Versteckte Kleinode im südlichen Neukölln
Auf dem Gebiet des heutigen Neukölln gab es einmal 200 Seen und Teiche! Heute existieren davon leider nur noch 33. Alle übrigen verschwanden. Im Zuge der Erweiterung des Berliner Stadtgebietes und des intensiven Wohnungsbaus wurde ihr Platz vielfach geopfert, aber auch in Folge der Intensivierung der Landwirtschaft und der fortschreitenden Industrialisierung.
Dabei ist Wasser ein wichtiges Element, auch für die innerstädtische Naherholung. Es ist schade, dass sich heutzutage, bis auf den künstlich angelegten Rixdorfer Teich in der Hasenheide, die übrigen Stillgewässer nur noch südlich des Teltowkanals, also in Britz, Buckow und Rudow befinden. Die sind aber mehrheitlich gut und schnell, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu erreichen.
Stillgewässer heißen im Norddeutschen überwiegend Pfuhl. Die, die in Neukölln heute nicht mehr den Anhang Pfuhl tragen, sind entweder künstlich angelegt oder wurden umbenannt. Mehrheitlich sind sie Relikte der letzten Eiszeit. Manche Pfuhlnamen wie der des Kopfweidenpfuhls erinnern daran, dass früher Weiden an und in seiner Nähe standen, während die Bezeichnung großer und kleiner Röthepfuhl verraten, dass sie einst zum Röhten, dem Einweichen von Flachs zur Fasergewinnung, genutzt wurden.
Der Britzer Krugpfuhl liegt in einer Grünanlage und ist naturgeschichtlich interessant. Nur 50 Meter entfernt ist der Hufeisenteich siedlungshistorisch beachtenswert. An ihm gab es bereits in der Jungsteinzeit einen Siedlungsplatz. Heute ist er umbaut von einem mehrstöckigen Wohnblock in Form eines Hufeisens. Es ist Zentrum und Namensgeber einer Siedlung, die als Baudenkmal für neues Wohnen im Grünen berühmt und seit 2008 auch ein Unesco-Weltkulturerbe ist.
Als Seenplatte bezeichnet man landläufig ein Gebiet, das eine größere Anzahl von Seen oder Teichen enthält. Unser Bezirk besitzt weiterhin eine stattliche Anzahl von ihnen, nur niemand spricht dabei von einer Neuköllner Seenplatte. Wichtig für die Naherholung sind die meisten von ihnen frei zugänglich und stets einen Besuch wert. Kiez und Kneipe wird einige von ihnen vorstellen.
rr