Bezirk setzt Vorkaufsrecht durch
Zwei Monate mussten die Mieterinnen und Mieter des »Leine-Oder-Halbmondes« um ihr Wohnschicksal bangen, denn ihr Haus wurde von »Pears Global« gekauft. Nun ist klar, dass der Bezirk zugunsten des »Beamtenwohnungsbauvereins« vorkaufen konnte.
Während die Zeit der Vorkaufsprüfung ohnehin einen Ausnahmezustand für die Betroffenen darstellt, schlug Corona auch noch voll zu. Die Arbeit im Bezirksamt veränderte sich und die Mieterinnen und Mieter fanden neue Formen des Protests. Keine Kundgebung, dafür klappernde Töpfe, riesige Transparente und Papierflieger für den Kampf um ihr Zuhause, das inoffizielle Wahrzeichen der Berliner Luftbrücke direkt an der Grenze zum Tempelhofer Feld.
Der gefürchtete Investor, die britische Milliardärsfamilie Pears, erlangte fragliche Berühmtheit, als ihr Netz aus diversen Briefkastenfirmen aufgedeckt wurde. Sie besitzen über 3.000 Immobilien und sind damit einer der Großeigentümer der Stadt. Auch das »Syndikat« fiel ihnen bereits zu Opfer.
Nun bleibt zu hoffen, dass der Vorkauf durch den Bezirk innerhalb der Widerspruchsfrist von 30 Tagen nicht angefochten wird, wie es beispielweise ein paar Häuser weiter, in der Leinestraße 8, im Herbst letzten Jahres passierte.
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