Über Ludwig, Maurus, Kunst & Wesen

Kiezkneipe der Möglichkeiten

Objekte, die mit der Komposition des Raumes spielen, zeitgenössische Malereien an der Wand, eine wunderbar eigene Eleganz, ein wahrscheinlich hundert Jahre alter Tresenschrank, der sich nicht mehr verrücken lässt und Maurus Knowles – das LUDWIG.

Maurus Knowles mit Schirm und Birne.                                                                                                       Foto:pr

Den Namen hat es vom alten Anzengruber, der hieß mit Vornamen so – »das ist Tradition und Veränderung«.
Maurus Knowles, der Besitzer, hatte nach 20 Jahren das Angestelltendasein satt, »da bleibt nichts anderes, als was Eigenes zu machen«, sagt er, und eröffnete mit seinem Partner das LUDWIG im Juni 2016.
Er hat die letzten 25 Jahre als Buchhalter in Kultur und Medien gearbeitet und ist Künstler – zur Kunst kam er schleichend, wie er selbst sagt. Er sammelt schon immer gern Dinge, baute viele Wohnungen um, dort mit Tapetenkleister, Tiefgrund und Holz, fand Rost und alte Stühle, mischt die Materialien und erschafft Objekte, Kompositionen und Wesen, die aus eigenen Welten zu sein scheinen. Es ist sein Ventil, ein freies Spiel und auch ein »Sichselbstetwaserzählen«.
Maurus machte die »Fluid Gallery« zum Konzept für das LUDWIG. Mehrwöchige Ausstellungsperioden, ohne bestimmtes Thema, Sujet oder Genre. Es werden Arbeiten zusammengestellt, die sich bedingen, ergänzen oder streiten können – die aber immer miteinander kommunizieren. Im Dezember/Januar wird die Ausstellung »Das Wesen der Dinge« zu sehen sein, ganz gemischte Arbeiten von Objekten über Dinge bis zu Assamblagen. Für Februar/März ist eine Ausstellung geplant, die sich mit dem Thema Decollage auseinandersetzt.
Mit dem LUDWIG vereint er die Sachen, die er gut kann: das Buchhalterische, die Kommunikation, das Verbinden von Menschen – es ist die Synthese aus dem, was er bisher in seinem Leben gemacht hat. Er sieht das LUDWIG als Nachbarschafts- und Kiez­kneipe und »als Ort wo viele sich wohlfühlen, mit der Möglichkeit zur wilden Kunst. Eine Bar, in der die unterschiedlichsten Wesen und Dinge aufeinander treffen, sich begegnen, austauschen und kennenlernen können«
Das aber wohl wichtigste ist für Maurus Knowles »die Offenheit für alle Geschlechter und Wesen«.
Das Wort Wesen sagt er immer wieder mit solch einer Natürlichkeit, dass es keine weiteren Fragen aufwirft und wenn doch, wird es spätestens sichtbar. wenn man den Wesen im LUDWIG begegnet.
Neben Ausstellungen gibt es ein Programm aus Performances und Dragshows, Livemusik, Filmscreenings und Video-Art, Buchpräsentationen und Lesungen, Talkshows und Diskussionsveranstaltungen und Kunsthappenings.
Das LUDWIG ist eine dauerhaft herzliche Einladung, den Ort für sich zu nutzen, künstlerisch zu experimentieren und sich wohl zu fühlen.

jr
LUDWIG
Anzengruberstr. 3
Di – So ab 18 Uhr
www.ludwig-berlin.eu
www.maurusknowles.net