Kehraus mit Kaugummieffekt

Saisonausklang bei Tasmania – die kommende bringt neue Fragen

Nach der sportlich eher dürftigen Flutlichtpremiere am 3. Mai gegen die »TSG Neustrelitz«, die mit einer 0:2-Niederlage bei einsetzendem Dauerregen endete, hatten sich die Fans des »SV Tasmania« für das nächste Freitagabendspiel gegen den »FC Hertha 03« schon auf einiges gefasst gemacht. Doch die Partie gegen den Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Nord nahm dann einen ganz anderen Verlauf, als die meisten erwartet hatten: Die jenseits von Gut und Böse in der Tabelle stehenden Neuköllner zeigten sich noch einmal bissig, erkämpften ein verdientes 2:2 – und zeigten dabei, wie erfreulich Flutlichtspiele im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« sein können, wenn der Funke vom Platz auf die Ränge und wieder zurück springt.

Tas gegen Hertha        .Foto: Hagen Nickelé

Wegen des Berliner Pokalendspiels folgte darauf ein freies Wochenende, bevor »Tas« im letzten Heimspiel der Saison nach wieder durchwachsenerer Leistung gegen den »SV Sparta« (1:3) das sechste Mal in Folge ohne Sieg blieb. Nach der abschließenden Begegnung in Schwerin (8. Juni) steht dann die eine oder andere Verabschiedung an – allen voran die von Trainer Onur Yesilli, der sich für eine Auszeit entschieden hat, um Australien zu bereisen. Als er das Amt im Herbst 2023 übernahm, waren auch nicht zuletzt dank der starken Top zwei (»Hertha 02« und »Lichtenberg 47«) die Aussichten auf einen Platz in der Spitzengruppe längst unrealistisch. Yesillis Nachfolge wird einmal mehr vereinsintern geregelt: Der bisherige Assistent Pardis Fardjad-Azad wird die Arbeit als Cheftrainer fortführen. Dabei erhält er »familiäre« Unterstützung, denn der 36-Jährige – der sogar einige Länderspiele für Aserbaidschan bestritten hat, als Berti Vogts dort Auswahltrainer war – bekommt seinen Onkel Bahman Foroutan zur Seite gestellt, der über die für die Oberliga erforderliche Lizenz verfügt. Dazu standen auch bereits fünf Abgänge im Kader bei Redaktionsschluss fest, sodass mal wieder ein mittlerer Umbruch auf Spielerebene zu bewältigen ist. »Wir wollen nächste Saison in erster Linie eine sorgenfreie Zeit erleben – wenn sich dann mehr entwickelt, müssen wir sehen, wie weit die Umbauarbeiten im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« sind«, gibt der Vorsitzende Almir Numic die Zielsetzung vor. Die Devise im Verein bleibt dabei: Einen Aufstieg in die Regionalliga gibt es nur, wenn die Spielstätte an der Oderstraße dafür fit gemacht wurde.

 Hagen Nickelé