Archiv der Kategorie: Kultur
Zwischen Fisch und Familie
Künstlerportrait Dennis Staudt
Er malt seit seiner Kindheit. »Kunst gehörte immer zu meinem Leben. Als Kind war ich der reinste Stubenhocker, weil ich immer gemalt habe«, sagt Dennis Staudt über sich selber. Später qualifizierte er sich weiter durch Kurse und Internet. Jetzt malt er große bunte Ölbilder, die mindestens eine Größe von 80 mal100 Zentimeter haben, oft aber auch größer sind. Sein Stil, so bezeichnet er es selber, ist es eine Mischung aus Impressionismus, Expressionismus und Fauvismus.
Besonders inspirieren ihn deutsche Impressionisten wie die Maler der »Brücke«, eine Kunstströmung, die sich Anfang des 20sten Jahrhunderts herausbildete. Zwischen Fisch und Familie weiterlesen
Zehn Jahre »SchwuZ« in Neukölln
Bewegte Geschichte am »Ort der großen Vielfalt« seit 1971 in Westberlin
»10 Jahre Sensation! – Rollberg mit allen Sinnen«: So lädt das »SchwuZ« zur Jubiläumsfeier am 1. September in seine Räume ein. »Wir zeigen den Rollberg und das »SchwuZ« aus bisher unbekannten Perspektiven und Blickwinkeln und laden zum gemeinsamen Erzählen bei Kiez-Köstlichkeiten und Getränken ein.« Das ist mit Sicherheit nicht zu viel versprochen.
Der Veranstaltungsort an der Rollbergstraße 26 ist über Berlin hinaus als einzigartig bekannt: als Club, Disco, Liveclub und Bar. Die Location für die schwul-lesbische Queercommunity wird zur Freude der Veranstalter zunehmend auch von Hetero-Menschen besucht. Sie gilt als »Ort der großen Vielfalt«, an dem jeden Donnerstag, Freitag und Samstag gefeiert wird. Bunt sind die Menschen, die dort zusammen kommen, und so ist auch das Programmangebot. Charts, All-Time Favorites, Schlager, Techno, House, R´n´B, Pop und Indie werden in verschiedenen Formen geboten. Zehn Jahre »SchwuZ« in Neukölln weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
Revolution für das Leben
Diplomatin Alexandra Kollontais ruheloses Wirken
Alexandra Kollontai war eine auffällige Kommunistin und Revolutionärin. Als junge Frau wird sie im neuen proletarischen Russland Volkskommissarin für Soziales und befindet sich mit Männern wie Bucharin, Lenin, Stalin und Trotzki in der Regierung der entstehenden Sowjetunion.
Bequem macht sie es den Männern nicht, sie eckt immer wieder an, weil ihre Ideen manchmal zu weit zu gehen scheinen. Der Begriff des Feminismus war dort nicht geläufig, sie selbst hat ihn nie verwendet, es gab ihn auch noch nicht.
Die Genossin Kollontai wird als Botschafterin die erste Frau auf internationalem Parkett, wieder unter lauter Männern. Diesen Beruf übt sie bis ans Lebensende aus, und Skandinavien wächst ihr besonders ans Herz. Revolution für das Leben weiterlesen
Gläserne Barrieren
Ausstellung im Saalbau thematisiert die Klassengesellschaft
»Jeder ist seines Glückes Schmied« heißt es so schön, aber stimmt das wirklich? Wir leben nach wie vor in einer Klassengesellschaft, in der die Herkunft bestimmt, wie unsere Lebensrealität aussieht. Für manche resultiert dies in Privilegien, für andere in Diskriminierung.
Entsprechend ist auch der Bildungsweg oft vorgezeichnet. Menschen, die einen Klassenwechsel vollzogen haben, bewegen sich oftmals zwischen Anpassung und Enttarnung. Sprache, Bewegung, Gestikulation und Selbstvertrauen können die Klasse verraten, denn viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sind nach wie vor von Klassismus geprägt. Weiterhin ist es schwierig, eine Klasse zu wechseln und über Erfahrungen vom Klassenwechsel und Ausschluss zu sprechen.
In der Ausstellung »Gläserene Barrieren« in der »Galerie im Saalbau« geht es um die Frage, inwieweit eine Auseinandersetzung mit Klasse und Klassismus in der bildenden Kunst stattfindet. Gläserne Barrieren weiterlesen
Wenn Berlin und Bochum korrespondieren
Wenn Berlin und Bochum korrespondieren
Der »Neuköllner Kunstverein« zeigt bis zum 27. August wieder eine bemerkenswerte Ausstellung, die aus korrespondierenden Objektinstallationen besteht. Dafür haben sich die beiden Künstlerpersönlichkeiten Frederik Foert (Berlin) und Mathias Schamp (Bochum) zusammengefunden. So kommt spielerischer Esprit zusammen, der in dieser Weise nur in urbanen Ballungsräumen wachsen kann.
Berlin ist ja als attraktive Millionenstadt dafür bekannt, außergewöhnliche Kunst hervorzubringen. Das Ruhrgebiet im tiefen Westen Deutschlands steht als »Megapolis« der deutschen Hauptstadt in keiner Weise nach. Bochum liegt im Herzen des »Reviers«, wie die dortigen Menschen ihre aus vielen Städten bestehende Lebenswelt auch nennen. Bei so einer Fusion kommt dann spielerische Interaktion heraus und ein »inklusives Miteinander« zustande. Wenn Berlin und Bochum korrespondieren weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
Alternative Realitäten
Neuköllner Schüler auf Spurensuche
Eine 9. und eine 7. Klasse der Zuckmayer-Schule haben sich auf eine fotografische Spurensuche rund um die Karl-Marx-Straße begeben. Gemeinsam mit dem Künstler Hirmiz Akman und dem Pädagogen Saiid Ismati nahmen die Jugendlichen ihre eigene Lebenswelt in Neukölln fotografisch unter die Lupe. Sie wurden ermutigt, diese neu zu entdecken, sie aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und festzuhalten. Im Anschluss an die fotografischen Exkursionen ging es an die kreative Gestaltung: Die entstandenen Aufnahmen wurden ausgewählt und ausgedruckt, mal zerstückelt, mal vervielfältigt, verfremdet und durch die künstlerischen Medien Malerei und Zeichnung um eine fiktive Ebene erweitert. Es entstanden individuelle und partizipative Collagen, in denen sich unterschiedliche Perspektiven und Ansichten der jeweiligen Schüler in einer Collage vereinen konnten.
Die entstandenen Werke werden bis zum 12. Juli im Erdgeschoss der »Neukölln Arcaden« zu sehen sein.
Die Collagen der diesjährigen Ausstellung sowie die vom letztem Jahr sind das Ergebnis einer künstlerischen Entdeckungsreise von Schülern in den Stadtraum Neukölln und fließen wieder in ihn zurück: Ausgewählte Werke der diesjährigen Ausstellung werden als vergrößerte Reproduktionen im öffentlichen Raum an den Holzbauzäunen an der Baustelle Karl-Marx-Straße/Ecke Schönstedtstraße ausgestellt. Alle Werke aus der letztjährigen Ausstellung werden in einer Schaufensterausstellung an der Karl-Marx-Straße 84 präsentiert.
pr
Beseelter Sommerstart dank Musike
»Fête de la musique« zog alle auf die Straße
Summer in the city. Seit 40 Jahren, stets zum Sommerbeginn, will die »Fête de la musique« allen ermöglichen, den unersetzlichen Zauber der Musik umsonst, also auf ehrenamtliches Engagement setzend, und hauptsächlich draußen zu feiern. In Paris gestartet, wird seit 1995 auch in Berlin gefêtet. Inzwischen vom Land und Kultursenat gefördert und vom »Musicboard Berlin« durchgeführt, ist das Fest heuer wohl so beliebt wie nie.
Über 80 Veranstaltungen auf rund 20 Bühnen waren allein für Neukölln gemeldet, mit den spontanen DJ- und Tanz-Impros und -Mobs vor Spätis, Cafés und sonstigen Läden waren es sicher viele mehr. Das warme Wetter machte Durst und Lust aufs Feiern des Musiklebens. Beseelter Sommerstart dank Musike weiterlesen
»Soil Conversations«
Ausstellung in der Galerie im Körnerpark
Die Ausstellung »Soil Conversations« in der Galerie im Körnerpark, an der Künstler aus Deutschland und Südafrika beteiligt sind, beschäftigt sich mit unserer Beziehung zum Boden als Lebensgrundlage und Erde als Trägerin von Erinnerung, Identität und Zukunft.
Der Boden wird als Ressource, die ausgebeutet wurde, als Territorium, das die Geographie formt, und als eine Mischung aus Fürsorge, Trauma und Lebenszyklen betrachtet. Themen wie Land, Geschichte, Spiritualität und der Körper sind integraler Bestandteil der Kunstwerke in »Soil Conversations«. »Soil Conversations« weiterlesen
»Carsten Kaufhold. Ein Maler Berlins«
Ausstellung im Schloss Britz
Eine Stadt, die unter blauem Himmel leuchtet und in der Stille vor sich hin träumt, aufgeräumt, ohne Müll, ohne Graffiti und ohne Menschen. So malte Carsten Kaufhold sein Berlin, wo er ein Leben lang zu Hause war. Allerdings waren es nicht die touristischen Hotspots wie Fernsehturm oder Brandenburger Tor, die sein Interesse weckten, sondern die eher unscheinbaren Ecken, die ihre Schönheit erst auf den zweiten Blick offenbaren.
Die Kulturstiftung Schloss Britz präsentiert bis zum 3. September eine Ausstellung zum Werk des im Juli 2022 im Alter von 55 Jahren verstorbenen Malers. Rund 60 Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass sowie privatem wie öffentlichem Kunstbesitz sind hier versammelt, die alle wesentlichen Schaffensphasen berücksichtigen. »Carsten Kaufhold. Ein Maler Berlins« weiterlesen
Autobahn im Museum Neukölln
Neue Ausstellung »A100 – Operation Beton«
»Wir fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn« sang die Band »Kraftwerk« 1974. »Diese Fortschrittserwartung bröckelt, weil der Klimawandel nicht nur unter freiem Himmel stattfindet, sondern auch in unseren Köpfen« sagte Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln bei der Eröffnung der neuen Ausstellung »A100 – Operation Beton«.
Seit 2013 zieht sich die Stadtautobahn A100 mit ihrem Bauabschnitt 16 durch den Bezirk Neukölln. Auf einer Länge von 3,2 Kilometern frisst sie sich bis zu 30 Meter in die Tiefe. Dabei wurden 650.000 Kubikmeter Beton und 750.000 Tonnen Stahl verbaut. »Damit prägt sie den Bezirk und wird ihn auch nach ihrer Fertigstellung prägen«, sagte Kulturstadträtin Karin Korte in ihrer Begrüßungsansprache. Autobahn im Museum Neukölln weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
Vom Lebensweg eines tollwütigen Kaputtniks
Herbert Friedrich Witzel erzählt Johnny Cashs Geschichte nach
Im April luden Buchgestalter, -hersteller und -verleger Herbert Friedrich Witzel und seine Frau Antje, zusammen neuerdings das kreative HERAN-Team, in die Warthestraße 25, um nach einer Treppenhausführung entlang kleiner Linolschnitte von Lutz Anders mit Rixdorfer Motiven in die heimische Stube zu laden, wo Witzel den interessierten Gästen in seiner winzigen Manufaktur hautnah die Techniken seiner Buchmacherkunst demonstrierte.
Dort ließ sich auch in Witzels neuestem, auch auf der Leipziger Buchmesse präsentierten Machwerk blättern, einer erweiterten Neufassung seiner einst noch unter dem Pseudonym Hermann Syzygos veröffentlichten Biografie »Wie ein Wolf unter Pudeln« über die Countrylegende Johnny Cash. Witzel erzählt das bewegte Leben des John Ray Cash von 1932 bis 2003 darin, wenn auch aus diversen Quellen zusammenrecherchiert, nicht als lexikalischen Faktenwust, sondern als sehr persönliche Geschichte mit viel Empathie für dessen Süchte, Krankheiten und Abstürze, aber auch dessen Fleiß und Frömmigkeit, die ihn, wie die Liebe zu seiner Frau June, immer wieder retteten und auf die Bühne zurückholten. Vom Lebensweg eines tollwütigen Kaputtniks weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
»Schwarz Weiß«
Neuköllner Schüler präsentieren ihre Kunst
Die Jugendkunstschule Neukölln bietet einmal jährlich »Künstlerische Werkstätten« für die Schulen des Bezirks an. An vier Tagen können sich Schüler aller Altersstufen intensiv mit verschiedenen künstlerischen Techniken und Materialien im Rahmen eines jährlich wechselnden Themas auseinandersetzen. Die Präsentation der dabei entstandenen Arbeiten wird am 10. Mai ab 11 Uhr in der Temporären Galerie auf dem Campus Rütli von Kulturstadträtin Karin Korte und der regionalen Schulaufsicht Kerstin Ladwig sowie Christopher Vogl, dem Leiter der Jugendkunstschule Neukölln, eröffnet.
In diesem Jahr hatten sich sechs Neuköllner Grund- und Oberschulen angemeldet, um ihren Schülern die Erfahrung eines kreativen Werkstattprozesses zu ermöglichen. Über 120 Kinder und Jugendliche konnten in zwölf Werkstätten unter Anleitung kompetenter Kunstpädagogen und Künstlern arbeiten.
Dem diesjährigen Thema »Schwarz Weiß« nähern sich die einzelnen Werkstätten in vielfältiger Form und Weise. Das Spektrum reicht dabei von Hell-Dunkel-Zeichnungen über Assemblage aus Abfallmaterialien bis hin zur bildnerischen Auseinandersetzung mit Gegensätzen. Ob Malerei, Objektkunst, Video oder Fotografie, eine Vielzahl an Sparten der Bildenden Kunst sind in der diesjährigen Ausstellung zu bestaunen und zu bewundern.
pr
Ausstellungsdauer: 11. bis 28. Mai, täglich, 10 bis 17 Uhr
Foyer der Quartiershalle auf dem Campus Rütli, Rütlistraße 35
Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern
Malerei, Installation und Video im KINDL
»Manchmal verlässt man sich, und das ist genauso schön als wenn man sich wiederfindet« – Friedrich Kunath. Geboren in Karl-Marx-Stadt, aufgewachsen in Ost- und Westberlin, lebt jetzt in Los Angeles und München. Der Titel seiner Ausstellung »Coming Home Was As Beautiful As Going Away« trägt eine Mischung aus Elementen der deutschen Romantik und popkultureller Zeit in sich und bewegt sich zwischen dem In-Die-Ferne-Schweifen und Ankommen.
»LA Trainer«, eine Installation mit einem Turnschuhpaar, welches von Adidas für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles entworfen wurde. Die Turnschuhe stehen am Boden und Schnürsenkel vervielfältigen sich als Vogelschwarm im Raum.
In seinen Malereien finden sich oft die Titel direkt auf der Leinwand als Teil des Werkes. Auch verknüpft er DDR-Fernsehen mit Hollywoodklischees auf wunderbare Weise. In »IT‘S A START« und »Vuillard« (LAX) wird dies besonders sichtbar. Das eine zeigt eine Straße, die fast in den Wellen endet, das andere einen Wandteppich, der ein Gemälde von Vuillard aufnimmt und verfremdet. Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern weiterlesen
Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung
Ausstellung in der Galerie im Saalbau stellt politische Forderungen
Die Utopie einer Welt, in der alle Menschen frei und ohne Einschränkungen über ihre Körper entscheiden können, ist das Thema der Ausstellung »An Imagination of Bodily Autonomy«, die bis zum 25. Juni in der »Galerie im Saalbau« gezeigt wird.
Das Ausstellungsprojekt erzählt vom Umgang mit unseren Körpern. »Der Körper ist ein entscheidender Ort, in den sich patriarchale Strukturen einschreiben“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die internationale Debatte um Abtreibungsrechte zeigt, dass bis heute viele Frauen nicht uneingeschränkt über ihren Körper bestimmen können. Aber auch Menschen mit Behinderung, queere oder Trans-Personen können ein Lied davon singen, was es heißt, von der vermeintlichen Norm abzuweichen. Damit bekommt diese Ausstellung eine hohe politische Relevanz. Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung weiterlesen
Zeitreise 35 Jahre zurück
Das Vor-Wende-Neukölln – spannend collagiert
Donnerwetter. Was für ein Buch. Es ist grafisch sehr gut gestaltet und zudem ein historisches Dokument. Wir Leser und Leserinnen kehren zurück in das Neukölln von 1988 vor dem Fall der Mauer, als im Westen Berlins noch alles »ok« war. Die guten alten Zeiten mit ihren durchaus schrillen und schrägen Widersprüchen sprechen uns direkt an. Zeit zum Lesen ist erforderlich, um Schritt für Schritt durchzugehen durch das lebendig abgebildete und künstlerisch erzählte Geschehen. Wer Ende der Achtziger jung war, fühlt sich vielleicht ein bisschen nostalgisch, denkt »Oh wie schön sahen diese nicht renovierten Fassaden der Häuser mit Ofenheizung aus, ja, und Wochenmärkte hatten wir ja auch, und Karstadt war noch Karstadt.« Zeitreise 35 Jahre zurück weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
Popup Taufe
Eintauchen mit Wassermusik
Ostersonntag zwischen 12 Uhr 30 und 15 Uhr 30 können sich Menschen in der Genezarethkirche »Startbahn« taufen lassen. Die Anmeldung ist per Mail möglich oder sie können einfach vorbeikommen. Erwachsene müssen ihren Personalausweis mitbringen, bei Kindern wird das Einverständnis der Eltern gebraucht.
Einmal tief eintauchen »deep diving« wie Pfarrerin Kachel erklärt. Kraft schöpfen für das, was in der Zukunft bewältigt werden muss. Neben einem Taufbecken wird es eine Badewanne geben, eine Band spielt dazu die passende Musik. Es ist ein Angebot für Menschen, die sich schon länger überlegt haben, sich taufen zu lassen.
Ein ähnliches Event gab es dort im vergangenen Jahr mit einer Popup Hochzeit, das außerordentlich erfolgreich war.
emp
In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer
Ausstellung in der »Galerie im Körnerpark« beschäftigt sich mit Tod und Verlust
Verlust und Trauer sind Erfahrungen, die jeden von uns früher oder später treffen. Wie gehen Menschen damit um, wie leben sie mit der Trauer, wie verarbeiten sie Gefühle von Schmerz, Wut oder Einsamkeit. Diesen Fragen geht die Ausstellung »In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer« in der Galerie im Körnerpark nach.
In der westlichen Welt wird Trauer oftmals tabuisiert, auf Trauernden lastet der gesellschaftliche Druck, schnell wieder »funktionieren« zu müssen. Sie sollen sich »zusammenreißen«, ihre Trauer bitte für sich behalten. In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer weiterlesen
Die Musik spielt in der Mitte
Lunchkonzerte in der Philharmonie
Immer freitags auf Radio eins gibt es »das Geräusch der Woche«. Ein Ereignis der vergangenen Woche wird musikalisch vertont und muss von den Hörern erraten werden. In der folgenden Woche wird aus den richtigen Antworten der Gewinner per Los ermittelt. Mitte Februar war die Lösung »wieder Musik in der BVG«. Endlich dürfen Musiker wieder in den Gängen der U-Bahn spielen. Die Zuhörer stellen sich um die Musiker und hören gerne zu.
So sah es Anfang der 60er auch Hans Scharoun, der Architekt der Berliner Philharmonie. Wenn Musik auf der Straße gespielt wird, bilden die Menschen einen Kreis. Bisher hatten Konzertsäle vorne die Bühne, und das Publikum saß frontal und seitlich in den Rängen. Anders die Philharmonie: In der Mitte spielt die Musik. In Deutschland damals einmalig. Die Berliner nannten sie scherzhaft »Zirkus Karajani«. Die Musik spielt in der Mitte weiterlesen
Liebe – Lust und Leid
Fröhliches und Trauriges in Songs und Texten
Steffi Frech spielt mit Keyboard und singt gefühlvolle Musik mit Power, stets mit stark vibrierendem Basso Continuo. In der weit verbreiteten Oberflächlichkeit menschlicher Kontakte spürt sie helle Begegnungen auf.
Axel Svehla und Thomas Hinrichsen gehen mit prosaischen Texten an das Thema heran: je zwei traurige und zwei fröhliche Stories.
Axel beschreibt eine schüchterne Liebe in der Jugend, die unerfüllbar zu sein scheint. Dann dringt er in die Datingwelt ein, amüsant und dann auf Umwegen doch erfolgreich.
Thomas schildert die Liebe einer sehenden Frau zu einem blinden Mann, voller sprühender Sinnlichkeit. Im Kontrast dichtet er den Missbrauchsfall nach, den ein Mann in der Kindheit in der Familie erleiden musste und der als erwachsener Musiker an einem Herzinfarkt starb. Leider hat einer seiner besten Freunde das durchleben müssen. th
Steffi, Featuring Rapper Hakan Luv, der eine ganz spezielle Gesangstechnik anwendet.
21. April, 19.30 Uhr
Landsmann Internationale Spirituosen und Weine, Herrfuthplatz 11
Um Anmeldung wird gebeten: thomashinrichsen@freenet.de
Wir sammeln Spenden für die Drogenhilfe Fixpunkt e.V.
Schuld oder was?
Dystopia Utopia in 27 Bildern auf der Bühne
Die globalen Probleme und ihre privaten Auswirkungen in ein Theaterstück zu gießen, das wurde viel versucht. Klaus Domass gelingt es in seinem aktuellen Stück, und sein kreatives Ensemble macht eine treffende Umsetzung unter seiner Regie; denn die Worte der Vorlage sind präzise gesetzt und werden im Spiel exakt lebendig gemacht. Worum geht es?
Drei Männer. Sie verstehen die Welt nicht mehr, kreisen um sich. Die Gesellschaft hat sich von ihnen abgewendet.
Drei Frauen pflegen eine Freundschaft. Sie stecken in einer ähnlichen Situation zwischen Konsum und Idealismus. Jede lebt ein Single Leben. Es gibt viele unerfüllte Träume.
Ein großes Unbehagen schwebt über ihnen. Müssen sie ihr Leben verändern? Sind sie blockiert von ihren Vorurteilen. Finden sie den Mut, sich den Herausforderungen zu stellen?
Globale Krisen sind allgegenwärtig, Kommunikation scheint unmöglich.Menschen und Tiere werden getötet. Unsere Welt droht zu zerbrechen. Auf der Bühne kommen nun die Schwierigkeiten aller Auswege aus der Bedrängung zur Darstellung. Schuld oder was? weiterlesen
Hinbringen und Mitnehmen
Büchertauschbörse vom Jobcenternetzwerk
Der Verein des Senioren-, Jugend- und Bildungsnetzwerks betreibt seit rund 15 Jahren in Neukölln das Sozialprojekt »Bücherbörse«. Kostenlos gab es hier für Bedürftige, Schul-, Lehr- und Bastelmaterialien.
Inzwischen umfasst das Sortiment auch Belletristik, Kriminalromane, Schallplatten, CDs, Hörbücher, Puzzles und vieles mehr. Alles kann von hier unentgeltlich mitgenommen oder getauscht werden. Vor dem Laden stehen inzwischen mehrere Grabbelboxen, aus denen jeder Vorbeischauende kostenlos etwas mitnehmen darf. Hinbringen und Mitnehmen weiterlesen
Tenöre und Bässe gesucht
Schillernder Chorklang
Der Schillerchor ist ein junger Chor. Er wurde 2019 gegründet und besteht aus etwa 40 jungen Sängerinnen und Sängern. Er probt immer montags zwischen 19 und 21 Uhr über dem Evangelischen Gymnasium in der Schillerpromenade Nummer 19. Der Chor hat ein Einhorn als Symbol. Das Einhorn war im Wappen von Friedrich Schiller. Geleitet wird der Chor von Paul Johannes Roßmann, der an der Hochschule für Musik Hanss-Eisler Berlin studiert hat. Geprobt werden à cappella- und chorsymphonische Werke.
Der Chor hatte bereits Aufführungen in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg und in der Thomaskirche in Leipzig. Im April sind einige Aufführungen mit zeitgenössischen Kompositionen von in Berlin lebenden Komponisten und den Gartenliedern von Fanny Hensel geplant.
emp
Sa, 22.04. – 20:00
Rundkirche Tempelhof,
Wolffring 72
So, 23.04. – 16:00
Natur Park Südgelände
Eingang S Priesterweg
Do, 27.04. – 20:00
Jazz-Institut,
Georg-Neumann-Saal, Einsteinufer 43-53
Fundstück
von Josephine Raab
Neukölln würdigt die Kunst
Neuköllner Kunstpreis vergeben
Mehr als 180 Künstler haben sich in diesem Jahr um den begehrten »Neuköllner Kunstpreis« beworben. Sieben von ihnen wurden von einer fünfköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Zudem wird ein Sonderpreis des landeseigenen Wohnungsunternehmens »Stadt und Land« in Form eines Ankaufs vergeben. Am 3. Februar wurden die Nominierten mit ihren Arbeiten im Heimathafen Neukölln vorgestellt und die drei ausgewählten Preisträgerinnen verkündet.
Mit diesem nun bereits zum siebten Mal vergebenen Preis würdigt der Fachbereich Kultur in Kooperation mit dem »Kulturnetzwerk Neukölln e.V.« und der »Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH« die Arbeit von Kunstschaffenden, die ihren Wohnsitz oder Atelierstandort in Neukölln haben. Neukölln engagiere sich für Kunst im öffentlichen Raum, wolle Kunst in allen Facetten fördern und Künstlern die Möglichkeit geben, sich zu zeigen, sagte Kulturstadträtin Karin Korte in ihrer Begrüßungsansprache. Neukölln würdigt die Kunst weiterlesen
Es darf gesprüht werden
Neue Graffitiwand an der Oderstraße eröffnet
Flächen, auf denen sich Graffiti-Künstler im öffentlichen Raum legal austoben können, gibt es in Berlin nicht allzu viele. Seit dem 4. Februar ist eine weitere dazugekommen. Sie ist 37 Meter lang, rund zwei Meter hoch und steht an der Oderstraße in Höhe des Anita-Berber-Parks. Sie ersetzt eine andere Wand, die sich in unmittelbarer Nähe befand und im letzten Frühjahr abgerissen wurde, weil sie baufällig war und umzustürzen drohte.
Die neue Wand besteht aus einem Mattenzaun, der mit Sichtschutzstreifen aus Kunststoff durchzogen ist. Die können bei Bedarf relativ einfach und kostengünstig ausgetauscht werden. Ein festes Fundament mit darin verankerten Pfosten sorgt für Stabilität und dafür, dass die Wand nicht wieder umfällt. Gekostet hat das ganze rund 20.000 Euro. Es darf gesprüht werden weiterlesen
Fundstück
von Josephine Raab
Ästhetik des Boxens
Fotografische Momentaufnahmen aus Neukölln
Der Neuköllner Fotograf Jürgen Bürgin eröffnet mit seinem neuen Fotoband »Punch« einen tiefen Einblick in die Welt des Boxens, die faszinierend und facettenreich geschildert wird. Zutreffend ist der zweite Titel des Fotobandes und der Bilder, die auch ausgestellt werden, »A Visual Story«. In jedem Motiv oder in den Sequenzen werden Geschichten in Momentaufnahmen erzählt. Boxen gilt vielfach als harter Kampfsport. Das trifft auch zu, doch wird es der Vielfalt des Geschehens im und am Ring nicht vollkommen gerecht. Ästhetik des Boxens weiterlesen