»42« – Die Antwort auf Personalprobleme der Tech-Industrie

Programmierschule hat mit innovativem Lernkonzept eröffnet

»42« – die Antwort auf alle Fragen. In Neukölln soll sie die Antwort auf den Mangel an IT-Fachkräften sein. In den ehemaligen Geyer-Werken in der Harzer Straße hat die internationale Schule für Softwareentwickler »42« den Betrieb aufgenommen. Die ersten Kandidaten durchlaufen bereits die AuswahlCamps. Die Schule wird zukünftig bis zu 600 Studierenden gebührenfrei und ohne formale Zugangsbeschränkung eine hochkarätige Ausbildung bieten.

Eigenständig lernen.      Foto:Stephanus Paarmann

An der »42 Berlin« zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will. Damit schafft »42 Berlin« Perspektiven, die vielen Menschen aus Berlin allgemein und Neukölln im Speziellen oft verwehrt bleiben. Wir freuen uns, dass mit dem neuen Standort berufliche Perspektiven auch für Menschen geschaffen werden, die zwar das Talent, aber nicht die formalen Voraussetzungen für einen Hochschulzugang mitbringen«, begrüßt Bezirksbürgermeister Martin Hikel den Zuwachs in der Bildungslandschaft.
Bewerben kann sich jeder, der volljährig ist – auch ohne Studien­abschluss und sogar im fortgeschritteneren Alter. Perspektivisch sollen mindestens 40 Prozent der Plätze an Frauen vergeben werden, die im Bereich Softwareentwicklung noch immer unterrepräsentiert sind.
Im ersten Schritt müssen die Bewerber einen Online-Test auf der Website (42berlin.de) bestehen, in dem logisches Denken gefragt ist. Darauf folgt ein vierwöchiges Bootcamp, in dem Schule und Studierende herausfinden, ob sie zueinander passen. Danach beginnt das Studium nach dem »Peer-to-Peer-Learning«-Konzept, also vollständig ohne Professoren und Vorlesungen. Die Studierenden entscheiden selbst, wann und wie sie lernen. ähnlich einem Computerspiel, bei dem verschiedene Levels erreicht werden. Sie tauschen sich untereinander aus über Wissen, Ideen und Erfahrungen und können so mit- und voneinander lernen.
So werden Kompetenzen erworben, die dabei helfen, sich selbst zu organisieren und immer wieder nach neuen Lösungsansätzen zu suchen. Je nach individuellem Lerntempo und gewünschter Spezialisierung dauert das Studium zwei bis fünf Jahre.
Rund ein Jahr verbringen die Studierenden in Praxisprojekten bei Unternehmen, wo sie die ersten Kontakte in die Tech-Industrie knüpfen.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat sich die Schule bereits an 42 Standorten in 28 Ländern als neue Lern- und Vordenkerwerkstatt für gesellschaftlich verantwortliche Innovation etabliert, auch dank der Unterstützung durch namhafte Wirtschaftspartner wie Volkswagen, SAP, Microsoft und die Bayer AG.
Der Name der Schule wurde gewählt als Anspielung auf die Antwort eines Supercomputers auf die Frage aller Fragen, frei nach dem Roman von Douglas Adams »Per Anhalter durch die Galaxis«. Die Antwort lautete: »42«.

mr