Archiv der Kategorie: Musik

Die Freiheit des Jazz

Über Großmütter, Wandel und Improvisation

Seine eine Großmutter vererbt ihm, als er sieben Jahre alt ist, eine elektrische Kirchenorgel, mit neun wechselt Markus Deuber zum Klavier. Später will er Rock spielen und bekommt statt des erhofften Schlagzeugs einen E-Bass, bringt sich Riffs von Led Zeppelin bei. Zum Jazz kommt der gebürtige Bad Dürkheimer durch einen Workshop der IG-Jazz Mannheim, der jährlich in der Pfälzer Weingegend stattfindet.

markus Deuber (links) mit »mellum«.                                                                                        Foto: Leon Griese

Beeindruckt von der Freiheit des Jazz, bei dem es oft nur ein kurzes Thema gibt, über das improvisiert wird, kauft er sich mit achtzehn vom Erbe der anderen Großmutter ein Schlagzeug. Er nimmt Unterricht beim Jazz-Pianisten Rainer Böhm, studiert in Dresden Jazz-Klavier und geht für weitere drei Jahre zum Studium ans Konservatorium nach Wien. Die Freiheit des Jazz weiterlesen

Salonmusik im Zitronencafé – Zum Zuhören und Genießen

Virtuose Gitarristen und ungewöhnliche Duos

Mit stimmungsvollem, authentischem Blues startete die Salonmusik am 21. Januar in die neue Saison. Der Gitarrist und Sänger JZ James spielte eigene Songs, in denen er Eindrücke seiner Weltreise verarbeitete. Ideen dazu bekam er nicht nur in der Heimat des Blues, in den USA, sondern auch in den Armenvierteln von Neu-Delhi, in Bangkok, Hanoi und Neuseeland.

TablaScoop.                                                                                                                                                              Foto: pr

Am 4. Februar steht südamerikanische Musik auf dem Programm. Die Sängerin Luise Bestehorn hat für ihr Trio zwei feurige und virtuose Gitarristen engagiert, den Chilenen Rodrigo Santa Maria und den Mexikaner Eric Trejo. Salonmusik im Zitronencafé – Zum Zuhören und Genießen weiterlesen

Besinnliche Salonmusik ohne Kitsch und Gloria

Entspannte Live-Musik statt Vorweihnachtsstress

Die Vorweihnachtszeit ist oft alles andere als still und besinnlich. Für alle, die genug haben von überfüllten Kaufhäusern und Weihnachtsmärk­ten, bietet die Reihe »Salonmusik« im Zitronencafé eine erholsame Alternative. An den ersten drei Adventssonntagen können die Zuhörer entspannten Jazz, außergewöhnliche Klänge eines Elektroakkordeons und weihnachtliche Jazz-Arrangements ohne Kitsch und Gloria genießen.

Galyna Classe.                                                                                                                             Foto: Pamela Schulze

David Can Erekul wurde 1990 in Berlin geboren und ist seit 2009 professionell als Pianist tätig. 2016 schloss er sein Studium an der Musikhochschule Köln im Fach Jazzklavier mit der Bestnote ab. Seitdem tritt er mit unterschiedlichen Bands und als Solist auf. Mit seinem Klaviertrio vereint er Einflüsse aus Klassik, Pop und Jazz zu einem eigenen modernen Jazzsound. Zu hören gibt es diese spannende Mischung am 3. Dezember. Besinnliche Salonmusik ohne Kitsch und Gloria weiterlesen

Sonntagssessions

Verstärkung für »Charlie’s Sunday« im »Sandmann«

Es ist Sonntag Abend im »Sandmann«, und es ist noch nicht so weit. Charlie und Lucy beugen sich über einen Zettel mit Musiktiteln. Er ist 54 und macht seit zehn Jahren die Musik­abende »Charlie’s Sunday« im »Sandmann«. Sie ist 26 und ambitionierte Schlagzeugerin.

Immer wieder »Sandmann«.                                                                                                                               Foto: jt

Zusammen mit ihrer Jamsession Band spielen sie seit Oktober jeden zweiten Sonntag im »Sandmann«. Geboten werden Dixie, Bossa und Jazzstandards. Sonntagssessions weiterlesen

Archivar der feinen Klänge

Wilhelm Martens hat sich einen Traum erfüllt

Schöner hören                                       .Foto: Thomas Tückmantel

Als 2009 im neu aufkeimenden Zentrum der Kunst- und Subkultur Berlins, im Neuköllner Reuterkiez, der Berliner Jazz-Liebhaber Wilhelm Martens zum ersten Mal die noch fast leere und gerade neu eröffnete Kneipe »Peppi Guggenheim International Berlin« betrat, hatte er eine Vision: »Hier könnte ein Jazzclub entstehen«. Nur wenige Jahre später ist sein Traum in Erfüllung gegangen.
Mit großem persönlichem Engagement, viel Investition von Zeit, Geld und Geduld haben der Betreiber Georg Weishäupl, der Jazz-Enthusiast Wilhelm Martens und Thomas Tückmantel, der seit 2014 die Bands bucht, das »Peppi Guggenheim« zu einem Treffpunkt für Liebhaber innovativer, zeitgenössischer und experimenteller Musik gemacht. Archivar der feinen Klänge weiterlesen

Vier Duette gegen Novemberblues

Salonmusik im »Zitronencafé«

Vater-Sohn-Beziehungen sind nicht immer einfach und haben ein großes Konfliktpotential. In der Musik aber läuft das manchmal ganz anders. Die Söhne bewundern ihre Väter, und diese wiederum sind vom Talent ihrer Sprösslinge so begeistert, dass sie sie mit auf die Bühne nehmen.

Antoine Villoutreix.                                                                                                                Foto: Stephan Talneau

Das ist der Fall beim »Duo Dorado«, das am 5. November bei der Salonmusik auftreten wird. Carlos Dorado ist einer der führenden zeitgenössischen Gitarristen Südamerikas, der aus einer Mischung argentinischer und anderer südamerikanischer Rhythmen mit Jazzelementen einen eigenen Stil kreierte. Sein Sohn Lucas lernte schon als kleines Kind die lateinamerikanischen Rhythmen kennen und spielen. Später studierte er Schlagzeug und Perkussion, bevor er sich schliesslich voll aufs Vibraphon konzentrierte. Das gekonnte Zusammenspiel der beiden und die Leidenschaft, mit der sie ihre Musik vortragen, sollte sich niemand entgehen lassen. Vier Duette gegen Novemberblues weiterlesen

Mensch, Maschine und Musik

Das Label »Mechatronica« macht erfolgreich Elektronik

Die Musiklegende »Kraft­werk« könnte das Vorbild der Gründer von »Mechatronica« gewesen sein, denn Federico und Daniel sind fasziniert von der Verbindung von Mensch und Maschine und der Musik, die aus dieser Symbiose entsteht. Eigentlich ist ihnen dieser Vergleich zu einfach, schließlich sind »Kraftwerk« der Ursprung fast aller elektronischer Musik, und gerade davon wollen sie sich abgrenzen.

Da, wo alles begann: »Mechatronica« im »Samehaeds«                                                                     .Foto: pr

Die Berliner Clubszene wird ihrer Meinung nach von immer gleichem, massentauglichem Minimal und Techhouse dominiert.
Federico aus Italien und Daniel aus Chile lernten sich in einem Deutschkurs kennen. Als sie dann vor fünf Jahren ihre erste Party im »Sameheads« veranstalteten, setzten sie auf analoge Geräte und industriellere Klänge. Damit trafen sie den Nerv einer Nische, und bald folgten Partys im »Loophole« und in der »Griessmühle«, auf denen mittlerweile Künstler aus der ganzen Welt spielen. Mensch, Maschine und Musik weiterlesen

Immer wieder sonntags

Die große Musikwelt im kleinen Zitronencafé

Nach den Sommerkonzerten im Körnerpark mit neuem Besucherrekord, geht es im Herbst im Zitronencafé etwas kleiner weiter, aber mit ebenso hohem Anspruch. Im gemütlichen Ambiente präsentieren sich Musiker, die aus unterschiedlichen Ländern wie Bulgarien, England, den USA und Deutschland kommen, aber eine feste Bleibe in Berlin haben.

Subsystem.                                                                                                                                     Foto: Sandra Schuck

Eröffnet wird die Reihe am 8. Oktober um 18 Uhr mit dem »BalkaNova Duo«. Bulgarische Volkslieder und klassische Sagen des Balkans, auf jazzige Weise interpretiert, sind der Stoff, aus dem die bulgarische Sopranistin Viktoria Lasaroff und der deutsche Gitarrist Andreas Brunn ihre emotionalen, mitreißenden Auftritte generieren. Mit ihrer warmen facettenreichen Stimme und seiner siebensaitigen Akustikgitarre verweben die beiden Künstler feinsinnige Harmonien, rasante Rhythmen und die für den Balkan typische Metrik zu einem besonderen Klangerlebnis. Immer wieder sonntags weiterlesen

Jazz im »Peppi Guggenheim«

Lina Allemanos Ohrenschmaus

Anfänglich als gemütliche Bar konzipiert, entwickelt sich das »Peppi Guggenheim« immer mehr zum Treffpunkt für Jazzliebhaber und Auftrittsort für internationale Künstler. Der kanadischen Trompeterin Lina Allemano scheint der Ort gut zu gefallen. Bereits drei Mal trat sie dieses Jahr dort auf.

Improvisationen mit Trompete.                                                                                                                 Foto: pschl

Für ihr Konzert am 19. August hatte sie den norwegischen Bassisten Dan Peter Sundland und den deutschen Schlagzeuger Michael Griener, beides virtuose und kreative Musiker, eingeladen.
Allemano spielte als junges Mädchen klassische Musik, wechselte dann zum Jazz und interessierte sich in den letzten Jahren zunehmend für improvisierte Musik und die Erweiterung der Trompetenklänge. »Extended techniques« – unorthodoxe oder »falsche« Techniken zur Erweiterung des Klang­spektrums der Trompete – und der Einsatz diverser Dämpfer ermöglichen eine große Klangvielfalt, die die sonoren Grenzen des Jazz sprengt und dadurch laufend mit Überraschungen aufwartet. Jazz im »Peppi Guggenheim« weiterlesen

Groovender Sommer im Park

Pop aus Neukölln, Tablas aus Indien, Elektronik aus Los Angeles und Soul aus Deutschland

Im August leeren sich die Innenstädte und werden fast nur noch von Touristen bevölkert. Am Sonntagnachmittag pilgern viele Berliner in den Körnerpark und genießen bei freiem Eintritt ein anspruchsvolles und packendes Musikprogramm.
Nicht nur alte Profis, sondern auch junge Musiker zeigen ihr Talent bei den Konzerten im August.

Die Zoologen.                                                                                                                            Foto: Thomas Reichert

Die drei jungen Musiker, die sich »Space Invaders« nennen und am 6. August auftreten werden, mischen geschickt Jazzrock mit modernem Jazz, freie Improvisation mit verspielter Fusion. Raphael Meinhart am Vibrafon wird in seinen solistischen Ausflügen tatkräftig unterstützt von Mathis Grossmann am Schlagzeug und Richard Müller an der Bassgitarre. Die »Space Invaders« brechen aber auch aus dem Schema »Solist mit Begleitung« aus und spielen sich gekonnt die musikalischen Bälle zu. Groovender Sommer im Park weiterlesen

Heimaten

Chor der Kulturen der Welt

Das Thema Heimat tragen wohl alle Menschen in sich – sei es, sie sind tief verwurzelt, haben sie verloren oder erfinden sie möglicherweise gerade für sich neu. Mit »Heimaten« beschäftigte sich der »Chor der Kulturen der Welt« in einem Konzertprogramm in der Martin-Luther-Kirche in Neukölln am 17. Juni.

Auch eine Heimat.                                                                                                                                      Foto: Mara v. Kummer

Die etwa 30 Chormitglieder kommen aus allen Teilen der Welt und haben im Vorfeld viel über Heimat diskutiert. Gibt es diese überhaupt und wenn, in welcher Form? In der Auseinandersetzung mit der Musik und den einzelnen Biografien der Sänger zeigt sich, dass es »Die Heimat« gar nicht unbedingt gibt, sondern dass sie sich aus Gefühlen, Kontakten und Erlebtem zusammensetzen kann. Heimaten weiterlesen

SaraBande auf Band

und Füße, die nicht still halten können

Heiße Rhythmen im Sambastil – das kann nur Sarabande sein. Die Beine können sich nicht mehr am Boden halten, es ist Sommer, es ist die Zeit für den Körnerpark. Jetzt hat die Neuköllner Band, die regelmäßig in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld probt, eine CD herausgebracht. Es ist ein Live-Mittschnitt aus dem Jahr 2016, als sie im Körnerpark spielten. Damals tobte das Publikum, das Wetter war schön, und genau das gibt die CD wieder. Sie ermöglicht eine Flucht aus den Alltagssorgen, erleichtert die Aufräumarbeiten in der Wohnung und beflügelt bei der Arbeit. Alle diejenigen, die Samba tanzen können, dürften ihre Freude daran haben, ihre Alltagspflichten durch Tanzen unterbrechen zu können. SaraBande auf Band weiterlesen

Tango, Jazz, Blues und Rock

Vielfalt bestimmt die Julikonzerte im Körnerpark

Vielfalt und musikalische Qualität sind wichtige Kriterien bei der Auswahl der Gruppen für die »Sommer im Park«-Konzerte. Das zeigt sich auch im Juliprogramm, bei dem erstklassige Musiker eine breite Palette an Musik von Blues und Rock bis zu Modern Jazz und Tango präsentieren werden.
Wegen kurzfristiger Programmänderung gibt es am 9. Juli nicht die »Caldonias Lost Lovers« zu hören, sondern meditative Weltmusik von der Gruppe »Hang Caravan«. Das Hang ist ein erst im Jahr 2000 erfundenes Instrument mit vielfältigen Klangmöglichkeiten.
Der Ungar Tivadar Nemesi ist ein Meister auf diesem Instrument. Der Perkussionist Alexander Skoczowsky sowie der Trompeter Paul Schwingenschlögl tragen bei zur unerschöpflichen Klangvielfalt dieses Trios . Tango, Jazz, Blues und Rock weiterlesen

Heißer Salsa als Auftakt

Sommer im Park startet in die neue Saison

Ein Kleinod in Nordneukölln, versteckt gelegen zwischen der Karl-Marx-Straße und der Hermannstraße, ist der Körnerpark. Die »Galerie im Körnerpark« mit Café und einer wunderschönen, weitläufigen Terrasse erinnern an eine französische Orangerie, die niemand in dieser Gegend von Neukölln vermuten würde. Als besondere Attraktion finden auf der Terrasse vor der Galerie seit über 30 Jahren im Zeitraum von Mitte Juni bis Ende August die Konzerte der Reihe »Sommer im Park« statt.

Mi Solar.Foto: Milena Schlösser

Das Spektrum der Konzerte bietet für jeden Geschmack etwas: Salsa, AfroSoul, Big Band und Modern Jazz, französischer Pop, Bluesrock, Rocksongs von den Sechzigern bis in die Neunziger, Tango Argentino, Jazzrock, indische Musik mit modernen elektronischen Klängen, Neukölln-Pop und alte Soulklassiker.
Die Konzerte beginnen pünktlich um 18 Uhr, dauern circa eineinhalb Stunden, und der Eintritt ist frei. Heißer Salsa als Auftakt weiterlesen

»Fass-zination« Steelband

Der Karibik ganz nah

War es nur die Sehnsucht nach vertrauten Rhythmen, die mit zur Gründung der ersten Steelband in Deutschland führte? Ein Gründungsmitglied jedenfalls, Lehrer an der Clay Oberschule in Britz, kam aus den USA und wollte auch in Berlin seiner Leidenschaft nachgehen. Vor 40 Jahren, im Herbst 1977, wurde dann die »Tin Pan Alley Steelband« gebildet, die inzwischen zur Neuköllner Musikschule Paul Hindemith gehört.

Sommergefühle im Keller.                                                                                                                                                        Foto: rr

Das tragende Instrument, das den unvergleichlichen Sound ausmacht, wird Steelpan (Stahlpfanne), auch Steeldrum (Stahltrommel) genannt. Traditionell wird es aus einem alten Ölfass hergestellt. Zwei Bambus- oder Aluminiumklöppel mit einem Gummikopf entlocken den kunstvoll gestimmten Klangfeldern auf den Ölfassböden jene chrakteristischenTöne, die nicht nur hierzulande das »karibische Gefühl« erzeugen. »Fass-zination« Steelband weiterlesen

Amüsanter Sonntagsauftakt

Die »Freunde der Sommeroper Britz« stellen sich vor

Dass Oper nicht kompliziert sein muss, sondern amüsant und charmant sein kann, zeigt alljährlich das »Festival Schloss Britz« mit der Sommeroper. Die Spezialität des Festivals ist die Wiederentdeckung vergessener, aber seinerzeit berühmter Werke großer Komponisten der Opera buffa, des deutschen Singspiels und der Opéra comique, deren Breitenwirkung wieder möglich wird durch Aufführung in deutscher Sprache und mit möglichst originaler Orchesterbesetzung.

Weinseliger Gesang.                                                                                                                                                                  Foto: mr

Um dieses Highlight im Neuköllner Kulturleben auch in Zukunft zu sichern, wurde 2016 der »Verein Freunde der Sommeroper Britz« gegründet, in dem sich Mitwirkende und langjährige Zuschauer zusammengefunden haben. Sie wollen mithelfen, den musikalischen Nachwuchs zu fördern und zu unterstützen. Dafür sind Förderveranstaltungen sowie thematisch ausgerichtete Workshops für den musikalischen Nachwuchs geplant. Amüsanter Sonntagsauftakt weiterlesen

Jazz, Klassik, Klezmer und Country im Zitronencafé

Von der Wiener Salonmusik bis zu elektronischen Klängen

Ein weites Spektrum an Musik, von Klezmer und Country bis zu Jazz und Klassik erwartet die Zuhörer der »Salonmusik« im März.
Der US-Amerikaner Louis Durra zeigt am 5. März mit seinem Klaviertrio, wie Popsongs und Electro zu groovender Jazzmusik verwandelt werden. Seine Fingerfertigkeit, sein Rhythmusgefühl und seine Sensibilität machen jeden seiner Auftritte zu einem besonderen Erlebnis.

Sveta Kundish, Patrick Farrell.                                                                                                               Foto: Manuel Miete

Jiddische Musik und Klezmer gibt es am 12. März zu hören. Seit 2013 beschreiten der New Yorker Akkordeonist Patrick Farrell und die Sängerin Sveta Kundish neue kreative Pfade. Damit hauchen sie der mittlerweile etwas angestaubten Klezmer-Musik neues Leben ein und laden das Publikum zu einer Entdeckungsreise in ihre musikalische Gefühlswelt ein. Jazz, Klassik, Klezmer und Country im Zitronencafé weiterlesen

Frivole Fledermaus

In der Neuköllner Oper wird belogen und betrogen

Ein lustvoller Ball.                                                                                                                                                                          Foto: pr

Schon bei der Ouvertüre wird ausgiebig und lustvoll gestöhnt, und damit wird vom ersten Moment an klar, worum es an diesem Abend in der Neuköllner Oper geht – um Sex und um Lügen. In der »Fledermaus«, einem musikalischen Lustspiel nach Johann Strauß, das am 26. Januar Premiere hatte, belügt und betrügt jeder jeden.
Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der ins Gefängnis muss, sich aber vorher ohne seine Frau auf der Orgie eines Prinzen austoben will. Derweil vergnügt sich die Gattin zuhause mit ihrem Liebhaber. Auch sie erscheint schließlich auf dem Fest, wo sie ihren Mann erkennt, der sie aber nicht. Sogar die Kammerzofe darf unter einem schlechten Vorwand mit. Und so erfährt jeder, dass er dem anderen nicht trauen kann. »Dein Mann gibt dem Begriff Lüge eine ganz neue Bedeutung«, heißt es an einer Stelle. Frivole Fledermaus weiterlesen

Guter Geschmack im »Peppi Guggenheim«

Heimstatt für den Jazznachwuchs

Sie nennen sich »Otollo4«, haben sich in Basel kennen gelernt und touren gerade durch Europa. Am 7. Januar machten die vier jungen Jazzmusiker aus Australien, Frank­reich und Deutschland Station im »Peppi Guggenheim« in der Neuköllner Weichselstraße.

Die Band »Otollo4«                                                                                                                                                                      Foto: pr

Was die Zuhörer geboten bekamen, war mitreißender Jazz vom Feinsten. Eigene originelle Kompositionen mit packenden Rhythmen begeisterten das Publikum. Stilistisch war die Musik nicht leicht einzuordnen, blieb dadurch aber immer spannend. Jedes Stück hatte seinen eigenen Charakter, trotzdem war das Programm homogen. Sogar Punkmusik war beim Stück »Knup« zu hören. Guter Geschmack im »Peppi Guggenheim« weiterlesen

Grenzüberschreitungen

Kaum eine Musikrichtung ist so vielfältig wie die Jazzmusik. Eigene Spielarten, von Dixieland bis zur freien Improvisation, aber auch Einflüsse aus Klassik, Soul, Latin, Pop und Rock bestimmen das weite Feld des Jazz.

»Vorwärts/Rückwärts«.                                                                                                                                    Foto: Verena Eidel

Das Konzert des Trios »Vorwärts/Rückwärts« am 5. Februar nähert sich der klassischen Kammermusik an. Auch die Besetzung – Cello, Kontrabass und Posaune – zeugt davon. Doch im Gegensatz zur Klassik, bei der die Musik auf Noten vorgegeben ist, improvisieren die drei Instrumentalisten – Maike Hilbig am Kontrabass, Johannes Fink am Cello und Gerhard Gschlößl an der Posaune – und sind somit Komponisten und Ausführende zugleich. Dynamik und Klang, das Zuhören und spontane Reagieren auf die Mitmusiker sind die Parameter dieses ungewöhnlichen Ensembles. Grenzüberschreitungen weiterlesen

Von Wurzeln und Träumen

Ashia Bison Rouge spielt auf ihrem Cello verträumte Neukölln-Songs

Die Oder ist mehr als ein Fluss. Sie ist die Grenze zwischen zwei Ländern, Deutschland und Polen, und zwischen zwei Welten, Ost und West. In diesen Fluss ließ sich Ashia Grzesik fallen, um zu ertrinken und auf der anderen Seite wieder aufzutauchen. Auf der Suche nach ihren Wurzeln war die Oder ihre Orientierungslinie und gab ihrem letzten Album den Namen.

Ashia Bison Rouge.                                                                                                                                                                       Foto: pr

Geboren in Polen und aufgewachsen in Deutschland und den USA, ist die Frage nach der eigenen, vielfältigen Identität die treibende Kraft hinter dem künstlerischen Schaffen der Cellistin. In Polen wird sie wegen ihres Akzents nicht als Polin erkannt, doch ihre Seele zieht es immer wieder dorthin zurück. In Neukölln hat sie ihre Mitte gefunden. Eine Mitte zwischen Ost und West, eine Insel im grünen brandenburgischen Meer. Überhaupt ist Berlin eine Insel für Ashia, nicht nur wegen der politischen Geschichte, sondern auch in der Gegenwart. Ein kosmopolitischer Ort, der wie eine verlorene Insel zum Träumen und Umherwandern verführt. Von Wurzeln und Träumen weiterlesen

Vielstimmiger Wohlklang

»Orchestra & Choral Society Berlin« mit neuen Projekten

Proben für »A Sea Symphony«.                                                                                                                                             Foto: pr

Einen sehr hohen Ton singen und dabei ein imaginäres Blümchen vom Boden pflücken, eine halbe Standwaage und die Töne innerhalb einer Oktave im Glissando singen, der ganze Körper ist das Instrument – so stehen die Sängerinnen und Sänger hinter der Bühne kurz vor dem Konzert und singen sich unter der Leitung von Wolfgang Roese ein. Am 28. November 2016 lud das »ORSO« (Orchestra & Choral Society) zu »A Sea Symphony« in die Berliner Philharmonie. Es war ein Konzert der besonderen Art, fast die Hälfte der Karten wurde kostenlos an Flüchtlinge verteilt, finanziert durch Solidartickets. Einerseits ein Willkommenskonzert für Flüchtlinge, aber auch ein Gedenken an all jene, die es nicht geschafft haben. Vielstimmiger Wohlklang weiterlesen

Zukunftsmusik im »Schillers«

Ein junger Engländer krempelt eine Eckkneipe musikalisch um

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Daniel und Wirt Waldemar.                                                                                                                                                      Foto: jt

Wo sonst könnte man mit Daniel ein Interview führen wenn nicht im »Schillers«, Eckkneipe im Schillerkiez und ausgelagertes Wohnzimmer des jungen Engländers. Mit leicht zerzauster Frisur und T-Shirt unter dem dunkelblauen Jackett nippt er an seinem kleinen Radler. »Musik ist ein sehr großer Teil von meinem Leben«, sagt der 27-Jährige. Daniel ist Musiker und Lebenskünstler. Vor zehn Jahren gründete er in Köln mit seinem besten Freund, auch ein Engländer, die Gruppe »Shackleton Way«. Die Garage Punk Band gibt es in wechselnder Besetzung bis heute. Zukunftsmusik im »Schillers« weiterlesen

Antidepressiva im Zitronencafé

Salonmusik im November

Graue Novembersonntage dienen manch einem für Saunabesuche oder gemeinsames »Tatort«-Glotzen. Doch für Musikliebhaber gibt es Besseres: die Konzerte der »Salonmusik« im Zitronencafé im Körnerpark, jeden Sonntag pünklich um 18 Uhr und bei freiem Eintritt. Da bleibt danach sogar noch Zeit für den »Tatort«.

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Dernier Metro.                                                                                                                                                                                Foto: mr

»Dernier Metro« leiten am 6. November die Novemberkonzerte mit einem bunten Mix aus italienischen Canzoni, skurilen deutschen Schlagern, französischen Chansons und argentinischen Tangos ein.
Das Trio überrascht mit einer ungewöhnlichen Besetzung. Petra Zeigler ist nicht nur eine stimmgewaltige Sängerin, sondern hat auch Entertainer-Qualitäten. Die Multiinstrumentalisten Julian Gretschel und Paul Schwingenschlögl wechseln flink zwischen Klavier und Posaune oder Trompete. Gelegentlich greifen beide zu ihren Hörnern und klingen wie eine kleine rumänische Blaskapelle. Antidepressiva im Zitronencafé weiterlesen

Von Spanien nach Südkorea

Salonmusik startet in die Herbstsaison

Die »Salonmusik« im Zitronencafé im Körnerpark ist mittlerweile fester Bestandteil des Nordneuköllner Kulturlebens. Das Konzept der Reihe, stilistisch möglichst offen zu sein, dabei aber immer auf Qualität zu achten, hat sich bewährt.
Auch ist die Konzert­reihe sehr international. Zwar leben die meisten der mitwirkenden Künstler in Berlin, doch ihre Herkunftsländer sind so vielfältig wie die Bevölkerung in Neukölln.

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Ehrhardt und Garcia.                                                                                                                                                                    Foto: pr

Zur Eröffnung am 9. Oktober geht es nach Südeuropa. Der spanische Sänger Sergio Usle García und der Berliner Gitarrist Steffen Ehrhardt bringen spanische Volkslieder, die außerhalb Spaniens kaum gespielt werden, zu Gehör. Ihr Programm wird bereichert durch mitreißende argentini­sche Tangos. Von Spanien nach Südkorea weiterlesen

Jazz oben, Pop unten

»Rixpop« am Alfred-Scholz-Platz, Jazz im »Klunkerkranich«

Normalerweise lässt die Popmusik den Jazz weit hinter sich, was Popularität und Verkaufszahlen betrifft. In Neukölln kann das aber gelegentlich umgekehrt sein. Während die Dienstag-Jazzsessions im »Klunkerkranich« auf dem Dach der Neukölln-Arcaden brechend voll sind, muss sich das »Rixpop Musikfestival« zu ebener Erde auf dem nicht so attraktiven Alfred-Scholz-Platz erst etablieren.

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Fattouch rockt den Alfred-Scholz-Platz.                                                                                                               Foto: pschl

An jedem Dienstag im Sommer lädt der »Klunkerkranich« zu Jamsessions ein, bei denen junge Musiker über altbekannte Jazzklassiker improvisieren, handwerklich gekonnt, aber eher verhalten. Jazz oben, Pop unten weiterlesen

Begnadete Musiker bei »Sommer im Park«

Heimspiel für Neuköllner Bands

Die Konzertreihe von »Sommer im Park« hat es sich zur Aufgabe gesetzt, auch Topmusiker aus Neukölln zu engagieren. Im Juli traten Lehrer der Röntgen-Schule mit ihrer Rockband »Die Lehrer« auf. Im August sind mit »SaraBande Berlin« und »Ruperts Kitchen Orchestra« Bands am Start, die bekannt sind für mitreißende Auftritte.
»SaraBande Berlin«, die am 7. August mit großer Besetzung – Cajon, Ukulele, Bass, Perkussion, zwei Gitarren, Trompete und Flöte – auftreten werden, sind im Kiez bestens bekannt durch ihre Auftritte bei Stadtfesten, Sessions in der Hasenheide und auf dem Tempelhofer Feld, und ihre Mitwirkung beim jährlichen »Kiez und Kneipe«-Fest.

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»Ruperts Kitchen Orchestra«.                                                                                                                                            Foto: pm

Zum Abschluss von »Sommer im Park« am 28. August gibt es einen richtigen Knaller: Das »Ruperts Kitchen Orchestra«. Begonnen haben Begnadete Musiker bei »Sommer im Park« weiterlesen

Deep in the Heart of Rudow

Countrymusiker »Gibbi« liebt Neukölln

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gitarre und Hut stehen ihm gut.                                                                                                                                           Foto: pr

Schon in frühesten Schöneberger Jugendzeiten sog Stefan alias »Gibbi« den »American Way of Life« in sich auf. So war es auch naheliegend, dass er sich nicht einem der Schöneberger Fußballvereine, sondern dem Football-Team »Berlin Adler« anschloss. Da er aber auch schon immer Musik machte und seine eigenen Songs schrieb, musste er sich für eins von beiden entscheiden, und die Wahl fiel auf die Musik. Deep in the Heart of Rudow weiterlesen

Soundpainting

Spontanes Musizieren auf der Terrasse

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Paul Schwingenschlögl.                                                         Foto: mr

Wie können Musiker aus Neukölln und anderen Stadtteilen Berlins zum spontanen gemeinsamen Musizieren animiert werden? Wie können Amateurmusiker dazu bewegt werden, öffentlich aufzutreten?
Der New Yorker Komponist Walter Thompson hat dafür ein geniales System entwickelt, das sich »Soundpainting« nennt. Es ist eine Zeichensprache, mit der der Dirigent die Musiker leitet, dadurch Strukturen und Abläufe schafft, Klänge bündelt und variiert. Dadurch entsteht eine Art spontane Komposition. Gegenüber klassisch notierter Musik hat das System den Vorteil, dass es auch zugänglich für Amateure ist, da keine Notenkenntnisse erforderlich sind. Soundpainting weiterlesen

Es wird wieder »Sommer im Park«

Exquisite Konzerte zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark«

Zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark« präsentiert auch die Konzertreihe »Sommer im Park« ein ganz besonderes Programm.

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Skazka Orchestra.                                                                                                                                                                        Foto: pr

Den Auftakt macht am 12. Juni die Band »SkazKa Orchestra« mit mitreißenden Tanzrhythmen vom Balkan. Die international besetzte Band ist seit 2008 unterwegs, hat über 800 Konzerte in Deutschland und ganz Europa gespielt und zwei Studioalben aufgenommen. Der musikalische Bogen spannt sich von Ska über Klezmer bis zu Techno- und Drum ’n’ Bass-Beats, die auf Akkordeon, Trompete und Posaune akustisch umgesetzt werden. Sie sind daher die ideale Band, um beim Eröffnungskonzert das Publikum in Stimmung zu bringen und zum Tanzen zu animieren. Es wird wieder »Sommer im Park« weiterlesen

Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach

Fünf Jahre nach der Katastrophe

Akira
Akira Ando.                Foto: Christian Ender

Für die Japaner ist der 11. März ein besonderes Datum. Genau an diesem Tag vor fünf Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Vieles ist dort heute noch verstrahlt. Obwohl fünf Jahre vergangen sind, ist nichts unter Kontrolle, weder die Lage der Reaktoren noch die Probleme mit verseuchtem Wasser, kontaminierter Erde und der Verstrahlung der Atmosphäre.
Die Menschen, die im Gebiet um Fukushima lebten, wohnen immer noch in provisorischen Unterkünften, ohne Aussicht auf Rückkehr in ihre alte Heimat. Obwohl die Mehrheit der japanischen Bevölkerung den Atomausstieg fordert, setzt die Regierung weiterhin auf Atomkraft. Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach weiterlesen

Fleischer hat den Blues von West-Berlin

Als der Punk aus Neukölln kam

MDK Promofoto
HAUPTVOGEL und sein MDK.                                                                                                                                         Foto: hlb

Fleischer kommt Ende der 70er als verliebter, drogenfreudiger Wehrdienstflüchtling aus Bremerhaven nach West-Berlin. Der ersten Kommune entronnen, zieht er in die Bürknerstraße 2 ins Hinterhaus; ein Zimmer mit Ofenheizung und Küche und Badkammer. NK 44. Miete 180, Ablöse 1.000 D-Mark. Ohne Quittung. Das in Fraktur geschriebene Emailleschild »Füsse abtreten!« am Treppenabsatz glänzt blitzeblank. »Klays Getränkeshop – Hier lacht der Durst!« und »Kartoffel-Krohn« sind vis-a-vis, der »Pigalle«-Puff fußläufig. Fleischer hat den Blues von West-Berlin weiterlesen

Gassenhauer und Operettenmelodien

Musikalischer Frühlingsstrauß im Rollberg

Eine Zeitreise in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Eine musikalische Biografie über Claire Waldorff mit Gassenhauern, die damals jeder, vom Kind bis zum Greis, vom Arbeiter bis zum dicke Zigarren rauchenden Unternehmer, pfeifen und singen konnte. Sigrid Grajek sang am 20. März die fetzigen Lieder im Veranstaltungsraum der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.«. Das Publikum wurde in die Zeit versetzt, als Frauen Männerkleidung trugen und in Anzug und Krawatte am Abend ausgingen, als die Inflation Geld so wertlos machte, dass es verfeuert wurde. Zu den Liedern erzählte Grajek Geschichten.

MoRo
Die Kunst kommt zu den Menschen.                                                                                                                               Foto: pr

Im rasanten Tempo, mit viel Schwung, Professionalität und Charme führte sie durch den Nachmittag. Sie hinterließ ein begeistertes Publikum. Gassenhauer und Operettenmelodien weiterlesen

Altes Testament trifft auf Tabla

Gospel, Jazz und Orientalisches im »Zitronencafé«

Jazz Company
Jazz Company.                                                                                                                                                                                Foto: mr

»Wer glaubt hier an die Bibel?« fragte der Sänger und Entertainer Ben Mayson das Publikum im »Zitronencafé« im Körnerpark. Gerade mal zwei Hände gingen hoch. Kein Wunder bei dem, was so alles im Alten Testament steht: Methusalem wurde 900 Jahre alt, Joshua brachte mit seiner Posaune die Mauern von Jericho zum Einsturz, Jona lebte in einem Wal und ähnliche Geschichten. Dazu paßte George Gershwins Song »It ain’t necessarily so« (das ist nicht zwangsläufig so). Allerdings beziehen sich viele Gospelsongs auf das Alte Testament, von dem die Texte inspiriert sind. Altes Testament trifft auf Tabla weiterlesen

Klavierklänge und geschmeidige Gitarren

Salonmusik im März

Nestan Bagration-Davitashvili wuchs in einer bekannten georgischen Künstlerfamilie von königlicher Abstammung auf. Früh wurde sie mit der Welt der Kultur konfrontiert. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren gab sie erste Konzerte.

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Nestan Bagration-Davitashvili.                                                                                                                                          Foto: pr

Nach dem Klavierstudium an der Musikhochschule in Tbilisi in Georgien, erhielt sie ein Stipendium für das renommierte »Berklee College of Music« in den USA, wo sie erste Werke komponierte.
Seit kurzer Zeit lebt und arbeitet Nestan Bagration-Davitashvili in Berlin. Am 13. März wird sie im »Zitronencafé« im Körnerpark zu erleben sein. An dem Abend spielt und singt sie ihre eigenen Kompositionen, interpretiert aber auch Werke von Bach und Claude Debussy. Klavierklänge und geschmeidige Gitarren weiterlesen

Salonmusik bringt Vielfalt in den Februar

Gospel und Arien, indische und orientalische Musik

Bei den Konzerten der »Salonmusik« im Februar ist für jeden was dabei: Gospel und Arien, indisch beeinflußte Weltmusik mit Tabla, Saxofon und Didgeridoo und moderne orientalische Musik. Wer sich für so eine Vielfalt begeistern kann, kommt am besten jeden Sonntag um 18 Uhr ins Zitronencafé im Körnerpark. Der Eintritt ist frei und die musikalische Reise in ferne Länder ist sicher ein Ausgleich zum grauen Berliner Winter.
Ein außergewöhnliches Konzert erwartet die Zuhörer am 7. Februar. Der Leipziger Saxofonist und Didgeridoo-Spieler Andy Grosskopf kommt mit seinem Duopartner, dem aus Bangladesh stammenden Tablaspieler Syed Mostofa Jahangir, extra für dieses Konzert nach Berlin.
Mit eigenen Versionen bekannter Gospels werden »The Berlin Jazz Company« am 14. Februar auftreten. Der in Berlin aufgewachsene Sänger und Entertainer Ben Mayson beeindruckt vor allem durch seine elegante Soulig-Bluesige Stimme. Er wird begleitet von hochkarätigen Instrumentalisten, Matthias Hessel am Klavier und Helmut Forsthoff am Tenorsaxofon.

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Ben Mayson Trio.                                                                                                                                                                           Foto: pr

Salonmusik bringt Vielfalt in den Februar weiterlesen

One-Night-Stand mit Folgen

»Neuköllner Oper« gibt wichtigen Denkanstoß zum Thema Integration

Inszenierungen an der Neuköllner Oper beschäftigen sich immer wieder mit brisanten politischen Themen. So auch das neue Stück »Das schwarze Wasser« von Vivan und Ketan Bhatti, das am 21. Januar Premiere hatte.

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Marielou Jacquard und Robert Elibay-Hartog.                                                                      Foto: Matthias Heyde

Inszeniert hat es Michael Höppner nach dem Schauspiel von Roland Schimmelpfennig. Das war ein schwieriges Unterfangen, ist doch der Originaltext komplex und vielschichtig und nicht unbedingt für Musiktheater geeignet. Trotz einiger Längen im ersten Teil gelang dies aber vortrefflich. One-Night-Stand mit Folgen weiterlesen

Orangener Wein und Tango von Bach

Verkostung und berauschende Klänge in der »Sinnesfreude«

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Celia Rojas.                                                     Foto: fh

Für Wein- und Musik­liebhaber gab es in der »Sinnesfreude« ein ganz besonderes Highlight. Am 5. Dezember bot Wolfgang Baumeister, der Betreiber des Weingeschäfts mit Veranstal-tungsraum in der Jonas-straße 32 gemeinsam mit dem benachbarten Weingeschäft »Das schwarze Glas« ganztägig eine Weinverkostung an.
Während sich »Das schwarze Glas« auf französische Bioweine spezia-lisiert hat, ist Baumeister aus »Sinnesfreude« immer auf der Suche nach neuen Produkten. Als Besonderheit bot er an diesem Tag orangenen Wein an. Das ist Weißwein, der wie Rotwein hergestellt wird. Durch die lang andau- ernde Maischegärung erhält der Wein eine nahezu orangene Farbe. Das Ergebnis ist ein völlig neues Geschmackserlebnis. Orangener Wein und Tango von Bach weiterlesen

Salonmusik startet ins neue Jahr

Erlesene Auswahl an virtuosen Musikern

Mit indischer Musik der Gruppe »Ananda Dhara« startet die »Salon-musik« am 10. Januar in die neue Saison. Ausgangspunkt jedes Stückes von »Ananda Dhara« ist ein von Babua Pahari komponierter Text, der die Stimmung vorgibt, über die dann improvisiert wird.  Pahari spielt die Bambusflöte und wird begleitet von Romeo Natur an der Darbouka und Martin Götz an der klassischen Gitarre.
Am 17. Januar entführen die drei Musiker von »Hang Caravan« die Zuhörer in eine aufregende Klangwelt mit faszinierenden Rhythmen und ungewöhnlichen Klangfarben.

Hang Caravan
Hang Caravan.                                                                                                                                                        Foto:mr

Das Hang ist ein um 2000 erfundener Resonanzkörper aus Stahl mit einem fantastischen Klangspektrum. Es ist eine Innovation auf dem Sektor der Perkussionsinstrumente. Melodie und Perkussion harmo-nieren in nahezu unerschöpflicher Klangvielfalt – in einem Instru- ment. Salonmusik startet ins neue Jahr weiterlesen

Heimat für rastlose Jazzer

Unerhört hörbare Bassklänge in der Gropiusstadt

Wie in Trance lauschten die Zuhörer den einzigartigen Klängen des »Jaspar Libuda Trios »beim »Jazzclub« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am 4. Dezember. Die Klanglandschaft lud ein zum Träumen, zum Entfliehen vom Alltag, zum Sinnieren.
Bandleader Jaspar Libuda entlockte seinem Instrument, dem Kontrabass, Töne und Klänge wie ein virtuoser Cellist. Dann wiederum wechselte er zu den tiefen Frequenzen und trieb mit erdigen Grooves die Musik nach vorne.

Jaspar Libuda Trio
Jaspar Libuda Trio.                                                                                                                                                                      Foto: mr

Oft dient der Bass zur Begleitung, zur Unterstützung anderer Musiker. Libuda war in diesem Trio der Kopf, stammten doch alle Kompositionen von ihm selbst. Makellos intoniert strich er mit seinem Bogen sinnliche Melodien von verzaubender Schönheit wie im Titel »Heimat für Rastlose«. Kurz darauf wurde dieser Klang gebrochen durch markante Ostinatofiguren, die eher in der Rockmusik zu hören sind. Heimat für rastlose Jazzer weiterlesen