Die Tage im Container sind gezählt

Es geht vorwärts beim Neubau der Clay-Schule

Seit 25 Jahren harrt die Clay-Schule in Bu­ckow bereits in einem »temporären Ersatzbau« am Bildhauerweg aus. Dorthin hatte sie 1989 umziehen müssen, weil das alte Gebäude in der Lipschitzallee wegen Asbestbelastung und baulicher Mängel aufgegeben werden musste.
Jetzt deuten alle Zeichen darauf hin, »dass es mit großer Sicherheit was wird« mit dem Neubau am Neudecker Weg. »Wir haben das Grundstück, und die Finanzierung ist gesichert.« Das sagte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey am 29. September bei der Eröffnung der Ausstellung, die alle 20 eingereichten Entwürfe und Modelle des Architekturwettbewerbs zum Neubau der Clay-Schule zeigte.

Clay
So wird es mal aussehen. Jan-Christopher Rämer mit dem Modell  der Schule.                       Foto:mr

»Ich bin inzwischen der fünfte oder sechste Stadtrat, der sich mit dem Thema beschäftigen darf. Aber noch nie war jemand so weit«, freute sich auch Schulstadtrat Jan-Christopher Rämer. »Ich wäre wirklich dankbar, wenn nicht noch was gefunden wird«, meinte er im Hinblick auf die archäologischen Grabungen auf dem künftigen Schulgelände, die in der Vergangenheit zu deutlichen Verzögerungen geführt hatten.Bereits am 8. Juli hatten die Preisrichter die »Staa­b Architekten GmbH« und die »Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH« als Gewinner des Wettbewerbs und des Preisgeldes von 49.500 Euro ermittelt. Das Preisgericht lobte »die konsequente Unterbringung der Funktionen in nur zwei Geschossen: im Erdgeschoss die Fach- bereiche und zentralen Versammlungsräume, im ersten Oberge- schoss die Unterrichtsräume«. Die Arbeit stelle »einen sehr wert- vollen Beitrag zu der Aufgabenstellung dar, der die Erwartungen in vielen Bereichen erfüllt oder sogar übertrifft.«
Die Planung sei nicht ganz einfach gewesen. »Wir haben so viel verworfen wie selten zuvor«, beschrieb Volker Staab den Planungs-prozess, der auch nach dem Wettbewerb weitergehen werde, denn die Ausgestaltung sei letztlich immer ein Abwägungsprozess zwischen Wünschen und Kosten.
Das bestätigte auch der Leiter des Bauausschusses der Schule, Vize- Schulleiter Lothar Semmel: »Das Ergebnis entspricht dem, was die Schule entwickelt hat, zu fast 90 Prozent«, trotzdem gebe es noch Punkte, die diskutiert werden müssen. Aber er erwarte, dass hier die modernste Schule Berlins entstehe, die nicht nur durch das Gebäude, sondern auch durch die Pädagogik von sich reden machen werde.
Trotz aller Widrigkeiten gehöre die Clay-Schule bereits heute zu den beliebtesten Sekundarschulen im Bezirk und habe das »leidensfä-higste Lehrerkollegium«, denn keine andere Berliner Schule lebe so lange in einem Provisorium, sagte Franziska Giffey.
Rund 40 Millionen Euro sind für den Neubau ge­plant. Und wenn nichts mehr dazwischenkommt, soll die Schule 2022 nach dann 33 Jahren Planung fertiggestellt sein.
Dafür drückt der Schulleiter die Daumen. An Franziska Giffey gewandt rief er: »Bleiben Sie in Neukölln und eröffnen Sie die Schule.«

mr