Alle Beiträge von admin
»Schwarz Weiß«
Neuköllner Schüler präsentieren ihre Kunst
Die Jugendkunstschule Neukölln bietet einmal jährlich »Künstlerische Werkstätten« für die Schulen des Bezirks an. An vier Tagen können sich Schüler aller Altersstufen intensiv mit verschiedenen künstlerischen Techniken und Materialien im Rahmen eines jährlich wechselnden Themas auseinandersetzen. Die Präsentation der dabei entstandenen Arbeiten wird am 10. Mai ab 11 Uhr in der Temporären Galerie auf dem Campus Rütli von Kulturstadträtin Karin Korte und der regionalen Schulaufsicht Kerstin Ladwig sowie Christopher Vogl, dem Leiter der Jugendkunstschule Neukölln, eröffnet.
In diesem Jahr hatten sich sechs Neuköllner Grund- und Oberschulen angemeldet, um ihren Schülern die Erfahrung eines kreativen Werkstattprozesses zu ermöglichen. Über 120 Kinder und Jugendliche konnten in zwölf Werkstätten unter Anleitung kompetenter Kunstpädagogen und Künstlern arbeiten.
Dem diesjährigen Thema »Schwarz Weiß« nähern sich die einzelnen Werkstätten in vielfältiger Form und Weise. Das Spektrum reicht dabei von Hell-Dunkel-Zeichnungen über Assemblage aus Abfallmaterialien bis hin zur bildnerischen Auseinandersetzung mit Gegensätzen. Ob Malerei, Objektkunst, Video oder Fotografie, eine Vielzahl an Sparten der Bildenden Kunst sind in der diesjährigen Ausstellung zu bestaunen und zu bewundern.
pr
Ausstellungsdauer: 11. bis 28. Mai, täglich, 10 bis 17 Uhr
Foyer der Quartiershalle auf dem Campus Rütli, Rütlistraße 35
Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern
Malerei, Installation und Video im KINDL
»Manchmal verlässt man sich, und das ist genauso schön als wenn man sich wiederfindet« – Friedrich Kunath. Geboren in Karl-Marx-Stadt, aufgewachsen in Ost- und Westberlin, lebt jetzt in Los Angeles und München. Der Titel seiner Ausstellung »Coming Home Was As Beautiful As Going Away« trägt eine Mischung aus Elementen der deutschen Romantik und popkultureller Zeit in sich und bewegt sich zwischen dem In-Die-Ferne-Schweifen und Ankommen.
»LA Trainer«, eine Installation mit einem Turnschuhpaar, welches von Adidas für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles entworfen wurde. Die Turnschuhe stehen am Boden und Schnürsenkel vervielfältigen sich als Vogelschwarm im Raum.
In seinen Malereien finden sich oft die Titel direkt auf der Leinwand als Teil des Werkes. Auch verknüpft er DDR-Fernsehen mit Hollywoodklischees auf wunderbare Weise. In »IT‘S A START« und »Vuillard« (LAX) wird dies besonders sichtbar. Das eine zeigt eine Straße, die fast in den Wellen endet, das andere einen Wandteppich, der ein Gemälde von Vuillard aufnimmt und verfremdet. Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern weiterlesen
Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung
Ausstellung in der Galerie im Saalbau stellt politische Forderungen
Die Utopie einer Welt, in der alle Menschen frei und ohne Einschränkungen über ihre Körper entscheiden können, ist das Thema der Ausstellung »An Imagination of Bodily Autonomy«, die bis zum 25. Juni in der »Galerie im Saalbau« gezeigt wird.
Das Ausstellungsprojekt erzählt vom Umgang mit unseren Körpern. »Der Körper ist ein entscheidender Ort, in den sich patriarchale Strukturen einschreiben“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die internationale Debatte um Abtreibungsrechte zeigt, dass bis heute viele Frauen nicht uneingeschränkt über ihren Körper bestimmen können. Aber auch Menschen mit Behinderung, queere oder Trans-Personen können ein Lied davon singen, was es heißt, von der vermeintlichen Norm abzuweichen. Damit bekommt diese Ausstellung eine hohe politische Relevanz. Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung weiterlesen
Zeitreise 35 Jahre zurück
Das Vor-Wende-Neukölln – spannend collagiert
Donnerwetter. Was für ein Buch. Es ist grafisch sehr gut gestaltet und zudem ein historisches Dokument. Wir Leser und Leserinnen kehren zurück in das Neukölln von 1988 vor dem Fall der Mauer, als im Westen Berlins noch alles »ok« war. Die guten alten Zeiten mit ihren durchaus schrillen und schrägen Widersprüchen sprechen uns direkt an. Zeit zum Lesen ist erforderlich, um Schritt für Schritt durchzugehen durch das lebendig abgebildete und künstlerisch erzählte Geschehen. Wer Ende der Achtziger jung war, fühlt sich vielleicht ein bisschen nostalgisch, denkt »Oh wie schön sahen diese nicht renovierten Fassaden der Häuser mit Ofenheizung aus, ja, und Wochenmärkte hatten wir ja auch, und Karstadt war noch Karstadt.« Zeitreise 35 Jahre zurück weiterlesen
Pop-up für Paare
Erst Taufe – dann Hochzeit
Nach der sehr gut besuchten Pop-up-Taufe – die Taufbadewanne hat es sogar bis in die Tagesschau geschafft – findet nun zum zweiten Mal eine Pop-up-Hochzeit statt. Am 13. Mai zwischen 11 und 22 Uhr können sich Paare in der Genezarethkirche einen Segen für ihre Liebe abholen: Von 11 bis 16 Uhr in der Kirche unterm Hochzeitsbaum oder neben der Kirche im Hochzeitspavillon, abends von 18 bis 22:30 im Hochzeitszimmer der Kirche mit Elektrobeats und DJ. Es kann jeder ohne Anmeldung spontan vorbeikommen, es reicht ein Ausweis; die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ist keine Voraussetzung.
emp
Fundstück
von Josephine Raab
»Bau auf, bau auf..!«
Bei Tasmania wird an der Zukunft gebastelt
Der April bot für Spieler und Fans des »SV Tasmania« nicht so viele Gelegenheiten, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Das lag daran, dass die NOFV-Oberliga Nord sich über Ostern »spielfrei« gönnte, während etwa die eine Klasse tiefere Berlin-Liga über je einen Spieltag am Karfreitag und Ostermontag stöhnte.
Dank der starken Rückserie sind die Neuköllner – im ersten Halbjahr noch Vorletzter, 2023 hingegen Zweiter der »Rückrundentabelle« – praktisch der Abstiegssorgen ledig. Bei Lieblingsgegner »FC Hertha 03« konnte Tasmania mal wieder gewinnen – auch, wenn man dabei das Glück schon etwas strapazieren musste. Nachdem die Zehlendorfer jedenfalls eine Reihe guter Chancen ausgelassen hatten, gelang Serhat Polat auf der Gegenseite in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für Blau-Weiß-Rot. Dafür lautete eine Woche später das Resultat genau umgekehrt, was angesichts des Kontrahenten »Union Fürstenwalde« nicht unbedingt zu erwarten war. »Bau auf, bau auf..!« weiterlesen
Basteln mit Rolf
Marienkäfer
Im Mai erwachen auch die Marienkäfer. Mein Exemplar entstand aus einem schwarzen und roten Kronkorken einer koffeinhaltigen Brause. Noch benötigt werden ein Seitenschneider, eine Heißklebepistole, etwas Bindedraht, eine Zange, für Löcher, eine Ahle, eine stabile Schere und ein schwarzer Marker. Nicht zwingend sind Werkzeuge zum Blechformen aber Lust zum Pfriemeln.
Der schwarze Kronkorken wird zum Körper und der rote, mittig mit der Schere geteilt, wird zu den Flügeln. Mit Punzen (Silberstempel) werden, wie auf dem Bild zu sehen ist, auch plastische Verformungen möglich. Aus dem Draht entstehen die sechs Gliedmaßen, zwei Fühler und zwei Mundwerkzeuge. Mit der Ahle werden Löcher für die Fühler und Mundwerkzeuge in den Kopfteil gestochen und eingesteckt. Mit Heißkleber werden alle Drähte unterm schwarzen Deckel verankert. Dann werden die beiden roten Deckelhälften, etwas gespreizt, auf den schwarzen Körper geklebt. Für die Punkte nehmen wir den Marker. Fertig!
rr
Petras Tagebuch
Speise statt Wagen
Vor kurzer Zeit beschloss ich, den Ort Radebeul zu besuchen. Als überzeugte Bahnfahrerin entschloss ich mich auf Anraten eines Bekannten, den Zug nach Budapest zu wählen. Ich solle mir nicht das Restaurant entgehen lassen.
Ich buchte den Zug nach Budapest und reservierte mir einen Platz. Am Tag meiner Abfahrt vom Bahnhof Südkreuz studierte ich den Wagenstandanzeiger, damit ich gleich meinen Wagen fände und problemlos meinen Platz. Es war der Wagen mit der Nummer 258, der sich zwischen den Wagennummern 257 und 259 befand. Petras Tagebuch weiterlesen
Gute Nachrichten aus der Koalition
Opposition erarbeitet konstruktive Ideen zur Bebauung des Tempelhofer Feldes
Die Koalitionsverhandlungen zwischen der SPD und der CDU laufen zur Zufriedenheit der Beteiligten.
Unruhe schien sich jedoch anzubahnen, als die luftige behutsame Randbebauung des Tempelhofer Feldes bekannt wurde. Das war nun gar nichts für DIE LINKE, DIE GRÜNEN und den linken Flügel der SPD. Mit dem Hintergedanken der linken SPD, dass noch eine Mitgliederbefragung zum Thema Einverständnis der Koalitionsverhandlungen ansteht, sezten sie sich mit den Oppositionsparteien zusammen und kamen zu einem erstaunlichen Resultat. Ausnahmsweise wollten sie auf einen lautstarken Schlagabtausch verzichten und einen konstruktiven Beitrag zu dem leisten, was nicht mehr aufgehalten werden kann.
Nach ihrem Willen soll pro gebauter Wohneinheit der neue Eigentümer oder Mieter dazu verpflichtet werden, ein Nutztier anzuschaffen, das auf dem Tempelhofer Feld von der Person artgerecht gehalten wird. Gehege sorgen dafür, dass die Tiere auch dort bleiben, wo sie hingehören. Dabei kann es sich um Wasserbüffel, Ziegen, Schafe, freilaufende Schweine, Kühe, Hühner oder auch Bienenstöcke handeln. Dies wird dann auch den sozialen Zusammenhalt von Mensch und Tierfördern. Gute Nachrichten aus der Koalition weiterlesen
Verein tut gut
Es wird Zeit, nicht nur zu kritisieren sondern auch positiv hervorzuheben. Der Verein »Freunde Neuköllns« konnte vor Kurzem mit Stolz sein 40jähriges Jubiläum feiern.
Das sind 40 Jahre kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit am Denkmalschutz, Förderung der Kultur im Bezirk und Städtepartnerschaften.
Zeitgemäßer sind sicherlich die vielen Initiativen, die sich projektartig und befristet bilden, um ein kurzfristiges Ziel zu erreichen.
Sie haben ihre Berechtigung, sind auch sinnvoll, zielen aber nur auf ein Ergebnis.
Die »Freunde Neuköllns« hingegen pflegen eine Tradition, bieten über den Verein hinaus einen Kreis von Freunden, vielleicht kann von Familienersatz im Positiven gesprochen werden. Jeder hat hier seine Verantwortung, und das dauerhaft.
Feiern und gemeinsames Erleben sind nicht zu unterschätzen: Wer würde nicht gerne die Städte besuchen, deren Partner Neukölln ist?
Petra Roß
Verkehrsberuhigung in Rixdorf
Ein Kiezblock soll den Durchgangsverkehr ausbremsen
Beim Kampf gegen Lärmbelästigung, Luftverschmutzung und Stau hat sich in den letzten Jahren am Richardplatz einiges getan. Eine Sperre an der »Rixdorfer Schnalle« zwischen Richardplatz und Karl-Marx-Platz verhindert das Durchfahren für Autos, die Sperren am Böhmischen Platz haben den kompletten Platz beruhigt. Das Grundproblem wurde damit aber nicht gelöst. Der zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße gelegene Kiez leidet nach wie vor unter erheblichem Durchgangsverkehr. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat daher im Jahr 2021 die Umsetzung eines sogenannten Kiezblocks beschlossen, um das Wohngebiet vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Eine Initiative von Anwohnern hat bereits ein Konzept dafür vorgelegt.
Den aktuellen Planungsstand hat Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (Grüne)gemeinsam mit Wieland Voskamp, dem Leiter des Neuköllner Straßen- und Grünflächenamtes, am 2. März im Rahmen einer gut besuchten Informationsveranstaltung in der Richard-Grundschule vorgestellt. Verkehrsberuhigung in Rixdorf weiterlesen
Kein Tanz in den Mai?
Die Maientage in der Hasenheide sind vakant
Die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) unterstützt die Forderungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den aktuellen Tarifverhandlungen. Darauf verständigten sich die Bezirksverordneten in ihrer Sitzung am 29. März in einer Entschließung. »Der öffentliche Dienst beweist gerade auch in Krisenzeiten seine hohe Bedeutung für unsere gesamte Gesellschaft. Auch deswegen muss die Arbeit der Beschäftigten besonders gewürdigt werden«, heißt es in der Begründung.
Die »Problemimmobilie« in der Nogatstraße, die dem Bezirksamt seit Jahren Kopfschmerzen bereitet weil das Haus vernachlässigt wird und die Bewohner dort unter menschenunwürdigen Bedingungen hausen, war bereits mehrfach Thema in der BVV. Die Linke machte jetzt einen neuerlichen Vorstoß und stellte den Antrag, das Haus unter Zwangsverwaltung zu stellen. Weil der Eigentümer häufig auf Druck der Baubehörden in letzter Minute Missstände behoben habe, sich also nicht völlig verweigere, habe ein solcher Versuch keine Aussicht auf Erfolg, stellte der zuständige Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) klar. Kein Tanz in den Mai? weiterlesen
Keine Profite mit der Miete!
Rettet den Emmauswald in Neukölln!
Der Emmauswald, Teil des Emmauskirchhofs an der Hermannstraße – ein vier Hektar großes artenreiches Biotop in Neukölln, soll zerstört werden, damit die BUWOG (VONOVIA, Deutsche Wohnen) teure Eigentumswohnungen bauen kann. Die Initiative »#Emmauswaldbleibt«, setzt sich für den Erhalt des Biotops ein, weil seine Funktionen unersetzbar sind.
Es braucht Druck von unten, damit die lokale Neuköllner Politik die Bebauung ablehnt. Sei dabei, den Emmauswald zu schützen und zeig Präsenz bei der Kundgebung am 18. April ab 16:00 Uhr im Rathaus Neukölln! Keine Profite mit der Miete! weiterlesen
Volksentscheid gescheitert
Keine schärferen Klimaziele für Berlin
Die Klimaziele in Berlin bleiben wie sie sind. Der Volksentscheid »Berlin 2030 klimaneutral« am 26. März ist gescheitert. Den Initiatoren ist es nicht gelungen, genügend Wähler davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee ist, dass sich Berlin gesetzlich verpflichtet, bereits 2030 klimaneutral zu werden. Nun bleibt es beim aktuellen Gesetz, nach dem die klimaschädlichen CO2-Emissionen bis 2030 um 70 Prozent und bis 2040 um mindestens 90 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 sinken sollen. Bis spätestens 2045 soll Berlin klimaneutral sein. Das sind aber lediglich Zielvorgaben, keine gesetzlichen Verpflichtungen. Volksentscheid gescheitert weiterlesen
Strittige Straßennamen
Bruno Bauer Straße
Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. In Neukölln hat er dabei 18 Straßen und Plätze identifiziert, deren Namensgeber antisemitische Verstrickungen haben.
Die Kiez und Kneipe stellt in den kommenden Ausgaben die Namensgeber vor.
Die Bruno-Bauer-Straße verläuft von der Silbersteinstraße über Glasower Straße bis zur Britzkestraße.
In seiner Jugend war Bruno Bauer einer der engsten Freunde von Karl Marx – im Alter stand er auf Seiten der politischen Reaktion. Bruno Bauer ist eine der schillerndsten Gestalten des deutschen Geistes im 19. Jahrhundert. Strittige Straßennamen weiterlesen
Neues Outfit an der »Bornsdorfer«
Mitbestimmung auf der Lessinghöhe
Im letzten Jahr wurden Ideen für die Umgestaltung der Spiel- und Sportflächen auf der Lessinghöhe im Bereich der Bornsdorfer Straße gesammelt.
Dazu führte der »Mitmach-Laden«, die Anlaufstelle für Beteiligung in Neukölln, zusammen mit dem Kinder- und Jugendbüro Neukölln eine Beteiligung durch.
Schon 2019 wurde durch den Quartiersrat und im »Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept« (IHEK) des Quartiersmanagements Forderungen für die Neugestaltung festgehalten: Der Spielbereich sei schwer einsehbar, zum Teil, besonders die Skater-Bahn, stark vermüllt, nicht barrierefrei und die Beläge seien zu erneuern. Verbesserte Zugänge zum Park und Verbindungen der Flächen untereinander seien zu schaffen. Einzig der Fußballplatz sei in Ordnung.
Eine klare Forderung aus der Anwohnerschaft gab es von Anfang an: Der Baumbestand und die Büsche sollen erhalten bleiben.
200 Anwohner taten ihre Meinungen kund, und die Kinder der benachbarten Kita machten ihre Vorschläge. Neues Outfit an der »Bornsdorfer« weiterlesen
Gegen Hitlers willige Schmierer
Demo gegen Nazi-Parolen in Britz
Am 23. März versammelten sich in Britz engagierte Bürger, um gegen die hier jüngst aufgetauchten Nazi-Schmierereien zu protestieren. Im März wurde das Mahnmal für den ermordeten Burak Bektaş mit Hakenkreuzen geschändet, wenig später traf es die Fritz-Karsen-Schule und das Albert-Einstein-Gymnasium, beide wurden großflächig mit dem Nazi-Symbol beschmiert.
Zur Kundgebung auf dem Platz vor der Hufeisentreppe kamen trotz des ungemütlichen Wetters über 300 Personen. Dazu aufgerufen hatte die Fritz-Karsen-Schule sowie die Initiative »Hufeisern gegen Rechts«. Der Sprecher der Schüler und der Schulleiter der Fritz-Karsen-Schule, Robert Giese, waren entsetzt, dass ausgerechnet nur die Schulen beschmiert wurden, deren Namensgeber sich dem Naziterror nur durch Flucht entziehen konnten. Jürgen Schulte von »Hufeisern gegen Rechts« findet es »unerträglich, dass seit Jahren rechter Terror in Neukölln Menschen mit Morddrohungen überzieht, Autos anzündet, Gebäude beschädigt sowie das Gedenken an Tote beschmutzt.« Gegen Hitlers willige Schmierer weiterlesen
Protest gegen Preissteigerungen im Kiez
»Lunte« aktiv in der Stadtteilarbeit – Gastbeitrag.
Am 24. Februar 2022 begann der Ukraine-Krieg, der viele nicht nur emotional belastet. Schon zuvor war die Inflation spürbar, aber nun stiegen die Preise enorm. Bereits im März letzten Jahres begannen wir mit einer Reihe von Treffen in der »Lunte«, einem linken Stadtteilladen in der Weisestrasse 53.
Am 11. April wurde zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage eingeladen. Unser Motto lautete: »Die Lebenshaltungskosten explodieren und wir explodieren auch gerade«. Wir führten zudem Veranstaltungen durch – so diskutierten wir im Mai über das neue Buch des Neuköllner CDU-Sozialstadtrats Falko Liecke. Im darauf folgenden Monat stand das damals geplante Bürgergeld, dass das Hartz IV-System ablösen sollte, im Mittelpunkt unseres Treffens. Unter anderem referierte dort ein Mitglied der Erwerbsloseninitiative »Basta«, die in der Lunte auch Sozialberatung anbietet. Dann folgte die Sommerpause, die viele für Ausflüge mit dem Neun-Euro-Ticket nutzten. Protest gegen Preissteigerungen im Kiez weiterlesen
40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns«
Verein für die Aussöhnung von Gegnern in Europa und Aufwertung von Kultur
»Sind Städtepartnerschaften nicht etwas Verstaubtes von gestern?« Diese provokative Frage stellte Bertil Wewer, der Vorsitzende der »Freunde Neuköllns«, ein Verein, der sich der Pflege der Städtepartnerschaften des Bezirks verschrieben hat. Anlass: Die »Freunde Neuköllns« feierten im Bootshaus der Rudergesellschaft Wiking in der Haarlemer Straße ihr 40jähriges Bestehen mit vielen Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft und warfen einen Blick zurück in die Geschichte der Entstehung der Städtepartnerschaften in Europa.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel überreichte als Zeichen der Anerkennung der Verdienste des Vereins für den Bezirk eine böhmische Kristallkaraffe und eine Kiste mit Neuköllner Spezialitäten an Wewer. »Für mich haben Städtepartnerschaften schon immer einen besonderen Wert gehabt. Sie bieten uns die Chance zum Austausch und gewähren uns Einblicke in die Strukturen und Gepflogenheiten anderer Städte. Begegnungen sorgen dafür, dass wir Vorurteile abbauen und ein solidarisches Miteinander organisieren«, sagte Hikel in seiner Begrüßungsansprache. 40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns« weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Freitag, 6.4.1923
Aus Nahrungssorgen in den Tod. Das traurige Schicksal der Kleinrentner ist durch einen neuen Fall illustriert worden. Der 85 Jahre alte Rentenempfänger Benjamin Beyer stürzte sich gestern aus seiner im vierten Stock gelegenen Wohnung, Hermannstr. 1, auf den Hof. Er war sofort tot. Nahrungssorgen haben den alten Mann in den Tod getrieben.
Neuköllnische Zeitung, Freitag, 6.4.1923
Ein neues Betätigungsfeld für Frauen. Als erster weiblicher Tischlergeselle in Preußen hat Fräulein Marie Peschlow aus Nowawes bei Berlin ihre Gesellenprüfung bei der Innung Potsdam bestanden. Fräulein Peschlow hat die Kunstmöbeltischlerei als Beruf gewählt. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Neun Jahre Schlagen, Putten und Schaukeln
»Hertzberg Golf« – Großstadtoase mit Retrocharme
Seit Anfang März ist wieder Saison auf dem Minigolfplatz mit Gartencafé auf dem Hertzbergplatz! Am 1. Mai 2014 wurde die traditionsreiche Anlage, die es bereits seit den frühen 60er-Jahren gibt, wiedereröffnet und hat sich seither zu einem familienfreundlichen Sommertreffpunkt im Häusermeer entwickelt.
Leider wird Pit-Pat, die billardähnliche junge Schwester des Minigolf mit tischartigen Bahnen, nicht mehr angeboten, dafür haben die Betreiber wieder viel Mühe in die Instandhaltung der 18 regulären und noch ursprünglichen Zementfaser-/Eternitbahnen gesteckt, um diese gut in Schuss zu halten und so weiterhin mitzuhelfen, den Minigolfsport von seinem etwas angestaubten Image zu befreien. Dennoch soll der nostalgische Retro-Charme der alten Anlage zwischen Oma-, Biergarten und Campingplatz auf keinen Fall wegrenoviert werden. Neun Jahre Schlagen, Putten und Schaukeln weiterlesen
Coaching mit Barbara Westphal
MUTterkraft voraus
Dein JA zu dir!
Wie du loslässt und in deine Kraft kommst!
Keiner wollte die Trennung, doch nun ist sie da. Weil es miteinander nicht mehr geht. Verletzungen auf beiden Seiten. Schuldgefühle. Sorgerechtsstreit. Die Kinder leiden. Und du auch.
Denn statt gemeinsam dafür zu sorgen, in der Trennungssituation das Bestmögliche für die Kinder zu tun, kommt es zum Kampf, der über die Kinder ausgetragen wird. Damit als Mutter umzugehen, ist hart.
Wir unterstützen dich dabei, aus dem Beziehungsspiel auszusteigen, deine Selbstwirksamkeit und deinen Energiehaushalt zu stärken, deine Grenzen zu setzen und zu wahren, dein Leben neu auszurichten.
Unser exquisites Angebot für Mütter in Trennung: 2 Workshops – online (maximal 12 Teilnehmerinnen), tägliche Begleitung in der Woche des Workshops via Telegram
2 Einzelcoachings
Termine: 21. und 28.04.
17:00 bis 20:00 Uhr
Kontakt:
Shanti Karin Cirkel: 0176 5544 5652, info@karincirkel.de
Barbara Westphal: 0175 594 59 02, barbara@westphal-coaching.de Coaching mit Barbara Westphal weiterlesen
Popup Taufe
Eintauchen mit Wassermusik
Ostersonntag zwischen 12 Uhr 30 und 15 Uhr 30 können sich Menschen in der Genezarethkirche »Startbahn« taufen lassen. Die Anmeldung ist per Mail möglich oder sie können einfach vorbeikommen. Erwachsene müssen ihren Personalausweis mitbringen, bei Kindern wird das Einverständnis der Eltern gebraucht.
Einmal tief eintauchen »deep diving« wie Pfarrerin Kachel erklärt. Kraft schöpfen für das, was in der Zukunft bewältigt werden muss. Neben einem Taufbecken wird es eine Badewanne geben, eine Band spielt dazu die passende Musik. Es ist ein Angebot für Menschen, die sich schon länger überlegt haben, sich taufen zu lassen.
Ein ähnliches Event gab es dort im vergangenen Jahr mit einer Popup Hochzeit, das außerordentlich erfolgreich war.
emp
In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer
Ausstellung in der »Galerie im Körnerpark« beschäftigt sich mit Tod und Verlust
Verlust und Trauer sind Erfahrungen, die jeden von uns früher oder später treffen. Wie gehen Menschen damit um, wie leben sie mit der Trauer, wie verarbeiten sie Gefühle von Schmerz, Wut oder Einsamkeit. Diesen Fragen geht die Ausstellung »In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer« in der Galerie im Körnerpark nach.
In der westlichen Welt wird Trauer oftmals tabuisiert, auf Trauernden lastet der gesellschaftliche Druck, schnell wieder »funktionieren« zu müssen. Sie sollen sich »zusammenreißen«, ihre Trauer bitte für sich behalten. In Watte und Nadeln – Konturen von Trauer weiterlesen
Kiezkalender ist da
Alle Veranstaltungen online Woche für Woche
Die »Interkular gGmbH« schließt eine weitere Lücke in der Kommunikation im Kiez. Das Team ist bereits bekannt durch zahlreiche Feste, Flohmärkte und regelmäßige Kochsessions, die international sind und in denen gemeinsam gekocht und gegessen wird, für einen geringen Beitrag. »Interkular« hilft bei der Organisation von Kiezleben, stellt Kontakte her und bietet professionelle Beratung an, damit die Events der Bürgerinnen und Bürger gelingen.
Jetzt läuft also der bemerkenswerte »Kiezkalender«. Woche für Woche finden sich da kulturelle, soziale und politische Veranstaltungen, die für die Nachbarschaft interessant sind. Bitte reinschauen und anmelden.
th
www.kiezkalender.berlin
Die Musik spielt in der Mitte
Lunchkonzerte in der Philharmonie
Immer freitags auf Radio eins gibt es »das Geräusch der Woche«. Ein Ereignis der vergangenen Woche wird musikalisch vertont und muss von den Hörern erraten werden. In der folgenden Woche wird aus den richtigen Antworten der Gewinner per Los ermittelt. Mitte Februar war die Lösung »wieder Musik in der BVG«. Endlich dürfen Musiker wieder in den Gängen der U-Bahn spielen. Die Zuhörer stellen sich um die Musiker und hören gerne zu.
So sah es Anfang der 60er auch Hans Scharoun, der Architekt der Berliner Philharmonie. Wenn Musik auf der Straße gespielt wird, bilden die Menschen einen Kreis. Bisher hatten Konzertsäle vorne die Bühne, und das Publikum saß frontal und seitlich in den Rängen. Anders die Philharmonie: In der Mitte spielt die Musik. In Deutschland damals einmalig. Die Berliner nannten sie scherzhaft »Zirkus Karajani«. Die Musik spielt in der Mitte weiterlesen
Liebe – Lust und Leid
Fröhliches und Trauriges in Songs und Texten
Steffi Frech spielt mit Keyboard und singt gefühlvolle Musik mit Power, stets mit stark vibrierendem Basso Continuo. In der weit verbreiteten Oberflächlichkeit menschlicher Kontakte spürt sie helle Begegnungen auf.
Axel Svehla und Thomas Hinrichsen gehen mit prosaischen Texten an das Thema heran: je zwei traurige und zwei fröhliche Stories.
Axel beschreibt eine schüchterne Liebe in der Jugend, die unerfüllbar zu sein scheint. Dann dringt er in die Datingwelt ein, amüsant und dann auf Umwegen doch erfolgreich.
Thomas schildert die Liebe einer sehenden Frau zu einem blinden Mann, voller sprühender Sinnlichkeit. Im Kontrast dichtet er den Missbrauchsfall nach, den ein Mann in der Kindheit in der Familie erleiden musste und der als erwachsener Musiker an einem Herzinfarkt starb. Leider hat einer seiner besten Freunde das durchleben müssen. th
Steffi, Featuring Rapper Hakan Luv, der eine ganz spezielle Gesangstechnik anwendet.
21. April, 19.30 Uhr
Landsmann Internationale Spirituosen und Weine, Herrfuthplatz 11
Um Anmeldung wird gebeten: thomashinrichsen@freenet.de
Wir sammeln Spenden für die Drogenhilfe Fixpunkt e.V.
Schuld oder was?
Dystopia Utopia in 27 Bildern auf der Bühne
Die globalen Probleme und ihre privaten Auswirkungen in ein Theaterstück zu gießen, das wurde viel versucht. Klaus Domass gelingt es in seinem aktuellen Stück, und sein kreatives Ensemble macht eine treffende Umsetzung unter seiner Regie; denn die Worte der Vorlage sind präzise gesetzt und werden im Spiel exakt lebendig gemacht. Worum geht es?
Drei Männer. Sie verstehen die Welt nicht mehr, kreisen um sich. Die Gesellschaft hat sich von ihnen abgewendet.
Drei Frauen pflegen eine Freundschaft. Sie stecken in einer ähnlichen Situation zwischen Konsum und Idealismus. Jede lebt ein Single Leben. Es gibt viele unerfüllte Träume.
Ein großes Unbehagen schwebt über ihnen. Müssen sie ihr Leben verändern? Sind sie blockiert von ihren Vorurteilen. Finden sie den Mut, sich den Herausforderungen zu stellen?
Globale Krisen sind allgegenwärtig, Kommunikation scheint unmöglich.Menschen und Tiere werden getötet. Unsere Welt droht zu zerbrechen. Auf der Bühne kommen nun die Schwierigkeiten aller Auswege aus der Bedrängung zur Darstellung. Schuld oder was? weiterlesen
Hinbringen und Mitnehmen
Büchertauschbörse vom Jobcenternetzwerk
Der Verein des Senioren-, Jugend- und Bildungsnetzwerks betreibt seit rund 15 Jahren in Neukölln das Sozialprojekt »Bücherbörse«. Kostenlos gab es hier für Bedürftige, Schul-, Lehr- und Bastelmaterialien.
Inzwischen umfasst das Sortiment auch Belletristik, Kriminalromane, Schallplatten, CDs, Hörbücher, Puzzles und vieles mehr. Alles kann von hier unentgeltlich mitgenommen oder getauscht werden. Vor dem Laden stehen inzwischen mehrere Grabbelboxen, aus denen jeder Vorbeischauende kostenlos etwas mitnehmen darf. Hinbringen und Mitnehmen weiterlesen
Tenöre und Bässe gesucht
Schillernder Chorklang
Der Schillerchor ist ein junger Chor. Er wurde 2019 gegründet und besteht aus etwa 40 jungen Sängerinnen und Sängern. Er probt immer montags zwischen 19 und 21 Uhr über dem Evangelischen Gymnasium in der Schillerpromenade Nummer 19. Der Chor hat ein Einhorn als Symbol. Das Einhorn war im Wappen von Friedrich Schiller. Geleitet wird der Chor von Paul Johannes Roßmann, der an der Hochschule für Musik Hanss-Eisler Berlin studiert hat. Geprobt werden à cappella- und chorsymphonische Werke.
Der Chor hatte bereits Aufführungen in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg und in der Thomaskirche in Leipzig. Im April sind einige Aufführungen mit zeitgenössischen Kompositionen von in Berlin lebenden Komponisten und den Gartenliedern von Fanny Hensel geplant.
emp
Sa, 22.04. – 20:00
Rundkirche Tempelhof,
Wolffring 72
So, 23.04. – 16:00
Natur Park Südgelände
Eingang S Priesterweg
Do, 27.04. – 20:00
Jazz-Institut,
Georg-Neumann-Saal, Einsteinufer 43-53
Fundstück
von Josephine Raab
Einmal ist kein Mal
Nach der ersten Niederlage 2023 siegt Tasmania gleich wieder
Auch die schönste Serie geht mal zu Ende – und so kassierte der »SV Tasmania« Ende März beim 0:3 in Staaken die erste Niederlage in diesem Jahr. Zuvor hatte es sechs Siege und zwei Unentschieden gegeben: Summa summarum also 20 ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Die acht Neuzugänge im Winter haben sich also »bezahlt« gemacht, gerade in der Kürze der Zeit konnte damit nicht unbedingt gerechnet werden.
So aber arbeitete man sich verhältnismäßig schnell vom vorletzten Platz raus aus der Abstiegszone – und die erwähnte Pleite, bei der allerdings auch erstmals in diesem Jahr praktisch gar nichts zusammenlief, tat erst mal nicht so weh. Denn der Gegner von der Berliner Stadtgrenze steckt zwar selbst tief im Keller und hatte zuvor 13 Partien nicht gewinnen können, der Vorsprung Tasmanias in der Tabelle vor Staaken ist aber noch komfortabel. Einmal ist kein Mal weiterlesen
Basteln mit Rolf
Eiergesichter
Diese Kiez und Kneipe erscheint erst ganz kurz vor Ostern, weshalb schon in der Märzausgabe mein Osterbastelvorschlag erschien. Hier denoch etwas Österliches, das quasi noch last minute realisierbar wäre und andererseits auch ganzjährig jedem Frühstück ein eigenes Gesicht zu geben vermag. Benötigt wird nur ein Ei, ein Filz- oder anderer Malstift und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Gleich nach dem Abschrecken genügen wenige Striche, um ein ernstes, lustiges oder sonstwie geartetes Gesicht auf ein Ei zu zaubern. Sprechen ethische Gründe gegen ein Tierei, wären Eier aus Holz-, Papier-, Blech- oder Plastik die Alternative.
rr
Petras Tagebuch
Verzweifeltes Putzen
Mehrere Umstände kamen an diesem Morgen zusammen: Ich saß bei meinem Tee in der Küche, trug ausnahmsweise meine Brille, die Sonne schien, und ich blickte von meinem Buch auf.
Ich sah etwas, was mich zutiefst niederschmetterte. Auf meinem schönen Eckschrank, der mit insgesamt 16 kleinen offenen Regalbrettern für Rumsteherle ausgestattet ist, hat sich ein Film aus einer Mischung von Schmutz entwickelt, der mir bisher nicht auffiel. Er bestand aus Nikotin, verbunden mit Kochdämpfen und Staub.
Ich startete eine Putzoffensive. Angefangen mit Spülmittel, das ewig dauerte, den Film zu entfernen, stieg ich stufenweise auf schärfere Reinigungsmittel um. Die Aktion dauerte insgesamt drei Stunden, verteilt auf drei Tage. Der Eckschrank machte wieder etwas her. Petras Tagebuch weiterlesen
Viele Arten auf winzigem Raum
An der Oderstraße entsteht ein Miniwald
Platz für Wald ist überall, und jeder kann Bäume pflanzen, auch in Neukölln. Das tut gerade der Verein »Tinyforestberlin«, der am 8. Februar in der Oderstraße auf drei wenige Quadratmeter großen Flächen vor dem Eingang zur »Kinderwelt am Feld« einen Nanowald anpflanzte. Je dreißig Setzlinge – Stieleiche, Schlehdorn, Feldahorn und Hundsrose – wurden dicht an dicht gepflanzt. Die Fläche stellte das Bezirksamt zur Verfügung. Die Pflege übernimmt in den nächsten Jahren der Verein.
»Von wegen, Berlin ist auf Sand gebaut, hier sind ja nur Steine«, stellte Umweltstadtrat Jochen Biedermann fest, der mit Schaufel und Hacke versuchte, Löcher in den Boden zu graben und dabei jede Menge Steine aus dem Untergrund buddelte. 60 Zentimeter mussten die Pflanzlöcher tief werden, in die die 90 jungen Pflanzen eingesetzt wurden.
Dann hieß es Wasser schleppen von einer nahe gelegenen Pumpe, damit die Pflanzen ordentlich Feuchtigkeit bekommen. Viele Arten auf winzigem Raum weiterlesen
Ausgeprostet
Die Plätze der Kommunikation in den alten Berliner Eckkneipen verschwinden weiter. Entweder werden sie aus Altersgründen und einem fehlenden Nachfolger geschlossen oder die Erhöhung der Miete erschlägt ihre Existenz.
Dabei sind diese Orte so wichtig: Einer hilft dem anderen, sei es beim Ausfüllen von Formularen oder durch handwerkliche Unterstützung in der eigenen Wohnung.
Das können die Schicki-Micki-Restaurants und Bars nicht leisten. Sie bieten zwar teures Essen und gepflegten Wein, aber keinen Platz zum Heimischsein und für die alltägliche Kommunikation. Es soll sie geben, aber doch nicht nur!
Leider kann ich nicht ausrechnen. wie viel Bier die Neuköllner trinken müssten, um die Eckkneipen zu erhalten, aber ich glaube nicht, dass sie es schaffen. Schade um die vielen Spiele, die dort stattfinden, traurig, dass die Frage vom Kneipenwirt nach dem Wohlergehen nicht mehr kommen wird. Dramatisch ist der Verlust der vielen fröhlichen Stunden. und Runden.
Petra Roß
CDU gewinnt – SPD verliert
Große Veränderungen nach der Wahl
Die Berliner haben über das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen entschieden und die Karten neu gemischt. Neukölln zeigt sich dabei gespalten: Die beiden nördlichen Wahlkreise bleiben in grüner Hand, der Süden entschied sich für die CDU. Die Partei erhielt 28,1 Prozent der Zweitstimmen und verbesserte ihr Ergebnis somit um 11,9 Prozent. Die Grünen verbesserten sich leicht um 0,9 Prozent auf 18,5 Prozent. Leichte Steigerung auch bei der AfD auf 7,5 Prozent, die Linke musste 1,2 Prozent abgeben und kam auf 13,1 Prozent.
Großer Verlierer ist die SPD. Sie erhielt 21,3 Prozent der Zweitstimmen, ein Minus von 5,9 Prozent, und verlor drei Wahlkreise. Die FDP hat es gar nicht mehr ins Abgeordnetenhaus geschafft. CDU gewinnt – SPD verliert weiterlesen