Körperlich berührende Darstellung des Ringens um Leben
Von Menschen, die den riskanten Weg übers Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa Sicherheit zu finden, handelt nach 700 Aufführungen der »Asyl-Monologe«, »Asyl-Dialoge« und »NSU-Monologe« das neue Theaterstück von Autor und Regisseur Michael Ruf.
Die »Mittelmeer-Monologe« erzählen von Menschen, die einen lebensgefährlichen Weg auf sich nehmen, in der Hoffnung, endlich in Sicherheit leben zu können – und von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern, sowie von Aktivisten, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen.
Diese Aktivisten überzeugen als Ehrenamtliche beim Alarmphone die Küstenwachen davon, Menschen in Seenot zu retten, oder lernen auf der »Seawatch«, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren – kurzum: Sie tun das eigentlich Selbstverständlichste, was aber im Jahr 2019 alles andere als selbstverständlich ist: Menschliches Leben zu retten!
Es ist, als ob die Schauspieler die Menschen im Publikum direkt ansprechen, ihnen die Hand reichen und sie reinziehen in eine Welt, die die Zuschauer von nun an nicht mehr kalt lassen wird: Verwickelt, verschlungen, verbunden und vernetzt mit den Protagonisten der »Mittelmeer-Monologe« folgt das Publikum gespannt den Wegen der erzählten Geschichten. Wenn die Schauspieler flüstern, schweigen, behutsam ein Wort in den Raum werfen, dann und wann lauter werden, fordernd oder wütend die Stimme anheben, einmal sogar beinah schreien, dann dringen die Töne nicht abstrakt zu den Zuschauern, sondern dann wird das Publikum ganz direkt und in all ihrer Körperlichkeit von dem Gesagten getroffen und berührt. Wenn die Schauspieler das Publikum anschauen, dann wird dieses in das Geschehen einbezogen, von dem es weiß und fühlt, dass es so in Wirklichkeit stattgefunden hat.
pm
Im Anschluss Publikumsgespräche mit Aktivisten.
— Übertitel in Arabisch, Englisch und Französisch.
Termine: 21.10. und 22.10. um 19:30, Einlass ab 19:20, Tickets online heimathafen-neukoelln.de/tickets/ oder Kartentelefon 030-56821333
Heimathafen,
Karl-Marx-Straße 141