Willi Buesing fängt die Magie des Feldes ein

Der Neuköllner Maler Willi Buesing hat dem Tempelhofer Feld einen Bilderzyklus gewidmet, mit dem Titel »Wo der Himmel so weit ist«. Zu sehen war die Ausstellung komplett im Juni in Haus 104 auf dem Feld und im Oktober im Atelier, wo die Malerei weiter erlebbar  ist.
Der Künstler wohnt und arbeitet in der Nähe des Feldes, auf dem er regelmäßig ist. Der Titel kann zunächst als Anspielung auf den Begriff »Wiesenmeer« gesehen werden, doch er beinhaltet weitaus mehr.

Von der Botschaft her greift Willi Buesing das Gefühl auf, das jeder Mensch kennt, der das Feld betritt. Es hat nicht nur eine bewegte Geschichte, es hat mehr als ein Volksgesetz, das vor Bebauung schützt, und mehr als eine Weite, in der sich am anderen Ende des Feldes  ein Horizont zu bilden scheint. Das Tempelhofer Feld hat Magie.
Der Maler nutzt ein treffendes Farbspektrum, um diese Impressionen einzufangen. Es reicht von tiefem Blau bis zu feurigem Gelb. Im Titelbild der Ausstellung greift scheinbar eine Figur aus dem an diesem Tag wolkigen Himmel direkt nach dem
erdigen Feld, ein magischer Moment, in dem die Natur zu sprechen beginnt. Das wirkt durchaus komplex. Die betrachtenden Menschen nehmen einen starken Eindruck mit, in dem sie wohl auch eigene gefühlte oder durchdachte Erlebnisse wiederfinden.
Buesings Bilder sind konkret und figürlich, wenn es um die Darstellung von Menschen geht, und realistisch.Doch er bezeichnet sie als »Utopischen Realismus«. »Das Utopische meiner Malerei bezieht sich nicht etwa auf das »Unmögliche« meiner Motive oder gar der Malerei selbst, als vielmehr auf meine Interpretation der Wirklichkeit, die sich einer Reglementierung unumstößlicher Wahrheiten entzieht. Ich will mit meiner Kunst Fragen stellen und nach einer Antwort suchen.»
Bilder von ihm sind zu sehen im Atelier »Corazón Verde« (»Das grüne Herz«), Herrfurthstraße 10, 12049 Berlin. Dort wirkt er zusammen mit seiner Frau Jennifer Jennsel, einer mexikanischen Malerin.

th
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