Kunst und Bier auf dem Kindlgelände

KINDL160413_002abearbeitetBald Kaffee trinken zwischen den Sudpfannen.                      Foto: pr

Das »KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst« öffnet seine Pforten

Vor nunmehr drei Jahren erwarb das deutsch-schweizerische Ehepaar Burkhard Vanholt und Salome Grisard den außergewöhnlichen Gebäudekomplex der ehemaligen »Kindl-Brauerei« mit dem ehrgeizigen Ziel, ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in Neukölln zu etablieren. Bereits im Herbst 2012 wurde mit dem aufwendigen Umbau des denkmalgeschützten Gebäudeensembles, das aus Maschinenhaus, Kesselhaus und Sudhaus besteht, begonnen. »Trotz der beträchtlichen Baumaßnahmen soll die spezifische architektonische Qualität der einzelnen Gebäudeteile erhalten bleiben«, erklärt Andreas Fiedler, künstlerischer Leiter und Kurator des »KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst«. Der Schweizer ist von der rauen Schönheit der Gebäude und den mannigfaltigen Nutzungsmöglichkeiten der Räumlichkeiten sichtlich begeistert.
Als erster Ausstellungsraum wird am 13. September das Kesselhaus mit der Installation »Kitfox Experimental« des renommierten Schweizer Bildhauers und Konzeptkünstlers Roman Signer der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Installation wird bis zum 28. Juni 2015 zu sehen sein. Zukünftig plant Andreas Fiedler pro Jahr eine ortsspezifische künstlerische Auseinandersetzung mit dem spektakulären rund 20 Meter hohen, würfelförmigen Raum. Eine Ausstellung wird dann bei freiem Eintritt neun Monate im Jahr zu bestaunen sein, weitere drei Monate sind für den Umbau vorgesehen.

Das Maschinenhaus soll auf drei Etagen Raum für monografische und thematische Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst bieten. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2015 geplant. Die drei Räume verfügen mit 400 Quadratmeter Ausstellungsfläche zwar jeweils über die gleiche Grundfläche, haben jedoch einen völlig unterschiedlichen Charakter. M0 im Erdgeschoss wirkt mit der großen Glaskanzel und dem Lastenkran an der Decke wie ein Industriedenkmal. Hier sind Gruppenausstellungen vorgesehen. Durch das Stahlgerüst mitten im Raum kann M1 auch in mehrere kleine, kabinettartige Räume unterteilt werden und ist somit prädestiniert dafür, kleinformatigere Arbeiten zu zeigen. M2 schließlich beeindruckt mit seinem neuen Glasdach und der riesigen Fensterfront durch einen atemberaubendem Panoramablick auf die Berliner City. Diesem Ausblick künstlerisch etwas entgegenzusetzen wird wohl die größte Herausforderung für Andreas Fiedler werden. Für die beiden oberen Räume sind große Einzelausstellungen vorgesehen. Den Anfang macht der Berliner Maler Eberhard Havekost.
Für das Sudhaus ist eine gastronomische Nutzung geplant. Hier wird ein Literatur-Café mit angeschlossener Buchhandlung entstehen. Andreas Fiedler hofft, dass die Gäste noch in diesem Jahr ihren Kaffee zwischen den sechs riesigen Kupferpfannen genießen können. Zur Ausstellungseröffnung am 13. September öffnet das Café schon mal provisorisch seine Pforten. Zu Getränken und Snacks werden die Besucher ein DJ-Set von Andreas Teichmann zu hören bekommen.

rb/ro
Ausstellungsdauer: 14. September 2014 bis 28. Juni 2015, Do-Fr 14:00-18:00 Uhr und Sa-So 11:00 bis 18:00 Uhr, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3.