Dachil Sado gewinnt den ersten Preis
Auch in diesem Jahr haben sich wieder rund 170 Neuköllner Künstler beworben, um den begehrten »Neuköllner Kunstpreis« zu ergattern. Sieben von ihnen wurden von einer fünfköpfigen Fachjury für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Kunstpreis nominiert. Ihre Arbeiten sind noch bis zum 24. April in der »Galerie im Saalbau« zu sehen.
Der Preis, der vom »Kulturnetzwerk Neukölln e.V.« und dem Fachbereich Kultur des Bezirks–amtes Neukölln ausgelobt und finanziell durch die »Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH« unterstützt wird, sei zu einem wichtigen Anerkennungspreis der Neuköllner Kunstszene geworden, mit dem der Bezirk zeige, dass er die Arbeit der in Neukölln lebenden Künstler wertschätze, sagte Kulturstadträtin Karin Korte bei der Preisverleihung am 14. Februar im Heimathafen. Bevor die drei Preisträger bekannt gegeben wurden, gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute der kürzlich verstorbenen Kulturamtsleiterin Katharina Bieler, die den Preis vor sechs Jahren ins Leben gerufen hatte.
Für seine, wie die Jury fand, »humorvolle Fragestellung nach der Sinnhaftigkeit von Zuschreibungen« wurde Dachil Sado zum Sieger des Wettbewerbs gekürt. Seine Installation »traces of arid dust« besteht größtenteils aus Schläuchen von Wasserpfeifen – Alltagsobjekten, denen aber noch immer etwas exotisches anhaftet.
Kyoco Taniyama erhielt für ihre zarten Skulpturen den zweiten Preis. Die makellos weiße, ästhetisch glatte Oberfläche verbirgt, dass sich darunter weggeworfene, kaputte, für andere nutzlose Gegenstände befinden, die die Künstlerin auf der Straße aufgesammelt hat.
Médine Tidou beschäftigt sich in ihrer fotografischen Arbeit »Fallen Figures« mit den derzeitigen Diskussionen um koloniale Vergangenheit. Sie nutzt den Körnerpark als Kulisse, um eine Geschichte der Befreiung zu erzählen. Die »Verschränkung von künstlerischer Exzellenz, Aktivismus und Regionalbezug« belohnte die Jury mit dem dritten Preis.
Der Zusatzpreis der »Stadt und Land Wohnungsbauten-Gesellschaft mbH« ging an Bongjun Oh. Eines seiner Werke wird künftig seinen Platz in der Konzernzentrale des Unternehmens in Neukölln finden.
mr