»Am meisten dachte ich an das, was ich nicht erlebt hatte«
Wie fühlt es sich an, ein pubertierender Junge zu sein? Wenn sich alles nur noch um das Erwachsenwerden und vor allem um Mädchen dreht? Diese Fragen stellte ich mir, glücklich mit meinem Frauendasein, seit der ersten Ausgabe von Autofokus mit all den schockierenden Episoden nicht mehr. Mir schien alles klarer. Umso erstaunter war ich, als ich plötzlich den zweiten Band in den Händen hielt.
Anfangs wird die Geschichte des pubertierenden Schülers Moritz Motte relativ harmlos weitererzählt. Noch immer ist es sein größter Wunsch endlich, endlich die Jungfräulichkeit zu verlieren. Um das zu erreichen, scheint er zu allem bereit zu sein. Fixiert auf dieses erste Mal verliert er alles andere und anscheinend auch den Realitätssinn immer mehr aus den Augen. Ob es dabei nun um die Schule, die Konfirmation, die schöne Statue im Park oder auch seine Freunde beziehungsweise die Freundin oder ein anderes Mädchen geht, macht hierbei keinen Unterschied. Immer eigenartiger und komplett unverständlich werden seine Taten, bis nicht nur die Lehrer, sondern sogar seine Eltern Zweifel an dem Jungen bekommen.
Am liebsten würde man den eigentlich so lieben und sich im Notfall doch relativ richtig und ehrlich entscheidenden Moritz an die Hand nehmen und zu einem Sexualtrainer bringen. Dieser Beruf sollte dringend eingeführt werden und für alle Moritz ähnlichen Pubertierenden Pflicht sein. Günstiger und schneller wäre es jedoch, »Autopilot«, die Fortsetzung von »Autofokus«, zu lesen. Zu empfehlen für Pubertierende, die Freundin, Eltern, Geschwister und sehr offene Großeltern ohne Herzprobleme. yr