Vielerlei mit und aus Korn und Butter im »Butter & Korn«
Ein anregender Drink und dazu ein leckeres Häppchen mit Freunden oder Kollegen, zum Feierabend oder Einstimmen auf den Resttag, so wie es als Apéro oder das Treffen zu Tapas gute Tradition in Frankreich oder Spanien ist – mit diesem Konzept schließt seit Ende Mai die Cocktail-, Wein- und Bierbar »Butter & Korn« eine Gastrolücke in der Pannierstraße.
Die Inhaber Frank Rauh und Dustin Franke fanden in den Räumen des vormaligen »ZIB« ein schönes Plätzchen mit lebendiger Straßenterrasse. Mit Benni, der zuvor für die kulinarischen Stadtführer von »Eat the World« arbeitete, haben sie einen leidenschaftlichen, sympathischen Geschäftsführer gefunden. Sie kannten sich schon aus dem Kiez und diversen Lokalitäten, wohnen um die Ecke und bauten sich eine Bar mit 80s-/Miami-Vice-Neon-Flair, die sich harmonisch in die Ausgehmeile nahe der Sonnenallee integriert. Clou ist der regionale (aber nicht brutale) Ansatz, bei den Zutaten für die Drinks und Speisen fast ausschließlich auf Lieferanten aus dem deutschsprachigen Raum, am liebsten direkt aus der Nachbarschaft, zu setzen. »Simpel und doch spannend« soll das Angebot sein, so Bennis Idee.
Ungewöhnliche Cocktails (à 9,50 Euro) werden hier gepaart mit deutschen Tapas-Tellern, die Sauerteigbrot des Bäckereicafés »Le Brot« aus der Fuldastraße mit Buttervarianten wie Dill-, Senf-, Rote-Bete-, Pflaumen- oder veganer Kräuter-Butter und pikanten Snacks wie Schweinespeck, Ziegen- oder Trüffelkäse von »Peppikäse«, Pilztatar, Lammsalami oder auch einem Rollmops kombinieren.
Die Cocktails mit Namen wie »Bauernlümmel« oder »Schlawiner« überraschen neben exquisiten Alkoholika wie Roggenwhiskey, Dill-Aquavit (ausnahmsweise aus Dänemark), Haselnussgeist, Rum oder Wodka durch gewagte, jedoch dezent eingesetzte Zugaben wie Erbsen, Kümmel, Meerrettich, Sellerie, Petersilie, Knoblauch, Apfel oder Honig. Statt Zitrone wird Verjus, statt Aperol Berliner Wermut verwendet; auch so schmeckt ein Spritz gut.
Zwei Fassbiere (die Hausmarke für drei Euro/0,4 Liter) gibt’s für den unkomplizierten Durst, das Angebot aus derzeit sechs offenen Weinen soll noch ausgebaut werden, der selbstgemachten Gurkenlimo sollen weitere hausgemachte Softdrinks folgen. An Ideen mangelt es Benni nicht. Auch ein eigener Korn steht auf dem Zukunftsplan; bis dahin gilt es, den speziellen Apfelkorn aus Apfelzucker, -essig und -saft, natürlich Korn und etwas Thymianspray zu probieren.
Kein cooler, hochnäsiger Hipsterladen will das »Butter & Korn« sein, sondern basic, bodenständig, kiezverbunden. Wie die Butter als natürliches Grundnahrungsmittel, mit dem sich aber auch Spirituosen »waschen« und aromatisieren lassen – so wie der hauseigene Walnussgin, steht das Korn für Brot wie auch für die Basis vieler Schnäpse, und beides zusammen für essenziellen Genuss. Mit dem »Butter & Korn« gewinnt die Pannierstraße einen weiteren geschmackvollen Treffpunkt von frühabends bis spät.
hlb
Butter & Korn, Pannierstr. 57, Di – So ab 17 Uhr, www.butterundkorn.de, Facebook/Instagram: butterundkorn