Bäume statt Beton

Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.

Marianne Rempe