Verein in Neukölln bewahrt sie vor dem Aussterben
Wir können die Orang-Utans retten. Und nicht nur das. Indem wir sie retten und vor dem Aussterben bewahren, schützen wir den Urwald und leisten einen wichtigen Beitrag für ein gutes Klima auf der Erde. Eine Organisation, die sich leidenschaftlich und erfolgreich für das Überleben der Orang-Utans einsetzt, ist der Verein »Borneo Orang-Utans Survival« (BOS).
BOS Deutschland hat seinen Sitz auf dem ehemaligen Kindl-Gelände. Hier arbeiten zehn Menschen mit Herzblut für den Erhalt der Orang-Utans.
Orang-Utan bedeutet »Waldmensch«. Dass dies gar nicht so abwegig ist, zeigt die Forschung: Wir Menschen teilen uns mit den Orang-Utans 97 Prozent gleiche DNA, sie sind uns also sehr ähnlich. Sie zeigen wie wir Gefühle, sie kommunizieren, spielen und gebrauchen Werkzeuge.
Der gemeinnützige Verein BOS betreibt auf Borneo aktuell zwei Rettungszentren mit mehr als 400 geretteten, verwaisten und beschlagnahmten Orang-Utans. Bislang konnten 515 Tiere wieder ausgewildert werden, und nachweislich wurden 34 Orang-Utan Babys in der Wildnis geboren.
Wenn die Tiere in den Rettungszentren ankommen, werden sie medizinisch versorgt, erhalten ausreichend gesundes Futter und werden im Waldkindergarten, in der Waldschule und schließlich auf den Vorauswilderungsinseln auf ihr eigenständiges Leben im Regenwald vorbereitet. Denn Ausgliederung in Schutzgebiete ist hier das Ziel.
Was den Orang-Utan gefährdet, ist der Mensch, der den Urwald als Lebensraum der Tiere beispielsweise durch Brandrodungen zerstört, etwa um Palmölplantagen zu errichten. Dabei gibt es meist Alternativprodukte ohne Palmöl, die nicht teurer und zuweilen sogar günstiger sind. Aufklärung hierzulande und in den Staaten zu betreiben, die sich Borneo als Insel teilen, ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe des Vereins BOS. Denn was nutzt es, Orang-Utans zu retten, wenn ihr Lebensraum weiter zerstört wird? Von daher ist neben dem Schutz vor weiterer Zerstörung des Regenwaldes und der Aufklärung der Menschen auch die Wiederaufforstung eine Projektaufgabe von BOS. Derzeit schützt BOS 460.680 Hektar Regenwald. Aktuell arbeitet der gemeinnützige Verein vor allem in zwei großen Aufforstungsgebieten in Mawas (Indonesien) und an der Umwandlung einer Ölpalmenplantage in Sabah (Malaysia). Mit der Zurückgewinnung des Regenwaldes geht nicht nur der Schutz der Orang-Utans einher, auch eine Vielzahl weiterer bedrohter Tier- und Pflanzenarten kann vor dem Aussterben bewahrt werden.
Mit Hilfe der einheimischen Bevölkerung renaturiert BOS das Gebiet und leistet damit einen großartigen Beitrag zum Schutz der Orang-Utans, des Regenwaldes und des Weltklimas. Doch wir alle können etwas dazu beitragen, um die Orang-Utans zu schützen durch Patenschaften, Spenden oder unser Einkaufsverhalten. Auf der Webseite des gemeinnützigen Vereins BOS findet jeder, ob Privatperson oder Firma, vielfältige Anregungen, um den Schutz der Orang-Utans und ihrer Lebensgrundlagen zu unterstützen, damit wir uns auch in weiterer Zukunft über die Existenz der »Waldmenschen« freuen können.
mr/SP
www.orangutan.de