Die Werbewelt der Belle Epoque

Toulouse-Lautrec und seine Zeitgenossen im Schloss Britz

Henri de Toulouse-Lautrec steht im Mittelpunkt einer hochkarätigen Ausstellung im Schloss Britz, die rund 60 Werke der wichtigsten Vertreter der französischen Plakatkunst um 1900 präsentiert.

Divan Japonais.Foto: mr

Sie spiegelt die Jahre zwischen den letzten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und dem Beginn des Ersten Weltkriegs, die auch in der Dauerausstellung des Schlosses präsent sind: die Belle Époque.
Diese Zeit war geprägt von einem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Produzenten waren gezwungen, auf sich aufmerksam zu machen und Bedürfnisse zu wecken, es entstand eine neue Kunstform: die Werbung. Die Nutzung der Lithographie ermöglichte die Herstellung und massenhafte Verbreitung großflächiger farbiger Drucke. Es war die Geburtsstunde des modernen Plakats.
Toulouse-Lautrec war der Meister dieses neuen Mediums, der mit seinen Plakaten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Kunst der Moderne leistete. Seine Impressionen aus dem Pariser Nachtleben zeigen Schauspieler, Tänzerinnen, Kabarettbesucher und Prostituierte als die Stars dieser Zeit.
Aber nicht nur um das Nachtleben, auch um die Warenwelt und die Werbung für literarische Werke geht es in der Ausstellung. Zu sehen sind hier auch die Anfänge einer Reklamestrategie, die bis heute eingesetzt wird: Frauen wurden als Blickfang ins Bild gesetzt, um Produkte zu bewerben.
Die ausgestellten Werke stammen aus dem „Musée d’Ixelles“ in Brüssel, das derzeit wegen Renovierung geschlossen ist und seine Exponate auf Wanderschaft geschickt hat.

mr
Zu sehen sind die Plakate bis zum 5. Dezember dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt fünf Euro. Zeitfenstertickets können unter schloss.britz.de gebucht werden. Parallel zu der Schau stellen acht Künstler zeitgenössische Plakate auf dem benachbarten Gutshof aus.