Unerhört hörbare Bassklänge in der Gropiusstadt
Wie in Trance lauschten die Zuhörer den einzigartigen Klängen des »Jaspar Libuda Trios »beim »Jazzclub« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am 4. Dezember. Die Klanglandschaft lud ein zum Träumen, zum Entfliehen vom Alltag, zum Sinnieren.
Bandleader Jaspar Libuda entlockte seinem Instrument, dem Kontrabass, Töne und Klänge wie ein virtuoser Cellist. Dann wiederum wechselte er zu den tiefen Frequenzen und trieb mit erdigen Grooves die Musik nach vorne.
Oft dient der Bass zur Begleitung, zur Unterstützung anderer Musiker. Libuda war in diesem Trio der Kopf, stammten doch alle Kompositionen von ihm selbst. Makellos intoniert strich er mit seinem Bogen sinnliche Melodien von verzaubender Schönheit wie im Titel »Heimat für Rastlose«. Kurz darauf wurde dieser Klang gebrochen durch markante Ostinatofiguren, die eher in der Rockmusik zu hören sind.Die Musik des Trios ließ sich schwer einordnen. Anklänge an Inde- pendent Rock, an Neue Musik sowie an elegischen Jazz ergaben ein faszinierendes Klangbild.
Schlagzeuger Sven Tappert begleitete subtil, faszinierte aber auch durch gekonnte Schlagzeugsoli mit treibenden afrikanischen Rhythmen. Gitarrist Florian Segelke wechselte geschickt zwischen flächenartigen Klängen und sehr melodiösen Soli mit Anklängen an Flamenco.
Die Kompositionen Libudas waren intelligent strukturiert mit viel Platz für solistische Einlagen. Die drei Musiker bestachen durch ihr feinfühliges Ensemblespiel, bei dem die Rollenklischees von Beglei- tung und Solo aufgehoben waren. Die Klangfarben, die das Trio übereinander schichtete und ineinander fließen ließ, entführten die Zuhörer in eine andere Welt, poetisch, leidenschaftlich und voller Überraschungen.
pschl