»Do you feel me now?« in der Galerie im Saalbau

Frauenbilder, gesellschaftlicher Druck und das endlose Streben nach Perfektion

»Do you feel me now?« ist eine Zeile aus Britney Spears‘ Song »Toxic«. Die Künstlerin, die im Zentrum eines voyeuristischen Mediensystems stand, steht als symbolische Figur im Mittelpunkt der Ausstellung von Julie Legouez, Evelina Reiter und Shona Stark in der Galerie im Saalbau. Sie verkörpert die vielschichtigen Aspekte der weiblichen Darstellung in einer Welt, in der Medien und Öffentlichkeit maßgeblich beeinflussen, wie Frauen wahrgenommen werden.

Die kritische innere Stimme. Foto: mr


Selbstwahrnehmung, gesellschaftliche Erwartungen und Perfektionsdruck sind die Themen, mit denen sich die drei Künstlerinnen in ihren Werken auseinandersetzen.
So beschäftigt sich die Video-Installation »Selbstportrait« von Julie Legouez intensiv mit dem eigenen Selbstbild. Eine KI-generierte Version der Künstlerin tritt hier als personifizierte, innere Kritikerin auf, die immer wieder sagt: »Du bist wertlos. Du gehörst hier nicht hin. «Auf der Rückseite spricht die echte Julie Legouez ermutigend zu dem Betrachter: »Du bist genau richtig, so wie du bist.« Die Künstlerin stellt sich der Frage, warum die kritische Stimme oft so viel lauter ist als die wohlwollende Stimme im Inneren.
Die Ausstellung fordert die Besucher auf, kulturelle und gesellschaftliche Normen, die unser Bild von Weiblichkeit prägen, zu hinterfragen. Sie ruft dazu auf, über ein System nachzudenken, das nicht nur Britney prägt, sondern auch in die Strukturen des Alltags von Millionen anderer Frauen eingreift und ihre Selbsteinschätzung prägt.

mr
Die Ausstellung »Do you feel me now?« läuft bis zum 9. Februar 2025
in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Straße 141.