Aktion »Kaffee gegen Kälte« soll ausgeweitet werden
Fünf Jahre ist es her, als Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel und »Nahkauf«-Betreiber Michael Lind die Aktion »Kaffee gegen Kälte« starteten. Die Idee: Neuköllner spenden Kaffee für die Einrichtungen der Obdachlosenhilfe, Lind packt für je 200 Pakete Kaffee eine Geldspende in Höhe von 500 Euro obendrauf. Seit dem letzten Jahr hat sich auch Reinickendorf angeschlossen.
Obwohl die Zeiten für viele Menschen derzeit nicht einfach sind, haben die Bürger beider Bezirke in diesem Jahr einen neuen Rekord aufgestellt: Insgesamt wurden 1.354 Pakete Kaffee gespendet, 420 mehr als im Vorjahr. 671 Pakete kamen aus Neukölln. Einen besonderen Anteil daran hatten die Schüler und Eltern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums. Sie sammelten genau 100 Packungen Kaffee ein. Auch andere Schulen und Unternehmen beteiligten sich. Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung hat ihre Sitzungsgelder im Januar für Kaffeespenden genutzt.
Martin Hikel und die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner übergaben am 26. Januar im Rathaus Neukölln den Kaffee an insgesamt sechs Organisationen. Michael Lind übergab eine Spende von insgesamt 5.000 Euro an beide Bezirke und erhöhte damit seinen Spendeneinsatz sogar.
»Das Thema Obdachlosigkeit wird in der Stadt immer sichtbarer. Die zivilgesellschaftliche Hilfe ist unbezahlbar, es wird hier ein Zeichen gesetzt und gesagt, es geht uns alle etwas an«, sagte Martin Hikel.
»In einer Großstadt, wo jeder an jedem vorbeigeht, erleben wir einen Augenblick, in dem der Blick auf die Bedürftigen gerichtet wird«, ergänzte Emine Demirbüken-Wegner.
Inzwischen zieht die Aktion Kreise. Michael Lind kündigte an, dass sich im kommenden Jahr ein weiterer Spender anschließen werde, der drei zusätzliche Bezirke für die Kaffeewette herausfordern wolle. Mit neuen Rekorden ist also zu rechnen.
mr