Per Pedale durch Neukölln

In Zukunft sicher durch die Karl-Marx-Straße?                                                                                       Foto: fh

Neue Radwege in der Karl-Marx-Straße

Seit der Regierungsbildung des neuen Senats hat das Fahrrad eine neue Bedeutung bekommen. Radwege sollen entstehen und Gefahrenstellen für Radler entschärft werden.
Als die Lenkungsgruppe [Aktion! Karl-Marx-Straße] am 8. August tagte, stand eben dieses Thema im Vordergrund. Die Lenkungsgruppe ist ein Beteiligungsgremium, das die Belange von Bürgern und Gewerbetreibenden in der Karl-Marx-Straße und den abzweigenden Nebenstraßen koordiniert.
Geplant ist ein Radweg beidseitig der Karl-Marx-Straße von der Weichselstraße bis zum Hermannplatz. Diese Lösung stellt nur eine Zwischenlösung dar, weil die Sanierung der Karl-Marx-Straße wahrscheinlich erst 2022 beendet sein wird. Bis dahin wird an einer dauerhaften Lösung gearbeitet. Die Karl-Marx-Straße ist eine Hauptverkehrsader und fällt von der Zuständigkeit und der Finanzierung dem Senat zu.
Folgerichtig war Roland Jannermann, zuständig in der Senatsverwaltung für Verkehrsplanung, anwesend. Drei Planungsvarianten wurden vorgestellt:
Die erste Variante stellt einen Radweg auf der Fahrbahn dar. Das entspricht dem Radstreifen, der bereits zwischen Lahnstraße und Karl-Marx-Platz angelegt ist, aber mit einer durchgezogenen Linie. Die zweite Variante ist ein geschützter Radweg zwischen Gehweg und Parkleiste mit Pollern. Die dritte Variante stellt eine Kombination aus den beiden vorherigen Lösungsvorschlägen dar. Bei allen Varianten werden weder Bordsteine noch Mittelstreifen angetastet, aber die Instandsetzung der Fahrbahn wird vorausgesetzt.
Alle Formen von Radwegen bieten keinen Schutz vor sich öffnenden Fahrer- oder Beifahrertüren. Bei der ersten Variante, ein Radweg auf der Fahrbahn, besteht darüber hinaus die Gefahr des unerlaubten Zuparkens. Aber auch der geschützte Radweg, der durch Poller begrenzt wird, birgt seine Gefahren. Der Weg könnte durch den Verkehr der Grundstückseinfahrten blockiert werden. Außerdem muss hier ganz genau auf die Sichtverhältnisse an Knotenpunkten und Ausfahrten geschaut werden. Zudem verursachen Poller hohe Instandhaltungskosten. Sie werden umgefahren.
Insgesamt muss für das Stück zwischen Weichselstraße und Hermannplatz nach einem Kompromiss gesucht werden, um die Gefährdung von Fahrradfahrern so gering wie möglich zu halten.
Jannermann spricht sich ebenso wie das »Netzwerk fahrradfreundliches Neukölln« für das Pilotprojekt eines geschützten Radweges aus. Für Berlin ist es eine gute Gelegenheit, diese Form der Fahrradwege zu testen. Der Baubeginn wird für Mai 2018 geplant.

ro