Der Run auf die Angebote für Weihnachtsgeschenke setzt ebenso ein wie die Weihnachtsfeiern im Vorfeld des Familienfestes. Die Hektik bekommt zuerst das Verkaufspersonal im Handel zu spüren, schließlich wird dort auch noch am Heiligen Abend gearbeitet. Wer Glück hat, gehört zu den behaupteten 80 Prozent Erwerbstätigen, die von ihrem Einkommen noch leben können.
Mindestens 20 Prozent verdienen allerdings nicht genug und sind auf Transferleistungen angewiesen. Das trifft vor allem die Kinder. Zu Weihnachten wird das besonders hart. Die soziale Schere, die kalte Spaltung der Gesellschaft, kann durch caritative Hilfe nicht kompensiert werden. Deutlich mehr Maßnahmen für soziale Gerechtigkeit sind erforderlich. Sonst haben wir Verhältnisse, wie Charles Dickens sie in seinen »Christmas Carols« beschrieben hat.
Thomas Hinrichsen