Als die Bebauung des Tempelhofer Feldes durch den Volksentscheid 2014 gekippt wurde, orientierten sich die damals interessierten Baugenossenschaften schnell um. Sie nehmen seitdem die Friedhöfe in der Hermannstraße ins Visier und verhandeln mit dem »Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte«. Dieser verzeichnet seit Jahren sinkende Einnahmen und will daher möglichst große Teile der Friedhofsflächen bebauen oder verkaufen.
Dazu müssen diese Flächen in Bauland umgewidmet werden und erfahren eine Wertsteigerung. Bisher konnten sich die Beteiligten weder auf einen Preis einigen noch das genaue Datum des Eigentümerwechsels angeben.
In einigen Jahren könnte sich das Problem anders darstellen. Von derzeit 325.000 Neuköllner Einwohnern sind circa 100.000 über 55 Jahre alt. Es bleibt zu hoffen, dass die zukünftig benötigten Bestattungsflächen unbebaut vorhanden sein werden.
Beate Storni