Photograph mit analoger Technik
Ich treffe Chris in einem Café in Neukölln. Auf dem Tisch liegt eine Kamera, keine Digitalkamera, sondern eine alte Messsucherkamera, mit der viele Kinder und Jugendliche wahrscheinlich nichts anfangen könnten. Ein waschechter Fotograf geht eben nie ohne sein »Werkzeug« aus dem Haus. Chris Noltekuhlmann hingegen arbeitet damit, wenn er seine Fotostrecken macht.
»Ich hab schon immer gerne fotografiert«, erzählt er. Schon jung hat er sein Hobby zum Beruf gemacht. Er beschreibt sich als »Kamera-Nerd« und lacht. Wahrscheinlich könne er mittlerweile sämtliche Fragen rund um das Thema Fotografie beantworten.
Alexa Feser. Foto: Chris Noltekuhlmann
»Wenn ich erzähle, dass ich fotografiere, ist das für viele gar nicht so interessant. Aber sie bekommen große Ohren, wenn ich sage, dass ich in dem Bereich nie eine Ausbildung oder ein Studium absolviert habe.« Und er bekommt Anerkennung und Lob. Stolz kann er auf jeden Fall sein, denn der 24-jährige hat bisher schon viel erreicht.
Zu Beginn hat sich Chris in der lokalen Musikszene herumgetrieben und viele Bands fotografiert. »Um an Fotos von bekannten Bands zu kommen, habe ich mich eine zeitlang am Schreiben von Blogbeiträgen versucht, denn ein Interviewtermin war die einzige Chance auf ein anschließendes Bandfoto«, erzählt er und lacht. Das Fotografieren läge ihm jedoch besser, gesteht er.
Mittlerweile ist Chris sehr gefragt und macht zum Beispiel auch Porträts von bekannten Schauspielern aus Film und Fernsehen. Bands und Musiker allgemein sind immer noch eines seiner Lieblingsmotive. Seit einiger Zeit führt Chris neben seiner Fotoarbeit auch Regie für Musikvideos und Werbespots.
Berlin ist zu seiner Heimat geworden, doch es zieht ihn übers Meer nach Amerika. »Ich war dort viele Male und habe mich wohlgefühlt, dort könnte ich auch viel erreichen, außerdem gibt es da die Motive, die in Berlin immer weniger werden«, sagt er. Ob und wie lange er noch in Berlin bleibt, ist noch nicht entschieden. Dennoch ist er auf der Suche nach einem kleinem Fotostudio mit Büro, denn im Moment arbeitet er noch aus seinem WG-Zimmer.
cr
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