Hoffnung, das ist immer so ein unsicheres Ding. Und trotzdem lässt die Hoffnung auf Veränderung zum Guten das Leben erträglicher erscheinen.
Der Wunsch nach Frieden in der Welt, nach einem menschenfreundlichen Klima, nach Wohlstand, nach guter staatlicher Fürsorge, nach guter Bildung, die Reihe ließe sich ohne Ende fortsetzen.
Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft setzt jedoch voraus, dass wir daran arbeiten. Gemeint ist damit, dass wir uns mit steter Wachsamkeit und eigenem Handeln dafür engagieren, diese Hoffnung umzusetzen oder daran zu arbeiten, dass Folgegenerationen dieses Handeln fortsetzen.
Dazu gehört auch ein ständiges Mahnen und der Blick in den Spiegel, ob das eigene Handeln auch noch den eigenen Idealen entspricht. Das klingt anstrengend, ist es auch. Aber ich glaube, dass es unerlässlich ist.
Von der Haushaltssperre des Senats sind die Bezirke massiv betroffen. Etwa zehn Prozent weniger Geld steht der Verwaltung zur Verfügung. Pikanterweise sind von den Einsparungsmaßnahmen auch Kinder, Jugend und Kultur betroffen. Gerade der Schulbereich war schon zur Coronazeit extrem gebeutelt. Schulschließungen waren an der Tagesordnung. Später wurde dies als Fehler erkannt. Die Folgewirkungen für Kinder und Jugendliche waren dramatisch.
Und nun wird wieder laut über Einsparungen in diesem Bereich geredet. Dazu gehört gehörig viel Mut und Ignoranz denjenigen gegenüber, die sich nicht wehren können. Und eines Tages wird mit Entsetzen über kriminelle Jugendliche berichtet, die möglicherweise bei extremen Gruppierungen mitmischen und gesellschaftlichen Schaden anrichten.
Um das zu verhindern, sollte dort kein Geld gespart werden. Die Rechnung des Sparens wird hoch.
Die Stadt ächzt unter dem Klimawandel, Bildung und Pflege sind am Limit, weil nicht genügend Menschen in diesen Berufen arbeiten wollen, die Öffis funktionieren nicht, weil auch hier das Personal fehlt. Die Digitalisierung kommt nicht voran, ebenso wenig wie die Verwaltungsreform.
Aber statt sich mit aller Kraft diesen Problemen zu widmen, geht es vorwiegend um die Abwehr von Migration. Dabei löst das kein einziges Problem.
Es ist nicht trivial, tausende Menschen unterzubringen in einer Stadt, die von massivem Wohnungsmangel betroffen ist, und die Sorgen der Anwohner sollten ernstgenommen werden.
Aber das kann auch in weniger schrillen Tönen verhandelt werden, ohne Hass und rassistische Hetze. Dazu gehört auch, den Blick auf die Chancen zu lenken, die Menschen dieser Gesellschaft bieten können, die die Kraft und den Mut aufgebracht haben, es unter widrigsten Umständen bis hierher zu schaffen.
Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.
Die Ilsestraße wird bald Fahrradstraße und Einbahnstraße zugleich. Das wird zur Folge haben, dass kreuzende Radfahrende im Berufsverkehr nun nicht mehr bis zu fünf Minuten auf die Möglichkeit, die Ilsestraße zu queren, warten müssen – hoffentlich jedenfalls. Zumindest wird es keine »Vollsperrungen« durch sich begegnende SUVs, die nicht aneinander vorbei kommen, mehr geben. Das wird das Vorankommen im Straßenverkehr mehr oder weniger verbessern, sofern die weiteren geplanten Maßnahmen nicht dazu beitragen, dass die hier im Kiez nicht unbedingt einfache Parkplatzsuche erschwert wird. Eines ist jedenfalls sicher: Die Gegend wird verkehrsmäßig deutlich fahrradfreundlicher.Es bleibt zu hoffen, dass sich der Fahrradverkehr wieder vom Gehweg auf die Straße verlagert, davon würden endlich auch mal die Fußgänger profitieren.
Sport mit hohen Einschaltquoten ist männlich, kraftvoll, meist schön anzusehen und teuer. Die Gagen, die dort bezahlt werden, lassen den Nomalbürger erblassen.
Dahinter sitzt eine Lobby. Eine Lobby, die andere Gruppen ausblendet. Das sind Frauen, Queere, Menschen mit Einschränkungen. Und wenn dann eine der Gruppen, beispielsweise Frauen im Fußball, es geschafft hat, eine Europa- oder Weltmeisterschaft zu spielen, sind sie deutlich unterbezahlt. Sie erhalten lediglich einen Bruchteil der Gagen, die ihre männlichen Kollegen mit aller Selbstverständlichkeit erhalten und kein Mensch stößt sich daran.
Vielleicht sind es patriarchalische Strukturen, die sich an dieser Stelle widerspiegeln, vielleicht ist es die Ausgrenzung, von der die oben genannten Gruppen schon immer betroffen waren. Auf jeden Fall ist es Zeit, dass sich hier etwas ändert.
Es gibt eine gute Nachricht: Die Kiez und Kneipe wird es weiterhin geben. Die vielleicht nicht so gute Nachricht, wenigstens auf den ersten Bick ist die Tatsache, dass die Redaktion nicht mehr in der Schillerpromenade 31 sitzt. Wir sind umgezogen.Die erste Produktion außerhalb des Schillerkiezes fand in der Jonasstraße 23 statt. Schade ist, dass hier kein Publikumsverkehr stattfinden kann.
Aber jede Veränderung hat auch etwas Positives: Da die Miete nicht mehr tragbar war, können diese Kosten eingespart werden. Das gewährleistet den Fortbestand der Zeitung.
Durch den fehlenden Publikumsverkehr werden wir dazu übergehen, ein Mal im Monat eine öffentliche Redaktionssitzung stattfinden zu lassen. Termin und Ort werden in der jeweiligen Ausgabe der Kiez und Kneipe bekanntgegeben.
Das ist auch eine gute Gelegenheit für interessierte zukünftige Redaktionssmitglieder, sich über die Kiez und Kneipe zu informieren.
Insgesamt ist die Karl-Marx-Straße aus dem Baustellendasein noch nicht heraus und erweckt noch nicht den vollständigen Eindruck eines Boulevards mit einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe. Mit der für 2024 geplanten Eröffnung des »Kalle« an der Karl-Marx-und Donaustraße scheint Bewegung in die Gewerbelandschaft zu kommen. Auf jeden Fall belegen Geschäfte das Erdgeschoss. Seit die Zukunft von Karstadt unklar ist, macht sich ein umgestaltetes Haus vielleicht gut. Das ändert nichts daran, dass insgesamt die Gewerbemieten steigen und Geschäfte wegen drastischer Mieterhöhung schließen müssen, wie es der »Pappelreihe« im Schillerkiez passiert ist. Diese Mieten unterliegen keinen Begrenzungen. So ist weiterhin mit dem Verschwinden von Geschäften und Fluktuationen in den Angeboten zu rechnen, insbesondere wenn Investoren Häuser aufkaufen.
Bundesweit stehen nach den entsetzlichen Enthüllungen über rechtsradikale Umsturzpläne und für die Deportation von 20 Prozent der deutschen Bevölkerung nach einer angestrebten »Machtergreifung« weiterhin starke Demonstrationen an. Ein klares Ja zur Demokratie, ein klares Ja zu kreativer Vielfalt, das gewinnt an Kraft. Es kommt jetzt darauf an, diese aus der Mitte der Gesellschaft kommende Gemeinsamkeit weiter zu tragen. Ohne kritische Fragen geht das nicht, vor allem, wenn die brennende soziale Frage ausgeblendet wird. Diese Frage verlangt nach Gerechtigkeit, sie erwartet konkrete Antworten, auch nach sozialem Ausgleich. Und nach einer sozialen Antwort auf die Klimakrise. Und nach dem Wunsch friedlicher Sicherheit. Alles auf einmal lässt sich allenfalls schrittweise verwirklichen, doch nur, wenn alle demokratischen Parteien es ernst nehmen mit ihren Versprechungen für eine bessere Zukunft. Die radikale Rechte beschwört Angst, das demokratische Spektrum kann positive Zuversicht wecken.
Seit mehr als 100 Jahren gibt es den Internationalen Frauentag. Seither gehen Frauen immer am 8. März auf die Straße, um für ihre Rechte einzutreten.
Die Themen sind vielfältig: Es geht um bessere Arbeitsbedingungen in den klassischen Frauenberufen, denn dort wird schlecht bezahlt und viel erwartet. Es geht aber auch um häusliche Gewalt. Rund 80 Prozent dieser Opfer sind weiblich. Das hat mit einer verbreiteten Verachtung gegenüber Frauen zu tun.
Auch wenn inzwischen mehr Mädchen studieren und ihren Master machen, so sieht es bei den Doktortiteln deutlich dünner aus.
Und wie geht es den alleinerziehenden Müttern? Die stehen an der unteren Stelle der Einkommensleiter. Womöglich müssen sie sich noch anhören, dass sie, wenn sie arbeiten, Rabenmütter seien.
Es ist trotz allem viel von Frauen hinsichtlich der Gleichberechtigung geschafft worden, aber es gibt noch viel zu tun. Und, von allein kommt nichts.
Der Anstieg der Räumungsklagen in Neukölln um 30 Prozent zeigt, wie sehr die Menschen zunehmend unter den explodierenden Mieten leiden. Der Zusammenhang mit der weiterhin wachsenden Armut vieler Menschen ist deutlich. Sie geraten in die Zwickmühle, die Lebenshaltungskosten zu bestreiten und die steigenden Mieten aufzufangen. Selbst wenn die Grundsicherung die Miete abdeckt, reicht es oftmals nicht zum Leben. Für die hier investierenden Mietspekulanten bietet sich die Möglichkeit, Sozialmieter loszuwerden und die Wohnungen profitabler zu vermieten.
Dagegen hilft nur eine deutliche Verpflichtung der Vermieter, die Mietenden in ihren Wohnungen zu lassen, nachdem mit staatlicher Hilfe die Mietschulden ausgeglichen werden konnten und die Räumungen auszusetzen. Eine gesetzliche Grundlage dazu gibt es derzeit nicht. Sie muss erkämpft werden, auch durch weitere Vernetzung der Mietenden und durch Druck von Demonstrationen.
Explodierende Mieten, in die Höhe schießende Energiekosten, wachsende Preise für Lebensmittel: Der Griff in den Geldbeutel der erwerbstätigen und erwerbslosen Menschen und ihrer Kinder nimmt weiter zu, ob aller scheinbaren »Erleichterungen«. Es mangelt ebenfalls an ausreichender Gesundheitsversorgung, das Personal in den Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen arbeitet über die Belastungsgrenze hinaus. Alles ist nicht an den Menschen, sondern an Profiten orientiert.
Dagegen hilft nur Gegenwehr. Die Gewerkschaften stehen weiterhin bereit dafür und die Basis verlangt nach mehr. Auch 2024 wird ein Jahr des Kampfes und der Streiks sein. Im Gesundheitswesen hat sich gezeigt, dass Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, besserer Bezahlung und besserer Ausbildung nicht nur Tarifkonflikte sind, sondern politische Signale setzen. Menschen zählen mehr als Profite.
Politik und Stadtplanung sowie die Bürgerinnen und Bürger stehen vor großen Herausforderungen, wenn es um Verkehrskonzepte für den Bezirk und seine Kieze geht. Immer mehr Kiezblocks werden eingerichtet und eingefordert. Das Auto ist im fließenden Verkehr durch verstopfte Straßen und als ruhender Verkehr allgegenwärtig. In den Wohnvierteln werden die Gehsteige ausgiebig zum Fahrradfahren benutzt. Menschen, die zu Fuß gehen, nehmen daran Anstoß. Viele Straßen sind an den Bordsteinen nicht barrierefrei. Es wird viel Zeit in Anspruch nehmen, um die geöffnete »Verkehrsbüchse« mit ihrer Präferenz für den motorisierten Verkehr unter Kontrolle zu bringen und dabei den technischen Fortschritt klimagerecht zu gestalten. Erhebliche finanzielle Mittel sind erforderlich. Sie sollten nicht in den Bau von immer mehr großen Straßen investiert werden.
Demonstrationen für eine friedliche Lösung des Konfliktes im Nahen Osten, der nun wieder zum offenen Krieg wird, die Solidarität mit Israel, die Forderung nach der endgültigen »Zwei Staaten Lösung« mit einem unabhängigen Palästina in Gaza und im Westjordanland, alle Ablehnung von Gewalt, ja das könnte wirksam sein. Den Terror hier in das Land zu tragen, jüdische Menschen durch Anschläge zu bedrohen, mehr denn je, und auf Neuköllner Straßen gewalttätig zu werden, das fördert keine Sympathie für die palästinensische Seite. Es fehlte bei diesen Demonstrationen vor allem an einer klaren Distanzierung gegen den Terror und die Geiselnahme durch die Hamas.
Der so starke Angriff auf den völkerrechtlich garantierten Staat Israel führt jetzt leider zu einer umso kräftigeren Reaktion. Alle Angriffe von arabischer Seite haben seit der Gründung des Staates Israels stets zum israelischen Sieg und zu besetzten Gebieten geführt. Es ist kein Ende in Sicht.
Die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung hatte die schwere Entscheidung zu fällen, einen Haushalt zu verabschieden, der gewaltige Einbußen vor allem im Kinder- und Jugendbereich, doch auch in anderen Bereichen bedeutet. Wäre kein eigener Haushalt verabschiedet worden, hätte der Senat die Hoheit übernommen und eine Zwangsverwaltung des Bezirkshaushaltes eingeleitet. Die äußerst drastischen Einsparungen würden die Menschen im Bezirk deutlich spüren, denen es jetzt schon stark mangelt. Neukölln hätte seinen eigenen Handlungsspielraum vollständig verloren, damit auch die Möglichkeit, so bürgernah wie möglich zu handeln. Schließlich bietet ein handlungsfähiger Bezirk die besten Chancen auf Bürgernähe.
Es blieb jedoch nur der Biss in den sauren Sparapfel. Ein Rückerwerb der Stadtrechte als eigene Kommune würde scheitern. Was bleibt, ist der weitere Protest auch außerhalb der Parlamente, auf der Straße.
Was Schule leisten kann, leistet sie. Jedoch erscheint sie wie der Nürnberger Trichter, in den Wissen geschüttet wird und das, was herauskommt über die Zukunft der Lernenden entscheidet. Während die jungen Menschen, die eine häusliche Förderung haben, damit keine Probleme haben, sieht es bei denjenigen, die aus sozial angespannten Verhältnissen kommen, deutlich schlechter aus. Hier greift das Talentscouting. Durch die Suche nach den Fähigkeiten bei jungen Menschen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, gehen die Mitarbeiter weit über das hinaus, was Schule leisten kann. Jeder hat besondere Fähigkeiten, die gefunden und gefördert werden müssen. Denn damit wird Chancengleichheit geschaffen. Das ist in Neukölln deutlich erwünscht, und die Hoffnung besteht, dass bundesweit ein Talentscouting durchgeführt wird.
Wenn ein Kind geboren wird, so ist das immer wieder ein Wunder, die Freude ist meist groß. Doch bald müssen Mutter und Vater feststellen, dass nichts mehr so ist, wie es mal war. Darauf kann sich auch keiner vorbereiten. Um diesen Umbruch gut zu bewerkstelligen, gibt es Familienzentren. Hier können sich Eltern austauschen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Kinder können zu Gleichaltrigen Kontakt aufnehmen und sich erstmals erproben. Früher gab es keine solchen Zentren, und es war duchaus schwieriger für Eltern, mit der neuen Situation umzugehen.
Nun wird in Erwägung gezogen, das »Shehrazad«, das nur für Mütter und deren Kinder zugänglich ist, zu schließen. Das hört sich nach einer Rolle rückwärts in die Steinzeit der Erziehung an.
Der neue Senat stellt den Bezirken weniger Geld zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Es sollte gut überlegt werden, ob das sinnvoll ist.
Hundert Millionen mehr für die Bezirke, Donnerwetter! Wird das denn reichen, um in allen Bezirken Berlins eine soziale und klimaneutrale Zukunft zu gestalten? Wohl eher nicht. Der aktuelle von der CDU geführte Senat verfolgt offenbar ein anderes, rückwärts gerichtetes Konzept.
In zwei wichtigen Positionen sitzen Menschen, die aus der freien Marktwirtschaft kommen. Finanzsenator Evers hat sich seine Lorbeeren bereits als Unternehmensberater verdient, Verkehrssenatorin Schreiner kennt sich mit Kreuzfahrten aus. Zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen der SPD setzen sie auf die Fortschreibung einer neoliberalen Politik und wollen an die Bezirke jetzt das Geld mit der Gießkanne verteilen.
Aus allen Wolken fallen wir Bürgerinnen und Bürger nicht. Wir haben den Fallschirm des Protestes dabei, der sich nicht auf Brandbriefe beschränken, sondern zunehmend auf die Straße führen wird.
Die Mühlen der Strafverfolgungsbehörden mahlen langsam bei der Aufklärung des Rechten Terrors. Bevor Verfahren vor Gericht beginnen, können Jahre vergehen, und sie enden dann oft auch noch mit Freispruch.
Sehr viel schneller geht es in Sachen »Klimakleber«. Bereits Ende April gab es laut Medienberichten knapp 3.000 Ermittlungsverfahren, 800 Verdächtige, 300.000 Arbeitsstunden bei der Polizei und 13 vollauf beschäftigte Ermittler bei der Kriminalpolizei. Inzwischen ist es auf Anweisung der Bundesanwaltschaft zu bundesweiten Razzien gekommen mit dem »Verdacht auf eine kriminelle Vereinigung«.
Die jungen Aktivistinnen und Aktivisten der »Letzten Generation« stehen unter massivem Druck. Sie werden ihre gesellschaftlich stark umstrittenen Aktionen jedoch fortsetzen.
Offenbar wirft die Justiz zwei verschiedene Augen auf politische Bewegungen. Die Stadt Hannover sucht dagegen im Dialog eine Verständigung.
Ein langer Weg liegt vor der Gesellschaft, um Obdachlosigkeit zu beenden. Bezahlbare Wohnungen werden benötigt und Geld für Menschen, die in Krisen geraten und Unterstützung brauchen. »Housing First« ist eine große Herausforderung. Bis 2030 soll es keine Obdachlosigkeit mehr geben, fordern politisch bewegte Menschen, um die Misere zu beenden.
Es wird sich zeigen, wie der neue Senat sich dieser Herausforderung stellt.Versprochen wird weiterhin Soziales. Mehr Wohnungen natürlich sowieso. Davon haben die Berlinerinnen und Berliner allerdings schon viel gehört und praktisch nichts erfahren.
Für unsere tief gespaltene Stadtgesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich weiter klafft, ist es wenig hilfreich, Menschen ohne Wohnung als Problem darzustellen und gegen andere Wohnungssuchende auszuspielen. Schließlich geht es für alle um ein gutes Leben und eine gute Arbeit für gutes Geld.
Es wird Zeit, nicht nur zu kritisieren sondern auch positiv hervorzuheben. Der Verein »Freunde Neuköllns« konnte vor Kurzem mit Stolz sein 40jähriges Jubiläum feiern.
Das sind 40 Jahre kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit am Denkmalschutz, Förderung der Kultur im Bezirk und Städtepartnerschaften.
Zeitgemäßer sind sicherlich die vielen Initiativen, die sich projektartig und befristet bilden, um ein kurzfristiges Ziel zu erreichen.
Sie haben ihre Berechtigung, sind auch sinnvoll, zielen aber nur auf ein Ergebnis.
Die »Freunde Neuköllns« hingegen pflegen eine Tradition, bieten über den Verein hinaus einen Kreis von Freunden, vielleicht kann von Familienersatz im Positiven gesprochen werden. Jeder hat hier seine Verantwortung, und das dauerhaft.
Feiern und gemeinsames Erleben sind nicht zu unterschätzen: Wer würde nicht gerne die Städte besuchen, deren Partner Neukölln ist?
Die Plätze der Kommunikation in den alten Berliner Eckkneipen verschwinden weiter. Entweder werden sie aus Altersgründen und einem fehlenden Nachfolger geschlossen oder die Erhöhung der Miete erschlägt ihre Existenz.
Dabei sind diese Orte so wichtig: Einer hilft dem anderen, sei es beim Ausfüllen von Formularen oder durch handwerkliche Unterstützung in der eigenen Wohnung.
Das können die Schicki-Micki-Restaurants und Bars nicht leisten. Sie bieten zwar teures Essen und gepflegten Wein, aber keinen Platz zum Heimischsein und für die alltägliche Kommunikation. Es soll sie geben, aber doch nicht nur!
Leider kann ich nicht ausrechnen. wie viel Bier die Neuköllner trinken müssten, um die Eckkneipen zu erhalten, aber ich glaube nicht, dass sie es schaffen. Schade um die vielen Spiele, die dort stattfinden, traurig, dass die Frage vom Kneipenwirt nach dem Wohlergehen nicht mehr kommen wird. Dramatisch ist der Verlust der vielen fröhlichen Stunden. und Runden.
Die einen verschusseln ihr Mobiltelefon zwischen Käsekisten, andere legen die Schlüssel in den Kühlschrank, suchen ständig ihre Brille oder verwechseln Worte. Zugegebenermaßen können das Begleiterscheinungen des Alterns sein, sind es jedoch nicht zwangsläufig.
OK, dazu muss niemand alt werden, das können jüngere Menschen auch. Fakt ist, eben auch nicht richtig bei der Sache zu sein, das eine zu tun und an etwas anderes zu denken. Mangelnde Konzentration, Altersvergesslichkeit oder einfach Stress pur erzeugen ähnliche Erscheinungen. Also, vielleicht einfach mal kurz Luft holen, etwas Schönes anschauen und kurz innehalten.
Anstatt sich übereinander aufzuregen, für konfus, senil oder einfach blöde zu halten und das leidige »Jeder gegen jeden« zu bedienen, könnten wir uns gemeinsam einfach helfen und über diese Slapsticks lachen. Bei Charlie Chaplin, Loriot, Herricht & Preil klappt‘s doch auch!
Während der sogenannten Rauhnächte vom 21.12. bis 06.01. eines jeden Jahres sollen der Legende nach die Naturgesetze außer Kraft gesetzt und die Tore zur »anderen Welt« geöffnet sein, durch die böse Geister auf die Erde gelangen. Deshalb wurden in früheren Zeiten die Häuser ausgeräuchert, um die Geistergäste zu vertreiben. Zusätzlich hat sich der Brauch verankert, Radau zu machen und lautstark zu knallen, damit sich die Geister erschrecken und gar nicht erst auf die Erde trauen.
Für viele ist es auch eine willkommene Gelegenheit, Aggressionen loszuwerden.
Allerdings ist in der Neuzeit völlig unverständlich, weswegen sprengstoffartige Böller auf Menschen, Tiere und Gegenstände, in Wohnungen oder unter Autos geworfen werden, großen Schaden anrichten und andere Lebewesen traumatisieren.
Böse Geister zu vertreiben und gleichzeitig das Neue Jahr zu begrüßen, sollte doch eine freudige Angelegenheit sein und kein kriegsähnlicher Zustand.
Wer Aggressionen loswerden will, dem sei geraten: Macht Sport!
Wohnungslose Menschen, die sich mit Corona infizieren, haben immer noch keinen Zugang zu geschützten, warmen Aufenthaltsorten. Die Furcht vor Ansteckung ist verständlich, die Ausgrenzung nicht.
Artikel 2, Absatz 2 unseres Grundgesetzes besagt dazu: »Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.« Ach, und Wohnungslose haben diese Rechte nicht? Sie sind Menschen!
Wir diskutieren im Rahmen der kommenden Hitzewellen über in der Stadt verteilte Kühlzelte. Warum werden keine Krankenzelte für coronainfizierte Menschen ohne Wohnung aufgebaut?
Schön wäre, wenn Politik und Wirtschaft sich mal zusammensetzen würden und nicht nur über Privatisierung im Gesundheitsbereich berieten. Wenn schon »Housing First« schwer machbar ist, muss wenigstens »Health First« umzusetzen sein!
Neukölln ist bunt. Neukölln ist vielseitig. Neukölln ist widersprüchlich. Neukölln ist Sport. Neukölln ist Kunst.
Von Hipster-Hochburg bis kriminelles Outback sind alle Prädikate vertreten.
Eingeborene Neuköllner, ja, es gibt sie, sehen ihren Bezirk nicht durch die rosarote Brille, verdammen ihn auch nicht und möchten nirgend woanders wohnen. Es sei denn, die steigenden Mietkosten zwingen sie dazu. Neukölln ist Gentrifizierung.
Nun steigen die Energiekosten. Neukölln wird kalt.
Neukölln kann Solidarität. Neukölln rückt zusammen. Neuköllner helfen Neuköllnern.
Lasst uns gemeinsam durch die Krisen schlittern und zusammenhalten.
Neukölln ist überall!
Endlich wieder Konzerte auf dem Vorfeld des Tempelhofer-Feld-Gebäudes.
Die »Toten Hosen« und »Die Ärzte« begeisterten im August Zehntausende Menschen. Etliche Anwohner waren nicht ganz so begeistert.
Sowohl in Neukölln als auch in Tempelhof fühlten sich einige in ihrer Nachtruhe gestört. Andere freuten sich, dass sie auf dem Balkon sitzend der Musik lauschen konnten und schwelgten in jahrzehntealten Erinnerungen oder lümmelten samt Picknick auf den Wiesen des Tempelhofer Feldes herum.
In großen Städten war es noch nie wirklich ruhig und spannungsfrei. In Berlin leben und ländliche Ruhe haben wollen geht nun mal nicht. Und, für uns Neuköllner‚ mal zu Erinnerung: In Rixdorf war schon immer Musike!
Wohnraum, soziale Infrastruktur, Grün-, Frei- und Sportflächen, ausgewogene Verkehrsplanung, Natur- und Artenschutz, Energieeffizienz, Handel und Gewerbe sowie den allem zugrundegelegten Gedanken der Klimaresilienz auf begrenzten Flächen unter einen Hut zu bringen, ist alles andere als leicht.
Eingedenk dessen, dass 80 Prozent der Berliner Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, gebietet die pure Logik, Berlin zur Stadt der preisgünstigen Mieten zu machen. Das gekippte Vorkaufsrecht zum Erhalt preisgünstigen Wohnraums ist dabei alles andere als hilfreich. Leerstehender, überteuerter Wohnraum nutzt nur renditeorientierten Konsortien. Bauen, bauen, bauen bis es quietscht ist angesichts knapper werdender Baustoffe weder möglich noch zielführend.
Baubranche und Banken müssen umdenken, wenn der soziale Friede erhalten bleiben soll.
Zu bedenken wäre möglicherweise umstrukturierter Wohnungsbau mit Erbbaupacht und langfristiger, daran gekoppelter Mischfinanzierung.
haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Im Jahr 2019 wurden so viele Bäume gefällt wie nie, auch auf Grund mangelnder Pflege und entstandener Baum-Krankheiten.
Nachpflanzungen, die bereits unter Trockenstress aufwachsen, sind diesbezüglich zwar widerstandsfähiger, entwickeln sich jedoch langsamer, verbleiben länger in den Baumschulen. Ob die jungen Bäume trotz anschließender drei- bis fünfjähriger Bewässerung im Straßenraum stabil anwachsen, bleibt fraglich. Zusätzliche Pflanzungen von Bodendeckern oder Hecken könnten trotz sinkenden Grundwasserspiegels hilfreich sein, vor allem bei größeren Baumscheiben. Stadtklimafeste, nicht einheimische Baumarten sind in der Erprobung. Ob sie mit dem vorhandenen Boden zurecht kommen werden, bleibt abzuwarten.
Wichtig ist, dass alle Bäume zukünftig sorgfältiger gepflegt werden, wenn sie uns weiterhin Kühlung, Schadstoffbindung und Sauerstoff schenken sollen!
Obwohl der Umsatz im Buchhandel wieder steigt, haben sich die Lesegewohnheiten vieler, meist junger Menschen, verändert.
Zusammenhängende Texte oder gar Bücher zu lesen ist durch das vermehrte Lesen von Kurznachrichten in sozialen Netzwerken und auf dem Mobiltelefon ziemlich aus der Mode gekommen.
Laut einer Studie des Institutes zur Qualitätssicherung im Bildungswesen (IQB) erfüllt jeder fünfte Viertklässler die Mindeststandards der Rechtschreibung nicht. Auch Leseschwäche ist die Folge.
Lehrer und Professoren geben inzwischen Rückmeldungen, dass viele Schüler und Studenten literarische und wissenschaftliche Texte nicht mehr verstehen würden und oftmals nicht in der Lage seien, argumentative Texte zu verfassen.
Abendliches Vorlesen, Unterstützung durch Lesepaten und Bücher als Geschenke könnten helfen!
Der durch homo sapiens-Pfoten beschleunigte Klimawandel wird zwar von einigen immer noch geleugnet, findet allerdings trotzdem statt. Grünanlagen verdursten, neu gepflanzte Bäume wachsen schlecht an, nicht nur menschliche Kreisläufe brechen zusammen, Viren feiern Siegeszüge.
Unser Verbraucherverhalten ändert sich nur langsam, bei einigen bewusst, bei anderen notgedrungen, je nach Geldbeutel verkraftbar oder ein Desaster. Ökologische Gegebenheiten werden von den einen hinterfragt und schonend angegangen, von anderen knallhart versilbert.
Die drei Hauptprobleme, die es zu lösen gilt heißen: Wasser, Energie, Lebensmittel.
Dessen ungeachtet vermüllen wir weiterhin unsere Kieze, ignorieren Abhängigkeiten und schimpfen lieber auf andere. »German Zero,« »Letzte Generation« oder »fridays for future« bieten viel Diskussionsstoff, Teillösungen und versuchen zu retten, was zu retten ist. Jeder hat die Möglichkeit etwas zu tun. Achtsamkeit, Rücksicht und Mitmenschlichkeit sind die Gebote der Stunde!
150 ukrainische Flüchtlinge kann das Bezirksamt in der Donaustraße täglich bearbeiten. Klar, es fehlt an Mitarbeitern, die die ukrainische Sprache beherrschen, wir haben immer noch Corona, und der hohe Krankenstand im Bezirksamt ist auch nicht von der Hand zu weisen.
Keiner hat vor Kurzem mit einer solchen Zahl an Flüchtlingen gerechnet, allzu plötzlich war der Krieg da. Richtig ist, dass die Menschen zumindest freundlich empfangen werden. Das ist gut. Und das Bezirksamt kann nicht auf die Schnelle kompetentes Personal aus dem Hut zaubern.
Andererseits klappt es auch im Amt: Wer weiß, wie es geht, erhält einen Termin, der peinlich genau eingehalten und zügig und zuverlässig bearbeitet wird. Manchmal kennt das Glück bei einem Besuch in den Amtsstuben sogar keine Grenzen, wenn die freundliche Mitarbeiterin mit einem Lächeln auf den Lippen dem Kunden noch einen schönen Tag wünscht.
An jedem Morgen gibt es mittlerweile, zumindest bis jetzt, eine Nachricht von meinen Freunden aus Kiew. Sie sind kurz, sagen, dass alles OK ist. Es ist nichts OK in diesen Tagen.
Von einem Tag auf den anderen hat sich alles geändert. Das Schlafen im eigenen Bett hat sich zu einer Gefahr entwickelt, da ist der Flur sicherer. Oder es wird gleich der überfüllte U-Bahnschacht, der als Bunker dient, aufgesucht. Sirenengeheul im Hintergrund, das die Machtlosigkeit verdeutlicht. Das unbeschwerte Leben scheint zunächst vorbei zu sein.
Es bleibt aber auch die Möglichkeit, ins sichere Ausland zu fliehen. Der Preis dafür lässt zurückschrecken: Ist es in Ordnung, die Eltern und weitere Verwandte, die nicht so flexibel sind, zurückzulassen? Hier gibt es keine Antwort.Wichtig ist, dass alle friedliebenden Menschen zusammenhalten, um ein gemeinsames Zeichen gegen den Krieg zu setzen.
Ja, alles nimmt zu, vor allem der Müll auf den Straßen, besonders der Sperrmüll. Im Kern ist es ja eine solidarische Geste, wenn hier Matratzen und Bettgestelle auf die Straße kommen, »zum Mitnehmen«. Kostenlos wird solch ein Mobiliar leider weiterhin nicht abgeholt.
Da müssen wir natürlich etwas genauer hinschauen, bevor wir mitnehmen, es könnten Hunde die Matraze »markiert« haben, was ihrer Natur entspricht. Immerhin sammeln viele Menschen die Hinterlassenschaft ihrer Vierpföter ein, die Hunde werden neuerdings sogar »registriert«.
Doch was ist mit den herumliegenden Zigarettenkippen? Immerhin hat uns der wiedergewählte Bürgermeister Hikel transportable kleine Aschenbecher spendiert, in Gelb und in Lila. Vielleicht kommt Nachschub.
Kurzum: Müll macht uns solidarisch, und die Ordnungskräfte haben gut zu tun mit dessen Erfassung, meistens wenn sich Anwohner beschweren, oft über eine nicht immer auf Anhieb errreichbare Hotline.
Hilflos sind wir nicht, wenn wir eine Wand gegen die neue Corona-Variante Omikron errichten. Wir haben Impfstoff, der ständig verbessert wird, und sind bereits beim Boostern. Zwei Drittel der Menschen in der Bundesrepublik nutzen diesen Schutzschirm. Sie schützen sich und dabei auch alle anderen, sie sind impf-solidarisch. Das andere Drittel der Impf-Verweigerer besteht zum Großteil aus ideologisch motivierten Menschen, die teilweise dem politisch rechten Spektrum angehören. Wir erleben vor allem im Süden unserer Republik maskenlose und gewalttätige Proteste, mit denen die Polizei kaum fertig wird oder nicht fertig werden will. Die Ordnungskräfte gehen erstaunlich mild mit diesen Demonstranten um. Wasserwerfer kommen so gut wie gar nicht zum Einsatz. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Berliner Innensenatorin Iris Spranger mit Hilfe ihrer Polizeimacht dem rechten Rand begegnen wird.
Nach dem Mietendeckel kippt jetzt das Vorkaufsrecht der Berliner Bezirke in einer höchstrichterlichen Instanz. Damit geht ein wichtiges Instrument verloren, soziale Stadtpolitik so zu gestalten, dass Verdrängungen von Mieterinnen und Mietern verhindert werden können. Es wird schwierig werden und erfordert gründliches Vorgehen, im Falle des erfolgreichen Volksbegehrens »Deutsche Wohnen und Co enteignen« einen weiteren Gerichtsgang zu vermeiden.
Die Unabhängigkeit der Judikative ist ein hohes Gut innerhalb einer Demokratie. Die Anforderung an die Politik, in der viele Juristen involviert sind, besteht darin, ihre Arbeit so gründlich wie möglich zu machen. In diesem Zusammenhang kommt der Initiative des Landes Berlin große Bedeutung zu, über den Bundesrat Änderungen im Baugesetzbuch zu erwirken. Darüber wird dann der neu gewählte Bundestag, angeführt von der Ampelkoalition, zu entscheiden haben.
Nach einem langen und dunklen Coronawinter ist die Kunstszene wieder aktiv. Open Air Konzerte, Ausstellungen, Vorstellungen in den Kinos, alles lebt wieder auf. Die dunkle Wolke der Pandemie hat sich in Luft ausgelöst. Vorläufig. Die »3G«-Regelung macht derzeit einen unbeschwerten Kulturbetrieb möglich, vielfach wird auf »2G« gepocht.
Die Weichen für einen weiterhin freien Kulturbetrieb vor und mit Publikum sind gut gestellt. Leider steigen zeitgleich die Inzidenzen und Hospitalisierungszahlen. Die Sonderermächtigung für die Regierungen in Bund und Ländern existiert noch bis Ende November. Sollte die erneute Coronawelle überhand nehmen, kann es als erstes, noch vor der Gastronomie und Hotellerie, wieder die Kunst treffen
Halten wir doch bitte die Regeln ein. Wer will denn schon wieder zu zweit zuhause sitzen oder sich bei Ausgangssperre nach einer Houseparty vorsichtig auf die Straße schleichen?
Ja, und im besten christlichen Sinne für Menschen, Tiere und die gesamte Natur.
Dass Hunde die besten Freunde der Menschen sind, ist hinlänglich bekannt. Dieser Tatsache folgend, und der, dass die christlichen Kirchen seit Jahren Mitglieder verlieren, wurde das Team des Segensbüros kreativ.
Am ersten Oktober-Montag kamen zahlreiche Mensch-Hund-Teams in die Genezareth-Kirche, um Segen zu empfangen. Spürbar war eine entspannte und zufriedene Athmospäre.
Segen soll Kraft spenden, Trost, Unterstützung und Mitgefühl geben. Die Besinnung auf die zugrundeliegende Spiritualität (lat.: spiritus: Geist, Hauch -> spiro: ich atme) wirkt wohltuend und stärkt unser inneres Wesen. Wir können wieder durchatmen. Helfen wir anderen, dies auch tun zu können, und lasst uns gemeinsam tief durchatmen und Luft schnappen.
Senioren sitzen heutzutage nicht unbedingt am Ofen, lesen und häkeln, sie sind in aktivem, unternehmungslustigem Unruhezustand.
Gerne betreuen sie auf Grund mangelnder Kita-Plätze ihre Enkel, jedoch nicht nur. Sie treiben Sport, sind unterwegs und kümmern sich um Altersgenossen, die Unterstützung brauchen.
Sie engagieren sich -kreativ und lautstark- für die Belange der älteren Generation und gehen in die Politik.
Es gibt aktive Seniorenbeiräte, »Omas gegen rechts« und in Neukölln Sylvia-Fee Wadehn. Sie ist berlinweit bekannt und ihr wird nicht nachgesagt, mit ihrer Meinung hinter irgendwelchen Bergen zu halten.
Als erfahrene und politikerprobte Vertreterin ihrer Generation will Sylvia-Fee jetzt das Berliner Abgeordnetenhaus rocken.
Wir sind gespannt!
Ist eine Bäckerei ein Spätkauf alias »Späti«? Auch wenn sie am Sonntag keine für den Hausgebrauch notwendigen Lebensmittel verkauft? Zumindest in einem Fall im Schillerkiez ist das Neuköllner Ordnungsamt dieser Ansicht. Die Rechtslage ist unklar, trotz eines Urteils des Berliner Verwaltungsgerichtes.
Ein neuer Urteilsspruch wird erforderlich werden, wenn die Politik die Situation nicht klären kann und betroffene Unternehmen sich wehren. Verständlich ist das Anliegen des Senats, zu viel Sonntagsarbeit zu verhindern. Doch beispielsweise Callcenter arbeiten bei Niedriglohnzahlung überwiegend das ganze Jahr rund um die Uhr, und niemand fragt, ob das gesellschaftlich nützlich ist. Unbestritten ist dieser Rhythmus für Pflegepersonal, Feuerwehr und Polizei, aus gutem Grund; in der Pflege allerdings zu gering bezahlt.
Traut die Politik den verkaufenden Bäckereien nicht zu, ihrem Personal eine Fünftagewoche zu ermöglichen?