehr und mehr entfalten und die vielen bunten Facetten unseres Lebens leben.
Darum wird es im Kurs zunächst gehen:
–Gemeinsam finden wir die Themen, die uns wichtig sind.
–entdecken wir das Vertrauen in unsere Intuition (wieder).
–nehmen unsere Gefühle wahr und lassen sie zu.
– stärken die Verbindung zu unserer weiblichen Kraft ermutigen uns, unseren eigenen Weg zu gestalten.
Die offene Frauengruppe freut sich über Verstärkung und findet an jedem zweiten und vierten Montag im Monat statt.

Barbara Westphal
Raum für Entfaltung, Pintschallee 24, Der Ausgleich: 11,- € (+) pro Abend
Tel.: 0175 594 59 02
Mail: barbara@westphal-coaching.de
Web: www.westphal-coaching.de

Was ändert sich 2023?

Neuerungen für Beschäftigte, Versicherte und Leistungsempfänger

1. Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom
Gasverbraucher sollen für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs einen Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde garantiert bekommen. Analog sind beim Strom 40 Cent je Kilowattstunde geplant. Die Vergünstigungen sollen nach dem Start im März rückwirkend auch für Januar und Februar greifen.
2. Mehr Wohngeld für mehr Menschen
Das Wohngeld wird ab dem 1. Januar 2023 deutlich erhöht, und zwar um durchschnittlich rund 190 Euro pro Monat. Es soll auch deutlich mehr Menschen zur Verfügung stehen. Das neue Wohngeld soll etwa zwei Millionen Menschen zugutekommen statt bisher rund 600.000. Was ändert sich 2023? weiterlesen

»WaterToWine« und Getragenes zu neuem Schick

Nähen und Schneidern gegen die Verschwendung

Die Altenbraker Straße ist seit Jahren mit wenig Infrastruktur ausgestattet. Das ändert sich gerade. In dieser eher unauffälligen Wohnstraße hat sich ein interessantes Projekt angesiedelt.
»Textile coworking space« ist der Zauberbegriff, hinter dem sich das Kooperationsprojekt zwischen »WaterToWine«, dem Upcyclinglabel der Berliner Stadtmission mit Ana Stamenkova, und »OGO.berlin« von Anette Klassen verbirgt. Ana ist Modedesignerin und leitet »WaterToWine«, Anette ist Maßschneiderin und Ausbilderin bei der IHK.

Schneiderdreamteam.      Foto: pr

Beide sammeln Kleidungsstücke aus Geschäftsaufgaben, Spenden und Abschlussstücke von Auszubildenden. »WaterToWine« und Getragenes zu neuem Schick weiterlesen

Weihnachtslinda

Kranoldplatz heimelt an

Es duftet nach Gebäck, der Glühwein dampft, die Suppe ebenso. So weit, so altbewährt das Angebot auf einem Weihnachtsmarkt – auch auf dem versteckt-verschlafenen Neuköllner Kranoldplatz. Wer am 10. Dezember von 10 bis 18 Uhr hierher kommt, wird aber auch von Wintergemüse, Äpfeln und Nüssen empfangen – zwei Bauern aus Brandenburg bringen Bestes für die Weihnachtsküche nach Berlin. Dazu noch Forellen aus dem Umland und Rohmilchkäse aus den Bergen, und die Zutaten für das Festtagsmenü sind perfekt. Weihnachtslinda weiterlesen

»Drinking Money«

Geld trinken oder Geld geben?      Zeichnung: Josephine Raab

Über Tip und Trinkgeld

Geld klimpert und schillert. In der Gastronomie beispielsweise. Dort führt es plötzlich ein Eigenleben, zumindest wenn ein gängiger Begriff ins Englische übersetzt wird. Aus »Trinkgeld« wird »Drinking Money«, in doppelter Bedeutung also Münzen und Scheine, die trinken.
Diese Interpretation ist wahrscheinlich aus der Verlegenheit einer notwendigen Erklärung erwachsen. Das englischsprachige Berliner Online-Magazin »Berlin Logs« bemüht sich, ankommenden Menschen bei der Alltagsorientierung behilflich zu sein. Wie verhält man sich in der Gastronomie, wenn es um »Tip« geht, also »Drinking Money«? »Drinking Money« weiterlesen

Da kräht der Wasserhahn

Berliner Wasser ist ein wertvolles Gut

Die landeseigenen Berliner Wasserbetriebe haben einen lustigen Werbespot produziert. Ein Wasserhahn nimmt lebendige Gestalt an. Aus ihm fließt pausenlos ein dünner Strahl Wasser. Der Hahn senkt sein Haupt und kräht. Damit wird auf ein ernstes Problem im menschlichen Umgang mit dem »kühlen Nass« hingewiesen. Es wird allzu verschwenderisch damit umgegangen. Angesichts zunehmend heißer Sommer mit Trockenheit und sogar Dürre wird hier ein Umdenken erforderlich werden. Schon mittelfristig kann es in Berlin zu Wasserknappheit kommen. Da kräht der Wasserhahn weiterlesen

Neuköllner Erfolgsgeschichte

»Actionbound« verbindet Technologie und Pädagogik

Mit Kind und Kegel feierte das gesamte »Actionbound«-Team, das inzwischen quer durch Deutschland verteilt lebt, am 10. September sein zehnjähriges Jubiläum.

Freude über zehn Jahre.     Foto: bs

Die zwei Initiatoren, Simon Zwick und Jonathan Rauprich, freuen sich riesig über ihren unglaublichen Erfolg, den sie bei der Gründung von »Actionbound« kaum zu erhoffen wagten. Sie entwickelten 2012 auf Basis der medienpädagogischen Abschlussarbeit von Simon die Idee, aktuelle Technologie und pädagogische Methoden zu vereinen. So entstanden Edugames, die Elemente von Partizipation, Peer-to-Peer-Lernen, Bewegung und mobiles Internet mit einander verbinden. Neuköllner Erfolgsgeschichte weiterlesen

Ausweitung des E-Scooter-Slalom

Rumsteherle auf dem Gehweg – eine Herausforderung.Foto:mr

Alternative zum »Heilig‘s Blechle«?

Nordneuköllner können ihn schon, Südneuköllner dürfen ihn jetzt lernen: Den allseits bekannten E-Scooter-Slalom. Er lässt sich flott, hüpfend und auch vorsichtig absolvieren.
Menschen mit Lauf- oder Sehbeeinträchtigungen, Rollator- oder Rollstuhlnutzer, ebenso Eltern mit Kinderwagen können an diesem Slalom leider nicht teilnehmen. Sie versuchen, sich in einer anderen sportlichen Disziplin: Zwischen zugeparkten Straßenecken einen Ausweg zu finden, ohne den fließenden Verkehr zu behindern oder diesem gar zum Opfer zu fallen.
Im Rahmen eines Modellprojekts der gewollten Mobilitätswende, der Verminderung des CO₂-Ausstoßes und Ausweitung des Geschäftsbereiches, werden seit Mitte Juni zusätzliche 400 E-Scooter und E-Bikes ab dem S-Bahnhof Köllnische Heide zur Weiterfahrt in Bereiche außerhalb des S-Bahn-Rings angeboten. Ausweitung des E-Scooter-Slalom weiterlesen

Selbstvertrauen digital

Neue Workshops von Barbara Westphal

Bei MIR sein – Innehalten und Entspannen. Die Verbindung zu mir und meiner Weiblichkeit stärken mit Gudrun Propp und Barbara Westphal.
Wir möchten uns mit euch zu den Fragen austauschen: Wer bin ich?
Was möchte ich? Wie möchte ich leben?
Start am 13. Mai 2022 von 17:00 bis 18:30 und dann jeden 2. und 4. Freitag im Monat.
Der erste Termin ist kostenfrei. Für alle Folgetermine nehmen wir einen Ausgleich von 35 Euro.
Die Termine finden online via Zoom statt.
Weitere Infos gibt es unter o175 594 59 02 oder www.westphal-coaching.de
»Raus aus der Krise – Rein in die Kraft«. In 10 Schritten zu mehr Gelassenheit mit Hanno Schenk und Barbara Westphal
Das »Hier und Jetzt« ist herausfordernder denn je: Zwei Jahre Pandemie und die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa können dazu führen, dass es vielen schwer fällt, zuversichtlich und kraftvoll zu bleiben. Umso wichtiger ist es, die eigene Kraft zu stärken, Zuversicht und Energie zu tanken.
In unserem Kurs »Raus aus der Krise – Rein in die Kraft« begleiten wir Sie online zu mehr Selbstvertrauen und Stabilität.
Inhalte sind u.a.: Sie erkennen ihre Stärken, aktivieren ihre Ressourcen, bekommen Impulse zur Selbstfürsorge und vieles mehr.
Weitere Informationen gibt es unter www.gelasse-online.de, www.westphal-coaching.de oder 0175 595 59 02

Marktleben

Musik auf der DICKEN LINDA

Von Mai bis September ist der Regionalmarkt DIE DICKE LINDA, der allwöchentlich auf dem Kranoldplatz stattfindet, wieder Gastgeber für kleine Kiez-Konzerte – an jedem zweiten Samstag im Monat. Der Saison-Auftakt ist am 14. Mai.
»Nachdem die Pandemie zwei Jahre lang Live-Musik auf Märkten unmöglich machte, freuen wir uns jetzt um so mehr, dass es nun wieder losgehen kann«, so der Markt-Betreiber und Konzert-Initiator Nikolaus Fink. »DIE DICKE LINDA ist ein entspann­ter Wochenmarkt, der Kranoldplatz ideal für unsere Kiez-Konzerte. Schon vor Corona hatten wir vier Sommer lang Musikerinnen und Musiker zur Marktzeit auf den Platz geholt – mit toller Resonanz.« Sonne tanken, gutes Essen genießen, dabei endlich wieder handgemachte Musik hören.
Den Reigen der sogenannten »Musik-LINDA’s« eröffnet am 14. Mai eine waschechte Neuköllner Combo. Einen Namen hat die Band aus dem Bezirk nicht, die Besetzung findet sich jedes Mal neu zusammen. Aber eines steht schon fest: Baptiste Bonafini, den man eigentlich vom Peppikäse-Stand kennt, wird zwischendurch mitmusizieren. Mit Gitarren und Geige werden er und seine Bandkollegen Irish Folk zum Besten geben –Garant für einen heiteren Musik-Auftakt auf der DICKEN LINDA.
Auf dem Regionalmarkt DIE DICKE LINDA gibt es immer samstags von 10 bis 16 Uhr Gemüse, Fisch, Wild, Käse, Streetfood, Cappuccino und Co. – und 2022 an den folgenden Markttagen ab 12 Uhr auch Live-Musik: 14.05. / 11.06. / 09.07. / 13.08. / 10.09.

pm

Beton bedroht Boden

Bedrohte Landwirtschaft nicht nur in Berlin

Nicht nur politisch ist Berlin Stadt und Land zugleich. Westberlin zählte 1960 circa 200 Bauern, die ein Viertel der Stadtfläche bewirtschafteten, noch von ihren Erträgen lebten und die geteilte Stadt versorgten. Das ist lange vorbei. Zu viele der innerstädtischen, landwirtschaftlich genutzten Flächen fielen überwiegend dem Wohnungsbau zum Opfer und zwang deshalb viele Berliner Bauern, aufzugeben.

Bauer Mette auf seinem Hof.     Foto: rr

Werner Mette, ein diplomierter Landwirtschaftsmeister aus dem Neuköllner Ortsteil Buckow, lebt dagegen heute noch nur von der Landwirtschaft und gehört zu den letzten fünf Berliner Bauern. Dieser echte »Dinosaurier«, wie der SPD Politiker Raed Saleh ihn erst kürzlich liebevoll nannte, wirtschaftet in fünfter Generation auf dem Hof am Buckower Damm 205, den Karl Rohrbeck, sein Ur-Ur-Ur-Großvater 1870 am Rande des Dorfes Buckow baute. Beton bedroht Boden weiterlesen

Lebendige Mietergenossenschaft

Gastautorin Gabriele Schmitz stellt vielfältige Angebote auf dem Kindl-Gelände vor

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was für Menschen wohl in den fünfstöckigen Holzneubau oberhalb der Treppe am Ende der Neckarstraße eingezogen sind.
Auf dem Gelände dürfen, laut Baurecht, keine Wohnungen gebaut werden, zeitweiliges Wohnen ist jedoch erlaubt. So entstand die Idee zu einer Mietergenossenschaft, die Raum für betreutes Wohnen, soziale Beratung, Gesundheitsversorgung und dem Kiez verbundenes Gewerbe bietet. Zur Startergruppe – »Gesundheitskollektiv«, »Wildwasser e.V.«, »Schwulenberatung Berlin GmbH« und der »HotelPension Karibuni« – kamen seit 2016 weitere Mitglieder dazu: »Jakus« und »Jugendwohnen im Kiez« mit betreutem Wohnen für Familien, der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdÖR mit den drei Projekten »Pflegestützpunkt Neukölln«, »Seniorenberatung i.A. des Bezirks­amtes Neukölln« und »Drehscheibe Alter«, eine Ergotherapie-Praxis und ein Kollektiv für gewerkschaftliche und politische Kampagnen. Lebendige Mietergenossenschaft weiterlesen

Mit vier Pfoten auf Außengeschäftstour

Das Hunderegister des Senats soll Übersicht verschaffen

Menschen mit geringem Einkommen, die Sozialleistungen in Anspruch nehmen, müssen in Berlin keine Hundesteuer mehr bezahlen. Diese beläuft sich sonst mindestens auf 120 Euro für einen bellenden Vierbeiner. Die Hundesteuer ist eine »Luxussteuer«, wie ein Finanzexperte des Berliner Senats erklärt. Katzen seien von Besteuerung ausgenommen, die hätten zuhause ein Klo. Für die auf Auslauf drängenden wolfs­ähnlichen Vierpfoter ginge das leider nicht, weil sie »ihr Geschäft« nur außen verrichten könnten.

Ottos Mops glotzt.      Foto: mr

Um den Überblick über die anschwellende Zahl der »Außengeschäftemacher« nicht zu verlieren, hat der Berliner Senat zum Jahresanfang im Rahmen des geltenden Hundegesetzes das »Hunderegister« zur Vorschrift gemacht. Da wird pflichtgemäß die Chip- oder Tätowiernummer eingegeben. Für ältere Hunde gilt diese Vorschrift nicht. Mit vier Pfoten auf Außengeschäftstour weiterlesen

Das ist neu in 2022

Von der Briefmarke bis zum Führerschein

In diesem Jahr kommen auf die Verbraucher wieder einige Änderungen zu. Bei der Deutschen Bahn können kurzentschlossene Kunden keine Papierfahrkarte mehr im Zug beim Schaffner kaufen. Ein Ticket kann dann nach der Abfahrt nur noch über die App oder die Bahnwebsite gebucht werden.
Briefeschreiber müssen ab Neujahr tiefer in die Tasche greifen. Die Post erhöht wieder einmal das Porto. Der Standard-, Kompakt-, Groß- und Maxibrief kosten dann jeweils fünf Cent mehr. Der Versand einer Postkarte kostet 70 statt 60 Cent. Der Standardbrief wird von 80 auf 85 Cent verteuert.
Auch das Rauchen wird teurer. Am 1. Januar gibt es erstmals seit sieben Jahren eine Tabaksteuererhöhung. Damit kostet eine Packung mit 20 Zigaretten ab Januar im Schnitt zehn Cent mehr. Ab dem 1. Juli wird auch bei Wasserpfeifentabak und erhitztem Tabak sowie bei den Liquids für E-Zigaretten an der Steuerschraube gedreht. Das ist neu in 2022 weiterlesen