Alle Beiträge von admin
Mitmachen, Mitfeiern, Mitgestalten
Aufruf zum Festival »650 Jahre Britz«
Die halbe Welt kennt Neukölln – aber wer kennt Britz? Immerhin 44.000mal würden wir bei dieser Frage »Ich, Ich, Ich!« hören… denn so viele Menschen leben in Britz – dem Stadtteil von Neukölln, der im Jahr 2025 seinen 650. Geburtstag feiert. Grund dafür ist die erste Erwähnung des Ortes Britz im Landbuch Kaiser Karls IV. im Jahre 1375. Und da das Feiern gemeinsam mehr Freude macht, möchten wir mit diesem Aufruf zur aktiven Teilnahme ermutigen.

Erst auf den zweiten Blick entdeckt man in Britz zahlreiche bedeutende Denkmale, Kultur- und Naturstätten. Weltruhm hat unter den verschiedenen Großsiedlungen die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Hufeisensiedlung. Viele kennen zudem den Britzer Garten mit seiner Holländerwindmühle, in der man sich »vermehlen« lassen kann. Doch wer weiß schon, dass in Britz heute wieder Wein angebaut wird und ein Hindutempel neben einem ehemaligen Krankenhaus das Stadtbild quietschbunt einfärbt? Mitmachen, Mitfeiern, Mitgestalten weiterlesen
Von Moosen und Menschen
Ausstellung in der »Galerie im Körnerpark« untersucht die Beziehung von Mensch und Umwelt
Der Mensch vergisst gerne, dass er abhängig ist von seiner Umwelt, ein Lebewesen, das mit anderen in einem Geflecht unendlich vieler Netzwerke verbunden ist. Daran zu erinnern ist die Ausstellung »Every Single Thing That Exists In This Infinite Universe Is Either…« angetreten, die bis zum 26. Februar in der »Galerie im Körnerpark« zu sehen ist.
Die Ausstellung nimmt die Beziehung von Menschen zur natürlichen Umwelt und weiteren Organismen in den Blick. Acht internationale Künstler untersuchen die Stellung des Menschen in der Biosphäre der Erde und wie unsere Neigung, die Welt in binäre Kategorien einzuteilen, unser Verständnis der Beziehungen zwischen den Arten einschränkt.

Unterschiedliche Perspektiven auf die Verflechtungen des Menschen mit anderen lebenden und nicht lebenden Wesen werden vorgestellt, die zu einem Diskurs über biokulturelle Vielfalt beitragen. Von Moosen und Menschen weiterlesen
Gute Nachrichten von Tasmania
Siegesserie in der Liga – Neukölln-Derby im Pokal
Wahrlich golden präsentierte sich der Oktober in sportlicher Hinsicht für den Neuköllner Oberligisten »SV Tasmania« – und strahlt damit noch in den für gewöhnlich (vom Wetter her) trüben November hinein. Genau genommen begann die Erfolgsserie der Blau-Weiß-Roten dabei schon Ende August (3:0 in Rathenow) – damals war aber längst nicht abzusehen, was sich daraus entwickeln würde. Bis Ende Oktober jedoch war die Bilanz auf sechs Ligasiege in Folge angewachsen.

Da der Kader vor der Saison umgebaut und nicht zuletzt auch verjüngt wurde, konnte damit eigentlich nicht gerechnet werden – doch Tasmania bestand sogar den ultimativen Härtetest gegen den bisherigen Spitzenreiter »BFC Preussen«. Der lag kalt wie Hundeschnauze schon nach einer halben Stunde mit 2:0 vorne und kontrollierte die Führung auch bis über die 60. Spielminute hinaus. Die Neuköllner steckten aber nicht auf und fanden die Lücke zum Anschlusstor, was die bis dato ungeschlagene Nummer eins nach und nach jede Kontrolle verlieren ließ. So trafen die Gastgeber noch kurz vor Ende und in der Nachspielzeit und fuhren am Ende einen 3:2-Sieg ein, der nach Spielende in einem euphorischen Platzsturm einiger Zuschauender gipfelte. Gute Nachrichten von Tasmania weiterlesen
Unendliche Geduld
Fred Haases Einkaufserlebnisse
Es war ein gewöhnlicher Samstagmorgen in Neukölln. Die Sonne mühte sich, durch graue Wolken den Tag zu optimieren, als ich mutig beschloss, meinen Wocheneinkauf bei IDLA zu erledigen.

Durch leichtes Vordrängeln schnappte ich mir einen der letzten Einkaufswagen und kurvte vergnügt wie ein Fahranfänger durch die vollen Gänge. Dabei wurde ich von manchmal verständnisvollen, aber meistens beleidigenden Kommentaren begleitet, unterbrochen von Durchsagen wie: »17 bitte zum Pfandautomaten!«. Meine großen Kopfhörer dämpften diesen Sprachlärm. Ich hörte meinen Lieblingssong in Dauerschleife: »Eisgekühlter Bommerlunder« von den Toten Hosen. Die Produktvielfalt ignorierte ich, kaufte alles, was ein Sonderpreisschild trug, um so meiner ungesunden Ernährung zu frönen.
Nachdem ich es geschafft hatte, meine Einkäufe ungeordnet in den Einkaufswagen zu verstauen, steuerte ich zielstrebig auf die Kassen zu. Drei Kassen waren geöffnet, und ich versuchte, die schnellste Schlange zu finden, da meine beiden Schildkröten zu Hause sicherlich schon sehnsüchtig auf meine Rückkehr warteten. An jeder Kasse standen vier bis sechs Kunden. Unendliche Geduld weiterlesen
Basteln mit Rolf
Blatt-Fuchs
Nun fallen die Blätter. Ahornblätter haben eine schöne Form und lassen sich einfach in Tiergesichter verwandeln. Dazu brauchen wir zwei, wenn möglich schon gepresste Ahornblätter, eine Schere, Klebstoff, Pinsel, Farben und Lust zum Pfriemeln.
Je nach gewünschter Blattfarbe wählen wir die Ahornblattober-, oder -unterseite und malen darauf zum Beispiel ein Fuchsgesicht (s. Foto). Auf die dem Stiel gegenüber liegende Spitze wird so tief wie möglich die Nase des Tieres gemalt und anschließend mit der Schere der überstehende ganz spitze Teil abgeschnitten. Vom zweiten Blatt schneiden wir großzügig zwei Blattspitzen ab, die werden die Ohren des Fuchses, einfach hinter das Gesicht kleben. Je nach Laune kann der Blattstiel entfernt oder belassen werden. Mein Blattstiel bleibt und bekommt einen Faden zum Aufhängen ins Fenster.
Fragen an rolf(at)kuk-nk.de
Petras Tagebuch
Stochern im Dunklen
Es war bereits am frühen Abend, als es anfing zu dämmern. Irgendetwas war anders in der Straße. Ich beachtete das weiter nicht, ich musste mich wohl getäuscht haben. Vielleicht war ich einfach zu müde.
Im Treppenhaus wunderte ich mich, dass die Beleuchtung ausgefallen war. Kann ja mal passieren, so dachte ich.
In meiner Wohnung wollte ich das Flurlicht einschalten. Als es nicht ging, wurde ich wach. Ein Blick auf den Sicherungskasten machte mir klar, dass alles in Ordnung war. Alle Sicherungen standen auf »an«. Beim Rundgang durch die Wohnung stellte ich fest, dass die gesamte Wohnung ohne Strom war. Beim Erfühlen der Temperatur im Kühlschrank spürte ich keinen Unterschied zur Außentemperatur. Ich traute mich nicht, den Tiefkühlschrank zu überprüfen und tröstete mich damit, dass dort so viel Eis bestimmt noch eine Weile kühlt.
In der Nachbarstraße, in der ich das Hinterhaus sehen kann, gab es Licht, aber in unserem Vorderhaus war auch alles finster. Ich wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Kein Strom bedeutet kein Computer, keine Heizung, kein Tee, kein Kochen. Ich fing an zu lesen. Lange ging es nicht gut, weil es zu dunkel wurde. Die Kerze, die ich hatte, gab nicht ausreichend Licht.
Ich entschloss mich, auf die Straße zu gehen. Vielleicht treffe ich jemanden. Tatsächlich traf ich einen Nachbarn, der ähnlich überrascht war wie ich. Er bemerkte bereits einige Männer, die sich an einem Starkstromkasten abmühten. Die gesamte Straße hatte keinen Strom. Plötzlich rief uns ein Mann von seinem Balkon zu: »Ab 19 Uhr gibt es wieder Strom!«
Wir gingen zuück in unsere Wohnungen. Um Punkt 19 Uhr gingen die Lichter wieder an.
Dialogwerkstatt bestätigt Volksentscheid

Tempelhofer Feld soll unbebaut bleiben
»Nach diesem diskussionsintensiven Wochenende kann es kein Projekt für die Wohnraumbebauung geben, das haben wir einheitlich im Konsens beschlossen«, ist das eindeutige Fazit von Edeltraud Flint. Sie ist eine der 150 anwesenden ausgelosten Berlinerinnen und Berliner für die Dialogwerkstatt zur – vom derzeitigen Berliner Senat gewollten – Randbebauung des Tempelhofer Feldes.
Kritikpunkt der meisten Dialogwilligen war von Beginn an, dass es um das »Wie« und nicht um das »Ob« zur Bebauung des Feldes gehen sollte.
An zwei September-Wochenenden arbeiteten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Informationen, Vorträge und in Kleingruppenarbeit zu fünf vorgegebenen Themenbereichen: Grünräume, Klima, Natur – Wohnen und Quartier – Gemeinwohl und gesamtstädtische Bedarfe – Möglichkeiten und Freiräume – Nachbarschaften und Vernetzung. Die daraus resultierenden Empfehlungen lauteten eindeutig: keine Bebauung, sondern Weiterentwicklung als Naherholungsgebiet sowie für Sport-, Bildungs- und Kulturangebote. Auch das gegen Ende eingeführte Veto-Recht für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachte den Konsens nicht zum kippen, wofür eine einzige Gegenstimme genügt hätte. Dialogwerkstatt bestätigt Volksentscheid weiterlesen
Problemlösung statt Hetze
Die Stadt ächzt unter dem Klimawandel, Bildung und Pflege sind am Limit, weil nicht genügend Menschen in diesen Berufen arbeiten wollen, die Öffis funktionieren nicht, weil auch hier das Personal fehlt. Die Digitalisierung kommt nicht voran, ebenso wenig wie die Verwaltungsreform.
Aber statt sich mit aller Kraft diesen Problemen zu widmen, geht es vorwiegend um die Abwehr von Migration. Dabei löst das kein einziges Problem.
Es ist nicht trivial, tausende Menschen unterzubringen in einer Stadt, die von massivem Wohnungsmangel betroffen ist, und die Sorgen der Anwohner sollten ernstgenommen werden.
Aber das kann auch in weniger schrillen Tönen verhandelt werden, ohne Hass und rassistische Hetze. Dazu gehört auch, den Blick auf die Chancen zu lenken, die Menschen dieser Gesellschaft bieten können, die die Kraft und den Mut aufgebracht haben, es unter widrigsten Umständen bis hierher zu schaffen.
Marianne Rempe
Barrierefrei, fahrradfreundlich, ökologisch
Umbau des Karl-Marx-Platzes hat begonnen
Das Warten hat ein Ende. Nach etlichen Verzögerungen und Neuplanungen fand am 23. September der erste Spatenstich für eine umfassende Neugestaltung des Karl-Marx-Platzes statt. Das soll den Platz für Anwohner und Marktbesucher attraktiver machen und die Situation für den Radverkehr verbessern.

Noch in diesem Winter soll der Umbau der nördlichen Fahrbahn abgeschlossen werden. Danach wird der Radverkehr in beiden Richtungen möglich sein. Weil dafür allerdings eine bestimmte Straßenbreite notwendig ist, entfallen die rund zehn Parkplätze. Auf Wunsch der Anwohner wird die Straße nicht asphaltiert, sondern mit gesägtem Großsteinpflaster gestaltet. So wird sie barrierefrei und fahrradfreundlich, aber trotzdem bleibt der historische Charakter des Platzes gewahrt. Das sei zwar nicht die preiswerteste, dafür aber eine schöne Lösung, sagte Baustadtrat Jochen Biedermann. Barrierefrei, fahrradfreundlich, ökologisch weiterlesen
Ein Abschied und eine Premiere
Kinder- und Jugendarlament bringt sich in der BVV ein
Karin Korte (SPD), als Bezirksstadträtin zuständig für Bildung, Schule, Kultur und Sport, geht ab Oktober in den Ruhestand.

Seit Februar 2018 war sie für 30.000 Schülerinnen und Schüler, 60 Schulen, alle Bildungs-, Kultur- und Sporteinrichtungen im Bezirk zuständig. Von 2006 bis 2018 leitete sie das Gemeinschaftshaus in der Gropiusstadt, 2016 kandidierte sie für das Abgeordnetenhaus und gewann mit über 32 Prozent der Stimmen das Direktmandat. Mit Blumen und vielen guten Wünschen wurde sie am 18. September von der Bezirksverordnetenversammlung verabschiedet.
Anschließend ging es in der Tagesordnung mit einer Premiere weiter. In seinem ersten Antrag forderte das Kinder- und Jugendparlament vom Bezirksamt, sich nach Ausstattung, Auslastung und Öffnungszeiten von Schulbibliotheken zu erkundigen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es Schulen ohne Bibliotheken gibt, solle sich mit der Schulaufsicht dafür eingesetzt werden, eine solche einzurichten. Zur Begründung heißt es, dass Lesen nicht nur Rechtschreibung und Grammatik verbessere, sondern auch das Vokabular erweitere und Kreativität fördere. Ein Abschied und eine Premiere weiterlesen
Chaos bei Anwohnerversammlung
Bezirksbürgermeister und Sozialsenatorin werden niedergebrüllt
Auf dem Parkplatz am Sangerhauser Weg südlich des Britzer Gartens soll ab 2025 eine modulare Unterkunft für 450 geflüchtete Menschen entstehen. Dafür fallen etwa die Hälfte der Parkplätze weg. Ein Vorhaben, das die Anwohner auf die Palme bringt, weil der Parkplatz vor allem im Sommer und bei großen Veranstaltungen stark genutzt werde. Zudem fühlen sich viele Anwohner bei der Planung, die bereits seit fünf Monaten läuft, übergangen.

In einer Petition mit inzwischen über 6.000 Unterschriften heißt es: »Die geplante Einrichtung eines Containerdorfs für Flüchtlinge im Sangerhauser Weg stört einfach unser Umfeld und gehört dort nicht hin. Unsere Gemeinschaft ist bekannt für ihre grünen Räume und Ruhe, die durch dieses Projekt bedroht sind.«
Am 16. September wollte sich Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe und Mark Seibert, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), auf dem Festplatz im Britzer Garten den Fragen der Anwohner stellen. Chaos bei Anwohnerversammlung weiterlesen
Neue Ideen für die Umgestaltung des »Herero-Steins«
Zukünftig sollen die Opfer des Genozids im Zentrum des Gedenkens stehen
Seit vielen Jahren wird gegen ein Gedenkensemble auf dem Friedhof am Columbiadamm protestiert, das an die deutschen Kolonialkriege in Namibia erinnert.

Als die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Januar letzten Jahres den Beschluss fasste, das Bezirksamt mit der Umgestaltung dieses Ensembles zu beauftragen, hatte sie eigentlich die Entfernung des Steins im Sinn, um »dem Gedenken an die Täter endlich ein Ende zu setzen«, wie es in der Begründung des Antrages heißt.
Auf diesen Beschluss hat das Museum Neukölln mit der Ausstellung »Buried Memories «, reagiert, die ein Dreivierteljahr gezeigt wurde. In einem intensiven Dialog mit der Zivilgesellschaft, an dem auch Aktivisten und Künstler aus Namibia teilnahmen, wurde ein Konzept erarbeitet für den zukünftigen »Umgang mit widerstreitenden Erinnerungskulturen, die sich an dem Stein abarbeiten«, wie es Museumsdirektor Matthias Henkel bei der Vorstellung des Ergebnisses im Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur am 3. September formulierte. Neue Ideen für die Umgestaltung des »Herero-Steins« weiterlesen
650 Jahre Britz in 2025
Der schwierige Stand der Dinge

Wann Britz im Ortsteil Neukölln gegründet wurde, ist nicht bekannt. 2025 begeht Britz sein 650. Jubiläum, weil Britz urkundlich im 1375 veröffentlichten Landbuch der Mark Brandenburg des Kaisers Karl IV. erwähnt ist.
Geschichtsinteressierte engagierte Neuköllner finden schon, dass 650 Jahre gedenkenswert sind. 1975, zur 600-Jahrfeier, gab es ein einwöchiges Festprogramm, eine 58-seitige Festschrift mit Grußworten des damals regierenden Bürgermeisters Klaus Schütz und des Bezirksbürgermeisters Richard Stücklen. Sogar eine Silbermedaille wurde deshalb geprägt, die, zur Freude der Numismatiker, statt der Britzer die Rudower Dorfkirche ziert.
Bis Anfang dieses Jahres gab es keine erkennbaren Vorbereitungsaktivitäten seitens des Bezirks. Andreas Schmidt vom Britzer Gesprächskreis fragte beim Bezirk an, ob schon Vorbereitungen zum 650. laufen und ob engagierte Vereine und ehrenamtliche Initiativen mit eingebunden werden könnten. 650 Jahre Britz in 2025 weiterlesen
Der Friedhof Buschkrugallee wird 150
Workshop zur Geschichte bedeutender Grabstätten
Im Jahr 2025 kann Britz das 650-jährige Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung feiern. Ein guter Grund, den Friedhof an der Buschkrugallee zu erkunden. Der Friedhof wurde zwar erst im 19. Jahrhundert (1875) vom damaligen Rixdorf für seine Bürgerinnen und Bürger angelegt. Er befindet sich jedoch in Britz. Es gibt also Gräber mit Rixdorfer und Britzer Bezug.

Dies nimmt Werner Schmidt (Mitglied der Freunde Neuköllns e. V.) zum Anlass, einen Workshop zu organisieren. Ziel ist es, die Geschichte bedeutender Grabstätten und der dort bestatteten Personen zu erforschen und zu dokumentieren. Einige Namen und Grabstellen sind offensichtlich in Vergessenheit geraten. Der Friedhof Buschkrugallee wird 150 weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Mittwoch, 1.10.1924
Ein neues Todesopfer infolge eines verbotenen Eingriffes. In das Krankenhaus Buckow wurde eine Frau R. aus Neukölln eingeliefert, die das Opfer einer „weisen Frau“ geworden ist. Sie konnte leider nicht mehr gerettet werden. Die Leiche wurde beschlagnahmt. Die vielfachen Todesopfer, welche in letzter Zeit infolge verbotenen Eingriffs zu verzeichnen sind, sollten den Frauen zur ernsten Warnung dienen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Kaffeewette
Hilfe für die Tee- und Wärmestube
Die Tee und Wärmestube Neukölln hofft in diesem Jahr auf 2.500 Euro aus einer Wette mit dem Unternehmen Umweltconsulting Dr. Hoffmann. Dr. Hoffmann hat sich zum inzwischen dritten Mal bereiterklärt, für bis zu 500 gesammelte Pakete Kaffee oder Tee pro Paket fünf Euro zu spenden.
Hintergrund der Wette ist der dringende Spendenbedarf der Tee- und Wärmestube. Benötigt werden insbesondere akut Kaffee und Tee, aber auch haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Konserven.
Thomas de Vachroi, Landesarmutsbeauftragter der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg EKBO, des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln und des Diakoniewerks Simeon, erklärt dazu: »Menschen mit geringen Einkommen und/oder ohne Obdach werden immer mehr. Die Preissteigerungen verschärfen die Situation zusätzlich. In solchen Zeiten ist Solidarität ein wichtiges Zeichen.« Kaffeewette weiterlesen
Platz schaffen für Neues
Sperrmüll entsorgen an den BSR-Kieztagen
Berlinweit veranstaltet die Berliner Stadtreinigung (BSR) in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bezirksämtern sogenannte »Kieztage«. So auch in Neukölln. An jeweils vier Tagen im Oktober und November finden sie an unterschiedlichen Orten statt. Sie dienen dazu, dass Altes, Kaputtes, Sperriges und nicht mehr Benötigtes kostenfrei und ohne große Wege entsorgt oder einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden kann. Abfälle von Gewerbeleuten oder Firmen werden nicht angenommen.

Das kann abgegeben werden: Altholz, Textilien, Sperrmüll, Elektrogeräte, Matratzen sowie gut Erhaltenes für den »Tausch- und Verschenkmarkt«. Der findet zeitgleich am selben Ort statt, leider aber möglicherweise nicht an allen Terminen. Was noch gut erhalten und funktionsfähig ist und hier keinen neuen Besitzer findet, landet dann in der »NochMall«, dem BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus (Auguste-Viktoria-Allee 99 in Reinickendorf) oder anderen Re-Use-Einrichtungen. Nicht angenommen werden Altreifen, Farben und Lacke, Batterien, kontaminiertes Holz, Bauschutt und Altmedikamente; diese sollten gegebenenfalls zum Recyclinghof gebracht werden, zum Beispiel zum Recyclinghof Gradestraße 73 in Neukölln. Platz schaffen für Neues weiterlesen
Kentucky schreit Fi*ken
Frittierte Hühnerteile allerorten
Viele mögen kein Pferd oder Insekten essen, bei etlichen ist Schweinefleisch verpönt oder verboten, anderswo lässt man die Kuh in Ruh. Auf eines können sich aber offenbar alle einigen, so sie überhaupt Fleischliches zu sich nehmen: Hühner. In unermesslichen Mengen werden die Geflügeltiere weltweit verspeist, über 72 Milliarden werden angeblich jedes Jahr geschlachtet, zumeist nicht zimperlich. Ein Huhn benötigt eben »nur« 1,6 Kilogramm Futter, um ein Kilogramm Fleisch zu »produzieren«, und fettarm sei es.

In Trashfoodketten wie »KFC« gibt es Hühner seit Jahrzehnten burger- und eimerweise, Broiler waren nicht nur im Osten oder Wienerwald der Hit, in Schnitzelform werden sie gar in Toaster gesteckt. Nichts Besonderes also, könnte man meinen. Auch in unseren Kiezen begegnen wir an allen Ecken vielfach arabisch geführten Läden namens City, Risa oder Loco Chicken, Hühnerhäusern und -welten. Auch in der asiatischen, afrikanischen oder amerikanischen Gastronomie – überall gehört das Federvieh dazu.
Vier & Vierzig
Neue Drinks und mehr in der Weserstraße«
Uns interessiert, was junge Menschen motiviert, im Bezirk Neukölln etwas Innovatives zu schaffen. Im April 2024 eröffnete in der Weserstraße 43 die Bar »Vier & Vierzig«. Ich traf die beiden Inhaber Karl und Max zum Interview.
K&K: Welchen Bezug habt ihr beide zum Bezirk Neukölln?
Karl & Max: Wir sind in Neukölln großgeworden, sind hier zur Schule gegangen, unsere Eltern und auch wir wohnen nach wie vor hier und fühlen uns im Bezirk sehr wohl, er ist unser Zuhause.
K&K: Was motiviert euch und wie ist die Idee entstanden, eine Bar zu eröffnen?
Max: Ich habe Architektur studiert und bin jetzt Projektleiter in der Berliner Verwaltung. Wir beide managen die Bar nebenberuflich. Da wir hier aufgewachsen sind, haben wir die Entwicklung von Neukölln unmittelbar mitbekommen. Die Weserstraße hatte früher keinen guten Ruf, hat sich aber innerhalb der letzten 20 Jahre unter anderem zu einer Ausgehmeile entwickelt. Das finden wir positiv, da Neukölln so auch bundesweit positive Schlagzeilen machen kann. Die Mischung von Galerien, Modelabels, Kneipen und Spätis steigert die Wohn- und Lebensqualität Neuköllns und ist ebenfalls für Berlinbesucher attraktiv. Vier & Vierzig weiterlesen
Rekord auf dem Fruchthof
Finks Marktplatz für einen Tag
Maßgeblich organisierten zwei Personen ein Event, das durchaus beeindruckend war. Anlässlich des 75. Jubiläums des Fruchthofes sollte der bestehende Rekord im Obstsalatschnippeln im Guinness Buch der Weltrekorde gebrochen werden. Hierfür war der Geschäftsführer des Fruchthofes Nils Doerwald zuständig.
Der erfahrene Neuköllner Marktbetreiber Nikolaus Fink organisierte auf dem Parkplatz des Fruchthofes einen Markt mit 45 Händlern, die ihre Waren anboten.
Eine Marktbühne, die den ganzen Tag bespielt wurde, sorgte für Unterhaltung und Information der 5.000 bis 7.000 Besucher.
Der Weltrekord im Obstsalatschnippeln lag bisher bei 10,35 Tonnen und wurde in Frankreich erzielt. 415 Schnippler hatten sich ehrenamtlich am Obstschnippeln beteiligt, 100 Personen konnten gleichzeitig an einer langen Tafel in den Räumlichkeiten des Fruchthofes schneiden. In Arbeitsschichten von vier bis fünf Stunden arbeiteten sie, um den bestehenden Rekord zu brechen. Selbst Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zog sich den Plastikkittel an und setzte sich das weiße Häubchen auf, um Obst zu schneiden, aber sicherlich keine vier Stunden.
Am Nachmittag war es geschafft. 11,79 Tonnen Obst war zerkleinert worden. Ein neuer Weltrekord.
Diese unvorstellbare Menge konnte in dieser Form nicht unter die Menschheit gebracht werden. Also haben die Macher eine elgante Problemlösung gefunden: »Florida-Eis« will die Früchte in seinem Eis verarbeiten und zum Verkauf anbieten. Die Bäckerei »Walf« bot an, Fruchtaufstrich herzustellen. Beide Firmen werden den Erlös der »Berliner Tafel« spenden. Rekord auf dem Fruchthof weiterlesen
»Denk Mal Jahn«
Das Museum Neukölln wirft einen neuen Blick auf das Denkmal in der Hasenheide
Nach dem »Hererostein« nimmt das Museum Neukölln ein weiteres umstrittenes Denkmal in den Blick. »Denk Mal Jahn« heißt die neue Ausstellung, die bis zum 9. Mai 2025 läuft.
Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 stellt das Denkmal, das 1872 in der Hasenheide zu Ehren des »Turnvaters« errichtet wurde, grundsätzlich in Frage. Auch eine komplette Entfernung dürfe kein Tabu sein. In der Begründung heißt es: »Mit Friedrich Jahn wird an herausragender Stelle im öffentlichen Raum ein Antisemit, Nationalist, Antidemokrat, Militarist und Antifeminist geehrt.«
Museumsdirektor Matthias Henkel warb für eine etwas differenziertere Herangehensweise. Jahn war ein Kind seiner Zeit, erklärte er, geprägt durch die napoleonischen Kriege und die französische Besatzung, die beginnende Industrialisierung und den Kampf um die Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands, der in der Revolution von 1848 gipfelte. »Denk Mal Jahn« weiterlesen
Mit dem Ufo in Neukölln
Abenteuer eines Außerirdischen von Fred Haase
Ein sonniger Frühlingstag in Berlin-Neukölln. Buschko, der Außerirdische vom Planeten Brixbururi, landet in seinem schimmernden UFO. Er ist ein großer Teddybär-Typ mit drei Augen und langen Beinen. Der silbrig glänzende Schalk-Revers-Anzug aus Nylon, Dacron und Mylar steht im Paradox zu seiner blauen Haut. An seinem Gürtel aus Rhodium mit Strahlenwarnzeichen hängen als Accessoires Kabel und Stecker.
Er hat eine Mission: Neukölln und seine Leute zu erforschen. Nach ewiger Parkplatzsuche landet er sein Raumschiff seufzend im Halteverbot und staunt sofort über die Vielfalt und Aktivität der Menschen im angrenzenden Park. Einige rennen herum, drei Männlinge laufen schwitzend an Stöcken durch den Park, sechs streiten um eine rollende Kugel. Die aufgedruckten Namensschilder auf ihrer Kleidung verraten ihre Namen: Adidas oder Puma. Andere Erdlinge führen beim Gehen Selbstgespräche oder starren auf Geräte in ihrer Hand.
Buschko wundert sich über die Dekoration der Rasenflächen – Plastikflaschen, Papiertüten, Einweggrills. Es erinnert ihn an das 3,26 Quadratmeter große Gemälde, Boomerstil mit Leimöl auf Ton, das »PISA-TEST« heißt und im Museum »Quarks Schöpfergeist« auf Brixbururi hängt. Mit dem Ufo in Neukölln weiterlesen
Basteln mit Rolf
Halloween-Vampir
Ende Oktober feiern einige wieder Halloween. Dazu passt vielleicht dieser Vampir. Gebraucht wird eine Toilettenrolle, schwarzes Tonpapier, eine Büroklammer, eine Schere, ein Bleistift, Farbstifte, (Heiß)Kleber, ein Seitenschneider, eine Zange und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Ein Ende der Toilettenrolle wird so eingedrückt, dass das die offene Rolle verschließt und dabei zwei »Ohren« Spitzen stehen bleiben. Der untere Rollenabschnitt wird so beschnitten, dass neben zwei Beinen auch noch ein (Vampir)-Körper übrig bleibt. Mit dem Seitenschneider und der Zange gestalten wir aus der Büroklammer zwei Haken, die erlauben es, das Tier kopfüber aufzuhängen. Das Tonpapier wird mittig gefaltet und mit dem Bleistift ein Fledermausflügel gemalt und ausgeschnitten. Beim Auseinanderfalten gibt es ein identisches Flügelpaar, das mit (Heiß)Kleber an den Körper geklebt wird. Ebenfalls mit Kleber werden die Haken an den Beinen befestigt. Augen und Maul können nun je nach Lust und Laune gestaltet werden.
Fragen: rolf(ät)kuk-nk.de
Missverständnisse um Körnerpark-Mucke?
Musikliebhaber fürchten um den Fortbestand von »Sommer im Park«
»Sommer im Park« ist eine Konzertreihe, die jeden Sommer, und das seit 35 Jahren, sonntags im Körnerpark, veranstaltet vom Bezirksamt Neukölln, stattfindet. Ab 18 Uhr treffen sich Kiezbewohner aller Couleur, von den Kleinsten bis zum Rentner, von arm bis reich. Es ist ein Ort, an dem alle zusammentreffen, ein fröhliches Sonntags-Musikfest, den ganzen Sommer lang. Es wird kein Eintritt bezahlt und um Spenden wird auch nicht gebeten, also umsonst und draußen.
In diesem Jahr wurden insgesamt etwa 300 Zuschauer pro Veranstaltung gezählt. Es wurden nahezu alle Musikrichtungen präsentiert. Die Musiker sind stets gut gewählt und von hoher Qualität. Missverständnisse um Körnerpark-Mucke? weiterlesen
Bäume statt Beton
Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.
Marianne Rempe
Neuer Standort fürs »Britzer Eck«
Kommunikative Säule steht am U-Bahnhof Blaschkoallee
Für ein Quartiersmanagement oder ein Nachbarschaftsprojekt spielt die Kommunikation mit den Anwohnern eine zentrale Rolle. Die Einrichtung »LIFE e.V.«, ein Träger für Bildungs-, Beschäftigungs- und Umweltprojekte, entwickelte und baute dafür eine dreiseitige Säule, die als Informations-, Tausch- und Schenkregal genutzt werden kann.
Britz hat mit dem »Britzer Eck«, inzwischen ein fester Bestandteil im hiesigen Kiez, so eine »Litfaßsäule«, die vom Nachbarschaftsforum BENN mit Ehrenamtlichen betreut und betrieben wird. BENN steht für »Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften« und ist ein Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und vom Bezirk Neukölln. Das Eck zog vor Kurzem von der Kreuzung Blaschkoallee/Ecke Britzer Damm zum belebteren U-Bahnhof Blaschkoallee um, Ausgang auf der Seite des Parks am Buschkrug. Neuer Standort fürs »Britzer Eck« weiterlesen
Ökosystem statt Eigentumswohnungen
Initiative »Emmauswald bleibt« kämpft weiter für Neuköllns größten Wald
Es ist still auf den verschlungenen Wegen, große alte Bäume spenden Schatten und Kühle in der brütenden Hitze des Sommers. Der Emmauswald auf einem ehemaligen Friedhofsgelände am Mariendorfer Weg ist eine Oase im trubeligen Neukölln und eine der wenigen naturnahen Grünflächen in der Umgebung, die frei zugänglich und für alle nutzbar sind.
In den letzten Jahrzehnten konnte sich die Natur auf dem Gelände weitgehend ungehindert ausbreiten. Zu den dickstämmigen Laubbäumen, die einst für den Friedhof gepflanzt wurden, gesellt sich nun ein junger Wald aus Fichten und Douglasien. Dazwischen dichtes Unterholz, das kaum ein Durchkommen zulässt und Lebensraum für Vögel, Igel, Eichhörnchen, Füchse, Schnecken, Schmetterlinge und Insekten bietet. Zudem leistet der Wald einen wesentlichen Beitrag für die Grundwasserneubildungsrate, weil er das Wasser bei Starkregen speichert, und er sorgt außerdem für Kühlung in der Nachbarschaft. Genau das, was die Stadt braucht, um mit den Folgen der Klimakrise umzugehen. Ökosystem statt Eigentumswohnungen weiterlesen
Hände wäg vom DÄmpelhofer Fäld
EU-Gesetz: Gesamtfläche städtischer Grünflächen muss erhalten bleiben (NRL)
Die einen nennen das »Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes« (ThFG) eine zehnjährige Denkpause, andere haben gehandelt und viele Verbesserungen, vor allem im äußeren Wiesenbereich des Feldes geschaffen.
Sechs Garten- und 27 ehrenamtliche Projekte, drei Hundeausläufe, Flächen für Windsport sowie in der Entstehung begriffene Sport- und Spielflächen laden zum Mitmachen und Verweilen ein. Des Weiteren gibt es über 300 Sitzgelegenheiten, knapp 1.500 Bäume sowie vier Trinkbrunnen an den Haupteingängen. Wie entspannend die Sonnenuntergänge auf dem Feld zu genießen sind, hat sich längst berlinweit herumgesprochen. Hände wäg vom DÄmpelhofer Fäld weiterlesen
Sicherer radeln vom Hermannplatz bis Schöneweide
Ausbau der Radfahrstreifen auf der südlichen Sonnenallee
Die Sonnenallee wird seit Mitte August 2024 vom S-Bahnhof Köllnische Heide bis zur Bezirksgrenze für einen sicheren Radverkehr ausgebaut: Es entstehen in beiden Richtungen von der Fahrbahn abgetrennte Radfahrstreifen mit einer Länge von 1.135 Metern je Fahrseite.
Die neue Radinfrastruktur schließt direkt an die vorhandenen Radwege auf der Sonnenallee an und schließt dadurch eine Lücke im Radwegenetz des Bezirks. Sicherer radeln vom Hermannplatz bis Schöneweide weiterlesen
Neuköllner Friedhöfe als Grünflächen nutzen
Orte der Erinnerung, Erholung und Begegnung
»Quo vadis« hieß es im Februar 2024 im Foyer des Kulturstalls im Schloss Britz. Die »Freunde Neuköllns e. V.« luden zur Auftaktveranstaltung ein. Es wurde der Istzustand der Neuköllner Friedhöfe diskutiert.
Anschließende Führungen zeigten Beispiele für andere Nutzungen und Möglichkeiten eines Friedhofs. Am 22. Juni endete die 13. Neuköllner Zeitreise mit einem Workshop. Wir haben Ideen und Vorschläge gesammelt, wie die Friedhöfe sich öffnen können, ohne die eigentliche Aufgabe zu verlieren.
Es gab den eindeutigen Konsens, dass der Friedhof seinen stillen, friedvollen Charakter beibehalten soll. Er soll ein Ort der Kontemplation und individueller Trauer bleiben. Jedoch soll die Nutzung erweitert werden. Inhaltlich kommen Veranstaltungen infrage, die ruhiger und besinnlicher Natur sind. Kulturelle Aktivitäten wie Lesungen, musikalische Darbietungen oder Ausstellungen wurden genannt. Thematisch kreisen diese Angebote um im weitesten Sinne spirituelle, religiöse und philosophische Fragen. Aber auch gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und politische Themen sind mit der anderen Nutzung angedacht worden. Neuköllner Friedhöfe als Grünflächen nutzen weiterlesen
Neukölln putzt Stolpersteine
Aktion im Rahmen der Berliner Freiwilligentage
Jedes Jahr finden an zehn Tagen im September die Berliner Freiwilligentage statt. An diesen Tagen sollen viele ehrenamtliche Aktionen in Berlin angeboten werden, die offen für interessierte Freiwillige sind.
Das NEZ bringt sich als bezirkliche Freiwilligenagentur in Neukölln bei den Freiwilligentagen ein und organisiert eine eigene Aktion. Die Aktion soll sowohl gemeinwohlorientierte Neuköllner Organisationen als auch Interessierte und Freiwillige ansprechen und motivieren, sich zu beteiligen. Die Freiwilligentage 2024 finden vom 20.-30. September statt.
Neuköllner Projekte, Initiativen und interessierte Ehrenamtliche werden dazu aufgerufen, Stolpersteine in Neukölln zu putzen. Dafür sollen kleine Gruppen gebildet werden, die jeweils an fünf bis zehn Stationen Stolpersteine putzen. Die Gruppen sollen von zwei Personen angeführt und angeleitet werden, die von einer Neuköllner Initiative oder einem Projekt kommen. Neukölln putzt Stolpersteine weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 1.9.1924
Guter Eisbärenfang in Norwegen. Norwegische Fangexpeditionen haben in diesem Jahre reiche Beute an Eisbären heimgebracht. Das Fangschiff »Johanne Caroline« stellte einen Rekord für lebende Eisbären auf. Es brachte 21 lebende und 60 tote Eisbären ein. In letzter Zeit wurden 40 Eisbären nach Hamburg geschickt (meist ganz junge Tiere), wo sie mit je 1400 Kronen bezahlt wurden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
»Berliner Hausbesuche«
Erfolgreiches Modellprojekt für ältere Menschen wird jetzt auch auf die Gropiusstadt ausgeweitet
Das gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und den Bezirksämtern entwickelte Projekt »Berliner Hausbesuche« wird nach einer erfolgreichen Modellphase jetzt auch auf Neukölln ausgeweitet.
Ab August 2024 werden Menschen ab 70 Jahren vom Bezirksamt zunächst in der Region Gropiusstadt angeschrieben. Im Brief wird ein Hausbesuch angeboten, der von geschulten Expertinnen und Experten der »Malteser« sowie von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern oder langjährig erfahrenen Pflegekräften durchgeführt wird. Diese »Lotsinnen« und »Lotsen« informieren über Themen wie Gesundheit, Pflege und Freizeitangebote im direkten Lebensumfeld der Seniorinnen und Senioren. Sie stellen beispielsweise den Kontakt zu geeigneten Pflegeeinrichtungen her oder helfen bei der Suche nach einem Chor oder einer Seniorengruppe in der Nachbarschaft. Die Wünsche und Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren stehen dabei im Fokus. »Berliner Hausbesuche« weiterlesen
»Zukunft Kita« per Quereinstieg
Menschen sollen für den Neustart im Berufsfeld Kita gewonnen werden
Seit März 2024 werden im Rahmen des Projekts »Zukunft Kita«, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, zwölf Personen beim Einstieg in das Berufsfeld der Kindertagesstätten begleitet. In Workshops, individuellen Beratungen sowie einer Praxisphase in einer Kita werden die Projektteilnehmenden auf einen Quereinstieg oder die Ausbildung zum/zur Erzieher*in vorbereitet und bekommen praktische und realistische Einblicke in den Berufsalltag. Einige Bewerbungen für eine Ausbildung und auch Anträge für einen Quereinstieg wurden bereits auf den Weg gebracht. »Zukunft Kita« per Quereinstieg weiterlesen
Künftig Bowls und Burger auf den »Columbia Terrassen«
Gesündere Kost und Ernährungstipps im einstigen »TiB Bistro
Die »Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.« ist ein Sportverein mit Tradition: Die TiB wurde 1848 gegründet und ist der älteste Sportverein in Berlin-Brandenburg, mit über 6.200 Mitgliedern auch einer der größten.Das stadtweit angebotene und praktizierte und von rund 120 Trainern betreute Angebot umfasst über 30 Sportarten.
Wer nach dem Kalorienverbrennen in der dreistöckigen Komforthalle des Sportzentrums am Columbiadamm einen Jieper entwickelt hat, kann sich nun vor Ort wieder kräftig und lecker stärken. Schließlich gibt es hier neben Tennis- und Badmintonfeldern, Sauna und Fitnessbereich auch einen extragroßen Gastraum mit Küche.
Die fast 3.000 Nutzenden der Sportanlagen auf dem über 67.000 Quadratmeter großen vereinseigenen Areal wären schon mal eine Geschäftsgrundlage für Gastronomie, aber, da es neben 50 Plätzen im Innen- auch 50 im recht lauschigen Außenbereich am grünen Rasenplatz gibt, lohnt der Abstecher auch für Nichtsportler und sich in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld Verlustierende. Dem etwas Kühl-Kantinigen des hellen Innenraums mit seinem gefliesten Boden wurde bereits mit solidem Holzmobiliar entgegengewirkt. Künftig Bowls und Burger auf den »Columbia Terrassen« weiterlesen
Rabenvögel – Kulturfolger mit schlechtem Image
Ausstellung »Corvidae« beim »Kunstverein Neukölln
In einer dreiteiligen Ausstellungsreihe widmet sich der »Kunstverein Neukölln« der Tierwelt. Nach den Insekten und dem Rotfuchs geht es in der dritten und letzten Ausstellung um »Corvidae«, die Rabenvögel und ihrer ambivalenten Rolle in vielen Kulturen. Einerseits wird ihre Intelligenz und Sprachbegabung bewundert, ihnen wird Weisheit und Gewitztheit unterstellt. Der germanische Gott Odin, Gott der Weisheit, konnte sich gelegentlich in einen Raben verwandeln. Außerdem begleiteten ihn immer zwei Raben, die er ausschickte, um zu erfahren, was in der Welt Wichtiges geschah.
Andererseits wurden sie als angebliche Unheilsbringer und Schädlinge verfolgt. Ihr schlechtes Image haben sie vor allem von ihrer Neigung Aas zu fressen. Im Mittelalter brachte ihnen ihre Angewohnheit, sich am Fleisch gehenkter Zeitgenossen gütlich zu tun, den Namen »Galgenvogel« ein. Das Auftauchen großer Schwärme galt bald als Vorbote von Tod, Unheil und Pestilenz. Rabenvögel – Kulturfolger mit schlechtem Image weiterlesen
Geschlechtsidentität und gesellschaftliche Normen
»A man of many parts« in der Galerie im Saalbau
Aus wie vielen Teilen besteht ein Mensch? Der brasilianische Künstler Jota Kayodê Ramos setzt sich in der Ausstellung »A man of many parts« in der »Galerie im Saalbau« mit Geschlechtsidentität und gesellschaftlichen Normen aus Sicht eines transsexuellen Schwarzen Menschen auseinander.
Der Künstler selber verortet sich als »BIPoC trans*Person« mit vielen Identitäten. »PoC« – »People of Color« – umfasst alle nicht-weißen ethnischen Gruppen. Die Zusätze »B« und »I« für »Black« und »Indigenous« betonen die besonders schwerwiegenden Formen der Diskriminierung von Schwarzen und Indigenen. Geschlechtsidentität und gesellschaftliche Normen weiterlesen