Unaufhaltsam abwärts?

Der »SV Tasmania« stößt in der Regionalliga an seine Grenzen

 

Der sportliche Abwärts­trend war in jeder Hinsicht erkennbar: Elf Spiele ohne Sieg, dabei nur zwei Unentschieden und nur in einer dieser Partien überhaupt ins Tor des Gegners getroffen. So rutschte der »SV Tasmania« nach dem rückblickend so noch viel sensationeller anmutenden 2:1-Sieg gegen »Energie Cottbus« Ende Oktober von Platz 14 der Regionalliga Nordost mit seither nur zwei geholten Zählern mittlerweile auf den 19. (und damit vorletzten) Rang ab – und ist aktuell wohl der heißeste Abstiegskandidat.

Widrige Umstände.          Foto: Hagen Nickelé

Von Beginn an war dabei zwar klar, dass der Klassenerhalt mit den »Feierabendfußballern« ganz schwierig werden würde: Trainer Abu Njie hatte dazu vor der Spielzeit den Vergleich des Schlauchboots auf dem Ozean gewählt. Dafür ging es jedoch verhältnismäßig gut los ins Rennen – doch auch diese Tatsache sollte sich im weiteren Verlauf gegen Tasmania und den Trainer wenden. Hätten sich die insgesamt 16 Punkte bislang mehr über die Saison verteilt, wäre es im Februar wohl nicht so weit gekommen, dass der Coach der Neuköllner seinen Rücktritt erklärte.
Das hatte allerdings nicht nur sportliche Gründe – die Talfahrt ging eben auch nicht spurlos am Team und dem Verein vorbei. So »knatschte« es immer mehr zwischen Njie und dem Vorsitzenden Almir Numic, dazu überwarf sich der Trainer mit Spielmacher Emre Demir, der bislang der beste Schütze gewesen war. Demir verließ Tasmania darauf im Winter, Routinier Julian Loder ging aus beruflichen und privaten Gründen dazu auf »Standby« – und auch Torhüterlegende Robert Schelenz hat inzwischen seinen Rücktritt erklärt.
Offenbar zuviel für den Aufsteiger mit dem schma­len Budget. Der neue Trainer Thomas Franke (34), der noch ohne Erfahrung im Männerbereich ist, konnte beim wichtigen Spiel in Rathenow auch nicht den Schalter umlegen. Der Einsatz seines Teams stimmte bei widrigen Bedingungen zwar, doch wieder blieben alle Torchancen ungenutzt und am Ende stand eine 0:2-Niederlage.
Im März folgen schon die »Schicksalsspiele« in Auerbach und Fürstenwalde, dazu gibt es die Heimauftritte gegen »Tennis Borussia« (11.03.) und »Carl Zeiss Jena« (22.03.).
Will man den Klassenerhalt am Ende doch noch erreichen, wird es dort wohl endgültig Zeit für Tasmania, wieder mit dem Punkten anzufangen.

Hagen Nickelé