Boogie-Woogie im 10/8 Takt

Mit einem eindrucksvollen Konzert der Jazzband »Berlin 21« startete die Konzertreihe »Jazz Club« am 30. Januar in die neue Saison. Im gut gefüllten »Kleinen Saal« des Gemeinschaftshauses Gropiusstadt präsentierte Schlagzeuger und Bandleader Torsten Zwingenberger einige der besten Jazzer der Stadt.
Seit 1980 lebt er in Moabit, das früher den Postzustellcode Berlin 21 trug. So kam ihm die Idee, sein neues Quartett nach diesem Stadtviertel zu benennen.

Die Kompositionen, alle von den Musikern der Band geschrieben, griffen Elemente aus Bebop, Hardbop, Swing, Soul, Latin und Afrojazz auf. So entstand ein aufregendes und einzigartiges Klangerlebnis.
Torsten Zwingenberger ergänzte sein normales Schlagzeugset durch diverse Perkussionsinstrumente, südamerikanische, arabische und afrikanische Trommeln. Sogar den Barhocker nutzte er als Trommel und bearbeitete ihn mit Händen und Schlägeln. Martin Lillich am Basello, einer Zwischenform zwischen Kontrabass und Cello, sorgte gemeinsam mit Zwingenberger für den treibenden Rhythmus, bestach aber auch durch melodiöse Soloparts. Solistisch brillierten Patrick Farrant an der Gitarre und Lionel Haas, die sich auch harmonisch ergänzten und die vorgegebenen, teils kniffligen Kompositionen routiniert interpretierten.
Mit dem Namen Zwingenberger verbinden die meisten den internationalen Boogie-Woogie-Pianisten Axel Zwingenberger, Torstens älteren Bruder. So durfte auch ein Boogie-Woogie im Programm nicht fehlen. Damit es aber nicht zu banal wird, wurde der im ungewöhnlichen 10/8 Takt gespielt.
Auch das nächste Konzert des »Jazz Club« am 6. März klingt vielversprechend.
Das Trio »Tsching«, in ungewöhnlicher Besetzung mit Cello, Gitarre und Saxophon, mischt den temperamentvollen Übermut des Balkan mit der pulsierenden Kraft des Swing und der Melancholie des argentinischen Tangos. 

pschl