Archiv der Kategorie: Kultur

Besinnliche Salonmusik ohne Kitsch und Gloria

Entspannte Live-Musik statt Vorweihnachtsstress

Die Vorweihnachtszeit ist oft alles andere als still und besinnlich. Für alle, die genug haben von überfüllten Kaufhäusern und Weihnachtsmärk­ten, bietet die Reihe »Salonmusik« im Zitronencafé eine erholsame Alternative. An den ersten drei Adventssonntagen können die Zuhörer entspannten Jazz, außergewöhnliche Klänge eines Elektroakkordeons und weihnachtliche Jazz-Arrangements ohne Kitsch und Gloria genießen.

Galyna Classe.                                                                                                                             Foto: Pamela Schulze

David Can Erekul wurde 1990 in Berlin geboren und ist seit 2009 professionell als Pianist tätig. 2016 schloss er sein Studium an der Musikhochschule Köln im Fach Jazzklavier mit der Bestnote ab. Seitdem tritt er mit unterschiedlichen Bands und als Solist auf. Mit seinem Klaviertrio vereint er Einflüsse aus Klassik, Pop und Jazz zu einem eigenen modernen Jazzsound. Zu hören gibt es diese spannende Mischung am 3. Dezember. Besinnliche Salonmusik ohne Kitsch und Gloria weiterlesen

Große Opernarien hautnah

Matinee im Foyer des Kulturstalls im Gutshof Britz

Einst war es eine Brennerei zur Schnapsherstellung, später wurde dann daraus der Guts­hof Britz, und heute ist dort die »Musikschule Paul Hindemith« beheimatet. Mit 4.500 Schülern ist sie wohl die größte Musikschule Deutschlands.

Ein Genuss für die Ohren.                                                                                                                                   Foto: ro

An diesem historischen Ort, im Foyer des Kulturstalls, fand am 12. November die zweite Sonntags-Matinee statt. Veranstalter war der Verein »Freunde der Sommer Oper Britz«. Der Verein setzt sich dafür ein, dass die jährliche Sommeroper stattfinden kann. Große Opernarien hautnah weiterlesen

Über Ludwig, Maurus, Kunst & Wesen

Kiezkneipe der Möglichkeiten

Objekte, die mit der Komposition des Raumes spielen, zeitgenössische Malereien an der Wand, eine wunderbar eigene Eleganz, ein wahrscheinlich hundert Jahre alter Tresenschrank, der sich nicht mehr verrücken lässt und Maurus Knowles – das LUDWIG.

Maurus Knowles mit Schirm und Birne.                                                                                                       Foto:pr

Den Namen hat es vom alten Anzengruber, der hieß mit Vornamen so – »das ist Tradition und Veränderung«.
Maurus Knowles, der Besitzer, hatte nach 20 Jahren das Angestelltendasein satt, »da bleibt nichts anderes, als was Eigenes zu machen«, sagt er, und eröffnete mit seinem Partner das LUDWIG im Juni 2016. Über Ludwig, Maurus, Kunst & Wesen weiterlesen

Tucholsky und Fotofantasien

Ausstellung im »Landsmann« am Herrfurthplatz

Ausstellungen beim »Landsmann« sind immer etwas Besonders. In Wohnzimmeratmosphäre fühlen sich die Gäste heimisch, und so war es auch an diesem 24. November.

Wolfgang Schnell stellte seine neuen Fotofantasien vor. Beispielsweise setzt er in der Montage ein Flugzeug vom Flughafen Tempelhof vor den Dom von `s-Hertogenbosch. Irgendwo tauchen auf den Bildern, die sich mit der Veränderung von Umgebungen befassen, Möwen oder andere Figuren, wie Loriots Möpse auf.
Das Publikum indessen ist auch gefordert. Aus den Fenstern auf den Bildern schauen Menschen aus dem Schillerkiez. Die Gäste durften suchen und hatten ihren Spaß dabei.
Umrahmt wurde die Veranstaltung von Christiane Schoon. Die Schauspielerin las Texte von Kurt Tucholsky. Thema waren die Familie, die Rede und die Erfindung des Reißverschlusses. Es war ein anregender und unterhaltsamer Abend.

ro

»Überleben in Neukölln«

Ein Neuköllner Juwel.                                                                                                                                   Foto:pr

Neuer Film von Rosa von Praunheim

Ist Neukölln wie New York, als es noch bezahlbar war? Der Film von Rosa von Praunheim »Überleben in Neukölln« lässt das vermuten. Hier mischt sich alles: Künstler, Einwanderer, Studenten, Menschen verschiedener Identitäten und Hintergründe. Und es scheint zu funktionieren. Man lebt zusammen, ohne sich die Köpfe einzuschlagen, es entsteht sogar ein einzigartiger Raum, in dem alle leben, wie sie möchten (mehr oder weniger) und sich entfalten können (mehr oder weniger).
Praunheim zeigt in seinem Film die, die es trotz mancher Hindernisse geschafft haben, sich zu entfalten. Der Blick der Protagonisten auf Neukölln ist ein liebevoller, aber trotzdem kritischer. In »Überleben in Neukölln« lernt man Menschen kennen, die faszinierend, eigensinnig und Neuköllnerinnen und Neuköllner wie Du und ich sind. »Überleben in Neukölln« weiterlesen

Weg vom großen Wurf

Leitfaden zur Rettung der Demokratie

Die Wahlergebnisse der letzten Jahre haben gezeigt, dass autoritäre Kräfte immer stärkeren Zulauf haben. Wie können wir die Substanz unserer Demokratie verteidigen gegen ihre immer lauter werdenden Verächter?
Die Buchandlung »Die gute Seite« hat am 11. Oktober den Journalisten und Philosophen Jürgen Wiebicke eingeladen, der versucht, auf diese Frage eine Antwort zu geben. Sein Grundgedanke: «Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform, sie ist eine Lebensform, die wir immer wieder neu beleben und verteidigen müssen«. In seinem Buch »Zehn Regeln für Demokratie-Retter« gibt er Tipps, mit deren Hilfe jeder jederzeit damit anfangen kann. Weg vom großen Wurf weiterlesen

Hoch das Bein – das ist fein

»Fidele Rixdorfer e.V.«

Der Neuköllner hat mit Karneval eigentlich so viel zu tun wie ein Ochse mit einer Apotheke und doch: es gibt einen Karnevalsverein in Neukölln und das bereits seit 1950. Damit ist er der älteste seiner Art in Berlin, der nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde.

Historisch und modern.                                                                                                 Foto: Stephanus Parmann

Bis 1959 fanden auch tatsächlich Karnevalsumzüge vom Funkturm bis nach Neukölln statt, die der damalige Senat aufgrund der Inselsituation nicht mehr bezuschusste. Beibehalten wurde allerdings bis 1990 die Tradition am 11.11. um 11 Uhr 11 auf der Freitreppe des Rathauses Schöneberg das neue Prinzenpaar zu inthronisieren. Alle Berliner- und befreundete Karnevalsgesellschaften nahmen an diesem Spektakel teil. Hoch das Bein – das ist fein weiterlesen

Sonntagssessions

Verstärkung für »Charlie’s Sunday« im »Sandmann«

Es ist Sonntag Abend im »Sandmann«, und es ist noch nicht so weit. Charlie und Lucy beugen sich über einen Zettel mit Musiktiteln. Er ist 54 und macht seit zehn Jahren die Musik­abende »Charlie’s Sunday« im »Sandmann«. Sie ist 26 und ambitionierte Schlagzeugerin.

Immer wieder »Sandmann«.                                                                                                                               Foto: jt

Zusammen mit ihrer Jamsession Band spielen sie seit Oktober jeden zweiten Sonntag im »Sandmann«. Geboten werden Dixie, Bossa und Jazzstandards. Sonntagssessions weiterlesen

Loriot mit Niki de Saint Phalle?

Neue Ausstellung von Wolfgang Schnell

Warum nicht, wenn Wolfgang Schnell die beiden Figuren im Hof der romanischen Kirche von Drübeck in Sachsen-Anhalt zusammen spielen lässt?
Ein Beispiel für seine neuen Fotofantasien, die ab 24. November bei Mario Landsmann in der Kultur-Lounge am Herrfurthplatz 11 zu sehen sind. Diesmal sämtlich in schwarzweißen digitalen Fotomontagen, die uns von Drübeck über Heringsdorf, Stockholm, ’s-Hertogenbosch, Meißen, Wien und Goslar bis nach Alberobello und Bari in Apulien führen und den markanten dortigen Gebäuden oder Plätzen Menschen und Dinge hinzufügen, die aus dem oft schönen Urlaubsbild etwas ganz anderes werden lassen. Loriot mit Niki de Saint Phalle? weiterlesen

Zwischen Huren, Dieben und Halsabschneidern

Eine Luftartistin, gekleidet in schwarzem Lack, windet sich lasziv an langen roten Tüchern in die Höhe und philosophiert dabei über das Leben als Hure. Unter ihr entert ein 20-köpfiges Tanzensemble die Bühne und präsentiert in eindeutigen Posen worum es hier geht: käuflichen Sex und dunkle Geschäfte. Wir sind mitten drin in »La BETTLEROPERa«, der neuen Inszenierung, mit der die Neuköllner Oper ihr 40-jähriges Bestehen feiert.

Sex, Liebe und Geschäfte.                                                                                                    Foto: Matthias Heyde.

Inhaltlich lehnt sich das Stück an John Gays »The Beggar’s Opera« aus dem Jahre 1728 an, die schon Kurt Weill und Bertolt Brecht zu ihrer »Dreigroschenoper« inspirierte. Es geht um Polly, die Tochter von Gangsterboss Peachum, die in romantischer Liebe dem Dieb Mac­heath verfallen ist und ihn heiraten will. Das ist ihrem Vater so gar nicht recht, der selber entscheiden will, wer die Tochter bekommt. Er beschließt, den potentiellen Schwiegersohn loszuwerden, indem er ihn den Justizbehörden übergibt. Lucy, die Tochter des Gefängnisdirektors, ist ebenfalls in Macheath verliebt und verhilft ihm zur Flucht. Es hilft nichts, er wird wieder eingefangen und am Ende seiner Strafe zugeführt. Zwischen Huren, Dieben und Halsabschneidern weiterlesen

Postsparbuch für Lebensfreude

»Museum für Werte« versucht Abstraktes konkret zu machen

Irgendwo zwischen Leitkultur-Debatte und »wie viel kostet der Döner?« fragen wir uns alle mal: »Was sind eigentlich Werte?« Ein junges Team aus Studenten und Künstlern wollte sich diesem abstrakten, ausgehöhlten Begriff einmal ganz gegenständlich nähern. Im »Museum für Werte« stellten sie im Oktober für fünf Tage Gegenstände aus, die jeweils einen von drei Werten darstellen sollten.

Werte im Wertemuseum .                                                                                                                                    Foto: jt

Zu sehen war dann etwa ein Perlenohrring für Respekt, ein Stofffisch für Freundschaft oder ein Postsparbuch für Lebensfreude. Postsparbuch für Lebensfreude weiterlesen

Archivar der feinen Klänge

Wilhelm Martens hat sich einen Traum erfüllt

Schöner hören                                       .Foto: Thomas Tückmantel

Als 2009 im neu aufkeimenden Zentrum der Kunst- und Subkultur Berlins, im Neuköllner Reuterkiez, der Berliner Jazz-Liebhaber Wilhelm Martens zum ersten Mal die noch fast leere und gerade neu eröffnete Kneipe »Peppi Guggenheim International Berlin« betrat, hatte er eine Vision: »Hier könnte ein Jazzclub entstehen«. Nur wenige Jahre später ist sein Traum in Erfüllung gegangen.
Mit großem persönlichem Engagement, viel Investition von Zeit, Geld und Geduld haben der Betreiber Georg Weishäupl, der Jazz-Enthusiast Wilhelm Martens und Thomas Tückmantel, der seit 2014 die Bands bucht, das »Peppi Guggenheim« zu einem Treffpunkt für Liebhaber innovativer, zeitgenössischer und experimenteller Musik gemacht. Archivar der feinen Klänge weiterlesen

Vier Duette gegen Novemberblues

Salonmusik im »Zitronencafé«

Vater-Sohn-Beziehungen sind nicht immer einfach und haben ein großes Konfliktpotential. In der Musik aber läuft das manchmal ganz anders. Die Söhne bewundern ihre Väter, und diese wiederum sind vom Talent ihrer Sprösslinge so begeistert, dass sie sie mit auf die Bühne nehmen.

Antoine Villoutreix.                                                                                                                Foto: Stephan Talneau

Das ist der Fall beim »Duo Dorado«, das am 5. November bei der Salonmusik auftreten wird. Carlos Dorado ist einer der führenden zeitgenössischen Gitarristen Südamerikas, der aus einer Mischung argentinischer und anderer südamerikanischer Rhythmen mit Jazzelementen einen eigenen Stil kreierte. Sein Sohn Lucas lernte schon als kleines Kind die lateinamerikanischen Rhythmen kennen und spielen. Später studierte er Schlagzeug und Perkussion, bevor er sich schliesslich voll aufs Vibraphon konzentrierte. Das gekonnte Zusammenspiel der beiden und die Leidenschaft, mit der sie ihre Musik vortragen, sollte sich niemand entgehen lassen. Vier Duette gegen Novemberblues weiterlesen

Stillevens bei »Schiller’s«

Ein Maler packt aus: Bildhörspiele chillen an den Wänden

Wenn das politische Berlin Rastalocken flicht, wenn in den Raucherkneipen der Hauptstadt der Grog aus Jamaika-Rum zum Aschenbecher gereicht wird, und wenn Normalsterbliche im mecklenburgischen Dorf Rechlin-Nord noch einen Platz suchen, überm Zaun zu hängen, dann hängt der Rechliner Maler Michael Ihrke unweit seiner Berliner Dependance im »Schiller’s« ab. Die Ernte des Jahres ist eingebracht.

LEBENSKÜNSTLER Michael Ihrke (77) stellt aus im Schillerkiez. 20 Stilleben und im Original die Mühle für den »Kaffee danach«. Bilderlesung mit Musik vom Gassenhauser Detlef Nell am 18.11.2017 im »Schiller’s«, Schillerpromenade 26.                                                                            Foto: mg

Heute hängt er auf. Zurück aus seiner Gartenlaube an der Müritz – »Studio 3« steht dort am Modderweg auf einem efeuumrankten Keramikschild – hat er sich mit seinen Freunden Jürgen und Michael verabredet, das Licht für seine Vernissage am 18. November zu installieren. »Nee, Vernissage is mir zu fett«, nimmt er sich zurück, während wir den Flyer für die Ausstellung besprechen. »Nennen wir es ›Bilderlesung‹«, korrigiert er beim Absetzen seines Glases. »Oder ›das Bild im Wort‹!«, bemüht sich Jürgen um Originalität. Nach dem Grog sind sie sich einig: »Stillevens VANITAS – Bilder einer Ausstellung«. Das schlittert scheppernd wie Mussorgsky auf nederlands grachtenijs in um uns aufgerissene Ohren. Stillevens bei »Schiller’s« weiterlesen

Gott und die Zeit

Herr Arndt und die Liebe zum Comiczeichnen

Aike Arndt sitzt am liebsten in einem Cafe oder einer Kneipe und zeichnet Storyboards für seine Comics. Er möchte nicht die Menschen oder das Geschehen dort zeichnen, vielmehr mag er die in der Öffentlichkeit belebte Atmosphäre, das Angebundensein ans Leben und doch Ruhe und Raum für sich zu haben. Aike studierte in Münster Illustration, machte 2007 sein Diplom und lebt seit 2010 in Neukölln.
Eines seiner zentralen Themen ist die Zeit. So auch schon in seinem Diplomfilm »STYX«. Der schwarz-weiß gezeichnete Animationsfilm erzählt liebevoll und humoristisch die Überfahrt ins Reich der Toten. In der griechischen Sage ist der Fluß Styx die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und dem Hades, der Unterwelt. Um auf die andere Seite zu gelangen, muss der Fährmann Charon bezahlt werden.

Aike macht Live-Zeichnen auf Hochzeiten, Konferenzen und Betriebsfeiern und zeichnet ab und zu auch für Magazine.
Er gibt auf Anfrage auch Comic-Workshops für alle möglichen Gruppen, seien es Firmen oder Schulklassen. Hauptsächlich allerdings interessiert ihn das narrative Kontinuum des Comics, das Erzählen in mehreren Bildern. Gott und die Zeit weiterlesen

»Anwohnerklopfen«

Isabelle Stamm im Gespräch mit dem Bildhauer Axel Peters

Der Neuköllner Künstler Axel Peters arbeitete vom 17. Juli bis 11. August auf der Terrasse der Galerie im Körnerpark. Die Parkbesucher hatten die Gelegenheit, Zeugen seines künstlerischen Arbeitsprozesses zu werden.
Die Aktion wurde mit Mitteln des Fachbereichs Kultur des Bezirksamts Neukölln unterstützt.

Der Körnerpark wird zur öffentlichen Werksatt                                                                         .Foto: Klenner

Wie haben die Besucher auf Sie und den Steinblock, der sich durch Ihre Hände zum Kunstwerk transformierte, reagiert?
Die Besucher waren sehr interessiert und kommunikativ, mich hat das große Redebedürfnis der Anwohner erstaunt. Wir führten nicht nur Gespräche über die Arbeit des Bildhauers, sondern auch über Gott und die Welt. Alle Bevölkerungsschichten fühlten sich angesprochen Kollegen, Laien, Anwohner, Obdachlose, Kinder. »Anwohnerklopfen« weiterlesen

Spuren und Spiralen

Faszinierende Arbeiten im KINDL

Den aktuellen Arbeiten ist ein großes Publikum zu wünschen, denn beide Ausstellungen sind, so unterschiedlich ihr künstlerischer Ansatz auch ist, absolut sehenswert.

Silo der Stille .                                                                                                                                                           Foto: pr

Die neuesten Werke der Berliner Bildhauerin Asta Gröting, die in der untersten Etage des Maschinenhauses unter dem Titel »Berlin Fassaden« gezeigt werden, sind Silikonabgüsse von Mauerstücken, die noch die Wunden des Zweiten Weltkriegs in Form von Einschusslöchern in sich tragen. Das Silikon lässt jede noch so kleine Unebenheit an den Fassaden sichtbar werden. Durch die starke Haftung werden Jahrzehnte alter Staub, Dreck, kleine Mauerstücke, selbst Graffities auf die Abdrücke mit aufgenommen, die so wie bemalt wirken. Die Einschusslöcher treten als Narben der Geschichte auf den Negativabdrücken hervor. Spuren und Spiralen weiterlesen

Mensch, Maschine und Musik

Das Label »Mechatronica« macht erfolgreich Elektronik

Die Musiklegende »Kraft­werk« könnte das Vorbild der Gründer von »Mechatronica« gewesen sein, denn Federico und Daniel sind fasziniert von der Verbindung von Mensch und Maschine und der Musik, die aus dieser Symbiose entsteht. Eigentlich ist ihnen dieser Vergleich zu einfach, schließlich sind »Kraftwerk« der Ursprung fast aller elektronischer Musik, und gerade davon wollen sie sich abgrenzen.

Da, wo alles begann: »Mechatronica« im »Samehaeds«                                                                     .Foto: pr

Die Berliner Clubszene wird ihrer Meinung nach von immer gleichem, massentauglichem Minimal und Techhouse dominiert.
Federico aus Italien und Daniel aus Chile lernten sich in einem Deutschkurs kennen. Als sie dann vor fünf Jahren ihre erste Party im »Sameheads« veranstalteten, setzten sie auf analoge Geräte und industriellere Klänge. Damit trafen sie den Nerv einer Nische, und bald folgten Partys im »Loophole« und in der »Griessmühle«, auf denen mittlerweile Künstler aus der ganzen Welt spielen. Mensch, Maschine und Musik weiterlesen

»Kazim, wie schaffen wir das?«

Biographie eines Kämpfers gegen Sprachlosigkeit und Gewalt

Ohne Sprachkenntnisse, mit wenig Geld aber großen Träumen kam Kazim Erdoğan 1974 aus der Türkei in Deutschland an. Wie es ihm gelang, in Deutschland anzukommen, einen Studienplatz zu bekommen, Deutsch zu lernen, Psychologie und Soziologie zu studieren und zu einem der führenden Integrationsexperten in Deutschland und Träger des Bundesverdienstkreuzes zu werden, das berichtet die Journalistin Sonja Hartwig in ihrem Buch »Kazim, wie schaffen wir das?«. Am 25. September stellte sie es gemeinsam mit Kazim Erdoğan in der Neuköllner Oper vor.

Kazim Erdoğan und Sonja Hartwig.                                                                                                             Foto: mr

Mehrere Jahre hat sie Erdoğan begleitet und bei seiner Arbeit beob­achtet. Sie zeichnet ein liebevolles Porträt des Gründers der ersten Selbsthilfegruppe für türkische Männer, eines von vielen Projekten des Vereins »Aufbruch Neukölln«, dessen Vorsitzender er ist. »Kazim, wie schaffen wir das?« weiterlesen

Ausgezeichnet und engagiert

»Leporello« in Rudow erhält den deutschen Buchhandlungspreis

So richtig gerechnet hat Heinz Ostermann nicht mehr mit dem Buchhandlungspreis. Zum dritten Mal in Folge hat sich der Inhaber der »Leporello«-Buchhandlung in Rudow für den Preis beworben, zweimal ist er leer ausgegangen. Er sei schon enttäuscht gewesen, erzählt der Buchhändler, denn er sei immer sehr aktiv gewesen.
In der Tat ist Heinz Ostermann sehr engagiert. Sechsmal veranstaltete er bereits das Literaturfestival »Rudow liest«, außerdem organisiert er einen Leseklub, und es finden regelmäßig Lesungen statt. Seit einem Jahr ist er auch in der Initiative »Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus« aktiv. Ausgezeichnet und engagiert weiterlesen

Immer wieder sonntags

Die große Musikwelt im kleinen Zitronencafé

Nach den Sommerkonzerten im Körnerpark mit neuem Besucherrekord, geht es im Herbst im Zitronencafé etwas kleiner weiter, aber mit ebenso hohem Anspruch. Im gemütlichen Ambiente präsentieren sich Musiker, die aus unterschiedlichen Ländern wie Bulgarien, England, den USA und Deutschland kommen, aber eine feste Bleibe in Berlin haben.

Subsystem.                                                                                                                                     Foto: Sandra Schuck

Eröffnet wird die Reihe am 8. Oktober um 18 Uhr mit dem »BalkaNova Duo«. Bulgarische Volkslieder und klassische Sagen des Balkans, auf jazzige Weise interpretiert, sind der Stoff, aus dem die bulgarische Sopranistin Viktoria Lasaroff und der deutsche Gitarrist Andreas Brunn ihre emotionalen, mitreißenden Auftritte generieren. Mit ihrer warmen facettenreichen Stimme und seiner siebensaitigen Akustikgitarre verweben die beiden Künstler feinsinnige Harmonien, rasante Rhythmen und die für den Balkan typische Metrik zu einem besonderen Klangerlebnis. Immer wieder sonntags weiterlesen

Jazz im »Peppi Guggenheim«

Lina Allemanos Ohrenschmaus

Anfänglich als gemütliche Bar konzipiert, entwickelt sich das »Peppi Guggenheim« immer mehr zum Treffpunkt für Jazzliebhaber und Auftrittsort für internationale Künstler. Der kanadischen Trompeterin Lina Allemano scheint der Ort gut zu gefallen. Bereits drei Mal trat sie dieses Jahr dort auf.

Improvisationen mit Trompete.                                                                                                                 Foto: pschl

Für ihr Konzert am 19. August hatte sie den norwegischen Bassisten Dan Peter Sundland und den deutschen Schlagzeuger Michael Griener, beides virtuose und kreative Musiker, eingeladen.
Allemano spielte als junges Mädchen klassische Musik, wechselte dann zum Jazz und interessierte sich in den letzten Jahren zunehmend für improvisierte Musik und die Erweiterung der Trompetenklänge. »Extended techniques« – unorthodoxe oder »falsche« Techniken zur Erweiterung des Klang­spektrums der Trompete – und der Einsatz diverser Dämpfer ermöglichen eine große Klangvielfalt, die die sonoren Grenzen des Jazz sprengt und dadurch laufend mit Überraschungen aufwartet. Jazz im »Peppi Guggenheim« weiterlesen

Wo Banker kunstvoll weinen

Leuchtende Kunst von der Rolle

Fluoreszierende Zuckerwürfel in dunklen Kellern, weinende Banker, Werbeplakatübermalungen, Kunst von der Rolle – die Arbeiten von Friederike Hammann sind in keinen Stil zu pressen, sondern belebt von sehr unterschiedlichen Materialien, sie spielen aber fast immer mit der Wahrnehmung des Betrachters.

Hammann.                                                                                                                                   Foto: Afonso Azevedo

Die Künstlerin ist am Niederrhein aufgewachsen und lebt seit 1992 in Neukölln. Sie hat Kunst an der UdK studiert und zeichnet und malt, seit sie einen Stift halten kann. Sie erzählt, dass es ganz klassisch dazu kam: Sie lag als Kind krank im Bett und fing an zu zeichnen. Ihre Mutter sorgte in den folgenden Jahren immer für genug Papier und Stifte im Haus. Wo Banker kunstvoll weinen weiterlesen

Ukraine unter Druck

Bilder zwischen Tradition und moderner Krise

Es sind alte Menschen, derer sich Kristina Yarosh und Anna Khodkova in ihrer Ausstellung »Old Heroes« angenommen haben. In der aktuellen Ausstellung im »WerkStadt Kulturverein Berlin e. V.« zeigen sie großformatige Drucke, denen als Klischees dicker Karton diente.

Anna zwischen Kuh und Hase.                                                                                                                          Foto: jr

Kristina Yarush zeigt Straßenmusiker in Kiew, setzt sie vor einen farbigen Hintergrund aus traditionellen Teppichen. Anna Khodkova lässt ihren alten Großmüttern viel Raum, reduziert auf Kopf, Hände, Füße und einem Tier auf dem Schoß – der Körper und die Umgebung gehen in tiefem Schwarz auf. Die Werke strahlen Ruhe aus, eröffnen jedoch gleichzeitig den Diskurs über die politische Situation in der Ukraine. Ukraine unter Druck weiterlesen

Endstation Neukölln

Kommissar Breschnows dritter Fall

Ein Dealer liegt erstochen in einem Hausflur nahe des S-Bahnhofs Neukölln, und auf der Schillerpromenade wird ein junger Mann aus der rechten Szene erschlagen, als er gerade einen Obdachlosen verprügelt. Kommissar Breschnow und sein Team haben es gleich mit zwei Morden zu tun.
Mit »Endstation Neukölln« stellt Connie Roters ihren dritten Roman um den versoffenen, ständig schlecht gelaunten und Gedichte schreibenden Kommissar vor. Der trifft bei seinen Ermittlungen auf Obdachlose und Fixer, smarte Anwälte, Neo-Nazis, Eltern, die von ihren Kindern überfordert sind, und Kinder, die von den Eltern vernachlässigt werden. Endstation Neukölln weiterlesen

Groovender Sommer im Park

Pop aus Neukölln, Tablas aus Indien, Elektronik aus Los Angeles und Soul aus Deutschland

Im August leeren sich die Innenstädte und werden fast nur noch von Touristen bevölkert. Am Sonntagnachmittag pilgern viele Berliner in den Körnerpark und genießen bei freiem Eintritt ein anspruchsvolles und packendes Musikprogramm.
Nicht nur alte Profis, sondern auch junge Musiker zeigen ihr Talent bei den Konzerten im August.

Die Zoologen.                                                                                                                            Foto: Thomas Reichert

Die drei jungen Musiker, die sich »Space Invaders« nennen und am 6. August auftreten werden, mischen geschickt Jazzrock mit modernem Jazz, freie Improvisation mit verspielter Fusion. Raphael Meinhart am Vibrafon wird in seinen solistischen Ausflügen tatkräftig unterstützt von Mathis Grossmann am Schlagzeug und Richard Müller an der Bassgitarre. Die »Space Invaders« brechen aber auch aus dem Schema »Solist mit Begleitung« aus und spielen sich gekonnt die musikalischen Bälle zu. Groovender Sommer im Park weiterlesen

Verdrehte Wahrheiten

Ausstellung in der Christophoruskirche

»Wahrheit ist ein spannendes Thema«, sagte Pater Kalle Lenz bei der Eröffnung der neuesten Ausstellung mit dem Titel »Wahrheiten« in der Christophoruskirche am 4. Juli. »Unsere Erkenntnis ist nur Stückwerk«, das sage bereits die Bibel. Um wie viel mehr treffe das heute zu bei der Informationsflut, die täglich über die Menschen hereinbreche. Was davon aber ist wahr und was sind sogenannte »Fake News«?

Wahrheit.                                                                                                                                                                 Foto: mr

Die riesigen in rot und blau gehaltenen Farbflächen, die der Künstler Lars Breuer auf die Wände der Seitenschiffe gemalt hat und die von den Wandvorsprüngen immer wieder geteilt werden, entpuppen sich erst bei näherem Hinsehen als Buchstaben, die sich zu dem Wort »Wahrheit« zusammenfügen. Horizontal und vertikal gespiegelt, stehen sich die Buchstaben der beiden »Wahrheiten« an jeder Wand genau gegenüber und werden so zu einer »verdrehten Wahrheit«.

mr
Die Ausstellung läuft noch bis zum 29. September. Öffnungszeiten im August nach Vereinbarung, im September:
Do 16 – 19, Fr 19 – 22,
Sa 16 – 18, So 11 – 17 Uhr Tel. 030 6273069 210. St. Christphoruskirche, Nansenstr. 4

Traumschatullen

Alice Baillaud »en passant« in der Galerie im Saalbau

Die U8 ist mal nicht Drogenumschlagplatz sondern Inspirationsquelle für Kunst. Die flüchtigen Begegnungen im Vorübergehen, anonym und zufällig, im nächsten Augenblick bereits wieder vergessen, haben die in Frankreich geborene Künstlerin Alice Baillaud zu ihren zauberhaft poetischen Kunstwerken inspiriert. »En Passant« heißt daher auch ihre Ausstellung, die noch bis zum 27. August in der Galerie im Saalbau zu sehen ist.

»ein Garten für meine Großmütter«.                                                                                                                              Foto: mr

Die Passanten auf ihren Monotypien erscheinen mal als deutliche Silhouetten, mal als sich auflösende Schatten, verblassende Erinnerungen, verschwindende Eindrücke. Die »Passante«, die sich zwischen den Figuren bewegt, ist die schwangere Künstlerin. Traumschatullen weiterlesen

Heimaten

Chor der Kulturen der Welt

Das Thema Heimat tragen wohl alle Menschen in sich – sei es, sie sind tief verwurzelt, haben sie verloren oder erfinden sie möglicherweise gerade für sich neu. Mit »Heimaten« beschäftigte sich der »Chor der Kulturen der Welt« in einem Konzertprogramm in der Martin-Luther-Kirche in Neukölln am 17. Juni.

Auch eine Heimat.                                                                                                                                      Foto: Mara v. Kummer

Die etwa 30 Chormitglieder kommen aus allen Teilen der Welt und haben im Vorfeld viel über Heimat diskutiert. Gibt es diese überhaupt und wenn, in welcher Form? In der Auseinandersetzung mit der Musik und den einzelnen Biografien der Sänger zeigt sich, dass es »Die Heimat« gar nicht unbedingt gibt, sondern dass sie sich aus Gefühlen, Kontakten und Erlebtem zusammensetzen kann. Heimaten weiterlesen

SaraBande auf Band

und Füße, die nicht still halten können

Heiße Rhythmen im Sambastil – das kann nur Sarabande sein. Die Beine können sich nicht mehr am Boden halten, es ist Sommer, es ist die Zeit für den Körnerpark. Jetzt hat die Neuköllner Band, die regelmäßig in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld probt, eine CD herausgebracht. Es ist ein Live-Mittschnitt aus dem Jahr 2016, als sie im Körnerpark spielten. Damals tobte das Publikum, das Wetter war schön, und genau das gibt die CD wieder. Sie ermöglicht eine Flucht aus den Alltagssorgen, erleichtert die Aufräumarbeiten in der Wohnung und beflügelt bei der Arbeit. Alle diejenigen, die Samba tanzen können, dürften ihre Freude daran haben, ihre Alltagspflichten durch Tanzen unterbrechen zu können. SaraBande auf Band weiterlesen

Tango, Jazz, Blues und Rock

Vielfalt bestimmt die Julikonzerte im Körnerpark

Vielfalt und musikalische Qualität sind wichtige Kriterien bei der Auswahl der Gruppen für die »Sommer im Park«-Konzerte. Das zeigt sich auch im Juliprogramm, bei dem erstklassige Musiker eine breite Palette an Musik von Blues und Rock bis zu Modern Jazz und Tango präsentieren werden.
Wegen kurzfristiger Programmänderung gibt es am 9. Juli nicht die »Caldonias Lost Lovers« zu hören, sondern meditative Weltmusik von der Gruppe »Hang Caravan«. Das Hang ist ein erst im Jahr 2000 erfundenes Instrument mit vielfältigen Klangmöglichkeiten.
Der Ungar Tivadar Nemesi ist ein Meister auf diesem Instrument. Der Perkussionist Alexander Skoczowsky sowie der Trompeter Paul Schwingenschlögl tragen bei zur unerschöpflichen Klangvielfalt dieses Trios . Tango, Jazz, Blues und Rock weiterlesen

Ein Schuss mit Nachhall

»Neuköllner Oper« bringt Bildgewaltiges auf die Bühne

Der Schuss, der durch tausend Köpfe ging, fiel am 2. Juni 1967 vor der Deutschen Oper und nahm einem frisch gebackenen Ehemann und werdenden Vater das Leben — es war der Student Benno Ohnesorg, der bei den Protesten gegen den persischen Schah von einem Berliner Polizisten erschossen wurde.

Szene aus »Der Schuss«.                                                                                                                          Foto: Matthias Heyde

Es ist die Figur seiner Frau Christa, die 50 Jahre später in einer anderen Berliner Spielstätte, der Neuköllner Oper, die Zuschauer an die Hand nimmt und durch die tosenden Szenen von damals führt. Es ist eine Geschichte von Kapitalismuskritik, politischen Utopien, radikalem Protest und dem inneren Seelenleben einer jungen Frau, die hofft, dass ihr Mann bald nach Hause kommt. Diesen Stoff in einer klassischen Oper zu bearbeiten, wäre so widersprüchlich wie unmöglich gewesen. So ist »Der Schuss« Musiktheater sondergleichen. Die szenischen Wechsel von Gesang, Video und Sprache schaffen gewaltige, schöne und verstörende Bilder, die sich in die Netzhaut einbrennen. Ihre volle Wirkung erlangen sie im Zusammenspiel mit der Musik des Ensembles »Adapter« unter der Leitung von Matthias Engler. Ein Schuss mit Nachhall weiterlesen

Heißer Salsa als Auftakt

Sommer im Park startet in die neue Saison

Ein Kleinod in Nordneukölln, versteckt gelegen zwischen der Karl-Marx-Straße und der Hermannstraße, ist der Körnerpark. Die »Galerie im Körnerpark« mit Café und einer wunderschönen, weitläufigen Terrasse erinnern an eine französische Orangerie, die niemand in dieser Gegend von Neukölln vermuten würde. Als besondere Attraktion finden auf der Terrasse vor der Galerie seit über 30 Jahren im Zeitraum von Mitte Juni bis Ende August die Konzerte der Reihe »Sommer im Park« statt.

Mi Solar.Foto: Milena Schlösser

Das Spektrum der Konzerte bietet für jeden Geschmack etwas: Salsa, AfroSoul, Big Band und Modern Jazz, französischer Pop, Bluesrock, Rocksongs von den Sechzigern bis in die Neunziger, Tango Argentino, Jazzrock, indische Musik mit modernen elektronischen Klängen, Neukölln-Pop und alte Soulklassiker.
Die Konzerte beginnen pünktlich um 18 Uhr, dauern circa eineinhalb Stunden, und der Eintritt ist frei. Heißer Salsa als Auftakt weiterlesen

Scheitern erlaubt

Versuch und Irrtum im »Kulturlabor« in der Braunschweiger Straße

Weil die muntere Truppe in der Braunschweiger Straße 80 in Neukölln aus vielen unterschiedlichen Sprach- und Kulturräumen kommt, gaben sie ihrem »Kulturlabor« den Namen »Trial&Error«. Übersetzt bedeutet das »Versuch und Irrtum« und kann gut mit Probieren geht über Studieren übersetzt werden. »T&E« setzen dabei bewusst das Ausprobieren an den Anfang, ohne dabei ein mögliches Scheitern zu stigmatisieren, was dem Ganzen den Druck nehmen und die Freude am Experimentieren erhöhen soll.

Auf ins Experiment.                                                                                                                                                                       Foto: rr

Hinter dem Kulturlabor »Trial&Error e.V.« stehen aktive Do-it-Yourself Freaks, Kunsthandwerker, Grafiker, Upcycler, Aktivisten, Journalisten, Denker, Macher, Philosophen, Künstler und Straßenkünstler, die in einem Netzwerk soziale und kulturelle Projekte auch überregional realisieren. Im Mai 2010 wurde der Verein gegründet und feierte gerade seinen siebten Geburtstag. Scheitern erlaubt weiterlesen