Intelligente Künstlerportraits im Film
Zwei Jahre lang – von 2010 bis 2011 – filmte der Londoner Dokumentarfilmer und Fotograf Edward Longmire in Berlin lebende Künstler aus englischsprachigen Ländern bei ihrer Arbeit. Das Resultat seiner Recherchen war bei der Premiere seines Films »Ich Bin Creative« am 24. November im Neuköllner »IL KINO« zu bestaunen.
Von der ersten Minute an war zu erkennen, dass hier ein Meisterfotograf am Werk ist. Großartige Bilder prägen den Film, auch die Schnitte sind sehr intelligent angelegt. Longmires geschickte Fragestellung sorgt für ein spannendes Portrait dieser so unterschiedlichen Menschen. Verschieden sind nicht nur die Charaktere und ihr Werdegang, sondern auch die Kunstrichtungen: Musik, Theater, Film, Poesie, Fotografie, bildende Kunst. Manche, wie der Multimediakünstler Zam Johnson, vereinen das in einer Person. Johnson ist bei einem Auftritt mit einer Jazzband zu sehen, als Komponist für eine Theatergruppe und schließlich als Maler in seinem Atelier.
Longmire, der seit 2001 in Prag lebt und als Fotograf die ganze Welt bereist hat, interessiert vor allem die Ausstrahlung Berlins auf die Künstler. Natürlich geht es auch um die Frage, ob sie von ihrer Kunst auch leben können.
Um Erfolg zu haben, müssen die Künstler gewaltige Anstrengungen unternehmen. Genau um diesen alltäglichen Kampf geht es in diesem Dokumentarfilm.
Nach den ersten Dreharbeiten im Herbst 2010 besuchte Longmire die Künstler erneut im Herbst 2011. Manche haben es geschafft, andere kämpfen weiterhin um Anerkennung. Gemeinsam ist aber allen der Enthusiasmus und das Engagement für ihre Kunst.
Ein Film, der sowohl unterhaltend als auch informativ ist. Allerdings sind gute Englischkenntnisse Voraussetzung, da er ohne Untertitel läuft.
pschl
Mehr Information unter: http://ichbincreative.com