100 Jahre Lebensort Schilling-Schule

Buntes Fest mit Tanz und Kreativständen

Mit einem großartigen Schulfest hat die Schilling-Schule in der Paster-Behrens-Straße am 1. Juni ihr 100jähriges Jubiläum gefeiert.
In ihren Begrüßungsreden gingen Schulleiter Andreas Seefeld und Schulrat Alexander Claus auf die Geschichte der Schule ein. Die Anfänge als Sprachheilschule in der Neuköllner Briesestraße gehen auf das Jahr 1924 zurück. Dabei sei die Schilling-Schule etwa so alt wie die Berliner S-Bahn »und sogar ein Jahr älter als die Hufeisensiedlung, deren Errichtung 1925 begann«, so Seefeld. Der letzte rote Backstein der Schule am Standort Briesestraße ist im Sekretariat zu besichtigen.

Ein Scheck für die Bildung.   Foto: S.P.

Die Namensgeber der Schule, Rudolf und Anton Schilling, Vater und Sohn, waren Pioniere in der Therapie und Förderung von Kindern mit sprachlichen Handicaps. 1976 zog die Schule auf das heutige Gelände in Britz. 1978 startete der Schulbetrieb für Klassen des Bereichs Körperliche und motorische Entwicklung. Im selben Jahr startete der gebundene Ganztagsbetrieb, der seitdem ein prägendes Merkmal der Schule ist. »Die Gesamtkonzeption des neuen Standortes war damals wegweisend«, bemerkte Schulrat Claus. Neben einem großzügigen Schulgebäude gab es ein Schwimmbad, eine Mensa, es war ein rhythmisierender Ganztag vorgesehen und das 40 Minuten-Unterrichts-Modell wurde eingeführt. Die Schule wurde bereits bei der Planung als Lern- und Lebensort gedacht. Prägend für diese Epoche des Aufbruchs sei der damalige Schulleiter Bielfeld gewesen, der mit großem Engagement Sonderpädagogik-Geschichte geschrieben habe, betonte Claus. Einen bedeutenden Wandel gab es im Jahr 2012. Seitdem werden an der Schule Klassen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung geführt.
Derzeit gibt es 35 Lerngruppen. 109 Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung und 66 Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung werden hier unterrichtet. Dabei verstehe sich die Schilling-Schule »als durchlässige Schule und kooperiere mit anderen Schulen«, so Seefeld. Schülerinnen und Schüler können einen berufsorientierten Abschluss erreichen, die Berufsbildungsreife, die Erweiterte Berufsbildungsreife und den Mittleren Schulabschluss (MSA).
»100 Jahre findet in der Schule Bildung statt und werden junge Menschen bereit gemacht, ihren Weg selbständig in unserer Gesellschaft gehen zu können, das ist großartig, wunderbar und muss gefeiert werden«, freute sich Bezirksbürgermeister Hikel und dankte allen am Schulleben Beteiligten ganz herzlich. Das tat auch Schulstadträtin Karin Korte. Sie hatte als Geschenk einen symbolischen Scheck über 1.000 Euro im Gepäck, den sie freudig an Schulleiter Seefeld überreichte. Ebenfalls ein Scheck, diesmal in Höhe von 231 Euro, kam vom Förderverein der Schule, der tatkräftig zum Gelingen des Schuljubiläums beitrug.

S.P.