Werkschau des Regisseurs im »Wolf Kino«
Nach Retrospektiven in Lissabon, Barcelona und Oslo hatte Kurator Kristofer Woods die Idee, das außergewöhnliche Werk des britischen Filmemachers, Kritikers, Visionärs und »Enfant Terrible« Peter Watkins auch in Berlin zu präsentieren. Das »Wolf Kino« ist der ideale Ort dafür, bietet es doch die Möglichkeit, die Filme in ein Programm mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen einzubetten.
Peter Watkins hat seit den 1960er Jahren immer wieder den Status quo herausgefordert und mit dokumentarisch anmutenden Filmen wie »The War Game« (1965), »Privilege« (1966), »Punishment Park« (1971) und »The Trap« (1977) sein Publikum erschüttert. Die konfrontativen Arbeiten des bis heute in Deutschland wenig bekannten Regisseurs sind in ihrem Wesen auch immer kluge Medien- und Kapitalismuskritik. Eindrücklich schildern sie die autoritären Strukturen westlicher Konsumgesellschaften und die Rolle der Massenmedien. Dabei haben viele seiner Filme bis heute nichts an Aktualität verloren, in einer Zeit, in der autoritäre Tendenzen erstarken und in der der Verdruss über das politische System stetig zunimmt.
Spannend sind auch Watkins‘ Filme über bekannte Künstler wie den expressionistischen Maler Edvard Munch, oder der Film »The Freethinker« über den schwedischen Dramatiker und Maler August Strindberg.
Bis zum 30. Juni zeigt das »Kino Wolf« bedeutende Filme des Regisseurs, begleitet von Vorträgen, Workshops, einer Ausstellung und Diskussionen.
pschl
Wolf Kino, Weserstraße 59, 12045 Berlin
www.wolfberlin.org/peterwatkins