Richtfest in der Harzer Straße

Modularer Wohnungsbau für Menschen mit Wohnberechtigungsschein

Neukölln hat ein neues Vorzeigeprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen »Geyer-Werke« in der Harzer Straße 39-46 baut die BUWOG, eine Tochter der »Vonovia«, derzeit 48 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, die bereits an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verkauft wurden und nach ihrer Fertigstellung zu günstigen Mietpreisen an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein gehen sollen.
Am 11. Juli war Richtfest, der Einzug der ersten Mieter ist für das Frühjahr 2025 geplant. Holger Deutschmann, Polier der ausführenden Firma HABAU, sprach den Richtspruch bereits auf einem Balkon und nicht wie üblich auf einem Baugerüst.
Grund für den flotten Baufortschritt ist der Einsatz eines modularen Bausystems. Dafür werden Fertigteile aus Beton produziert, bei denen die Haustechnik und Verkabelung bis zu den Steckdosen in den Wänden sowie die Fenster und der Sonnenschutz bereits im Werk vormontiert werden. Nur die zweiflügeligen, bodentiefen Balkontüren werden auf der Baustelle eingesetzt. Das macht modularen Wohnungsbau kostengünstig und schnell und soll für die so dringend gebrauchten bezahlbaren Wohnungen sorgen.
»Vor einem halben Jahr war ich das erste Mal auf dem Baufeld und fast noch nichts war zu sehen. Jetzt stehe ich auf dem Balkon. Wahrlich eine Meisterleistung von HABAU«, zeigte sich Eva Weiß, Geschäftsführerin der »BUWOG Bauträger GmbH« begeistert.
Passend zum Altbau und in Abstimmung mit dem Denkmalschutz sind die Fertigteile an der Außenfassade strukturiert und eingefärbt.
Die Wohnungen haben eine Größe von 59 bis 99 Quadratmetern, sind barrierefrei, sechs auch rollstuhlgerecht. Fast alle haben einen Balkon oder eine Terrasse und einen Sonnenschutz durch Rollläden. Regenwasserversickerung und ein extensiv begrüntes Dach tragen den Anforderungen des Klimawandels Rechnung. PKW-Stellplätze wird es nicht geben, dafür aber 152 Fahrradstellplätze.
Im Zuge der weiteren geplanten Baumaßnahmen soll der ursprüngliche Charakter der Altbauten im Sinne des Denkmalschutzes wiederhergestellt werden und künftig Raum für 18 bis 20 Gewerbeeinheiten bieten. Auf den übrigen bislang ungenutzten Flächen der alten Filmwerke sind eine Kita und weitere 170 Wohnungen geplant. Die werden allerdings allesamt als Eigentumswohnungen verkauft. mr