Neuköllner Kunstpreis setzt Zeichen für Anerkennung
In einer feierlichen Zeremonie im Heimathafen Neukölln wurde am 14. Februar der Neuköllner Kunstpreis vergeben. Mit diesem Preis würdigt der Fachbereich Kultur in Kooperation mit dem Kulturnetzwerk Neukölln e.V. und der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH seit 1917 die herausragende Kunstproduktion in Neukölln.

Aus rund 100 Bewerbungen von Künstlern, die in Neukölln leben oder arbeiten, hat die fünfköpfige Fachjury insgesamt acht Künstlerinnen nominiert. Das Besondere in diesem Jahr: Es wurden ausschließlich Frauen ausgewählt, ein bedeutendes Zeichen für die Anerkennung und Förderung weiblicher Kunstschaffender.
»Wir leben in turbulenten Zeiten, die Kürzungen haben uns alle geschockt«, sagte Kulturamtsleiterin Dorothee Bienert in ihrer Begrüßungsansprache und versprach, weiterhin alles zu tun, um die Künstler fair zu behandeln. Auch Kulturstadträtin Janine Wolter beklagte die Sparvorgaben. Neukölln mit seiner Vielzahl an Ateliers und Kunsträumen sei ein lebendiger und wichtiger Standort der aktuellen Kunstszene. Kunst halte die Gesellschaft zusammen, das müsse auch so bleiben, forderte sie.
Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis ging an die Künstlerin Asako Shiroki für ihre Arbeit »Evergreen«, mit der sie den Blick auf die schwierige Grenzgeschichte zwischen Japan und Korea und die kulturellen Verbindungen dieser beiden Länder lenkt.

Den zweiten Preis und 2.000 Euro erhielt die Künstlerin Ida Lawrence. Die Arbeit »The Shop. The Sign. Particular Folk.« überzeugte die Jury mit ihrer humoristischen Herangehensweise an gesellschaftliche Ausgrenzung. Für diese Arbeit erhielt sie auch den Zusatzpreis der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH, die eines ihrer Werke ankaufen wird. Dieses Kunstwerk erhält einen festen Platz in der Konzernzentrale und unterstreicht somit das nachhaltige Engagement des Unternehmens für die Kunstszene Neuköllns.

Der dritte Preis in Höhe von 1.000 Euro wurde an die Künstlerin Rita Adib verliehen. »Ihre Fensterarbeit »Care is a Political Act – A Political Act is Care« geht aus dem Galerieraum hinaus auf die Straße, wo sie Vorbeigehende anspricht, ohne sich aufzudrängen. Die Künstlerin lenkt den Blick auf die Frage, wer Fürsorge leistet und leisten kann«, heißt es in der Begründung der Jury.
mr