Der städtische Verfall der Hasenheide
Am See in der Hasenheide befindet sich ein Steg, der bereits seit Monaten nachlässig abgesperrt ist, weil Bohlen im Laufe der Zeit kaputt gegangen sind. Auch der Zaun am See ist löchrig. Aus diesem Grund mussten die Schafe, die einen guten Rasenmäher abgaben, in den Zoo umgesiedelt werden. Seither ist das Gelände dem Verfall preisgegeben. Besucher, die Zäune und Absperrungen ignorieren, feiern dort ihre Partys, ohne sich über die Müllentsorgung Gedanken zu machen.
Das wiederum ruft neue Gäste auf den Plan. Es sind Ratten, die sich in den frühen Morgenstunden, nämlich dann, wenn die Normalbesucher der Hasenheide in den süßesten Träumen schwelgen, im Park zu einem Stelldichein treffen. Bis zu vier Generationen halten dort Rat und planen womöglich die Aufgabenverteilung für den Tag. In dieser frühen Stunde fühlt sich der zweibeinige Gast verdrängt. »Früher habe ich hier jeden Morgen nach meiner Joggingstrecke eine Pause eingelegt und den Park genießen können, jetzt gehört das Gelände den Ratten«, so eine Frühaufsteherin, die jeden Morgen gegen acht Uhr die Hasenheide aufsucht.
Der See und das Gelände darum herum liegen in der Verantwortung der Zooverwaltung in der Hasenheide. Auf Anfrage der Kiez und Kneipe erklärte diese, dass das Problem bekannt, die Finanzierung für die Beseitigung der Mängel zwischen Bezirksamt und Zoo jedoch nicht geklärt sei.
ro