Nach 30 Jahren Planung kann der Bau am Koppelweg beginnen
Seit 30 Jahren ist in Britz am Koppelweg eine Schule geplant. Der Bebauungsplan für eine Grundschule mit Sportplatz wurde bereits Anfang der 1990er Jahre beschlossen. 1997 wurde das Vorhaben wegen sinkender Schülerzahlen wieder aufgegeben. Als zehn Jahre später die Schülerzahlen wieder anstiegen, wurden die Pläne erneut aus der Schublade geholt. Da auf dem dafür vorgesehenen Gelände inzwischen Wein angebaut wurde, musste ein neuer Standort her mit neuem Bebauungsplan und neuer Ausschreibung für den Schulbau. Für weitere Verzögerungen sorgte eine bunte Gemeinschaft kleiner tierischer Bewohner wie Teichmolche, Teichfrösche und Knoblauchkröten, dazu einige bedrohte Vogelarten, die sich auf dem Areal wohlfühlten und erst einmal zum Umziehen bewegt werden mussten.
Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Anfang des nächsten Jahres soll der erste Spatenstich erfolgen. Die dreizügige Schule soll künftig Platz für 432 Schüler bieten.
»Der Neubau der Schule am Koppelweg ist aufgrund der Lage in einer unterversorgten Region dringend erforderlich«, antwortete Schulstadträtin Karin Korte in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf mehrere mündliche Anfragen zum Stand der Planung. Die Schulen im Süden Neuköllns platzen jetzt schon aus allen Nähten, die Bauvorhaben auf dem RIAS-Gelände und an der Mohriner Allee verschärfen die Situation weiter. Der Neubau werde insbesondere die Bezirksregion Britz entlasten, wo viele Grundschüler bislang lange Schulwege zu bewältigen haben.
Komunikationsprobleme zwischen Senatsverwaltung und Bezirk sorgten allerdings für gewisse Verwirrung. Korte sagte in der BVV, dass die notwendigen Mittel durch die Senatsverwaltung für Finanzen erst freigegeben werden, »wenn zeitgleich Anstrengungen unternommen werden, bezirksweit das Überangebot an Grundschulplätzen für andere schulische Zwecke umzunutzen.« Das betreffe vor allem die Schulen in Nordneukölln. Wenige Tage später kündigte Korte aber den Baustart an. Die Mittel seien freigegeben, es sei nur nicht rechtzeitig ans Bezirksamt kommuniziert worden.
mr