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Erst Geburtstag, dann Abstiegskampf
Kraftanstrengung bei »SV Tasmania« für den Klassenerhalt
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Im ersten Halbjahr 2023 (und damit der zweiten Hälfte der Saison 2022/23) geht es für den »SV Tasmania« in der NOFV-Oberliga Nord um nichts weniger als den Klassenerhalt. Nach insgesamt schwachen Leistungen lagen die Neuköllner – gerade erst aus der Regionalliga abgestiegen – zur Winterpause schon wieder nur auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Nicht allein der Rückstand von acht Punkten zum »rettenden Ufer« gibt dabei zu denken – auch die Tatsache, dass in diesem Jahr mindestens vier Vereine absteigen müssen, weil die Teilnehmerzahl der Oberliga verringert werden soll. Für den Klassenerhalt wurde so noch mal in der Winterpause geklotzt – nicht weniger als acht Spieler wechselten an die Oderstraße. Allein vier von ihnen stammen dabei vom Ligakonkurrenten und künftigen Kooperationspartner »Blau-Weiß 90«. Erst Geburtstag, dann Abstiegskampf weiterlesen
Basteln mit Rolf
Schampusstuhl
Im Februar endet die Karnevalszeit. Als Norddeutscher sitzt man da etwas zwischen den Stühlen.
Vom Sekt sind bestimmt noch die Agraffe, die Sektkorkenbefestigung und zwei der Metalldeckel übrig. Für unseren Stuhl brauchen wir die, dazu einen Seitenschneider, eine Zange, etwas Schmelzkleber und natürlich Lust zu Pfriemeln.
Mit dem Seitenschneider entfernen wir den unteren Verschlussdraht. So haben wir schon einmal einen Hocker. Für die Rückenlehne taugt eine zweite Metallkappe. Dort, wo die Rückenlehne hinkommt, schneiden wir vom »Sitzpolster« etwas ab, und in gleicher Breite biegen wir von der Rückenlehne das Blech nach oben. Nun wird mit Heißkleber die Rückenlehne mit der Sitzfläche verbunden. Nehmen Sie Platz!
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Für Hilfe: rolf@kuk-nk.de
Petras Tagebuch
Klingelnde Kiste
Nachdem wir nach dem Markt sämtliche Käse und sonstige Untensilien ins Auto geräumt hatten, fuhren wir los. Es war ein Samstag im Winter und bereits dunkel.
Auf dem Weg, es war in der Karl-Marx-Straße, überprüfte ich meine Handtasche auf Vollständigkeit. Allgemein atme ich dann auf, weil alles da ist. Diesmal leider nicht. Mein Handy fehlte. Wäre es ein einfaches Telefon, wären nur meine Telefonnummern weg, aber alle meine Bankgeschäfte laufen über diesen kleinen Minicomputer, ohne den mein Handlungsspielraum etliche Lücken aufzeigen würde.
Ich bat meinen Kollegen den Chef anzurufen, der die Telefonnummer des Budenbauers hat. Er sollte ihn anrufen und darum bitten, den Platz noch mal abzusuchen.
Dann bat ich meinen Kollegen mich anzurufen. Er tat es und ich meinte, das wohlbekannte Klingeln meines Handys zu hören. Das beruhigte mich etwas, machte mich aber noch nicht sicher. Petras Tagebuch weiterlesen
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Hasenheide soll widerstandsfähig werden
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Vom Jagdrevier zur Volksoase
Wer in die Hasenheide geht, verbindet damit neben abgeschabten Rasenflächen und geschädigten Bäumen meist auch Hasenschänke, Freilichtbühne, Kinderbereiche sowie den Drogenhandel. Ein Projekt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimastress und Nutzungsdruck soll nun die aktuellen Ansprüche zusammenführen.
Die Hasenheide hat schon einiges hinter sich. Sie war kurfürstliches Jagdgebiet, militärisches Übungsgelände, sah nationalbewegte Turner, und am Rand war immer Rummel. Sukzessive wurden Waldwege zu Promenaden, Sandblößen bepflanzt, Schießbahnen aufgehoben und Teilbereiche parkartig eingerichtet.
Seit den 30er Jahren ist die Hasenheide ein großer Volkspark. Anlässlich der Olympiade 1936 entstand ein erster Gesamtplan unter dem Berliner Stadtgartendirektor Pertl. Schwerpunkt war die Neuinszenierung des Jahndenkmals samt Aufmarschwiese. Der Neuköllner Bezirkskollege Pöthig konnte die Finanzierung des Wegesystems für den ganzen Park durchsetzen. Neben einem realisierten Kinderspielplatz waren auch Plansche, Teich und Restaurant vorgesehen. Das stoppte der Krieg. Hasenheide soll widerstandsfähig werden weiterlesen
Ritualmissbrauch
Während der sogenannten Rauhnächte vom 21.12. bis 06.01. eines jeden Jahres sollen der Legende nach die Naturgesetze außer Kraft gesetzt und die Tore zur »anderen Welt« geöffnet sein, durch die böse Geister auf die Erde gelangen. Deshalb wurden in früheren Zeiten die Häuser ausgeräuchert, um die Geistergäste zu vertreiben. Zusätzlich hat sich der Brauch verankert, Radau zu machen und lautstark zu knallen, damit sich die Geister erschrecken und gar nicht erst auf die Erde trauen.
Für viele ist es auch eine willkommene Gelegenheit, Aggressionen loszuwerden.
Allerdings ist in der Neuzeit völlig unverständlich, weswegen sprengstoffartige Böller auf Menschen, Tiere und Gegenstände, in Wohnungen oder unter Autos geworfen werden, großen Schaden anrichten und andere Lebewesen traumatisieren.
Böse Geister zu vertreiben und gleichzeitig das Neue Jahr zu begrüßen, sollte doch eine freudige Angelegenheit sein und kein kriegsähnlicher Zustand.
Wer Aggressionen loswerden will, dem sei geraten: Macht Sport!
Beate Storni
Licht in die Muster des Nazikomplexes bringen
Untersuchungsausschuss geht mit scharfer Lupe vor
André Schulze, Bündnis 90 Die Grünen, fasst es so zusammen: »Von einem Polizeikomplex können wir zumindest noch nicht reden. Wir brauchen dazu mehr Akteneinsicht. Außer Frage steht, dass es einen Nazikomplex gibt, und der beschränkt sich nicht auf Neukölln.« Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses ist zur Zeit bereits viel weiter gekommen, als sonstige polizeiliche Ermittlungen bisher ergeben haben.
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»Wir haben die vom Naziterror Betroffenen eingeladen, außerdem externe Expertinnen und Experten. Die Muster sind ans Licht gekommen.« »Die Nazis verfolgen eine Nadelstichtaktik. Immer wieder schlagen sie gezielt zu, und sie fühlen sich von den Strafverfolgungsbehörden offenbar recht unbehelligt. Sie greifen Menschen in ihrem Wohnumfeld an«, hebt Schulze hervor. Die Experten und Expertinnen der »Mobilen Beratung gegen Rechts« und des »Berliner Registers« unterstreichen das. Kati Becker erklärte dem Ausschuss: »Die Menschen wurden angegriffen, weil es leicht war, das zu tun«, sagte Becker.
Zu den Opfern gehört Feret Koçak (Die Linke). Sein Auto wurde in Brand gesteckt, vor dem Haus, in der er mit seiner Familie lebt. Licht in die Muster des Nazikomplexes bringen weiterlesen
Silvesterfeuer
Üble Kriegsspiele
Silvester in der Schillerpromenade: Im Laufe des Abends knallte es schon manchmal. Um 12 Uhr nachts dann konnten die Feiernden ein wunderschönes Feuerwerk betrachten und sich gegenseitig ein gutes neues Jahr wünschen.
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Anders war die Situation in der Allerstraße, Ecke Hermannstraße. Schwarz vermummte Menschen errichteten eine brennende Straßenbarrikade. Dazu nahmen sie die drei Bierfässer, die vor dem »Handwerkerstübchen« standen, und entzündeten darin ein Feuer, das weit sichtbar war. Ein Durchkommen wurde für Passanten zum kriegerischen Abenteuer. Die Feiernden, die hin- und herliefen, achteten auf ihre Böller, aber nicht auf vorbeilaufende Menschen. Da wurde unsanft geschubst, selten kam eine Entschuldigung. Die Gruppe war ganz mit ihrem Kriegsspiel beschäftigt, Kollateralschäden wurden in Kauf genommen.
Am nächsten Tag die Bilanz: Ein kaputtes Fahrrad, demolierte E-Roller, kaputte Tische vom »Handwerkerstübchen« und jede Menge Müll.
ro
Verbundeinsätze und faule Radfahrer
Bezirksstadträtin Sara Nagel in der Kritik der Bezirksverordnetenversammlung
Dass Ordnungsstadträtin Sara Nagel (Linke) ihren Mitarbeitern die Teilnahme an einem Verbundeinsatz von Polizei, Zoll und Ordnungsamt untersagte, schlägt Wellen, auch in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).In der Sitzung vom 14. Dezember beschäftigten sich gleich drei mündliche Anfragen mit dem Thema. Zusätzlich stellte die FDP einen Abwahlantrag, weil sie »ein Sicherheitsrisiko für den Bezirk und das Land Berlin« darstelle und »das gesamte Bezirksamt zu nützlichen Idioten organisierter Kriminalität« mache. Da aber weniger als zwei Drittel der Bezirksverordneten den Antrag als »dringlich« betrachteten, wurde er in der Sitzung nicht mehr behandelt.
Nagel schätzt diese Einsätze als rechtsstaatlich problematisch ein, weil eine Vermischung ordnungsrechtlicher Maßnahmen mit anderen polizeilichen Mitteln nicht ausgeschlossen werden könne. Verbundeinsätze und faule Radfahrer weiterlesen
Nachbarschaftstreff sammelt Ideen
Breiter Gehweg schafft neue Möglichkeiten
Alles neu macht der Dezember, jedenfalls vor und im Mehrgenerationenhaus (MGH) und Nachbarschaftstreff im Schillerkiez in der Mahlower Straße 27.
Pünktlich bis zum 15. Dezember hatte die STRABAG im Eiltempo den Gehweg verbreitert, Fahrradständer montiert, die Baumscheiben vergrößert, das Erdreich drumherum belüftet, gedüngt und aufgeschüttet. Natürlich mussten einige Parkplätze dafür weichen, was verständlicherweise nicht allen gefällt. Die Berliner Wasserbetriebe haben den Gulli der neuen Straßenhöhe angepasst. Vertreterinnen und Vertreter des Neuköllner Bezirksamts waren ab und an vor Ort, begutachteten und waren zufrieden.
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Diesen Tag nahm Anne Drees, die neue Koordinatorin des Nachbarschaftstreffs, gleich zum Anlass, sich vorzustellen und die Nachbarschaft und Nutzer-Gruppen einzuladen, um Ideen, Vorschläge und Kritik sowohl für den Treff als auch für die nun größere Fläche davor einzusammeln. Nachbarschaftstreff sammelt Ideen weiterlesen
Fahrradstraße Weserstraße wächst
Mehr Platz und Sicherheit für Radler
Der Umbau der Weserstraße zur längsten Fahrradstraße Berlins geht voran. Der erste Bauabschnitt von der Pannierstraße bis zur Fuldastraße ist fertiggestellt. An der Kreuzung Weserstraße/ Weichselstraße gibt es mit der neuen Diagonalsperre nun eine erste verkehrslenkende Maßnahme. Diese macht die Weserstraße als Ausweichroute zur Sonnenallee für den motorisierten Verkehr unattraktiv.
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Im Beisein der Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz Bettina Jarasch wurde der nun fertiggestellte Teil der neuen Fahrradstraße am 12. Dezember 2022 eingeweiht.
Hauptanliegen des Projekts ist die Verbesserung des Radverkehrs. Die frühere Kopfsteinpflasterstraße wurde auf einer Breite von 5,50 Metern asphaltiert. An den Fahrbahnrändern wurde die Pflasterung instandgesetzt. Die deutlich zu schmalen und stark beschädigten bisherigen Radwege werden dem Gehwegbereich zugeschlagen. Fahrradstraße Weserstraße wächst weiterlesen
Den Menschen ihren Namen zurückgeben
Gedenkfeier für einsam Verstorbene
Einmal im Jahr, am dritten Sonntag im Januar, wird in der Philipp-Melanchthon-Kirche all jener Menschen gedacht, die einsam und unbetrauert verstorben sind.
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Rund 200 Neuköllner wurden 2022 – wie es im amtsdeutsch heißt – »ordnungsbehördlich« auf dem alten Domfriedhof St. Hedwig in Mitte bestattet, weil der Tote entweder keine Angehörigen mehr hatte oder diese die Verantwortung für die Ausrichtung der Beisetzung ablehnten. »Im Kreise seiner Lieben zu sterben und dann betrauert und würdig beerdigt zu werden, das ist nicht jedem vergönnt. Menschen sterben auch allein und unbeachtet. Auch mitten unter uns«, sagt Jan von Campenhausen, Pfarrer der Fürbitt-Melanchthon-Kirchengemeinde. Mit dieser Andacht soll ihnen Respekt erwiesen werden, denn »wie mit den Toten umgegangen wird, sagt viel zum Umgang der Lebenden untereinander.« Den Menschen ihren Namen zurückgeben weiterlesen
Eine Wohnung für jeden Menschen, der eine möchte?
Register für Auswege aus dem Elend
Wer sind diese Menschen? Obdachlose Menschen leben oft anonym und zumeist in großen Städten und Ballungsgebieten.
Sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen durch alle Raster der Gesellschaft gefallen. Viele hatten vielleicht zuvor ein intaktes Umfeld, eine Wohnung, eine Arbeit, eine Familie. Sie sind gestrandet in der Anonymität der Großstädte.
Hier muss man sie wieder herausholen! Aber wie? Wer soll das machen? Wer soll das bezahlen? Wer ist zuständig?
Das Problem löst man nicht mit Essens-, Kleider- oder Kleingeldspenden. Auch Kältebusse oder Notunterkünfte sind keine dauerhafte Lösung des Problems. So wichtig sie auch sind in der Not!
Diese Hilfsbereitschaft zeigt jedoch auch, dass es der Gesellschaft nicht egal ist, wenn Menschen im Freien leben müssen, hungern und frieren. Aber auch die hilfsbereite Gesellschaft geht letztendlich in ihre warme Wohnung und ist froh, dass es ihnen persönlich gut geht. Von dem anderen nicht hilfsbereiten Teil der Gesellschaft erfahren sie Missachtung und Leid. Eine Wohnung für jeden Menschen, der eine möchte? weiterlesen
Wildes aus Rudow
Guck mal, was da piept
Vögel – überall begleiten sie uns durch den Alltag. Selbstverständlich, oder?
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In der Zukunft leider nicht mehr unbedingt. Überall werden Häuser saniert oder neue gebaut, selbstverständlich gut gedämmt, das ist gut für Klima und Heizkosten. Oftmals unbemerkt leben allerdings Vögel und Fledermäuse mit uns unter einem Dach. Wenn der Bauherr da nicht aufpasst, macht er Vögel und Fledermäuse dauerhaft obdachlos. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt in §44 das Tötungsverbot, das Störungsverbot und den dauerhaften Schutz der Lebensstätten in ihrer Funktion. »Geht doch nicht!«, wird mancher sich denken. Doch, sogar recht einfach. Es gibt sowohl Nistkästen/ Niststeine, die fast unsichtbar in die Dämmung eingebaut werden können. Noch dazu sind sie wartungsfrei. Wer ein altes Haus abreißen oder sanieren will und denkt, dass er vielleicht tierische Untermieter hat, kann sich einfach bei der unteren Naturschutzbehörde des Bezirksamtes informieren, wie er am besten vorgeht. Auch Mieter, die Vögel oder Fledermäuse am Haus bemerkt haben, können sich dort informieren. Die Ansprechpartner und den Kontakt zur Behörde findet man hier:
www.berlin.de/umwelt/behoerden/umwelt-und-naturschutzaemter-der-bezirke/artikel.228641.php.
Auf eine gute Zukunft von Mensch und Tier.
Eine Rudowerin
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Mittwoch, 3.1.1923
Das neue Jahr ist in Neukölln ziemlich lebhaft begrüßt worden. Auf den Straßen war ein stärkerer Verkehr, als in anderen Jahren, und besonders eine gewisse Jugend tobte sich nach Herzenslust aus, da Polizei sich nirgends sehen ließ. Schon von Sonntag nachmittag ab wurde mit Feuerwerk, wie Böllerschüssen, Fröschen, Raketen usw., Unfug getrieben, der sich in den Abendstunden noch erheblich steigerte. Aber auch in in anderen Teilen Groß=Berlins war dies der Fall. Vom Kreuzberg aus konnte man nach Mitternacht einen seltenen Anblick genießen. Berlin war zeitweise taghell erleuchtet und von den Leuchtkugeln usw. prächtig überstrahlt. Die ganze Nacht wurde gelärmt und geschossen. Dabei waren auch zahlreiche Unfälle zu verzeichnen. Insgesamt wurden die Berliner Rettungsstellen in der Silvesternacht von 80 Verletzten aufgesucht. Neukölln steht dabei mit 25 Fällen an der Spitze. Mehrmals mußte auch das Ueberfallkommando der Schupo eingreifen, so in der Boddinstraße, wo es in einem Lokal zu einer heftigen Schlägerei kam. Auch hier gab es Verletzte. Die Lokale waren fast sämtlich stark besucht, besonders von jüngeren Leuten. Viele Familien feierten Jahresschluß und Neujahr aber daheim, denn eine Silvesterfeier im Lokal erfordert heute schon ein kleines Vermögen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Was ändert sich 2023?
Neuerungen für Beschäftigte, Versicherte und Leistungsempfänger
1. Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom
Gasverbraucher sollen für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs einen Bruttopreis von 12 Cent pro Kilowattstunde garantiert bekommen. Analog sind beim Strom 40 Cent je Kilowattstunde geplant. Die Vergünstigungen sollen nach dem Start im März rückwirkend auch für Januar und Februar greifen.
2. Mehr Wohngeld für mehr Menschen
Das Wohngeld wird ab dem 1. Januar 2023 deutlich erhöht, und zwar um durchschnittlich rund 190 Euro pro Monat. Es soll auch deutlich mehr Menschen zur Verfügung stehen. Das neue Wohngeld soll etwa zwei Millionen Menschen zugutekommen statt bisher rund 600.000. Was ändert sich 2023? weiterlesen
Kulinarische Reise entlang der Bezirksgrenze
Nah- bis fernöstliche Leibesfreuden auf dem Kottbusser Damm
Godebutz, Codbusch, Cadbuß, Kohebuz, Kotpus oder eben Kottbuss – es gibt an die 130 Schreibweisen der im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnten Stadt Cottbus. Die mit C und K wurden im 19. Jahrhundert permanent im Wechsel genutzt. Jedenfalls bildet der Kottbusser Damm, vor 1874 noch Rixdorfer Damm genannt, heute die nordwestlichste Grenze Neuköllns – allerdings nur die Bebauung auf der östlichen Straßenseite mit den Hausnummern 62 bis 104; Straße und Trottoir sind bereits in Kreuzberg. Aber wir wollen uns ja um die inneren Werte kümmern.
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Zwischen Hermannplatz und Maybachufer bietet sich den hungrigen Flaneuren auf einem knappen Kilometer eine Vielzahl an kulinarischen Verlockungen – und das beileibe nicht nur in diversen Backshops und Supermärkten. Seit Generationen türkisch geprägt, wird in der Gegend natürlich viel mediterran gekocht und gegrillt: Hähnchen und – logo – Döner an der Bude des »Royal Imbiss« (der einst mit dem klugen »Qualität ist nicht Zufall« warb), Köfte und Falafel im »Bal-Köfteci« – und in der neuen »Gokorec«-Filiale kommt der Streetfood-Klassiker Kokorec, gegrillter Lammdarm, ins Ekmek (Brot). Nachtschwärmer lieben das »Gel Gör« (zu deutsch »Komm und schau«), das auch nach der Modernisierung bis tief in die Nacht perfekte Köfte mit frischen Kräutern, aber auch Innereien wie Leber zubereitet. Kulinarische Reise entlang der Bezirksgrenze weiterlesen
Geschichten aus der Schulzeit gesucht
Albrecht-Dürer-Schule bittet Ehemalige um Interview-Projekt
Wer möchte Geschichten aus der Schulzeit erzählen?
Die »Albrecht-Dürer-Oberschule« sucht ehemalige Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium in der Emser Straße zwischen 1970 und heute besucht haben und bereit sind, als Interviewpartner an einem Projekt zur Schulgeschichte teilzunehmen. Damit versucht die Schule, ihre Geschichte zu schreiben. Geschichten aus der Schulzeit gesucht weiterlesen
Das mangelnde Licht
Vier Lebenswege in Georgien
Es ist ein Roman, der verschlungen werden will und der verschlingt. Nino Haratischwili erzählt so mitreißend, schonungslos und dicht, dass die mehr als 800 Seiten einen nächtelang wach sein und lesen lassen.
Im Mittelpunkt stehen vier Freundinnen: Keto, die Erzählerin, die später Restauratorin und Malerin wird, Dina, eine zukünftige Kriegsfotografin, Ira, später eine erfolgreiche Juristin, und Nene, die bei ihrem kriminellen Onkel aufwächst. Sie wachsen gemeinsamen in einem Hinterhof in Tiblissi, Georgien in den 80/90er Jahren auf.
Der Roman beginnt mit einer Szene, in der die vier in den Botanischen Garten einbrechen, um in den Brunnen zu springen. Es klingt idyllisch, doch dann kommt die Auflösung der Sowjetunion, 1991 die Unabhängigkeit Georgiens, wenig später der Sturz des ersten frei gewählten Präsidenten. Es folgen Bürgerkrieg und Chaos. Das mangelnde Licht weiterlesen
Enter_Nature – Die Sehnsucht des Menschen nach der Natur
Ausstellung in der Galerie im Körnerpark
Die Sehnsucht des Menschen nach der Natur, nach dem verlorenen Paradies, ist das Thema der neuen Ausstellung in der Galerie im Körnerpark. Unter dem Titel »Enter Nature« zeigen acht internationale Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, die von Malerei über Skulptur und Performance bis zur Medienkunst reichen.
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Der Blickfang der Ausstellung ist die Skulptur »un_ravel«, eine gewebte Landschaft aus Schollen und Verflechtungen mit einem Webrahmen in der Mitte, der die Besucher zum gemeinschaftlichen Weben einlädt.
Das Bild einer Weltkugel mit Schleife und dem Slogan »Alles muss raus« zeigt drastisch den Ausverkauf der Welt. Enter_Nature – Die Sehnsucht des Menschen nach der Natur weiterlesen
Fundstück
Josephine und die kleinen Dinge
Die Zeichnungen von Josephine Raab als »Fundstücke« sind lange ein fester Bestandteil der Kiez und Kneipe, keine Ausgabe erscheint ohne sie.
Alltägliches verwandelt die Künstlerin in Botschaften, die bei oft hintergründigem Ernst humorvoll sind. Sie filtert aus Gesprächen stets einen Kern heraus. Manchmal regt sie zum Nachdenken an, und auch dazu, genauer auf die kleinen Dinge zu schauen. Manchmal lassen sie aber auch nur schmunzeln, besonders dann, wenn sie lustige Versprecher aufgespießt hat.
Unsere Kollegin in der Redaktion arbeitet darüber hinaus als Illustratorin und Objektkünstlerin.
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Basteln mit Rolf
Korkenschneemann
In unserem aktuellen Wandelwappen schmilzt der Schneemann. Das passiert dem Schneemann aus einem Sektkorken nicht. Gebraucht wird ein Sektkorken, eine Klebepistole, eine gebrauchte Nespressokapsel, ein Stückchen Ast, ein Bleistiftanspitzer, weiße, rote und schwarze Farbe, eventuell ein Klemmdeckel einer Dose und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Aus dem Ast wird die Karottennase. Dazu spitzen wir ein Ende an, das andere wird auf den Sektkorken geklebt. Mit Weiß wird der Sektkorken grundiert, mit Rot die Nase angemalt und Schwarz ist für die Augen, den Mund und die Knöpfe. Die Nespressokapsel wird etwas verbeult und dem Kerl aufgesetzt. Der Klemmdosendeckel bekommt einen Tropfen Schmelzkleber, darauf kommt der Schneemann zum besseren Stand. Vielleicht kommt ja auch noch richtiger Schnee.
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Für Hilfe: rolf@kuk-nk.de
Petras Tagebuch
Hohe Herausforderungen
Es gibt Gesetzmäßigkeiten, die unumstößlich sind. Drei Glühbirnen, verteilt auf drei Zimmer erloschen innerhalb von zwei Tagen für immer. Es betraf die Räume Küche, Bad und Wohnzimmer. Während dieser dunklen Jahreszeit empfand ich das als eine schon etwas größere Katastrophe.
Ich machte mich in meiner Wohnung, die sich im Dämmerzustand befand, daran, die Birnen auszuschrauben, um Belegexemplare für den Neukauf zu haben. Ersatzbirnen fand ich nicht in meinem Vorrat. Petras Tagebuch weiterlesen
Nix los auf dem Tempelhofer Feld?
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Bauarbeiten für neue Zugänge
Das Tempelhofer Feld lädt zu jeder Jahreszeit, auch im Herbst und Winter, zu einem Spaziergang ein.
Jahreszeitlich bedingt ist die Sicht bei Nebel diesig, dafür hören sich die Leute meistens, bevor sie sich anrempeln. Sportler rennen und Fahrradfahrer strampeln in Slow Motion.
Zu denken, es wäre nix los, ist aber ein Irrtum. Derzeit finden etliche Bauarbeiten statt, je nach Materiallieferungen früher oder später. An drei Orten im »Äußeren Wiesenring« wurden zusätzliche Toilettenanlagen gebaut und ans öffentliche Wassernetz angeschlossen. Nix los auf dem Tempelhofer Feld? weiterlesen
Times are changing oder nicht?
Was ist heutzutage eigentlich anders als vor 100 Jahren?
Halbwüchsige Jugendliche haben schon immer Blödsinn gemacht und bestehende Regeln missachtet und teilweise überschritten.
Ach ja, die U-Bahn, schon damals lieber mehr als zu wenig. Heutzutage gibt es heftige Diskussionen über U7-Verlängerung oder nicht.
Nicht zu vergessen, das Tempelhofer Feld. Damals diente es der Volkserholung und war ebenso heiß geliebt wie heute. Und, by the way, auch bei schlechtem Wetter, ja, richtig gelesen, nutzen heutzutage tausende Menschen täglich das Feld.
Also, ich resumiere: Namen und Preise ändern sich, die Bedürfnisse der Menschen nicht!
Beate Storni
Die Polizei rät zur Vorsicht
Gastartikel von einem präventionsbegeisterten pensionierten Polizisten
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Das Jahresende naht, und es werden Weihnachtsgeschenke für die Lieben gekauft. Viele machen dies über das Internet im Wohnzimmer. Manchmal wurde dann kurz vor dem Fest doch noch etwas vergessen. Schnell wird der Mantel übergeworfen, die Tür ins Schloss gezogen und ab in das nächste Geschäft, um die benötigen Dinge zu besorgen.
Wieder zur eigenen Wohnung zurückgekehrt, sind Ärger und Schaden groß. Der Laptop mit den wichtigen Daten wurde mit einigen Familienschmuckstücken aus der Wohnung gestohlen. Eine Datensicherung wurde vergessen!
Die Täter hatten leichtes Spiel, weil die Wohnungstür nicht verschlossen war. Nun hofft der Geschädigte auf seine Versicherung.
Schon aus Sicherheitsgründen gilt: Schließen Sie Ihre Tür immer ab. Bei nicht-abgeschlossener Tür kann Ihre Versicherung Leistungen kürzen oder verweigern!
Um sich schützen zu können, muss man wissen, wie eingebrochen wird: In Einfamilienhäuser versuchen es die Täter meist über die Fenster und Fenstertüren, während in Mehrfamilienhäuser über die Wohnungstüren und leicht zu erreichende Fenster und Fenstertüren eingebrochen wird.
Deshalb gibt die Polizei diese Sicherheitstipps: Die Polizei rät zur Vorsicht weiterlesen
Fragestunde in der BVV
Konfetti vor dem Standesamt und Entfernung des Jahndenkmals
Im Museum Neukölln geht es um die schönen Seiten des Heiratens, die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) musste sich in ihrer Sitzung vom 16. November dagegen mit den eher unangenehmen Folgen beschäftigen, nämlich mit dem Konfettimüll vor dem Standesamt in der Blaschkoallee, der eines der Themen der Anwohnerfragestunde war.
Seitdem Konfettishooter auf dem Gelände des Standesamtes verboten sind, habe sich das Geschehen auf die Grünfläche gegenüber verlagert, was ebenso ärgerlich sei, antwortete der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann. Das Bezirksamt habe bisher noch keine befriedigende Lösung gefunden, suche aber weiter nach Wegen, wie sich die Situation verbessern lasse. Fragestunde in der BVV weiterlesen
Problematische Straßennamen
Was bleibt – was muss weg – was muss her?
Welche Personen sollen im öffentlichen Raum durch Straßennamen geehrt werden, und wann ist eine solche Ehrung nicht mehr zeitgemäß? Darüber streitet die Stadtpolitik nicht erst seit heute.
Unter dem Titel »Straßennamen: Was bleibt – was muss weg – was muss her?« sprach Historiker Henning Holsten am 22. November im Gutshof Britz mit Experten über dieses Thema.
»Städte sind gut beraten, fortlaufend zu prüfen, wen sie im Straßenbild ehren«, sagte der Berliner Beauftragte gegen Antisemitismus, Samuel Salzborn. Er hat im vergangenen Jahr ein Dossier des Leipziger Politikwissenschaftlers Felix Sassmannshausen vorgelegt, das rund 290 Straßen und Plätze in der Hauptstadt auflistet, die nach historischen Persönlichkeiten benannt sind, die heute als Antisemiten gelten oder sich antisemitisch geäußert haben sollen, davon 16 in Neukölln. Problematische Straßennamen weiterlesen
Wildes aus Rudow
Von Fröschen und Molchen
Ja, richtig gelesen, auf Rudower Grundstücken gibt es Frösche und Molche. Wer die Gegend kennt, dem fällt ein Geflecht aus kleinen und Kleinstteichen auf, zwischen denen sich die Tiere bewegen.
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Dies liegt an der gewachsenen Struktur aus alten Gärten. Mit allerlei Gehölzen und Stauden bestanden, bieten sie die notwendige Aufenthaltsqualität für unsere Amphibienfreunde. Die lauten Teichfrösche sind nicht zu überhören, wenn sie für circa zwei Wochen im Jahr um Aufmerksamkeit werben. Wildes aus Rudow weiterlesen
»YouthSpace« im Einkaufszentrum
Jugendliche bekommen eigenes Refugium in den Gropius-Passagen
Obwohl der 13. November kein verkaufsoffener Sonntag war, war eine Menge los in den Gropius-Passagen. Ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und Show wurde geboten, dazu ein Graffiti-Workshop und Schnupperangebote verschiedener Jugendeinrichtungen für die anwesenden Kinder und Jugendlichen. Grund war die Eröffnung des »YouthSpace«, eines Begegnungsortes für Kinder und Jugendliche, in dem sie sich ausprobieren, inspirieren lassen und Hilfe in allen Lebenslagen bekommen können.
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Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Stadträtin Sarah Nagel, die Jugendstadträtin Mirjam Blumenthal vertrat, bedankten sich beim Centermanager der Gropius-Passagen Tobias Bahlmann, der nicht nur die rund 60 Quadratmeter große Fläche mietfrei zur Verfügung stellt, sondern das Projekt auch finanziell unterstützt. Er überreichte einen Spendenscheck über 3.000 Euro. »YouthSpace« im Einkaufszentrum weiterlesen
Tarifstreit bei Vivantes
Ein Kommentar
Die nächsten Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes stehen Anfang 2023 an. Die Berliner Krankenhausbewegung beginnt sich warm zu laufen und startet bereits jetzt mit der Mobilisierung der Mitarbeitenden für einen starken, zähen und wahrscheinlich langen Arbeitskampf.
Die Forderungen von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro mehr Gehalt sind angesichts der Inflation das Mindeste, was zu fordern ist.
Dennoch wird die Geschäftsführung von Vivantes erneut alles geben, um ihre eigenen Mitarbeitenden unter Druck zu setzen.
Welche Möglichkeiten gibt es, das immer mehr ausgedünnte Pflegesystem zu retten? Tarifstreit bei Vivantes weiterlesen
Viele Lösungen entwickeln
Kiez und Kneipe spricht mit Bezirksstadtrat Jochen Biedermann
KuK: Was wollen Sie für Neukölln erreichen?
Biedermann: Neukölln ist in den letzten Jahren in Sachen Milieuschutz und sozialer Stadtentwicklung vom Bremser zum Taktgeber geworden. Diesen Weg werde ich konsequent weitergehen und alles dafür geben, Verdrängung und steigende Mieten zu stoppen. Mein Ziel ist, dass mindestens jede zweite Mietwohnung in gemeinwohlorientierten Händen liegt – also im Eigentum derer, die für dauerhaft bezahlbare Mieten stehen. Es geht bei der Frage, wer sich hier noch eine Wohnung leisten kann, auch um die Identität des Bezirks und um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das regelt nicht der Markt, dafür muss Politik klug, entschlossen und mutig handeln. Viele Lösungen entwickeln weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Sonntag. 3.12.1922
Jugend von heute. Halbwüchsige Jungens und Schulknaben sind am meisten an den vielen Metalldiebstählen beteiligt. Kürzlich standen einige Schuljungens bei der Polizei im Verhör. Sie mußten erzählen, wie sie den Erlös ihrer Beute verausgabt haben. Nachdem sie sich Schokolade, Kuchen und Zigaretten geleistet hatten, fuhren sie rein zum Vergnügen mit der Straßenbahn durch die Stadt. – Einige andere Lümmels antworteten auf die Frage, wie lange sie sich schon auf Stehlen gelegt hätten, daß sie das »erst« seit drei Wochen täten. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
»WaterToWine« und Getragenes zu neuem Schick
Nähen und Schneidern gegen die Verschwendung
Die Altenbraker Straße ist seit Jahren mit wenig Infrastruktur ausgestattet. Das ändert sich gerade. In dieser eher unauffälligen Wohnstraße hat sich ein interessantes Projekt angesiedelt.
»Textile coworking space« ist der Zauberbegriff, hinter dem sich das Kooperationsprojekt zwischen »WaterToWine«, dem Upcyclinglabel der Berliner Stadtmission mit Ana Stamenkova, und »OGO.berlin« von Anette Klassen verbirgt. Ana ist Modedesignerin und leitet »WaterToWine«, Anette ist Maßschneiderin und Ausbilderin bei der IHK.
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Beide sammeln Kleidungsstücke aus Geschäftsaufgaben, Spenden und Abschlussstücke von Auszubildenden. »WaterToWine« und Getragenes zu neuem Schick weiterlesen
Sacre Bleu!
Blaue Akzente im Weinbartrend
Gütiger Himmel oder Verdammt noch mal! So ließe sich »Sacre bleu« in etwa übersetzen. Weltweit kennt man diesen Ausruf des Erstaunens – den Franzosen allerdings kaum verwenden. Und so zeugt auch der Name des am 16. November offiziell eröffneten »Sacre Bleu!« nicht nur vom familiären Frankreichbezug des Inhabers Sven Breitenbruch, sondern auch vom Ziel, hier in der Kienitzer, im gleichen Haus wie das schicke Restaurant »La Côte«, eine erstaunliche, mit Klischees spielende Interpretation einer Weinbar zu etablieren.
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Erstaunlich schon, wie viele neue Weinbars sich weiterhin in die wahrlich nicht (natur)weinarme Nordneuköllner Gastroszene wagen; sei es seit Oktober die bei Ex-Pats beliebte »Bar Sway« in der Pannierstraße 29 oder seit Frühjahr das minimalistische »Le Balto« in der Hobrechtstraße 28, beide auch mit Snackangebot. Sacre Bleu! weiterlesen
Weihnachtslinda
Kranoldplatz heimelt an
Es duftet nach Gebäck, der Glühwein dampft, die Suppe ebenso. So weit, so altbewährt das Angebot auf einem Weihnachtsmarkt – auch auf dem versteckt-verschlafenen Neuköllner Kranoldplatz. Wer am 10. Dezember von 10 bis 18 Uhr hierher kommt, wird aber auch von Wintergemüse, Äpfeln und Nüssen empfangen – zwei Bauern aus Brandenburg bringen Bestes für die Weihnachtsküche nach Berlin. Dazu noch Forellen aus dem Umland und Rohmilchkäse aus den Bergen, und die Zutaten für das Festtagsmenü sind perfekt. Weihnachtslinda weiterlesen
Destabilität, Durchleuchtung und politische Ästhetik
Mona Hatoum und Rémy Markowitsch im KINDL
Dunkelgraue Metallstreben, zusammengesetzt zu einer riesigen Struktur, abweisend im ersten Moment. Dann fängt diese Struktur an zusammenzubrechen, und es entsteht plötzlich etwas sehr Fragiles. Dann stabilisiert sie sich wieder, es folgt der nächste Zusammenbruch.
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Das fast neun Meter hohe gerasterte Objekt erinnert an ein im Bau oder Rückbau befindliches Gebäude. Die Installation »All of a quiver« (Alles ein Zittern) von Mona Hatoum im 20 Meter hohen Kesselhaus des »KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« »verweist auf die Umwälzungen der Gegenwart und unsere prekäre und fragile Existenz«. Balance und Zusammenbruch sind wichtige Inhalte ihrer Werke.
Hatoum wurde 1952 in Beirut geboren, floh während des Bürgerkrieges nach London, sie lebt und arbeitet dort. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Migration, Exil und Politik. Destabilität, Durchleuchtung und politische Ästhetik weiterlesen