Persönliche Geschichten in historischen Zusammenhängen

30 Jahre Neukonzeption des Museums Neukölln

Ein Museum für das Volk, in dem die Bürger intensiv bei der Entwicklung von Ausstellungen und dem Aufbau von Sammlungen mitwirken, das ist der Kerngedanke des Neuköllner Museumskonzepts.

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Museumsschätze aus Neukölln.                                                                                                                                        Foto. mr

Dieses Konzept verfolgt Museumsleiter Udo Gößwald seit nunmehr 30 Jahren und machte aus einem verstaubten Heimatmuseum ein mit deutschen und europäischen Preisen ausgezeichnetes »Museum des Lebens«. Am 5. September feierte das Museum seine erfolgreiche Arbeit mit den Bewohnern des Bezirks und geladenen Gästen.»Ich sammele nur Dinge, zu denen ich auch eine persönliche Geschichte bekomme«, erklärte Gößwald, der zu diesem Anlass persönlich durch sein Haus führte, den »Geschichtsspeicher« erläuterte und Einblicke in sein Depot gewährte. »Das öffnet ganz andere Türen in die Geschichte.« Wie scheinbar unscheinbare Dinge einen vielschichtigen Blick auf die Geschichte Neuköllns ermöglichen, zeigt die ständige Ausstellung »99 x Neukölln«, die Gößwald nach dem Umzug aus der Ganghoferstraße nach Britz aufbaute. Ob ein Toilettenbecken Auskunft über die Wohnsituation gibt oder ob ein Feuerzeug zu der schlechtesten Bundesliga-Mannschaft aller Zeiten, der Neuköllner »Tasmania« führt, es gelingt immer wieder, historische Zusammenhänge lebendig und anschaulich zu vermitteln. Dafür werden auch weiterhin Zeitzeugen gesucht.

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Jan Christopher Rämer überreicht das Geburtstagsgeschenk.                                                                   Foto:mr

Zu einem Geburtstag gehört auch ein Geschenk, und das überbrachte Kulturstadtrat Jan Christopher Rämer. Er schenkte dem Museum einen Fotoband mit Schwarz-weiß-Bildern aller Neuköllner Schulen aus den 1960er-Jahren, das er in seinen Büroräumen vorgefunden hatte. Kulturbereichs-Leiterin Katharina Bieler würdigte anschließend in ihrer Festrede die erfolgreiche Arbeit des Museums.
Aus Anlass des Jubiläums ist die Broschüre »Passagen« erschienen, die einen spannenden Rückblick auf die Ausstellungen der letzten 30 Jahre gibt.

mr