Neues urbanes Gärtnern im Britzer Waldgarten

Stadtnatur pur. Foto: rr

Ausgleichsfläche für der A100 geopferte Kleingärten

Der Baubeginn des Britzer Waldgartens war im Februar 2022. Dieses jahrtausendealte tropische Landwirtschaftsmodell nutzt die natürlichen Wuchs­ebenen in Wäldern, was nachweisbar nachhaltig Ressourcen schont. Das von der Uni Potsdam nun weiterentwickelte Nutzgartenkonzept soll zukünftig gemeinsames, umweltgerechtes und klimaangepasstes Gärtnern auf innerstädtischen Grundstücken ermöglichen. Der aktuelle Stand dieses mit Bundes- und Landesmitteln finanzierten Projekts konnte beim diesjährigen Langen Tag der Stadtnatur besichtigt werden.
Der rund 6.000 Quadratmeter große Gemeinschaftskleingarten rekultiviert experimentell eine ehemalige Brache am Britzer Garten, die als »Ausgleichsfläche zur A100« auserkoren wurde, weil für deren Bau 314 Neuköllner Kleingärten weichen mussten. Bis zum Frühjahr 2027 wird das wissenschaftlich begleitete Projekt »Urbaner Waldgarten« noch gefördert, danach übernimmt der extra dafür gegründete »Waldgarten Berlin-Britz e.V.« die Verantwortung, was so langfristig alle Projektziele sichern könnte.
Der Britzer Waldgarten- Verein ist jedoch kein Kleingartenverein im herkömmlichen Sinne. Er hat zwar das Gelände vom Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Süden gepachtet, fordert aber von seinen Mitgliedern ein hohes soziales, stark gemeinschaftliches Engagement und Miteinander. Sie müssen sich zudem dem Leitbild als offenes urbanes Gartenparadies mit Lernort und zum Konzeptfortbestand verpflichten.
Die Initiatoren hoffen, dass dieser Waldgarten aus sich selbst heraus eine klimaangepasste Struktur mit hoher pflanzlicher wie tierischer Artenvielfalt hervorbringt und neben den Erträgen von möglichst allen Pflanzen dort eine hohe Resilienz gegenüber klimatischen Extremen und Schädlingsbefall entwickelt und so langfristig auch das Stadtklima verbessert.
In Britz bildet der nahezu allen offene Gemeinschaftsgarten mit 5.000 Quadratmetern das Herz der Anlage, ergänzt von 1.000 Quadratmetern Fläche für allgemeine Umweltbildung. Es gibt deshalb nur 60 kleine, individuell nutzbare Parzellen, wobei nur auf 40 von ihnen einfachste Lauben erlaubt werden. Alle Bereiche sind weitgehend zaunfrei angelegt.
Wie inzwischen bei fast allen Projekten üblich, die öffentliche Gelder nutzen, schleppt sich auch hier eine termingerechte Fertigstellung aller geplanten Elemente hin. Noch fehlt ein angedachter direkter, öffentlicher Zugang vom oder zum Britzer Garten, den der Mitträger Britzer Freilandlabor begrüßen würde. Die Vollendung der Gemeinschaftsräume mit einer Gemeinschaftsküche dauert, zügige Bauerlebnisse für bereits beantragte Lauben fehlen weiterhin und und und. Das tut dem Ganzen jedoch noch keinen Abbruch,

rr
Details erfahren oder mitmachen: https://waldgarten-britz.de/home/der-verein/