Tastentänzer im November

Pianisten zeigen ihr Können bei der Salonmusik

Nicht ohne Grund wird das Klavier als der König der Instrumente bezeichnet. Bietet es doch mit seinen 88 Tasten vielfältige harmonische und melodische Möglichkeiten und kann auch als Perkussionsinstrument eingesetzt werden. Wie das klingt, zeigen vier Klaviervirtuosen bei der Salonmusik im November.

FraGILe. Foto: Wolfgang Uhlig

Den Anfang macht das Duo »FraGILe« mit der Pianistin und Sängerin Petra Woisetschlager und dem Bassisten Udo Betz am 3. November. Woisetschläger gehört zu den Multitalenten der deutschen Musiklandschaft. Nach ihrer Ausbildung zur klassischen Konzertpianistin arbeitete sie zunächst als Solistin und Begleiterin im Konzertbereich. Das reichte ihr aber nicht. So erweiterte sie ihren künstlerischen Radius durch die Zusammenarbeit mit Jazz- und Popmusikern. Im Kontrabassisten und Bassgitarristen Udo Betz fand sie den idealen Partner. Auch Betz kennt keine musikalischen Berührungsängste. Nach seinem Studium des Jazz und klassischen Kontrabasses war er als Orchestermusiker und als Bassist von Ja‌zz-, Rock- und Tangobands gefragt. All das fließt in das gemeinsame Duo mit ein: Stilistiken unterschiedlichster Art von der Klassik bis zum Tango, Ausschweifungen in Pop und Funk und dazu eine gehörige Prise Jazz und freie Improvisation.

Dernier Métro.  Foto: M. Martin

Ein weiteres Multitalent ist der Pianist und Posaunist Julian Gretschel. Er glänzt nicht nur als hervorragender Begleiter und Solist, sondern zeichnet auch verantwortlich für die Arrangements sämtlicher Stücke des Trios »Dernier Métro – Ligne Deux«, in dem er mit Sängerin Petra Zeigler und Trompeter Aaron Schmidt-Weigand auftritt. Dessen neues Programm, das am 10. November zu hören sein wird, ist ganz dem Leben der Seeleute gewidmet. Schlager, Songs und Chansons erzählen von handfesten Kerlen und lockeren Mädchen, von Hafenromantik und dem harten Los der Matrosen.

Duo Rusanovsky.Foto: Fedurok – Eugenia Usimova

Bühne frei für junge Künstler heißt es am 17. November. Gerade mal 27 Jahre jung, hat die Konzertpianistin Ksenia Fedoruk schon eine beachtliche Karriere hinter sich. Sie konzertierte mit der Berliner Philharmonie, im Moskauer Tschaikowsky Konservatorium, dem Moskauer Kreml und in der Staatsoper Berlin. Gemeinsam mit dem 26-jährigen Geiger Arthur Rusanovsky, der ebenfalls in vielen renommierten Orchestern solistisch glänzte, bringen die beiden jungen Musiker ausgewählte Werke von Beethoven, Chopin, Johann Sebastian Bach und anderen Komponisten zur Aufführung.

Finke Roder Schwingen. Foto: Christian Ender

Auch im Jazz spielt das Klavier eine wichtige Rolle, besonders als Rhythmusinstrument – so im Trio »Finke Roder Schwingen«, das am 24. November auftritt. Der Pianist Thomas Finke gibt gemeinsam mit dem Kontrabassisten Jan Roder perkussive Impulse für die Soli und Melodien des Trompeters Paul Schwingenschlögl. Allerdings ist die Rollenaufteilung in diesem Trio keineswegs festgelegt. Auch Klavier und Kontrabass unternehmen solistische Ausflüge, oder alle drei improvisieren gemeinsam. Geboten werden rare Jazzklassiker ebenso wie eigene Stücke, bei denen mitunter zeitgenössische Komponisten wie Ligeti und Penderecki Pate standen.

pschl