Über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt
Was passiert, wenn die Natur die Oberhand gewinnt über die vom Menschen gemachte Ordnung? In der neuen Ausstellung »Unbändiger Glanz. Die Wahrnehmung von Körpern durch das Spektrum der Natur.« in der »Galerie im Körnerpark« präsentieren Künstler ihre Arbeiten über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt, zu Gärten, Pflanzen und ökologischen Systemen.
Sie erforschen den Kontext, in dem wir leben, die Natur und ihre Zyklen, die Rhythmen der Fortpflanzung, unsere Beziehung zur Natur. Dabei geht es auch um Überlebensstrategien zukünftiger Lebewesen angesichts von Klimakrise und menschengemachtem Artensterben. Es geht auch um die Verbindung von Biosphäre und Sozialsphäre, von Natur und Stadt, um Vielfalt unserer Gesellschaft und ihrer Verflechtungen, ausgedrückt durch die Skulptur eines Baumes, die aus unterschiedlichen Baumarten zusammengesetzt ist.
Die Installation »Jardin Asistido« stellt die Frage, ob die Summe der Teile das Ganze wiederherstellen kann. Sie besteht aus Pflanzenfragmenten, die mit Baumaterialien wieder aufgestellt wurden und dadurch einige ihrer Eigenschaften wiedererlangen, ohne aber in den »natürlichen« Zustand zurückkehren zu können. In der Rauminstallation »Diasporae« steht die Muskatnuss im Mittelpunkt. Ein wunderschön geschnitztes Hochzeitsbett im sino-indonesischen Kolonialstil – bitte nicht hineinlegen, auch wenn es gemütlich aussieht – bildet den Rahmen für eine Videoprojektion über das Umfeld dieses Gewürzes, die gewalttätige Geschichte der Gewürze, die Ausbeutung, die mit dem kolonialen Wirtschaftssystem einherging, den Exotismus und koloniale Erzählungen.
Auch die Besucher können mitmachen, indem sie ihr eigenes Kunstwerk schaffen. Auf einem Tisch liegen Materialien bereit, um ein »Thaumatrope«, einen »Wunderdreher«, herzustellen, ein Spielzeug aus dem 19. Jahrhundert.
mr
Ausstellung bis 9. Oktober.
Im Rahmen der Ausstellung findet am 31. Juli um 18:00 ein Performativer Spaziergang mit Nika Radić durch den Körnerpark und die nahegelegene Thomashöhe statt. Die Künstlerin beginnt die Führung mit ihrer Arbeit »Bauerngarten« und erzählt von Pflanzen, Gärten, Parks und den Menschen, die sich dort aufhalten und ansiedeln.
Es handelt sich um einen leichten Spaziergang von 45 Minuten bis zu einer Stunde, der auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist.