Köstliches aus Sardinien in der Jonasstraße
Auf Sardinien ist alles klein und stark, die Menschen, die Pflanzen und die Tiere. Was die Landschaft an Größe vermissen lässt, ersetzt sie durch intensive Geschmäcker. Die Schweine, Rinder, Hühner, auch sie sind kleiner, haben aber einen hervorragenden Geschmack, wenn sie dann zubereitet sind.
Alessio und Valeria haben im Frühling des Jahres »Utopie« eröffnet. Es ist ein Café, natürlich klein, wie alles auf Sardinien, und befindet sich in der Jonasstraße mit Außenbestuhlung auf der Sonnenseite.
Hier bieten sie ihre Köstlichkeiten aus der Heimat an: Weine, Marmeladen, Käse, Schinken und Wurst. Die Weine sind intensiv, aber nicht unbedingt schwer. Die landestypischen Trauben für Rotwein sind Cannonav, Bovale, Monica und Cacignano. Auch beim Weißwein wird die Rebe der Cacignano verwewendet. Es sind Rebensorten, die speziell für Sardinien bekannt sind. Leider befindet sich die Schankgenehmigung noch in der bürokratischen Schleife. Sobald diese vorliegt, ist auch im kleinen Café der Genuss der edlen Getränke möglich. Geschlossene Flaschen für den häuslichen Gebrauch sind allerdings schon jetzt zu erwerben.
Auch Freunde des sardischen Käses kommen hier auf ihre Kosten. Eine kleine und feine Auswahl an Pecorinos lässt das Herz eines jeden Käseliebhabers in die Luft springen. Besonders ist der Fiore Sardo, der bekannt ist für seinen intensiven Geschmack. In den sofortigen Genuss kommt der Gast, wenn er sich ein Sandwich mit seinem Lieblingskäse bestellt. Auf der Speisekarte findet der Gast auch Ricotta di Bufala sowie Burrata, ein Mozzarella mit Sahne. Auch Wurst und Schinken sind von besonderer Qualität. Intensiv an Geschmack werden so Urlaubsträume geweckt.
Eine Besonderheit sind die Croissants: Die Füllung darf sich der Gast aus einer erlesenen Auswahl an sardischen Marmeladen selbst aussuchen.
Eigentlich ist es egal, wofür sich der Gast entscheidet, denn alles, was Alessio und Valeria servieren, ist köstlich. Erwähnenswert ist nicht zuletzt der Kaffee, egal ob Cappuccino, Americano oder Espresso. Der Kaffee ist einer der besten in Neukölln. Selbst der von ihnen servierte Tee entspricht den Anforderungen des passionierten Teetrinkers.
Während das »Utopie« qualitativ hochwertig ist, ist es vom Preis her niedrig. Ein Essen unter zehn Euro ist für den kleinen Geldbeutel durchaus erschwinglich.
Es war nicht nur die ökonomische Situation, die Alessio und Valerie bewogen hat, Sardinien zu verlassen. Alessio war zuvor im Musikbusiness Produzent für elektronische Musik und arbeitete auch in der Gastronomie.
Beide Fähigkeiten zusammengenommen ergaben die Idee, ein Café in der Künstlerstadt Berlin zu eröffnen. Hier sollen nun Kunst und Musik, gepaart mit den Köstlichkeiten ihrer Heimat, den Kiez bereichern. Es könnte gelingen: Schon jetzt treffen sich deutsche und italienische Nachbarn und pflegen einen deutsch-italienischen Austausch. Gespannt schauen alle auf die Entwicklung der Utopie des bereits so sympathischen Cafés.
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Utopie, Jonasstraße 23