»Blaues Gold« kostenlos vor dem Rathaus Neukölln

Neuer Trinkwasserbrunnen für alle

Seit dem 5. Juni sprudelt kostenloses Trinkwasser aus einem schmalen, filigran gestalteten Brunnen auf dem Platz vor dem Rathaus Neukölln. Die künstliche Quelle ist von der Farbe her passend tiefblau gestrichen. Die Einweihung durch Bürgermeister Hikel und Johannes Tiefensee von den Berliner Wasserbetrieben war Teil einer »Trinkwasseroffensive«.

Und fröhlich sprudelt das Nass. Foto: fh

Obwohl Wasser in der Nutzung transparent erscheint, gilt es als »blaues Gold«, welches der Erde den Namen »der blaue Planet« verliehen hat, denn die Erde besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Für die Gesundheit aller Lebewesen auf der Erde ist Wasser unverzichtbar. Es kann zum wichtigsten Rohstoff des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden.
Beliebt ist Wasser bei den Berlinern auf jeden Fall. Im Monat Mai bei starker Hitze verbrauchten sie so viel Trinkwasser wie seit 18 Jahren nicht mehr. Die »Berliner Morgenpost« gibt laut Auswertung der Berliner Wasserbetriebe 21,4 Millionen Kubikmeter an. Doch nur fünf Prozent davon werden für Kochen und Trinken genutzt. 14 Prozent entfallen auf Waschen und Geschirrspülen, 31 Prozent auf Toilettenspülung und 40 Prozent auf Körperpflege. Zum Trinken wird industriell produziertes Mineralwasser bevorzugt.
Weltweit ist der Zugang zum Wasser ungerecht verteilt. Laut »Tagesspiegel« vom sechsten Juni verbrauchen zehn Länder 60 Prozent des Süßwassers. Fast eineinhalb Milliarden Menschen haben keinen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser. So entsteht wachsender Bedarf an neuen Technologien, um aus 97 Prozent Salzwasser mehr Süßwasser zu gewinnen. Bereits jetzt erwachsen daraus Begehrlichkeiten von Firmen und Investmentfonds, in ein Milliarden schweres Geschäft zu investieren. Der »Tagesspiegel« nennt mehrere Fonds, die bereits erfolgreich aktiv seien. »Ein Kerninvestment« entfalle auf die französische Veolia Environment, die in der Vergangenheit in die Berliner Wasserbetriebe investiert hatte, deren Wassersparte Weltmarktführer sei und auch in Deutschland fast fünf Millionen Menschen versorge. Zum Januar 2013 kaufte das Land Berlin die Veolia- Anteile an den Berliner Wasserbetrieben vollständig zurück, nachdem der Berliner »Wassertisch« dafür stark mobilisiert hatte. Steigende Wassertarife konnten bislang nicht verhindert werden. Der durchschnittliche Mengenpreis für verbrauchtes Trinkwasser beträgt derzeit 1,813 Euro pro Kubikmeter. Je nach Größe des pro Anschluss vorhandenen Wasserzählers wird außerdem ein täglicher Grundpreis für die bereit gestellte Infrastruktur erhoben.

th