Die Galerie im Saalbau bietet derzeit einen etwas ungewöhnlichen Anblick. Ein Teil der Wandpaneele ist abgenommen und an anderer Stelle wieder zusammenmontiert worden, so dass teilweise die rohen Wände mit Bohrlöchern und Dübeln zu sehen sind.
Das ist das Werk der Künstler Ingo Gerken und Florian Neufeldt, die den Raum selbst als Grundlage für ihre künstlerische Arbeit betrachten. »Sie haben den Raum in die Hand genommen«, beschreibt es Kuratorin Dorothee Bienert. Beide Künstler bedienen sich dabei alltäglicher Dinge, die in einen neuen Zusammenhang gesetzt werden. »Das Maß der Dinge« weiterlesen →
Spannendes Ausstellungsprogramm im »KINDL-Zentrum«
Mit dem Vortrag »Vom Risiko der Verknappung« des Kunstkritikers und Kurators Hans-Jürgen Hafner, der sich durchaus geistreich, manchmal aber auch etwas schwer nachvollziehbar um die Begriffe »Malerei«, »Kunst« und »Bild« und deren Verhältnis zueinander drehte, endeten die ersten beiden großen Ausstellungen im Maschinenhaus des »KINDL«.
Beide Ausstellungen, sowohl die große Einzelausstellung »Inhalt« von Eberhard Havekost in den oberen beiden Räumen M1 und M2, als auch die Gruppenausstellung »How long is now« im unteren Raum M0 zeigten, dass der Umbau der Räume gelungen ist und die Räumlichkeiten für ihre Zwecke sehr gut funktionieren. Zeitgenössische Avantgarde auf dem Rollberg weiterlesen →
»Flüchtling zu sein ist eine Situation, die hoffentlich ein gutes Ende nimmt. Niemals ist es ein Titel oder eine Bezeichnung für eine Person«, zitiert Hervé Tcheumeleu in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung von »Flucht nach vorn« Ehrenamtskoordinator Mboya Ochieng aus Eberswalde. Tcheumeleu und Ochieng sind beide Vorbilder – für Migranten und Migrantinnen genauso wie für Menschen, die ihr Heimatland nie verlassen haben. Beide mussten auf ihrem Weg schwere Hürden nehmen, mehr opfern als andere, die das Glück einer leichteren Ausgangssituation hatten. Trotzdem haben sie es geschafft, haben studiert und helfen nun mit ihrer Arbeit anderen dabei, ihren Weg zu finden.
In dieser Ausstellung erzählt das »Afrika Medien Zentrum« viele solcher Erfolgsgeschichten. Die Portraits der unterschiedlichen Menschen lenken den Blick auf das Positive, auf das, was Hoffnung gibt und nicht auf die natürlich oft sehr beschwerlichen und grausamen Fluchterfahrungen. »Flucht nach vorn« weiterlesen →
Draußen ist es eher trist und grau. In der Galerie im Körnerpark dagegen explodieren die Farben. Sattes Gelb, leuchtendes Rot oder knalliges Pink springen den Besucher geradezu an. Draußen trist – drinnen bunt weiterlesen →
Einsichten, Aufsichten, Ansichten sind Thema der neuen Ausstellung »Exterieur« im »Kunstverein Neukölln«. Drei Künstler nähern sich hier auf verschiedene Weise der äußeren Erscheinung des umbauten Raums.
Die Betonskulpturen von Ute Hoffritz, die architektonische Grundformen im Miniaturformat darstellen, erscheinen auf den ersten Blick klar, einfach und überschaubar. Hermetisch und kompakt, wirken sie erst einmal abweisend wie Festungen oder Schutzräume. Aber diese Gehäuse haben Öffnungen: Ein Sehschlitz, eine kleine Pforte oder ein sich von oben eröffnender Innenhof. Wohin sie führen, was sich dahinter verbirgt, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Architektur aus neuer Sicht weiterlesen →
Video, Installation und Skulptur in der Galerie im Körnerpark
Linien, reale oder gedachte, entstehen mit jeder Bewegung durch den Raum. Die Ausstellung »Linear Momentum« in der Galerie im Körnerpark beschäftigt sich mit diesem Thema. Dabei arbeiten die Künstler weniger mit dem Mittel der Zeichnung, sondern sie arbeiten mit Skulptur, Installationen, Videos oder Fotografie. Linien – real, gedacht, konstruiert weiterlesen →
Die Ausstellung »How Long is Now?« ist eine der beiden Ausstellungen, mit denen das Maschinenhaus des »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« Ende Oktober nach langer Wartezeit endlich eröffnet wurde. Die sehenswerte Gruppenaustellung, die den unteren Bereich des Maschinenhauses (M0) einnimmt, beschäftigt sich mit dem Thema der Zeitgenossenschaft und der Schwierigkeit des Künstlers, die Zeit, in der er selbst lebt, kritisch zu reflektieren.
Der Medientheoretiker Knut Ebeling, Professor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, versuchte in seinem einstündigen Vortrag »How Deep is now? Eine Archäologie des Zeitgenössischen«, den er am 24.November in den Räumen der Ausstellung vor einem interessierten Publikum hielt, sich dem Thema theoretisch zu nähern. Das Problem der Zeit weiterlesen →
Das »KINDL« Zentrum eröffnet alle Ausstellungsflächen
Es war den Gastgebern am Eröffnungsabend anzusehen: Die letzten paar Wochen und Monate haben den Mitarbeitern des »KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« alles an Kraft und Energie abverlangt. Erschöpft, aber mit einem glücklichen Lächeln, traten die Eigentümer des Gebäudeensembles, das Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, sowie die künstlerische Leitung in Person von Andreas Fiedler und Valeska Schneider vor die zahlreich erschienenen Gäste. Wo Zeitgenossen Kunst genießen weiterlesen →
Der Anblick eines Abrisshauses, das in der untergehenden Sonne aussah wie eine Skulptur, gab den Anstoß. Zufällig hatte sie eine Kamera dabei und fotografierte die Reste dieses Hauses, das es bald nicht mehr geben würde. Seitdem fotografiert Corinna Rupp »Lost Places«. Und so lautet auch der Titel der Ausstellung dieser Fotos, die am 15. Oktober im Café »Madame Zucker« eröffnete.
Die Bilder zeigen Orte, die es so nicht mehr gibt. Da ist das Feld mit der einsamen Mohnblume, auf dem jetzt Häuser stehen oder die Kneipe, die nach einem Besitzerwechsel ganz anders aussieht.
Daneben hat sie flüchtige Momente festgehalten wie das Graffito, das längst übermalt wurde oder die Blume, die sich nach einem Sturm in den Speichen eines Fahrrads verfangen hat. Das leuchtende Gelb der Blüte bildet dabei einen wunderschönen Kontrast zum Silber und Schwarz des Fahrrads.
Bei Kaffee und leckerem Kuchen lässt sich schön über Vergänglichkeit und den ständigen Wandel der Stadt philosophieren.
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Zu sehen sind die Bilder noch bis Mitte Dezember. »Madame Zucker«, Wildenbruchplatz 5
In Susanne Kriemanns Ausstellung »ich bin, varim, je suis Abendrot« in der Galerie im Körnerpark geht es um Licht und die Möglichkeit der nachhaltigen Beleuchtung des Körnerparks. Beleuchtet werden Objekte, die einen direkten Zusammenhang mit dem Körnerpark haben und für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stehen.
Für die Urzeit steht ein Mammutknochen aus der Eiszeit, der um 1900 in Franz Körners Kiesgrube gefunden und bisher noch nie öffentlich ausgestellt wurde. Daneben gibt es den Fries eines Gründerzeithauses oder einen mit Glitzerpartikeln versetzten Betonblock.
Beleuchtet werden sie durch Lampen, die die Besucher mit Hilfe einer Handkurbel selber in Betrieb setzen. Vor jeder Lampe ist eine durchscheinende, mit den Farben des Abendrots beschichtete Platte angebracht, die sich ebenfalls dreht und die Exponate in die unterschiedlichsten Farben taucht. Bei der Eröffnung am 9. September drehten die Gäste eifrig und freuten sich an dem Farbenreichtum. Es werde Abendrot weiterlesen →
Begegnungen und Streiflichter, fotografiert von Jürgen Bürgin
Eine Frau schreibt etwas in ein Heft. Ein alter Mann steht wartend am Straßenrand. Solche Szenen aus dem Alltagsleben von Großstädten zeigt Jürgen Bürgin in seiner Fotoausstellung »Mensch und Metropole« in der »Galerie im Saalbau«.
In seinen Bildern, die in den Jahren 2009 bis 2015 aufgenommen wurden, porträtiert Bürgin die großen Metropolen dieser Welt und das Leben der Menschen darin. Gezeigt werden in dieser Ausstellung vor allem Bilder aus New York, daneben aber auch aus Berlin, Lissabon, Shanghai, Saigon und Tokio. Menschen in der Großstadt weiterlesen →
Vor genau einem Jahr wurde das Kesselhaus, der erste Ausstellungsraum des »KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« mit der Installation »Kitfox Experimental« von Roman Signer eröffnet. Nun folgt mit der Real-Time-Videoprojektion »OLYMPIA« des belgischen Künstlers David Claerbout der zweite Streich. Die Videoarbeiten Claerbouts zeichnen sich durch eine suggestive Langsamkeit aus. Dadurch wird die Zeit für den Betrachter auf beinahe körperliche Weise erlebbar.
Mit seiner neuesten Arbeit zielt der Künstler nun auf eine Dimension ab, die das menschliche Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigt: Die Echtzeit-Projektion ist auf 1.000 Jahre angelegt und entzieht sich damit radikal unserer realen Erfahrung. Claerbout nimmt zwar auch Bezug auf das »Tausendjährige Reich«, einen von den Nationalsozialisten geprägten Begriff. Gleichzeitig ist das Projekt als eine Arbeit über Wahrnehmung und Zeit zu verstehen. »OLYMPIA« – eine Zeitwahrnehmung weiterlesen →
Ende Oktober öffnet das »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« im gesamten ehemaligen Brauerei-Gebäude mit drei Ausstellungsetagen im Maschinenhaus und dem Café im Sudhaus seine Pforten. Damit kann nun nach umfangreichen, schier endlosen Sanierungsarbeiten der regelmäßige Ausstellungsbetrieb im kompletten Gebäudeensemble aufgenommen werden.
Die Eigentümer, das deutsch-schweizerische Kunstsammler-Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, und die künstlerische Leitung unter der Regie des Schweizer Kurators Thomas Fiedler, hatten sehr hohe bürokratische Hürden zu überwinden und mussten starkes Durchhaltevermögen aufbringen, um das ambitionierte Projekt verwirklichen zu können. Es geht los im »KINDL« weiterlesen →
Der öffentliche Raum ist für Christian Hasucha Bühne und Atelier zugleich. Scheinbar völlig unspektakuläre alltägliche Situationen bilden die Grundlage für seine öffentlichen Interventionen wie die Balustrade aus dem Baumarkt, die er in einen Sandhaufen baut. Mit diesen Eingriffen will er irritieren, Anwohner ebenso wie zufällig vorbeikommende Passanten.
Reisen mit dem Auto nutzt er, um Videos zu drehen, deren Schnipsel er in Endlosstreifen aneinander reiht. Für die Ausstellung in der Unterwegs Zuhause weiterlesen →
Eine Jägerhütte in der Ardèche in Frankreich. Eine Französin, die ihre Kindheit in den Bergen verbringt. In der Hütte treffen sich Jäger zum gemeinsamen Jagen. An der Wand hängen Erotik-Kalender zum Ergötzen. Jäger auf dem Jägerstand – glotzen und jagen. Das Mädchen klappt die Fallen für die Hasen und Füchse zu und singt dabei das französische Kinderlied über das Kaninchen, das am Morgen den Jäger getötet hat.
Anaïs Edely wuchs in den Bergen der Ardèche auf, studierte in Paris und Münster Design und Illustration. Heute lebt sie in Neukölln. Das Beobachten, die Natur und der Körper sind Themen ihrer künstlerischen Arbeit geblieben. Sehen und gesehen werden weiterlesen →
Fassadenmalerei gibt Häusern ein besonderes Gesicht
Die französische Künstlergruppe »CitéCréation« hat bereits mehr als 600 monumentale Wandgemälde in aller Welt realisiert. Das Museum im Schloss Britz präsentiert bis zum 31. Juli eine große Auswahl beeindruckender Fotografien dieser Fassadenmalereien.
Angefangen hat alles in Lyon. Die Künstlergruppe »CitéCréation« kam auf die Idee, die dortigen Sozialwohnungen zu renovieren und die Wände der Gebäude mit großen Gemälden zu bemalen. Das Konzept entwickelten sie gemeinsam mit den Bewohnern. Aus tristen Häuserblöcken wurde so ein wohnliches Zuhause. Das Ergebnis war eine Aufwertung des Bezirks, nicht durch Verdrängung der Bewohner, sondern dadurch, dass die Bewohner Stolz entwickeln. Graue Tristesse weicht bunten Farben weiterlesen →
Die Ausstellung »geboren 1916« widmet sich den Neuköllnern, die im Jahr 2016 Hundert werden. Ein stolzes Alter, das sich die meisten wohl kaum vorstellen können. Das Projekt entsteht im Rahmen »100 Jahre Körnerpark« in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Neukölln. Von ursprünglich 31 Menschen, die hundert Jahre alt werden, blieben am Ende acht Frauen übrig, die ihre Zustimmung gaben, Teil des Projektes zu werden.
Die Künstlerinnen Iona Dutz und Josephine Raab besuchten die betagten Damen zu Hause, stellten Fragen, erzählten und fotografierten. »Für uns war es natürlich sehr spannend, Einblicke in das Leben eines Menschen zu bekommen, der so viel erlebt und gesehen hat. Hundert Jahre Leben weiterlesen →
Vor 100 Jahren wurde eine abgebaute Kiesgrube zum Park umgestaltet, dem heutigen Körnerpark. Was Ressourcenabbau andernorts mit der Landschaft macht, das ist das Thema der Ausstellung „Graben Graben“, die am 8. April in der Galerie im Körnerpark eröffnet wurde. Zehn Künstler zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Landschaften durch Rohstoffgewinnung- und verwertung umgeformt, zerstört oder auch wieder neu gestaltet werden.
So zeigt die Fotoserie »Rohrgebiet« von Henrik Lietmann gigantische Rohrsysteme, die sich durch das gesamte Ruhrgebiet ziehen und wie selbstverständlich zu einem Teil der Landschaft werden. Rohstoffgewinnung verändert Landschaften weiterlesen →
Die »Vereinigung vom Katholischen Apostolat« ist eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, Ordensleuten, Priestern und Laien. Ihre Botschaft ist, dass nicht nur Kleriker berufen sind, sondern dass jeder ein Apostel Gottes sein kann.
Gegründet wurde diese Gemeinschaft von Vinzenz Pallotti, der von 1795-1850 in Rom lebte und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. während des 2. Vatikanischen Konzils heiliggesprochen wurde. Mitglieder dieser Gemeinschaft sind seit 1993 in der Gemeinde St. Christophorus in Neukölln als Seelsorger tätig.
Im Rahmen des Projekts »Kunst in der Kirche« wurde die Zeichnerin Christine Kriegerowski beauftragt, sich mit der Figur dieses Heiligen auseinanderzusetzen. Heiliger Vinzenz weiterlesen →
Wo verbrachten die DDR-Bürger ihren Urlaub? Sonnten sie sich am FKK-Strand auf Hiddensee oder wanderten im Harz? Nicht nur, einige zog es viel weiter weg, auf Weltreise – in den Osten. Von den unvergesslichen Wochen zwischen Balaton, Budapest, Schwarzem Meer und dem Balkangebirge zeugen zahlreiche Postkartengrüße.
Viele davon sind noch bis 28. Mai in der Ausstellung »Hoffentlich hält sich die Bräune« zu sehen, im »Raum B« in der Wildenbruchstraße 4. Hält sich die Bräune? weiterlesen →
»Jeder hat das Recht auf ein ordentliches Bild«, meint Fotograf J. A. Fischer. Seine Idee: Er fotografiert die Menschen aus dem Kiez und macht sie zu einem Teil seines Projektes »MenschenSindWir«. »Kunst ist immer von anderen gemacht, bei mir sind die Menschen die Kunst, ich drücke nur ab«, beschreibt er seine Arbeit.
Die so entstandenen Porträts sind in schwarz-weiß gehalten, damit sich das Auge des Betrachters auf das Gesicht konzentrieren kann. Buntfarbige Kleidung würde dabei nur ablenken. »Es sind die Augen«, sagt Fischer, »auf die als erstes der Blick fallen soll«. Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen weiterlesen →
Es tut sich was im »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« auf dem ehemaligen Gelände der »KINDL«-Brauerei.
Die Eigentümer des Gebäudeensembles, das deutsch-schweizerische Kunstsammler-Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, und die künstlerische Leitung unter der Regie des Schweizer Kurators Thomas Fiedler, mussten sehr hohe Hürden überwinden und starkes Durchhaltevermögen aufbringen, um das ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen.
Im Zuge der umfangreichen Umbaumaßnahmen, die bereits 2012 begonnen hatten, stellte sich heraus, dass das beauftragte Architekturbüro mit der Durchführung des Projekts überfordert war. Im Herbst 2014 wurde schließlich die Notbremse gezogen. Das Architekturbüro »Dr. Krekeler & Partner« übernahm die Planung für die weitere Sanierung des »KINDL«, Entwurf und Konzept des Umbaus stammen von »grisard‘architektur« aus Zürich, dem Architekturbüro von Salome Grisard. Neues vom »KINDL« weiterlesen →
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Das Senioren- heim St.Richard hat jetzt auch eine Malgruppe, die Woche für Woche kleine Kunstwerke auf die Leinwand zaubert.
Zum Erstellen eines von dem Kontinent Afrika inspirierten Bildes, in der bekannten Dreifarben-Technik wird der Pinsel geschwungen. Für schwierigere und detailreiche Motive, sowie für die Erstellung der stimmungsvollen Großstadtsilhouetten kommen Schablonen zum Einsatz. Oder aber es entstehen Collagen, die mit Acrylfarben und Spachtel bearbeitet werden. Kunstpädagogik im Seniorenheim St. Richard weiterlesen →
Eine ungewöhnliche und sehr persönliche Ausstellung ist derzeit im »Museum Neukölln« zu sehen. Die Hamburger Künstlerin Dorothea Koch setzt sich darin vier Jahre nach dem Tod ihrer Mutter mit deren Haus und all den zurückgelassenen Utensilien auseinander, die ihre Mutter und sie selbst ein Leben lang begleitet haben.
Zu sehen sind Dinge, die einen kleinen Eindruck vom bescheidenen Leben der Mutter in dem Haus im Britzer Haselsteig vermitteln: Besteck, Porzellanfigürchen, ein alter Sessel, sogar uralte Rechnungen über den Kauf eines Bettes oder einer Couchgarnitur.
Graphic-Novel-Künstler erzählen Geschichten aus der NS-Zeit
Für junge Menschen rückt der Holocaust in immer weitere Ferne, denn es gibt kaum noch Zeitzeugen, die aus eigener Erfahrung über den Nationalsozialismus und seine Verbrechen berichten könnten. Rassismus und Antisemitismus sind jedoch immer noch virulent. Deshalb wird es immer dringlicher, nach neuen lebendigen Konzepten der Erinnerung zu suchen, die junge Menschen ansprechen.
Mit dem Projekt »Redrawing Stories from the Past«, das derzeit in der »Galerie im Saal- bau« zu sehen ist, haben sich fünf Graphic-Novel-Künstler aus verschiedenen Ländern Europas sowie Schüler aus Chemnitz und Serbien daran gemacht, die gemeinsame Vergangenheit zu erforschen und auf zeitgenös-sische Weise mit den Mitteln des Comics darzustellen.
Die Ausstellung zeigt den Weg des Projekts in drei Phasen. Am Anfang stand die Diskussion. Die Erinnerungen der europäischen Länder sind vielfältig und unter-schiedlich. Wie also könnte ein »europäisches Gedächtnis« aussehen? Comics über schreckliche Zeiten weiterlesen →
Der Kunstraum »t27« ist in die Mainzer Straße gezogen
Der »Kunstraum t27« ist Geschichte. Nach zehn Jahren erhielt der »Kunstverein Neukölln« vom Eigentümer die Kündigung, ein Schick- sal, das auch die anderen Gewerbemieter in der Remise ereilte.
Aber bevor es an den Umzug ging, wurde vom 23. bis 25. Oktober mit Lesungen, Konzerten, Performances und einer letzten Ausstellung von den großzügigen Ausstellungsräumen in der Thomasstraße Ab- schied genommen.
Unzählige sich überlagernde Rechtecke aus Klebeband in unter-schiedlicher Größe und Farbe an den Wänden und auf dem Boden markieren all die Stellen im Raum, an denen in den letzten zehn Jahren Malereien, Zeichnungen, Installationen, Skulpturen, Grafiken gehangen, gestanden oder gelehnt haben. Es ist der Versuch, 108 Ausstellungen mit mehr als 400 Künstlern in Schichten und Über- lagerungen sichtbar zu machen. Wer wollte, konnte sich ein Stück davon mit nach Hause nehmen, denn am Ende des Abends wurden DIN A4-Blatt große Ausschnitte verkauft. Aufbruch zu neuen Ufern weiterlesen →
Ein Stadtporträt der etwas anderen Art ist derzeit in der »Galerie im Körnerpark« anzuschauen. Der Fotograf Ashkan Sahihi hat 375 in Berlin lebende Frauen fotografiert und sie gebeten, einen Fragebogen handschriftlich auszufüllen.
Mit 35 Suchbegriffen legte Ashkan Sahihi zunächst Kategorien fest, nach denen anschließend Berliner Frauen als Fotomodelle gesucht wurden, die beispielsweise in die Kategorien Politikerin oder Lobbyistin, Mutter oder auch Frau in Uniform passen.
Jede Frau wurde bei natürlichem Licht in der Umgebung ihrer Wahl und in der eigenen Kleidung aufgenommen, so dass sie ihrer Individualität volle Geltung verschaffen konnte. So machen diese Fotos auch den Kontext sichtbar, aus dem die Frauen kommen und in dem sie leben. Kleine Details in der Umgebung und der Kleidung geben Hinweise auf kulturellen Hintergrund und Milieu, auf Beruf und Stellung, auf Ort und Zeit. Die Fragebögen, die neben den Porträts hängen, zeigen das Selbstverständnis der Frauen. Berlinerinnen porträtiert weiterlesen →
Rembrandts Radierungen sind erstmals in Deutschland zu sehen
Der »Kulturstiftung Schloss Britz« ist einmal mehr eine kleine Sensation gelungen. Bis zum 21. Februar werden hier über 100 Originalradierungen des großen niederländischen Malers Rembrandt Harmenszoon van Rijn gezeigt. Sie stammen aus der Privatsammlung des Rembrandt-Kenners Jaap Mulders und sind das erste Mal außerhalb der Niederlande zu sehen.
Rembrandt zählt zu den bedeutendsten Malern Europas. Würde er heute leben, wäre er Fotograf, sagte Jaap Mulders in seinem Grußwort. Die vielen Selbstbildnisse, bei denen er die mimische Vielfalt erforschte und auch vor Grimassen nicht zurückschreckte, muten an wie moderne Selfies. Die Porträts oder Straßenszenen wirken wie beiläufig aufgenommene Schnappschüsse, und das Spiel mit Licht und Schatten, bei dem die eine Seite des Kopfes in Licht getaucht ist, die andere dagegen fast ganz im Schatten bleibt, ist als »Rembrandt-Licht« ein gebräuchlicher Effekt in der modernen Porträtfotografie. »Und auch Photoshop hat er erfunden«, verkündete Mulders augenzwinkernd, »denn gelegentlich hat er seine Druckplatten einfach überarbeitet, und die Drucke dann als neue Kunstwerke verkauft.« Realität statt Schönheit weiterlesen →
Spannung, die sich entlädt, die explodiert und dabei Neues entstehen lässt, das ist im weitesten Sinne die Thematik, mit der sich die beiden Neuköllner Künstlerinnen Cathérine Kuebel und Sabine Ammer befassen. »Beben« haben sie ihre Ausstellung genannt, die noch bis zum 1. November in der Galerie im Saalbau zu sehen ist.
Dabei ist der Begriff des »Bebens« sehr weit gespannt. In Ideenräumen beleuchten sie die verschiedenen Aspekte des Bebens. Den Mittelpunkt des hinteren Raumes bildet ein ziemlich naturgetreu gestaltetes Herz, dessen Pochen auch als Beben verstanden werden kann.
»KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« im Zeichen der Musik. An drei aufeinanderfolgenden Samstagen präsentierte die Neuköllner Künstlergruppe »Quiet Cue« ein speziell auf die akustischen und atmosphärischen Besonderheiten des 20 Meter hohen Kesselhauses zugeschnittenes Musikprogramm. Seit sechs Jahren gestaltet »Quiet Cue« in der Flughafenstraße 38 ein kontinuierlich fortlaufendes und weltweit wahrgenommenes Musik-, Sound-, Performance-, Intermedia-Programm. Musik im Kesselhaus weiterlesen →
Der Berliner Aktionskünstler Klaus Domass nähert sich dem Biotop Kneipe auf künstlerische Weise. Das normale Kneipenleben endet bei ihm in einem Abendmahl der besonderen Art. Ein Symbol für Abschied und Neubeginn und keine religiöse Anspielung.
Nun ist es wieder leer, das Kesselhaus auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei. Still und heimlich wurde das kleine gelb-rote Sportflugzeug, das die letzten Monate dort im Rahmen der Kunst-Installation »Kitfox Experimental« des Schweizer Künstlers Roman Signer kopfüber von der Decke hing, wieder abgebaut und seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Laut Andreas Fiedler, Kurator des »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst«, fliegt es nun wieder über die Schweizer Berge. Klanginstallationen im »KINDL« weiterlesen →
Den besonderen Augenblick, den es lohnt festzuhalten, den suchte schon Faust und wollte dafür sogar seine Seele verkaufen. Soweit sind die Mitglieder der Karower Malgruppe vermutlich nicht gegangen. Unter dem Titel »Augenblicke festgehalten« zeigen sechs Malerinnen und ein Maler in der Helene-Nathan-Bibliothek ihre besonderen Momente.
Passender hätte der Ausstellungsort nicht gewählt werden können. Denn es geht um Gärten in der Galerie im Körnerpark, am Rande eines der schönsten Parks in Neukölln. In Zeichnungen, Videofilmen und Skulpturen zeigen acht Künstler ihre Vorstellungen des Gartens als Ort des Verweilens, des Rückzugs oder auch der Inszenierung.
So zeigen die von Barbara Eitel geschaffenen farbenfrohen hölzernen Ornamente auf dem Boden den »Vorgarten« als Inszenierung eines erweiterten Wohnzimmers am Übergang zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum. Der Garten wird hier zu einer Form der Selbstdarstellung.
Wie sehen Kinder ihre Welt? Was sind ihre Träume, ihre Ängste, worauf sind sie stolz? 15 Kinder aus dem indischen Punjab erzählen in Geschichten und Fotografien von ihrer eigenen Erlebniswelt, ihrer Familie, ihrem Dorf.
Die Berliner Fotografin und Regisseurin Sarah Sandring, die das Projekt initiierte, unterstützte die Kinder mit Workshops, in denen sie lernten, ihre eigene Sicht darzustellen und ihre Gefühle auszudrücken. Wenn die Fotos fertig waren, schrieben sie Texte dazu, so dass ein fotografisches Tagebuch entstand.
Die Ausstellung »Picturing me«, die am 26. Juni in der »Galerie im Saalbau« eröffnet wurde, zeigt das Portrait des Dorfes Chotian im Norden Indiens. Schicksale aus dem Punjab weiterlesen →
Mit seinen 24 Jahren hat der Düsseldorfer Künstler und Autor Robin Schicha schon einiges erreicht: Er hat zahlreiche Preise gewonnen, darunter den Begabtenförderpreis für Kunst der Stadt Essen. Er hat vier Bücher illustriert und bereits mehr als zehn Ausstellungen hinter sich.
Seine aktuelle Schau befindet sich in der Helene-Nathan-Bibliothek in den »Neukölln Arcaden« und läuft noch bis zum 15. August 2015.
In farbenfrohen Bil- derserien interpre- tiert Schicha klas- sische Werke des Malers Carl Spitzweg mit modernen Figuren. Ein Ein Mann sieht bunt weiterlesen →
Zersprungene Glasvitrinen, leere Podeste, in der Ausstellung »Reklamiertes Glück« in der Galerie im Saalbau ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Künstler Jonas Paul Wilisch beschäftigt sich hier mit den eher ungewöhnlichen Formen des Zeigens oder Verbergens von Kunstobjekten und spielt so mit den Erwartungen der Besucher.
Auf den ersten Blick sind in einem der Räume nur leere Podeste zu sehen ohne das erwartete Ausstellungsstück. Erst bei genauerem Hinsehen fallen die Spiegel dahinter auf. Und hier – im Spiegel – sind dann auch die Objekte zu sehen oder mehr zu erahnen, die sich im Innern der Säulen verbergen: Vasen, Teller, Krüge und Tassen, die der Künstler aus auf der Straße gefundenen Scherben neu zusammengesetzt hat. Das tatsächliche Aussehen der ausgestellten Objekte erschließt sich in einer Serie von Postkarten. Realität im Spiegel weiterlesen →
Sich als Zeitgenosse in einem Museum wiederzufinden, ist eher selten. Im »Museum Neukölln« ist aber genau das der Fall, denn in der neuen Ausstellung »Die sieben Tische« geht es um die Darstellung der Alltagskultur im heutigen Neukölln. Dafür hat das Museumsteam in Neuköllner Wohnungen gefilmt, während dort gekocht und mit Gästen gegessen wurde. Tische, Stühle und das Geschirr haben die Gastgeber anschließend dem Museum für die Dauer der Ausstellung bis zum 30. Dezember zur Verfügung gestellt.
Tagsüber malt er, denn Malerei braucht Licht. Nachts entstehen seine Tuschezeichnungen. Was er unterwegs sieht, hält er als Schwarzweißfotos mit einer analogen Kamera fest, die nächt- lichen Spaziergänge dagegen dokumentiert er mit einer Handy-kamera.
Eike Laeuen nähert sich seinen Sujets auf vielfältige Weise. Einen Ausschnitt seiner Arbeiten zeigt die Galerie im Saalbau in der Aus- stellung »Nacht und Tag« noch bis zum 3. Mai 2015. Bei »Nacht und Tag« weiterlesen →
»Cogito ergo sum – ich denke, also bin ich« lautet der berühmte Satz von René Descartes, der das subjektive Erkennen als Beweis der menschlichen Existenz betrachtet. „ergo sum – also bin ich!“ lautet der Titel der Ausstellung in der Galerie im Saalbau, in der die Malerin Emel Geris ihre Sicht auf das menschliche Dasein präsentiert.
Die Bilder von Emel Geris sind surreale Gedankencollagen, die sich einer festen Interpretation entzie- hen. Farbenprächtige, wohnzim-merartige Innenräume geben den Blick frei auf eine geheimnisvolle Außenwelt. Die immer wieder-kehrende Figur einer Frau ist auf wenige Merkmale reduziert, ein Kopf, eine Hand, die eine Feder führt oder einen Blumenstrauß hält, ein Schnürstiefel, der kraftvoll auftritt. Auf anderen Bildern sind die Figuren nur noch Strichmännchen, die auseinander stieben. Ergo sum – also bin ich weiterlesen →